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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Danzig gegen das Reich 1497



Gerhard Jeske
06.02.2009, 22:44
Gerhard Jeske und eine unterschlagene Geschichte von Danzig.
Nachdem ich von vielen ehemaligen Danzigern abgekanzelt wurde, weil ich behauptete, dass Danzig nie ein Teil des Deutschen Reiches bis 1872 gewesen war, fragte ich , warum diese Landsleute so verbissen an Ihrer falschen Aussage festhielten. Dabei erkannte ich , dass sie es nicht besser wissen konnten, weil wichtige historische Fakten ihnen vorenthalten wurden. Zum Beispiel, fand ich heraus, dass der Beweis für die Unabhängigkeit der Stadt Danzig vom römischen Reich Deutscher Nation die Danziger selbst erbracht hatten. Um 1496 kam es erneut zum Streit mit dem Reich. Sie anerkannten nicht die Gerichtshoheit des Reiches für Danzig. Sie lehnten die Zahlung für eine Kriegshilfe ab, auch waren sie nicht bereit Reichssteuern zu zahlen. Danzig widersetzt sich dem Reichsgesetz. Als der fremde Großkaufmann Thomas Jodeck beim Reichskammergericht gegen Danzig klagte, wies Danzig die Vorladung vor das Reichskammergericht zurück, mit der Begründung, dass die Stadt nie ein Glied des Reiches und eine Reichsstadt gewesen sei, und dass sie nur die Herrschaft des Königs von Polen anerkenne.
Dabei blieben sie bis der König von Preußen 1772 eine brutale Belagerung Danzigs durchführte, Zwanzig Jahre leisteten die Danziger Widerstand, bis sie durch die dritte Teilung Polens keinen Verbündeten mehr im Rücken hatten.
Die Verhängte Reichsacht gegen Danzig und Elbing vom 5. Juni 1497 fand ich weder beschrieben in der Danzig Chronig von Dr. G. Siegler, nicht bei Ruhnau, Danzig gestern und heute." und.. auch nicht bei Frank Fischers neuem Buch,- DANZIG - und anderen Autoren. Von der Danziger Heimatzeitung ganz zu schweigen. Diese für Danzig so entscheidende Klage des Reiches gegen Danzig, ist bekannt als. " Fürstenkongreß zu Preßburg / Wien 1515 , wo nach einem Treffen der beiden jagiellonischen Brüder aus Polen mit dem Kaiser Maximilian I.der Streit, wie man so sagt, zu den Akten gelegt, wurde.
Kein Wunder, dass aus Unwissenheit viele Danziger sich ein falsches Geschichtsbild eingebildet haben. Der gründliche Artikel über diesen Prozess ist erschienen in Münster 1991 unter dem Titel " Elbing 12-1987 - von Bernhart Jähnig und Hans Jürgen Schuch.
G.j.

mkleiss
06.02.2009, 23:45
... und nun?

Daniel Hebron
07.02.2009, 11:54
....Die Verhängte Reichsacht gegen Danzig und Elbing vom 5. Juni 1497 fand ich weder beschrieben in der Danzig Chronig von Dr. G. Siegler, nicht bei Ruhnau, Danzig gestern und heute." und.. auch nicht bei Frank Fischers neuem Buch,- DANZIG - und anderen Autoren. Von der Danziger Heimatzeitung ganz zu schweigen....

Hallo,

das - und noch viel mehr kann man nachlesen in Simson "Geschichte der Stadt Danzig" Band 1 - "von den Anfaengen bis 1517" um die Seite 342. Das Buch ist aus dem Jahre 1913 und somit sind diese Feststellungen ueberhaupt nichts Neues, sondern nur hier ein wenig einseitig dargestellt:D.

Viele Gruesse
Daniel

Gerhard jeske
08.02.2009, 12:55
Hamburg,den 08. 02.09
Guten Tag Herr Hebron,
ich habe nie behauptet, dass über die Reichsacht gegen Danzig keine Veröffentlichungen vorliegen, deshalb benannte ich ja auch das Buch- Elbing. Beiträge zum Elbing Kollequium im November 1987 Berlin. Auch hier konnte nur eine konzentrierte Darstellung der Reichsacht und ihrer Geschichte abgehandelt werden. Möglicherweise könnte Ihnen dieser Beitrag ebenso einseitig vorkommen. Es kommt aber nicht darauf an, Vorwürfe zu erheben, sondern sachlich die Diskussion zu erweitern und wie sie es mit dem Hinweis auf Paul Simson getan haben, zu ergänzen. Übrigens war auch Simson kein Danziger, sondern er wurde 1869 in Elbing geboren.
Dass die meisten Danziger weder das Buch von Simson gelesen hatten setzte ich voraus, denn mir lagen auch nur Auszüge vor. Mein Bruder war in der Universitäts- Bibliothek Bielefeld zuständig für den Auslandsverleih, . Das Buch war so oft verliehen, dass ich es aufgegeben hatte meinen Antrag zur Ausleihe aufrechtzuerhalten. Was ich meinte. ist doch nachzulesen, nämlich dass unsere Zeitgenossen dieses Thema nicht populär verarbeiteten und damit einem größeren Kreis unserer Landsleute zugänglich machten. Ich habe jahrelang mit Dr. H.G. Siegler zusammengearbeitet, auch für den Droste Verlag, es tut mir bis heute leid, dass Dr. Siegler manche Themen überging , zum Beispiel, andere berühmte Danziger zu beschreiben. Welche Gründe er dafür hatte, kenne ich nicht.
Gerhard Jeske,