Wolfgang
26.04.2009, 12:54
Aus „Unser Danzig“, 1960, Heft Nr.13, Seite 22, vom 05. Juli 1960
Die alte Volksschule in Danzig-Schidlitz
(von Alfons Rohde)
Die alte Schidlitzer Volksschule stand unmittelbar an der Karthäuser Straße, die - von Neugarten herkommend - durch Schidlitz hindurch nach Danzig-Emaus weiterführte. Es war ein nur einstöckiges Giebelgebäude mit insgesamt (wenn ich mich recht erinnere) sechs Klassenzimmern; davon lagen drei unten zu ebener Erde, während sich die drei anderen genau darüber im ersten Stockwerk befanden. Die Hauswände waren glatt verputzt, hatten einen sonnengelben Farbanstrich, und unmittelbar vor den Klassenfenstern der nach Süden gelegenen Längsfront (nach dem Schulhof zu) standen zwei schon sehr alte, hohe und mächtige Lindenbäume, die das mit Dachpfannen gedeckte Giebeldach noch um ein beträchtliches überragten. Ihre weit ausladenden Baumkronen warfen im heißen Sommer immer wohltuenden Schatten auf die nach der Mittagsseite zu gelegenen Schulzimmer. Ich selber habe als junger Lehrer im Sommerhalbjahr 1935 (Ostern bis Oktober) in einem dieser Schulzimmer zu ebener Erde ein erstes Schuljahr unterrichtet. Zu der Zeit bestand auch schon längst die neue Schidlitzer Volksschule, und zwar auf demselben Schulgrundstück, nur etwas weiter von der Straße weg, nämlich am anderen Ende des Schulhofes. Dort lagen, nur wenige Meter voneinander entfernt, die zwei großen, selbständigen Schulgebäude der Volksschule Schidlitz-Knaben und Schidlitz-Mädchen, jedes mit einem eigenen Rektor und eigenem Lehrerkollegium; außerdem war als besonderes Gebäude noch eine recht ansehnliche Turnhalle vorhanden. So waren hier auf demselben Schulgrundstück insgesamt drei Schulhäuser vereinigt. Denn das alte Schulhaus an der Straße (siehe Foto) wurde nach der Fertigstellung der zwei neuen Gebäude nicht etwa geschlossen oder gar abgebrochen, sondern wurde infolge der großen Schülerzahl in diesem Danziger Vorort bis zuletzt für eine ordnungsgemäße Durchführung des Unterrichts dringend benötigt. Die Leitung der Schidlitzer Knabenschule hatte zu meiner Zeit (Sommerhalbjahr 1935) der inzwischen verstorbene Rektor Schröder, der wohl allen die ihn je gekannt haben., wegen seines warmherzig gütigen Wesens und seiner persönlich verbindlichen Art unvergesslich bleiben wird. Seine verwitwete Ehefrau lebt jetzt in Linsenheim im Landkreis Karlsruhe/Baden.
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Die Veröffentlichung dieses Artikels erfolgte mit freundlicher Genehmigung des "Bundes der Danziger" in Lübeck.
Weitere Verwendungen / Veröffentlichungen bedürfen der ausdrücklichen Genehmigung durch den Rechteinhaber:
Bund der Danziger
Fleischhauerstr. 37
23552 Lübeck
Bei vom Bund der Danziger genehmigten Veröffentlichungen ist zusätzlich ist die Angabe "Übernommen aus dem forum.danzig.de" erforderlich.
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Viele Grüße aus dem Werder
Wolfgang
Die alte Volksschule in Danzig-Schidlitz
(von Alfons Rohde)
Die alte Schidlitzer Volksschule stand unmittelbar an der Karthäuser Straße, die - von Neugarten herkommend - durch Schidlitz hindurch nach Danzig-Emaus weiterführte. Es war ein nur einstöckiges Giebelgebäude mit insgesamt (wenn ich mich recht erinnere) sechs Klassenzimmern; davon lagen drei unten zu ebener Erde, während sich die drei anderen genau darüber im ersten Stockwerk befanden. Die Hauswände waren glatt verputzt, hatten einen sonnengelben Farbanstrich, und unmittelbar vor den Klassenfenstern der nach Süden gelegenen Längsfront (nach dem Schulhof zu) standen zwei schon sehr alte, hohe und mächtige Lindenbäume, die das mit Dachpfannen gedeckte Giebeldach noch um ein beträchtliches überragten. Ihre weit ausladenden Baumkronen warfen im heißen Sommer immer wohltuenden Schatten auf die nach der Mittagsseite zu gelegenen Schulzimmer. Ich selber habe als junger Lehrer im Sommerhalbjahr 1935 (Ostern bis Oktober) in einem dieser Schulzimmer zu ebener Erde ein erstes Schuljahr unterrichtet. Zu der Zeit bestand auch schon längst die neue Schidlitzer Volksschule, und zwar auf demselben Schulgrundstück, nur etwas weiter von der Straße weg, nämlich am anderen Ende des Schulhofes. Dort lagen, nur wenige Meter voneinander entfernt, die zwei großen, selbständigen Schulgebäude der Volksschule Schidlitz-Knaben und Schidlitz-Mädchen, jedes mit einem eigenen Rektor und eigenem Lehrerkollegium; außerdem war als besonderes Gebäude noch eine recht ansehnliche Turnhalle vorhanden. So waren hier auf demselben Schulgrundstück insgesamt drei Schulhäuser vereinigt. Denn das alte Schulhaus an der Straße (siehe Foto) wurde nach der Fertigstellung der zwei neuen Gebäude nicht etwa geschlossen oder gar abgebrochen, sondern wurde infolge der großen Schülerzahl in diesem Danziger Vorort bis zuletzt für eine ordnungsgemäße Durchführung des Unterrichts dringend benötigt. Die Leitung der Schidlitzer Knabenschule hatte zu meiner Zeit (Sommerhalbjahr 1935) der inzwischen verstorbene Rektor Schröder, der wohl allen die ihn je gekannt haben., wegen seines warmherzig gütigen Wesens und seiner persönlich verbindlichen Art unvergesslich bleiben wird. Seine verwitwete Ehefrau lebt jetzt in Linsenheim im Landkreis Karlsruhe/Baden.
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