Limericks!

[Anonymus]

Zehn Danziger (Musen)-Limericks

Im grossen Saal vom Schuetzenhaus
fuehrte man auf "Die Fledermaus",
es spielten dort Lai'n vom Opernverein,
zum Schluss gab es starken Applaus.

Danzigs Lehrergesangverein
wusste die Herzen zu erfreu'n mit edler Musik,
Beethoven und Grieg
gaben dort sich ein Stelldichein.

Die Kapelle der Schutzpolizei
lockte die Alten und Jungen herbei
mit klingendem Spiel, das jedem gefiel,
aller Herzen schlugen froh dann und frei.

Das Danziger Landesorchester
war des Landessenders gar fester
und wicht'ger Bestandteil, es hatt' nicht nur Anteil
am Hoerfunk, nein es war sein bester.

Auch der Maennergesangverein
war geschaetzt und beliebt ungemein,
sein Leiter war lange der gute Paul Stange,
wie er trefflicher nicht konnte sein.

Rudolf Schaper und Hermann Merz,
zwei Intendanten mit Geist und Herz,
bemuehen sich gleich viel um Oper und Schauspiel
und um Ernst, Satire und Scherz.

Etta Merz, sie sei nicht vergessen,
verzehrte sich fast wie besessen
fuer die Oper Gestalt im Zoppoter Wald,
ihr Verdienst war kaum zu ermessen.

Wie lauschte man gern den schoenen
harmonischen Klaengen und Toenen
von Oper und Singspiel in uns'rer Kaffeemuehl',
noch heut' tun wir uns danach sehnen.

Fuenf Stunden im Stehparterre
die fielen uns gar nicht so schwer
bei Tristan-Isolde; fuer Brangaene, die holde,
schwaermten wir Schueler sehr.

Die Bullerloge nannte man
Hallunkenloge dann und wann,
es hoerte dort vom hohen Ort
die Jugend sich die Opern an.

Von Guenter Pogatzki

Einen schoenen Sonntag
wuenscht
der Ohrsche Siegfried