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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Namensänderungen



balou
25.01.2009, 10:02
Hallo ,habe mal im polnischen Staatsarchiv gestöbert, wobei mir aufgefallen ist das dort um 1939-1940 es zu Namensänderungen kam.
Von sogenannten polnischen namen zu deutschen namen.
Kann mir einer erklären was das zu bedeuten hat und welcher Hintergrund hinter diesen Änderungen steht. Und was für einen Nachweis musste mann erbringen um zu einer Namensänderung zu kommen.

gruss
balou

Wolfgang
25.01.2009, 10:59
Schönen guten Morgen,

viele Danziger hatten polnisch klingende Namen und manche von ihnen wollten diesen Namen geändert haben. Es mag vielfache Gründe gegeben haben, bisher habe ich jedoch nichts darüber gehört, dass es von Seiten der Nazis massiven Druck gab einen polnischen Namen zu ändern oder dass es zu Repressionen kam, wenn ein Name nicht "eingedeutscht" wurde. Sicher ist jedoch, dass solche Namensänderungen mit Wohlwollen geprüft und durchgeführt wurden.

In den meisten Fällen wird es reiner Opportunismus gewesen sein.

Daniel Hebron
25.01.2009, 11:25
Schönen guten Morgen,

viele Danziger hatten polnisch klingende Namen und manche von ihnen wollten diesen Namen geändert haben. Es mag vielfache Gründe gegeben haben, bisher habe ich jedoch nichts darüber gehört, dass es von Seiten der Nazis massiven Druck gab einen polnischen Namen zu ändern oder dass es zu Repressionen kam, wenn ein Name nicht "eingedeutscht" wurde. Sicher ist jedoch, dass solche Namensänderungen mit Wohlwollen geprüft und durchgeführt wurden.



Hallo,

sehe ich genauso. Beispiel eines Nicht-Danzigers dessen Name nicht eingedeutscht wurde, obwohl er sicherlich die Moeglichkeit dazu hatte, ist "Walter von Kielpinski".

Aber es war meiner Meinung nach sicherlich nicht nur Opportunismus welchen die Leute zu Namensaenderungen bewogen haben sondern auch die dt. Aussprache der poln. Namen. Die Nazis haben aus anderen Gruenden die Namensaenderungen dann erheblich erleichtert.

Viele Gruesse
Daniel

JuHo54
25.01.2009, 14:03
Ich weiß von deutschstämmigen Aussiedlern, die nach dem 2. Weltkrieg in Polen geblieben sind, dass sie ihre deutschen Namen ändern mussten, sogar die Vornamen, aus Fischer wurde dann Fiszer..... umgekehrt scheint also der Druck später größer geweseen zu sein, das macht es auch Ahnenforschern nicht gerade leichter, jetzt noch lebende Verwandte ausfindig zu machen...

JuHo54

Marc Malbork
25.01.2009, 15:01
Hallo ,habe mal im polnischen Staatsarchiv gestöbert, wobei mir aufgefallen ist das dort um 1939-1940 es zu Namensänderungen kam.
Von sogenannten polnischen namen zu deutschen namen.
Kann mir einer erklären was das zu bedeuten hat und welcher Hintergrund hinter diesen Änderungen steht. Und was für einen Nachweis musste mann erbringen um zu einer Namensänderung zu kommen.

gruss
balou

Hallo balou,

der von dir genannte Zeitraum 1939 - 1940 ist ja der Zeitraum der Besetzung und der verwaltungsmäßigen Eingliederung der Freien Stadt Danzig in das Deutsche Reich. Nicht jeder Danziger wurde dabei Deutscher. Verkürzt gesagt, die polnische Minderheit in Danzig wurde unter vielfachen Mordverbrechen allgemein diskrimiert, entrechtet, verfolgt. Insoweit dürfte gerade in dieser Zeit bei vielen Danzigern durchaus ein nachvollziehbarer Grund vorgelegen haben, jeden polnischen Anklang im Namen zu tilgen.

Die Rechtsgrundlagen:

Gesetz über die Änderung von Familiennamen und Vornamen –NamÄndG- vom
05.01.38 (RGBl. I S. 9)

Erste Verordnung zur Durchführung des Gesetzes über die Änderung von Familien-
namen und Vornamen –NamÄndDV- vom 07.01.38 (RGBl. I S. 12)

Ich habe da jetzt nicht mehr reingeguckt. Das Entscheidende dürfte allerdings - wie heute auch - nicht der reine Gesetzeswortwortlaut sondern die Verwaltungspraxis gewesen sein, die durch entsprechende Verwaltungsvorschriften gesteuert wurde, deren Auffinden ein wenig mehr Mühe macht (für die ich jetzt aber leider keine Zeit mehr habe:)).

Wolfgang
25.01.2009, 15:52
Insoweit dürfte gerade in dieser Zeit bei vielen Danzigern durchaus ein nachvollziehbarer Grund vorgelegen haben, jeden polnischen Anklang im Namen zu tilgen.
Schönen guten Nachmittag,

Siegfried schrieb vor ein paar Tagen, sein Bruder Otto habe seinen Familiennamen in "Grimm" ändern lassen, was seinen Vater sehr erboste. Vielleicht weiß Siegfried, warum einerseits sein Bruder die Namensänderung wollte, sein Vater aber dagegen war und den Kontakt zu seinem Sohn abbrach.

Aber auch in einem meiner Familienzweige kam es zu einer Namensänderung. Da werde ich auch mal nachhaken.

Rudolf
26.01.2009, 14:00
Ein Bruder meines Vaters - Max Jaworski - hat seinerzeit Anfang der 40-er Jahre den Familiennamen in Jahr ändern lassen . Er arbeitete in Danzig in einer Bank und hatte dort eine mittlere leitende Funktion inne . Er wurde - und hier erinnere ich mich noch ziemlich genau an damalige Gespräche im Familienkreis zu diesem Thema - sehr intensiv gedrängt bzw. aufgefordert , seinen Familiennamen zu ändern , anderenfalls wurde ihm eine Entlassung angekündigt . Mein Vater wurde auch mehrmals dazu aufgefordert , er hatte dies jedoch abgelehnt und die Ablehnung blieb für ihn ohne Folgen . Dies vermutlich deshalb , weil er ( sein Beruf war Klempner ) trotz seiner polnischen Wurzeln ( seine Mutter war eine geborene Rostowski ) durch seine berufliche Tätigkeit nicht so exponiert war , daß es den Behörden wichtig war , ihn zu einer Namensänderung zu drängen .
Grüße an alle von Rudi

ada.gleisner
26.01.2009, 20:28
Hallo und guten Abend, ich habe schon einmal an anderer Stelle hier im Forum, als auch dieses Thema aufgeworfen wurde, erzählt, daß generell kein Zwang bestanden haben muß. Mein Vater, Arthur Gajewski, Ingenieur bei Schichau , hat seinen Namen nicht ändern lassen. Lediglich einer seiner Brüder, der bei einer Behörde in Lodz (damals Litzmannstadt) arbeitete, nannte sich in Walden um. Da denke ich, daß man ihn dazu drängte. Auch andere Verwandte, so Kulbatzki und Pompetzki, haben im III. Reich ihre Namen nicht eingedeutscht oder eindeutschen müssen. Wer mußte und wurde gedrängt und wer nicht ? Diese Frage kann man wohl nicht abschließend beurteilen. Jedenfalls finde ich Namensänderungen je nach herrschender Regierung einfach barbarisch, das trifft für die zu, die sich in vorauseilendem Gehorsam dazu entschließen und noch mehr für die entsprechenden Behörden, die sich so etwas ausdenken und veranlassen, meint Ada

radewe
27.01.2009, 00:48
Kann mir einer erklären was das zu bedeuten hat und welcher Hintergrund hinter diesen Änderungen steht. Und was für einen Nachweis musste mann erbringen um zu einer Namensänderung zu kommen.



In Danzig wurden Namensänderung auf Grund der Ermächtigung des Senats der Freien Stadt Danzig, vom 19. Juni 1924, (AZ.: Familiennamensänderung J.3895/24) von den Standesämtern die Ermächtigung erteilt.
Grüße von Hans-Werner aus Hamburg

benjen07
07.12.2009, 18:22
Ich finds interessant denn mein Opa und dessen Geschwister hatten alle einen Polnisch klingenden Nachnamen bis heute. Aber auch da sollte damals etwas umgeändert worden sein. Finde seit Januar 2009 nicht einen Anhaltspunkt mit diesem Namen der in seinem Stammbuch steht. Koslowski steht dort, meine Oma meinte damals das ein E vergessen worden sein soll. Auch unter Koselowski finde ich rein garnichts. Und das macht mich so verdammt traurig. Auch der Schrödtersche Hof soll bekannt sein. Ich finde nichts einfach nichts.
Aber bin ja noch jung :-)

magdzia
10.12.2009, 17:27
Hallo an alle,

nach meinem Kenntnisstand bestand kein Zwang zur Namensänderung, weder vor noch nach 1945. In meiner Familie gab es vor 1945 und nach 1945 Namensänderungen.

Als mein kaschubischer Opa, Leo Magulski, in der Wehrmacht war, hat seine deutsche Frau den Namen, ohne sein Wissen, in "Mach" ändern lassen.

Mein Opa erzählte mal die Geschichte: Als er von einem Einsatz kam, hing an seinem Spind ein anderer Name. Also ging er zu seinem Vorgesetzten und fragte, wo jetzt sein Spind sei. Da sagte der Vorgesetzter: "Der gleiche wie vorher. Ab heute heißen sie "Mach". Ihre Frau hat den Namen geändert, sie müssen nur noch unterschreiben." Das nenne ich zwangsweise Namensänderung. ;)

Mein Vater erzählte auch mal über sich eine Anekdote:
Als er nach Kriegsausbruch von seiner Mutter in der Schule angemeldet wurde, sagte der Rektor ganz laut: "Kasimir? So'n polnischer Name.......Rudi müßt' er heißen."
Es blieb bei Kasimir. :)

Meine Oma väterlicherseits, Klara Scharmach, änderte nach dem Krieg ihren Namen in "Szarmach", mein Vater behielt die Schreibweise mit "Sch". Ich hatte dadurch in Polen keine Nachteile. Wenn ein neuer Lehrer kam und meinen Namen nicht lesen konnte, stand ich auf und sagte, dass es "Szarmach" heißt und dann war's gut.
Allerding habe ich jetzt nachgeschaut, meine ganzen Zeugnisse wurden mit "Szarmach" ausgestellt. :surprised:
Nur in dem Dokument von der Erstkommunion ist die Schreibweise richtig. Die Religionszeugnisse hat der Pfarrer jedoch mal so und mal so ausgestellt.

Empfehlenswert bei der Suche ist, auf jeden Fall mehrere mögliche Schreibweisen in Betracht zu ziehen. Ich habe hier ein Beispiel:

Meine Oma sprach immer von "Wenserski". Im Kirchenbuch fand ich einen meiner Vorfahren unter dem Namen "Wesierski". Wobei ich hier schon in dieser Richtung gesucht habe, da ich polnisch kann und mir dämmerte, dass es bei dem "en" sich auch um das polnische "e mit Häckchen unten" handeln kann.

Bei meiner weiteren Forschung kommen noch folgende Varianten in Frage: "Weserski" "Wezierski" oder gar "Wedzierski". Die letzte Variante würde gar die Bedeutung des Namens liefern.
"Wedzi" bedeutet "er/sie/es räuchert". Evtl. hatte der Vorfahre eine Fischräucherei oder war für's Räuchern zuständig.

Viele Grüße
Magdalena

magdzia
10.12.2009, 17:39
@benjen07

Versuche mal mit "Kozlowski" evtl. auch "y" am Ende.

Vielleicht meinte deine Oma ein "i". Polnisch wird das "Kozlowski" evtl. auch mit einem "z mit Strich oben" geschrieben. Ausgesprochen klingt das dann "Kosilowski".

Gruß
Magdalena

benjen07
10.12.2009, 19:19
Hallo Magdalena,

ich habe schon viel herum kombiniert.

Koselowski, Kozlowski, Kosowski, Kozowski auch alle mit y am ende ausprobiert.

Ich finde nichts. Verzweifel nach fast einem Jahr.

In meinem Opa seinem Stammbuch steht Koslowski.

Aber ich finde es komisch. Oder waren Leute die auf einem Gutshof lebten nirgendwo eingetragen? Mein Opa erwähnte auch mal das es dort keine Straßennamen gab!!!

Alles ein wenig komisch :-(

Mariolla
10.12.2009, 22:44
Hallo Jenny,

im Staatsarchiv Danzig (digital) habe ich eine Menge
Namensänderungen für Koslowski gefunden.
Beispiel: Herrn Albert Koslowski aus Danzig in Albert Arendt / 1939-1940
sygnatura: [COLOR=#c71b17]10/14/0/2320 (http://baza.archiwa.gov.pl/sezam/iza.php?l=en&mode=showzesp&zespoly_id=11237)
Der neue Name steht in der Klammer.

Jenny, hier unter http://baza.archiwa.gov.pl/sezam/iza.php?l=en
kannst Du selber schauen. Gib einfach unten im Feld "Index terms.."
Deinen Suchnamen ein und dann auf "search" klicken und Du erhälst entsprechend eine Aufstellung von Namen.
Soweit ich informiert bin, sind die Namensänderungen noch nicht alle
digitalisiert, das bedeutet, es wird immer noch daran gearbeitet
und eingegeben. Die Signatur bedeutet Aktenzeichen, also sind entsprechende Unterlagen vorhanden.
Vielleicht findest Du auf diesem Weg auch noch andere Verwandte.

Liebe Grüße
Mariolla alias Marion

Geigersohn
13.12.2009, 13:36
Bei meiner Familie gibt es folgende Besonderheit.
Opa Eduard Alexander schreibt sich Krzywinsky, zeitweise Kriewald.Seine zwei Söhne Alfred und Ernst schreiben sich Krzywinski. Ab wann dies geschah ist mir unbekannt.
Hat jemand ,liebe Danzigfreunde, eine Eklärung für mich?
Schöne Grüße Geigersohn

benjen07
14.12.2009, 13:47
sygnatura: [COLOR=#c71b17]10/14/0/2574 (http://forum.danzig.de/?l=en&mode=showzesp&zespoly_id=11237)
tytuł i daty: Krzywinsky Eduard (Nowe nazwisko niemieckie: Kriewald).; 1938-1940
hasła indeksu: Gdańsk; Krzywinsky Eduard; Policja; Prezydium Policji w Gdańsku; Zmiany nazwisk
opis: dokumentacja aktowa; ; ; skoroszyt; stan dobry; ; ; ; ; ; ; ; ; ; ; ; -; -;

Das habe ich gefunden. Und das:


sygnatura: [COLOR=#c71b17]6/838/0/14714 (http://forum.danzig.de/?l=en&mode=showzesp&zespoly_id=6439)
tytuł i daty: Oestreich Franciszek zamieszkały w Solcu Kujawskim właściciel osady rentowej Solec Kujawski t. VIII, k. 275 zadłużony z tytułu rat; 1933-1938
hasła indeksu: Dyrekcja Lasów Państwowych w Poznaniu; kanon; Kriewald Wilhelm; Oestreich Franciszek; Solec Kujawski, pow. Bydgoszcz; spłata zobowiązań; zaległości
opis: poszyt; stan dobry; mieszana; italika; polski; ; ; ; 2551, LR 1282, 2381; sygnatura: [COLOR=#c71b17]6/838/0/14716 (http://forum.danzig.de/?l=en&mode=showzesp&zespoly_id=6439)
tytuł i daty: Kriewald Emil zamieszkały w Solcu Kujawskim właściciel osady rentowej Solec Kujawski t. XI, k. 277 zadłużony z tytułu rat; 1933-1938
hasła indeksu: czynsz domenalny; Dyrekcja Lasów Państwowych w Poznaniu; Kriewald Emil; Solec Kujawski, pow. Bydgoszcz; spłata zobowiązań; zaległości
opis: poszyt; stan dobry; mieszana; italika; polski; ; ; ; 2552, LR 1281, 2379;
sygnatura: [COLOR=#c71b17]6/838/0/14714 (http://forum.danzig.de/?l=en&mode=showzesp&zespoly_id=6439)
tytuł i daty: Oestreich Franciszek zamieszkały w Solcu Kujawskim właściciel osady rentowej Solec Kujawski t. VIII, k. 275 zadłużony z tytułu rat; 1933-1938
hasła indeksu: Dyrekcja Lasów Państwowych w Poznaniu; kanon; Kriewald Wilhelm; Oestreich Franciszek; Solec Kujawski, pow. Bydgoszcz; spłata zobowiązań; zaległości
opis: poszyt; stan dobry; mieszana; italika; polski; ; ; ; 2551, LR 1282, 2381; sygnatura: [COLOR=#c71b17]6/838/0/14716 (http://forum.danzig.de/?l=en&mode=showzesp&zespoly_id=6439)
tytuł i daty: Kriewald Emil zamieszkały w Solcu Kujawskim właściciel osady rentowej Solec Kujawski t. XI, k. 277 zadłużony z tytułu rat; 1933-1938
hasła indeksu: czynsz domenalny; Dyrekcja Lasów Państwowych w Poznaniu; Kriewald Emil; Solec Kujawski, pow. Bydgoszcz; spłata zobowiązań; zaległości
opis: poszyt; stan dobry; mieszana; italika; polski; ; ; ; 2552, LR 1281, 2379;sygnatura: [COLOR=#c71b17]6/838/0/14714 (http://forum.danzig.de/?l=en&mode=showzesp&zespoly_id=6439)
tytuł i daty: Oestreich Franciszek zamieszkały w Solcu Kujawskim właściciel osady rentowej Solec Kujawski t. VIII, k. 275 zadłużony z tytułu rat; 1933-1938
hasła indeksu: Dyrekcja Lasów Państwowych w Poznaniu; kanon; Kriewald Wilhelm; Oestreich Franciszek; Solec Kujawski, pow. Bydgoszcz; spłata zobowiązań; zaległości
opis: poszyt; stan dobry; mieszana; italika; polski; ; ; ; 2551, LR 1282, 2381



sygnatura: [COLOR=#c71b17]6/838/0/14716 (http://forum.danzig.de/?l=en&mode=showzesp&zespoly_id=6439)
tytuł i daty: Kriewald Emil zamieszkały w Solcu Kujawskim właściciel osady rentowej Solec Kujawski t. XI, k. 277 zadłużony z tytułu rat; 1933-1938
hasła indeksu: czynsz domenalny; Dyrekcja Lasów Państwowych w Poznaniu; Kriewald Emil; Solec Kujawski, pow. Bydgoszcz; spłata zobowiązań; zaległości
opis: poszyt; stan dobry; mieszana; italika; polski; ; ; ; 2552, LR 1281, 2379;


Es war damals üblich das Namen die sich polnisch anhörten ümgeändert wurden.

Oosterkamp
05.08.2012, 17:45
zu Mach-Magulski
Mein Opa ,Anton Magulski geb. 8.Juni 1889 in Gorrenschin, Kreis Kathhaus heute Goreyczyno Kreis Kartuzy,könnte durchaus ein Bruder von Leo sein. Mein Opa hatte 13 Geschwister.Seine Frau (von Leo)umbenannte ihn ja in Mach.warum?Franciszek Magulsi wurde ja 1939 bei der Verteidigung der polnischen Post in Danzig an der Wand hingerichtet,ich war grad in Danzig und fand den Namen im Museum der Post.Bei der Suche im Internet hiess es Leo war sein Bruder.Da mein Opa ,der bei der polnischen Eisenbahn war ins Kz Stutthof kam,kann man die Angst und Namensänderung verstehen. Mein Vater sagte mal wir sollten Magull heissen,aber dann war der Krieg vorbei und es blieb bei Magulski. Warum ich jetzt erst antworte?bin heute neu im Forum .Mein Name Cornelia Magulski geb. Magulski

JuHo54
05.08.2012, 21:19
Hallo Geigersohn,
auf der Liste der Volksdeutschen in Danzig ( Namensänderungen) von poln. klingenden Namen in Deutsche soweit ich weiß mehr oder weniger "gezwungen" besonders bei Staatsbediensteten ( Post, Bahn , etc) . , fand ich Folgendes:
Signatur 10/14/0/2574:
Eduard Krzywinsky in Kriewald 1938 -1940 ( also schon sehr früh)...

Liebe Grüße
Jutta

mmallien
31.01.2013, 15:48
Ich wüsste gern, was ein gesamter Eintrag in der Liste der Volksdeutschen übersetzt genau bedeutet.
Für (vermutlich) meinen Großvater habe ich gefunden:

sygnatura: 10/14/0/4153
tytul i daty: Rogaschewski Franz u. Familie (Nowe nazwisko niemieckie: Rogner).; 1940-1940
hasla indeksu: Gdansk; Policja; Prezydium Policji w Gdansku; Rogaschewski Franz; Zmiany nazwisk
opis: dokumentacja aktowa; ; ; skoroszyt; stan dobry; ; ; ; ; ; ; ; ; ; ; ; -; -;

Das meiste kann ich mir ja erschließen, aber vielleicht kann hier auch jemand den genauen Wortlaut in Deutsch wiedergeben?
Warum stehen dort zwei Jahreszahlen?

Meidina
25.02.2013, 18:52
Google sagt: Signatur: 10/14/0/4153
Titel und Datum: Rogaschewski Franz u Familie (neuer Name Deutsch: Rogner)., 1940-1940
Kennwort Index: Gdansk, Polizei, Bureau of Police in Gdansk, Rogaschewski Franz, Namen ändern
Beschreibung: Dokumentation Anmeldung;;, Arbeitsmappe, guter Zustand,,,,,,,,,,,, -, -;

Zwei Jahreszahlen- das wüßte ich auch gern. Vielleicht Datum vom Antrag und Datum von der Durchführung?

Übrigens mag es sein, dass einige ihren Namen ohne Zwang änderten- von meinem Großvater (Danzig)weiß ich, dass es NICHT freiwillig geschah. Er war im Staatsdienst (Zoll) und wurde öfter mal "besucht". Er soll vor die Wahl gestellt worden sein den Namen zu ändern oder in die Partei einzutreten. Solange er sich weigerte das Eine oder Andere zu tun wurde er nicht befördert und regelmäßig bedroht. Dass er den Namen schließlich änderte war auch bei uns ein Geheimnis, über das bis heute nicht gesprochen werden soll....Seither suche ich den Original Gesetzestext von 1939- auf der Standesamtsurkunde steht: am 2.12.1939 auf Grund der Rechtsverordnung vom 8.4.1938, Gesetzesblatt Seite 119, Verordnungsblatt Seite 182 den Namen in xxx geändert.

JuHo54
25.02.2013, 22:14
Hallo Meidina,
schau mal hier:
http://de.wikisource.org/wiki/Gesetz_%C3%BCber_die_%C3%84nderung_von_Familiennam en_und_Vornamen#.5BRechtsverordnungen_auf_Grund_di eses_Gesetzes_.28Wikisource.29.5D

und hier, ob du etwas findest:
http://www.ns-quellen.at/gesetze_anzeigen.php

Liebe Grüße
Jutta

JuHo54
25.02.2013, 22:45
PS. http://www.danzig.org/page414-Gesetzblatt-fuer-die-Freie-Stadt-Danzig-fuer-1938.html:
8.4.1938 Rechtsverordnung über die Änderung von Familiennamen 219
LG
Jutta

JuHo54
06.02.2015, 22:19
Ein Fund zu Kriewald / Krzywinski:
Gefunden bei Metryki 1894 Geburt Margarethe helena Krzywinski * 15.9.1894 ( http://metryki.genbaza.pl/genbaza,detail,212118,69 )
Eltern Louis Krzywinski °° Juliana Charlotte Marianne geb Kraemer:
Nr. 2915, Danzig,den 6. Februar 1939
Durch Verfügung des Polizeipräsidenten Berlin- II 8000 K 365 - vom 26.7.1938 führte die nebenbezeichnete Margarethe Helena Krzyinski und deren Eltern an Stelle des bisherge Familiennamen Krzywinski fortan den Familiennamen "Kriewald".
Der Standesbeamte i.V. Gludorf?
Liebe Grüße
Jutta

Geigersohn
07.02.2015, 15:51
Hallo Jutta,
danke für die Info.
Ich habe eine Nachfrage: Hast Du beim Abschreiben bei Krzywinski
einmal das w unterschlagen?
Es ist ein Nebenzweig meiner mütterlichen Linie.
Der Familienboss ist ein Bruder meines Opas.
Daraus leitet sich für mich folgende Frage ab:
In den verschiedenen Adressbüchern sah ich bei Louis Kriewald /
Krzywinski als Berufs-, Tätigkeitsangabe - Marinewerksmeister-
später Marineoberwerksmeister angegeben.
Weiß jemand von Euch welcher Arbeitgeber einen solchen Werksmeister
beschäftigte?
Ich vermute mal wegen der Namensänderung einen "staatsnahen" AG
ähnlich wie die Bahn, denn dort geschah es auch bei meinem Opa.
Schöne Grüße von Geigersohn

JuHo54
07.02.2015, 16:08
Hallo Geigersohn,
wahrscheinlich habe ich das nicht unterschlagen , sondern die Verfasser des Adressbuches und bei Werksmeister fällt mir spontan die Marine selbst oder eine Werft ein.
Liebe Grüße
Jutta

sarpei
07.02.2015, 16:58
Hallo miteinander,

'Unterschlagungen' und 'Ergänzungen' scheinen selbst in 'offiziellen' Unterlagen immer wieder geschehen zu sein. In meiner Familie gab es das öfters:

- im standesamtlichen Heiratseintrag eines Onkels mutierte dieser von einem Hanke zu einem Hahnke,
- eine Oma wurde mal als Witteck, mal als Wittek beurkundet und
- der Name Grunert kam auch in den Schreibweisen Gruhnert und Grunerdt vor.

Alles waren standesamtliche Einträge!


Viele Grüße

Peter

Inge-Gisela
08.02.2015, 12:56
Manchmal hatte eine Namensänderung gar keinen Grund. Einfach Nachlässigkeit. Wenn in einer einzigen Heiratsurkunde der Name drei Versionen hat, aufgeschrieben von einer Person, was soll man sich da anderes denken. Hat dann auch nichts mehr mit Hörensagen zu tun. Der Mädchenname meiner Mutter schrieb sich bei der Urururgroßmutter noch mit einem d, heute mit t. Das kann ein Hörfehler gewesen sein. Und in Amerika erkennt man den ursprünglichen Namen kaum noch wieder.

Gruß
Inge-Gisela

StampCollector
08.02.2015, 13:56
Hallo.

bei deutschen Auswanderern nach Russland konnte es bei der Transkription in die kyrillische Sprache und zurück auch schon mal zu kleineren Fehlern kommen.
Aus "Becker" wurde u.U. "Bekker".
Vielleicht hilft das dem einen oder anderen Familienforscher weiterzukommen...

Es hat auch viele Auswanderer aus dem Großraum Danzig gegeben, die nach Russland ausgewandert sind.

http://www.lum.nrw.de/Aufgaben/Integration/spaetaussiedler/historie/fotos/Einladungsmanifest.jpg

SC

Bartels
12.02.2015, 15:39
Hallo Geigersohn,

wikipedia: Werkmeister (http://de.wikipedia.org/wiki/Werkmeister)
Der Beamten- und der Industrie-Link geben weitere Informationen.

Da die Marine eigene (Reparatur-) Werkstätten hatte, gab es selbstverständlich auch Werkmeister, sonst in jeder Werft, bei Bahn, Strassenbahn, ... und in der Danziger Industrie.

Geigersohn
15.02.2015, 19:16
Hallo Rudolf,
danke für den Hinweis. Dann wird der Bursche bestimmt auch nicht der einzige
gewesen sein. Beim Stöbern in den Adressbüchern war mir diese
Berufsbezeichnung nie über den Weg gelaufen.
Schöne Grüße von Geigersohn

Bartels
15.02.2015, 19:31
Hallo,

zur Einordnung des Burschen: Besoldungsordnung_A A7 (https://de.wikipedia.org/wiki/Besoldungsordnung_A#A7)

"Aber der Unterschied zwischen einem Stadtsekretär (A6) und einem Staatssekretär ist riesig". (Hartel Karg)

Beate
15.02.2015, 21:05
Guten Abend zusammen,

welche Gründe mag es gegeben haben, dass man schon sehr früh seinen Namen geändert hat? Schon 1922. Ich habe die Geburtsurkunde des ältesten Bruders(*1896) meiner Omi gefunden, auf der als Randbemerkung steht: "ab 1922 Namen auf "Karsten" geändert (von Kaczmarek)". Der Bruder wurde Lehrer. Ob es damit zu tun hat? Es hat mich ein wenig verblüfft. Manche der Geschwister haben später auch Namensänderungen durchgeführt, aber so früh keiner sonst.

Ratlose Grüße Beate

JuHo54
15.02.2015, 22:57
Hallo Beate, nach dem 1. WK wurden ja die Gebietskarten dort neu gemischt. ( Preußischer Freistaat, Polen und Danzig) Es gab dort zahlreiche deutsche mit polnischen Namen ( Mischehen) aber auch umgekehrt. Einige haben ihren Namen eingedeutscht, ist absolut kein Einzelfall , ich stoße in den Kirchenbüchern immer mal wieder drüber, und andere, die in Polen verblieben, haben ihren Namen polonisiert. Im Danziger Anzeiger vom März 1926 steht z: B." Der Senat der Freien Stadt Danzig hat dem Seemaschinisten Viktor Kantowski in Danzig die Ermächtigung erteilt, anstatt des Familiennamens Kantowski fortan den Namen Kant zu führen."
Vielleicht fand er es einfach nur unglücklich als deutscher Lehrer einen polnischen Namen zu tragen.Vielleicht hat es aber auch etwas mit der Bedeutung des Namens zu tun: http://de.wikipedia.org/wiki/Kaczmarek..
Liebe Grüße
Jutta

Beate
15.02.2015, 23:25
Danke für Deine Hinweise, Jutta.
"Meine" Kaczmareks, die Urgroßeltern, kamen 1900 nach Danzig, aus Opalenitza wohl oder rundum. Die zahlreichen Geschwister von ihnen blieben rund um Posen- zumindest ist mir nichts anderes bekannt.

Vielleicht fand der Sohn es ja wirklich einfacher, mit deutschem Namen Lehrer zu sein. Seltsam, nicht?

Schöne Grüße Beate

JuHo54
15.02.2015, 23:45
Hallo Beate,
:D... Er trat 1.3.1923 in Dienst und war 1930 Volksschullehrer in Brentau: Stephan Karsten * 14.12.1896, Wohnung Lfr. Brunshöfer Weg 14 --- Quelle: Beamtenjahrbuch 1930 - Diensthalterliste...
Liebe Grüße
Jutta

Beate
16.02.2015, 00:06
Oh, danke schön, Jutta!!! Die Daten hatte ich noch nicht, nur die Adresse...!:)
Steht auch ein Fritz Scholz drin? *2.10.1896? War mit ihm zusammen in der Ausbildung?

Schöne Grüße Beate

Birke Rühle
28.03.2015, 19:53
Unsere Haushälterin, die aus der Kaschubei stammte und mit uns aus Posen nach Bayern geflohen war, kehrte 1946 nach Polen, nach Zuckowo bzw. Kartuzy zurück.
Sie musste ihren Vornamen von Margarete in Magorzata umändern. Ihr Nachname Milkereit blieb. Auch ihr Neffe musste seinen Vornamen Gerhard in einen polnischen Namen verändern.
Ich weiß, dass unsere ehemalige Haushälterin und meine Patin die Namensänderung als Schikane empfand.
Ich glaube, dass in diesen Jahren nach dem 2. WK viele ihre deutschen Namen in polnisch abändern mussten.
Selbstverständlich mussten alle polnisch sprechen und auch schreiben können.
Birke Rühle

JuHo54
05.07.2015, 22:39
http://metryki.genbaza.pl/genbaza,detail,211547,62
http://metryki.genbaza.pl/genbaza,detail,211547,63

Nr. 60/1889 STA Danzig
Schlossergeselle Josef Luis Krzywinski, kath *17.11.1861 Danzig °°29.1.1889 Juliane Charlotte Marianne Kraemer , ref. * 19.8.1864 Danzig

Bemerkung vom 6. 2. 1939:
Durch Verfügung des Polizeipräsidenten Berlin -II.8000.K.365 vom 26.7.1938 führen der nebenbezeichnete Schlossergeselle Josef Luis Krzywinski und seine Ehefrau Julianne Charlotte Marianne Krzywinski geborene Kraemer an Stelle des bisherigen Familiennames Krzywinski fortan den familiennamen "Kriewald"
Der standesbeamte in Vertretung: Zierold
Die Übereinstimmung mit dem hauptregister beglaubigt.
Danzig, den 6. februar 1939
Der Standesbeamte In Vertretung: gez. Zierold
beglaubigt
Danzig den 11. Oktober 1939 Nowaki- Justizangestellter

Liebe Grüße
Jutta

Tom Bollermann
28.06.2019, 19:30
Guten Abend Jutta, ich bin neu in diesem Forum und wollte eigentlich nach Flüchtlingsschiffen aus März 1945 schauen, mit dem vermutlich meine Mutter, Dora Kant, geb.Spendel, ihrem Bruder Ernst Spendel und ihrem Vater Erich Spendel und seiner Frau geflüchtet sind. Der erwähnte Viktor Kant ist mit Sicherheit mein Uropa. Was das Schiff betrifft, bin ich leider noch nicht weitergekommen, meine Mutter sprach oft davon, dass sie am Josefstag, also am 19.03.1945 geflüchtet ist. Leider kann ich sie nicht mehr fragen, da sie 2017 verstorben ist. Trotzdem danke für die Info und viele Grüße aus dem Ruhrpott. Thomas Kant

JuHo54
29.06.2019, 22:55
Hallo Tom,
herzlich willkommen hier und meintest du den Beitrag über bezüglich Kantowski - Kant?
Liebe Grüße
Jutta

Tom Bollermann
31.08.2019, 14:44
Hallo Jutta, sorry für die verspätete Antwort. Ich bin nicht jeden Tag in diesem Forum. Ja genau: Viktor Kant(owski) war Lehrer in Zoppot, vermutlich in einer Schule am Baedeckerweg. Dieser war der Vater von meinem Vater, Gregor Kant (1919-2000), also war er mein Großvater (nicht mein Urgroßvater, wie ich fälschlicherweise geschrieben habe). Leider habe ich meinen Opa nie kennengelernt, da er vor meiner Geburt verstorben ist. Ich bin heute zu einem Familientreffen mit meine Cousins eingeladen und erhoffe mir weitere Informationen. Komisch, mit zunehmenden Alter interessiert man sich immer mehr an der Historie seiner Eltern, Großeltern und Vorfahren. Viele Grüße aus dem Ruhrpott - Thomas

sarpei
31.08.2019, 21:57
Hallo Thomas!

Viktor Kantowski, * 22.07.1886 in Wensorri, wird 1939 als Hauptschullehrer an der Hauptschule Baedeckerweg, Konradshammer 4, geführt. Dies war eine Schule mit polnischer Unterrichtssprache. Zu dem Zeitpunkt wohnte er in Zoppot in der Viktoriastr. 6.

Er war mindestens im Zeitraum 1.-9.8.1945 in Danzig-Schießstange inhaftiert und ist dort verstorben.

In der Heimatortskartei Danzig-Westpreussen finden sich neben einer Karteikarte für ihn auch die seiner Frau und seiner Kinder.


Viele Grüße

Peter

Czapatinski
21.04.2020, 14:47
Hallo zusammen !!!

In Zusammenhang mit Danzig hatte ich eine Empfehlung der preußischen Regierung
gefunden. Es ging um die Änderung der Namen, wer in öffentlichen Einrichtungen arbeitet.
Leider finde ich dies nicht mehr. Meiner Erinnerung war das Gesetz von 1909 und als
Empfehlung formuliert .Solche Gesetze gab es also schon früher ähnlich diesem link.
Diese Namensänderung wurde in unserer Familie auch erst zur Nazizeit vollzogen.
Mein Opa arbeitete in einer Bank. Von Czapatinski auf Schalke


Viele Grüße Maik


https://www.muelheim-ruhr.de/cms/neue_namen_fuer_polnische_arbeitsmigranten_aus_maj crzak_wird_mayer.html

ab2211
27.05.2020, 21:45
Hallo!

die Frage der Namensänderung habe ich mir auch schon gestellt. Mein Uropa hiess Robalewski, mein Opa auch noch, aber das wurde dann zu Roebel. Von den Geschwistern meines Opas haben aber nicht alle ihren Namen geändert. Der Zweig meiner Oma hiess eigentlich Czermatzinat, das wurde dann zu Born. Die kamen alle aus Danzig, bzw. Umgebung. In einem Lebenslauf (sehr seltsam geschrieben im übrigen für heutige Verhätnisse) schrieb ein Bruder meines Opas, dass die NSDAP angeblich Nachforschungen angestellt hat, das der Name früher "Röbel" war, die Vorfahren begütert waren und in der Engelburg wohnten. Sein Vater hiess natülich auch Robalewski, er hat sich in Roebel umbenannt und irgendnwan zuvor soll der Familienname Röbel gewsen sein. Ich weiss ja nicht...

sarpei
27.05.2020, 22:22
Hallo miteinander,

ich empfehle allen Interessierten die Lektüre des Wikipedia-Artikels unter https://de.wikipedia.org/wiki/Namens%C3%A4nderungsverordnung sowie der dort genannten WikiSource https://www.berlin.de/ba-tempelhof-schoeneberg/_assets/politik-und-verwaltung/service-und-organisationseinheiten/rechtsamt/zu-den-hintergruenden-des-namaendg.pdf .


Viele Grüße

Peter

JuHo54
27.05.2020, 22:34
Hallo ab2211,
deine Geschichte halte ich für ein Ammenmärchen. Ich bin in Besitz der "Liste der Volksdeutschen" veröffentlicht auf einer polnischen Seite , die leider nicht mehr online ist. Dein Opa Hermann Robalewski hat schon relativ früh nämlich 1939 den Namen von Robalewski in Roebel geändert unter der Signatur 10/14/0/4127 des Danziger Polizeipräsidiums. Das ging fast immer nach dem Schema, dass die ersten 3 (2) Buchstaben des alten Namens erhalten blieben. Z.B. Robatschik in Roberg, Robnitzki in Robner, Robaczewski in Robe, Czapatinski in Schalke ( im Polnischen wird CZ wie Sch gesprochen). Dieser Name wurde übrigens 1940 geändert und betrifft Felix Franz Czapatinski, 1941 Theofil Czapatinski, 1939 Maria und Rosalie Czapatinski.
Noch ein paar Beispiele:
Labowski in Laburg
Labudda in Labert
Labuschewski in Labuhn
Lamkowski in Lambert
Nikelski in Nickels
Olschewski in Oldendorf
Gorski in Goertz
Grabinski in Grandt...
Liebe Grüße
Jutta

ab2211
27.05.2020, 22:57
Hallo Jutta,

ja, ich schrieb ja auch "Ich weiss ja nicht", was Zweifel,an der Geschichte zum Ausdruck bringen sollte. Da wollte man sich das im nachhinein schön reden, bzw aufwerten. Mein Opa hat angeblich auch Geschichten dieser Art erzählt.

Gruss,
Andreas

Czapatinski
27.05.2020, 23:00
Guten Abend zusammen !

Das Datum, was vom Polizeipräsidium gelistet wird stimmt nicht unbedingt.
Ich habe die Urkunde meines Großvaters Franz. Er wurde schon 1937 umbenannt.
Und kurioserweise, Urgroßvater Theofil erst lange nach seinem Tot . Er starb 1922.
Sicherlich wurde der Urgroßvater zusammen mit seiner Witwe und Tochter umbenannt.
Wohl damit die Zugehörigkeit noch erkennbar bleibt.

Viele Grüße Maik

Ulrich 31
27.05.2020, 23:43
Guten Abend Jutta,

nach meiner persönlichen Erfahrung wurden "polnische" Nachnamen in Danzig nach 1939 auch nicht nach dem von Dir in #46 erwähnten Schema unter Beibehaltung der ersten 3 (2) Buchstaben eingedeutscht. Beispiel: Unser damaliger Kolonialwarenhändler hieß mit Nachnamen KWIATKOWSKI. Unter den Nazizwängen sah er sich gezwungen, diesen Namen zu ändern in GÖRTZ.

Beste Grüße
Ulrich

Inge-Gisela
28.05.2020, 09:34
Und aus Jeworowski wurde Wingen :-)

Liebe Grüße

Inge-Gisela

JuHo54
28.05.2020, 10:42
Hallo Inge Gisela,
ich schrieb ja meistens, manchmal hatte die Ehefrau auch einen "deutschen" Mädchennamen, der wurde dann auch genommen...
Liebe Grüße
Jutta

JuHo54
28.05.2020, 10:45
Hallo Ulrich,
kennst du den Mädchennamen der Ehefrau? Ich schrieb ja "fast immer", das schließt ja andere Namen nicht aus...
Liebe Grüße
Jutta

Inge-Gisela
28.05.2020, 12:23
Hallo Jutta,

in dem Fall war der Geburtsname auch bei der Ehefrau ein anderer. Nach ihrer Heirat hießen sie beide noch Jeworowski. Diesen Namen hatte ich erst viel später erfahren.

Lieben Gruß
Inge-Gisela

JuHo54
28.05.2020, 16:55
Hallo Inge-Gisela,
das ist in der Liste auch nicht zu finden, muss also woanders oder zu einer anderen Zeit ( nicht 1939-1942) stattgefunden haben.
Liebe Grüße
Jutta

Fischersjung
28.05.2020, 17:34
Guten Tag,
hier eine kleine "Abhandlung" über Namensänderungen, wenn ich es so nennen darf.
https://www.silesia-schlesien.com/index.php?view=article&catid=38:beitraege&id=106:dr-ewald-stefan-pollok-geaenderte-von-polen-schlesische-namen&format=pdf

Ein Beispiel in umgekehrter Richtung hatte ich einmal kennengelernt.
Eine Familie hatte sich, nachdem sie in den östlichen Teil umgesiedelt sind, das "owski" an ihren Namen anhängen lassen.
Sollte ich es wieder finden, stelle ich es als Beispiel ein.

Inge-Gisela
28.05.2020, 17:37
Hallo Jutta,

vielen Dank, dass Du nachgeschaut hast. Ich bin ja auch für jede "Erleuchtung" dankbar. Nach den mir vorliegenden Unterlagen hatten meine Tante und mein Onkel jedenfalls bis August 1941 den Namen Jeworowski, was ich aus einer Urkunde ersehen kann. Wann in etwa die Namensänderung stattgefunden hat, weiß ich nicht.

Lieben Gruß

Inge-Gisela

JuHo54
28.05.2020, 18:19
Hallo Inge-Gisela,
in meinem Familienzweig gibt es eine Familie Grabowski, die nach Dortmund umgesiedelt ist und dort ihren Namen in Gerboth umgeändert hat, auch in Polen verbliebene Deutscher haben z. T den Namen polonisiert, d.h. aus Fischer wurde Fiszer....
Kann es sein, dass du dir den Namen falsch aufgeschrieben hast? In beiden Adressbüchern von Danzig 1940-41 und 1942 kommt der Name nicht vor nur Jewelowski, auch 1939, 1937-38 nicht, nur Jewelowski.
Liebe Grüße
Jutta
P.S. sollte ich über deine Namensänderung irgendwo stolpern, gebe ich dir Bescheid.

Ulrich 31
28.05.2020, 21:56
Hallo Jutta,

zu #52: Nein, den Mädchennamen der Ehefrau von Herrn Kwiatkowski kannte ich nicht. - Deine Einschränkung "fast immer" in #46 habe ich leider übersehen. - Sorry!

Beste Grüße
Ulrich

JuHo54
28.05.2020, 22:34
Hallo Ulrich,
"da nicht für" , wir sind alle nur Menschen, es gibt fast keinen Bereich , in dem alles 100%ig ist. Aber ist das nicht gerade das, was unser Leben ausmacht???
Liebe Grüße
Jutta

theophil76
14.09.2022, 19:17
Infos zu Namensänderungen wären immer noch wichtig. Leider sind die hier aufgeführten Links total veraltet. Vielleicht könnten die Referenten diese ja erneuern?
Wo/wie kann man z.B. die Volkslisten zur Namenssuche einsehen?
Grüße Frank

JuHo54
14.09.2022, 22:43
Hallo Frank,
ich schrieb ja schon , dass sie nicht mehr einsehbar sind. Ich hatte sie mir aber vor einigen Jahren als pdf runtergeladen. Sende mir über PN deine E-Mail. Dann schicke ich sie dir.....Viele Namensänderungen sind auch in den Standesamtsurkunden einsehbar, nachträglich eingetragen , meistens bei den Geburtsdaten derjenigen Person.
Liebe Grüße
Jutta

JuHo54
14.09.2022, 22:46
P.S.
hier mal ein willkürliches Beispiel:
https://metryki.genbaza.pl/genbaza,detail,350061,11
Liebe Grüße
Jutta

Stankey26
20.09.2022, 20:40
Hallo,

ich kann als ein Beispiel noch die Namensänderung von HEYNOWSKI zu HEINE nennen.

GRABOWSKI habe ich übrigens bei mir auch, in der Nebenlinie, zurückgehend auf die Gottlieb Grabowski-Drewingschen Eheleute, bislang ist mir bei diesen Grabowskis noch keine Namensänderung über den Weg gelaufen.


VG
Chris

JuHo54
20.09.2022, 23:33
Hallo Chris,
bei diesen nicht, aber bei meinen: Walter Albert Grabowski * 1885 Sobbowitz " wanderte " nach Dormund aus und hat sich dort 1917 in Gerboth umbenannt.
Ein anderer in Grabert....

Liebe Grüße
Jutta

Karsten_A
28.10.2022, 17:49
Hallo zusammen,

gerade habe ich zufällig einen Link zu der Datei entdeckt, über den sie auch heruntergeladen werden kann: https://doczz.pl/doc/50338/www.raportnowaka.pl

An Jutta auch an dieser Stelle nochmals vielen Dank fürs Zusenden der Datei vor ein paar Wochen! Ein Binärvergleich zeigt, dass beide Dateien identisch sind.

Karsten

Fischersjung
28.10.2022, 18:27
Hallo Karsten,
danke für den Link #65