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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Museum des Zweiten Weltkrieges in Danzig



waldkind
27.05.2009, 13:26
Dass auch Polen sich mit seiner Vergangenheit auseinandersetzt ist dann doch nicht zu übersehen.

http://www.dw-world.de/dw/article/0,,4281458,00.html

LG Miriam

Peter von Groddeck
27.05.2009, 22:12
Zitat aus dem genannten Artikel:
"Allein dass wir mit anderen europäischen Historikern zusammenarbeiten – Ulrich Herbert aus Deutschland, Norman Davies aus Großbritannien oder Henry Rousso aus Frankreich – ist für einige Kreise in Polen bereits Anlass genug, das ganze Projekt abzulehnen."
Ich finde es begrüßenswert, wenn Historiker aus mehrerern Ländern die Geschichte gemeinsam bearbeiten. Auch wenn die Historiker nach dem Krieg geboren sind und daher mit weniger Emotion an die Sache ran gehen wird es meist objektiver.
Gruß Peter

waldkind
28.05.2009, 00:50
Zitat aus dem genannten Artikel:
"Allein dass wir mit anderen europäischen Historikern zusammenarbeiten – Ulrich Herbert aus Deutschland, Norman Davies aus Großbritannien oder Henry Rousso aus Frankreich – ist für einige Kreise in Polen bereits Anlass genug, das ganze Projekt abzulehnen."
Ich finde es begrüßenswert, wenn Historiker aus mehrerern Ländern die Geschichte gemeinsam bearbeiten. Auch wenn die Historiker nach dem Krieg geboren sind und daher mit weniger Emotion an die Sache ran gehen wird es meist objektiver.
Gruß Peter

So sehe ich das auch Peter. Und auch die Aufarbeitung der deutschen Vergangenheit im eigenen Land wurde zu einem Großteil von Historikern vollbracht, die nach dem Krieg geboren wurden, eben genau aus diesem Grund. Gruß Miriam

Wolfgang
28.05.2009, 01:45
Schönen guten Abend,
hallo Miriam,


Und auch die Aufarbeitung der deutschen Vergangenheit im eigenen Land wurde zu einem Großteil von Historikern vollbracht, die nach dem Krieg geboren wurden

erlaube mir einen Einwand. Die nach dem Krieg geborenen Historiker mögen sehr verdienstvoll die Vergangenheit recherchieren und die heutige Geschichtsschreibung maßgeblich beeinflussen. Die NS-Zeit wurde aber durchgängig seit 60 Jahren aufgearbeitet - und zwar weniger von Historikern, sondern vielmehr von Politikern, Richtern, Verwaltungsbeamten, Lehrern aber auch vom "schaffenden Volk", das die Trümmer wegräumte und für kommende Generationen eine Zukunft schuf.

waldkind
28.05.2009, 15:38
Einwand statt gegeben, Wolfgang.
Ich erinnere mich aber auch an eine lange Zeit des Totschweigens, bis Historiker und Journalisten anfingen Originalfilme auszupacken und Regisseure den Mut aufbrachten "Spielfilme" zu drehen, die alles so verkleideten, dass es für die Menschen schluckbar wurde. In kleinen Happen, eingehüllt in Kostüme ist uns das entsetzliche Grauen vorgesetzt worden, bis die Menschen die Stärke aufbauten der Wahrheit in Gesicht zu sehen. Trümmer wegräumen - in allen Ehren - das erklärt aber nicht, warum Millionen von Menschen systematisch umgebracht wurden in Deutschland und wie genau das geschah. Das deutsche Volk hat dem "Führer" zugejubelt und nach dem Krieg hat keiner was gewusst. Ohne Historiker und Journalisten wäre ich womöglich bis heute dumm geblieben darüber. Das wird mir, nimm es bitte nicht persönlich, zu dumm, darüber zu spekulieren, welchen Beruf die Menschen ausübten und welchen Alters die waren, die sich in dieser Hinsicht verdient machten.
Über die deutsch-polnische Vergangenheit fehlen uns im Übrigen noch ein paar gute Historiker und Journalisten, die Aufklärungsarbeit leisten, finde ich. Und wo ist da das Volk, den Tatsachen ins Auge zu sehen. Irgendwie alles noch ein bisschen dürftig.
LG Miriam


Schönen guten Abend,
hallo Miriam,
erlaube mir einen Einwand. Die nach dem Krieg geborenen Historiker mögen sehr verdienstvoll die Vergangenheit recherchieren und die heutige Geschichtsschreibung maßgeblich beeinflussen. Die NS-Zeit wurde aber durchgängig seit 60 Jahren aufgearbeitet - und zwar weniger von Historikern, sondern vielmehr von Politikern, Richtern, Verwaltungsbeamten, Lehrern aber auch vom "schaffenden Volk", das die Trümmer wegräumte und für kommende Generationen eine Zukunft schuf.

jonny810
28.05.2009, 17:16
Hallo Miriam,

ich bin dir wohl gesonnen, und lese deine Beiträge mit Interesse. Sei mir nicht böse aber nehme einen von mir gut gemeinten Ratschlag an.

Komme heraus aus dem Wald und schaue dir Polen an.
Lerne die Bevölkerung kennen.

Bei mir hat Vater Zufall eine Rolle gespielt, mit Polen in Kontakt zu treten.
Heute weiß ich, wie ich mit Polen umzugehen habe.

Am Besten ist es, du gibst dich wie du bist, und schon ist alles wie in Deutschland.
Die Polen sind nicht andere Menschen als jeder Andere.
Es gibt Diese und Jene. Wie man in Deutschland in den Wald hineinruft, schallt es heraus.
Das ist in Polen nicht anders.

Stänkerer, die die Bevölkerung auf einander hetzen, gibt es überall.

Hoffentlich gelingt es in dem zivilisierten Europa keinem dieser Kriegstreiber mehr, das Volk aufeinander los zu hetzen.

Das wünscht sich und Euch, Erhart

Wolfgang
28.05.2009, 22:11
Einwand statt gegeben...
Über die deutsch-polnische Vergangenheit fehlen uns im Übrigen noch ein paar gute Historiker und Journalisten, die Aufklärungsarbeit leisten, finde ich.
Hallo Miriam,

ich möchte eins vorweg nehmen: Ich freue mich und ich danke Dir für Dein Engagement in unserem Forum. Seit einem Weilchen kniest Du Dich wieder tief hinein, bringst Hinweise auf interessante Internet-Beiträge. Was noch wichtiger ist: Polen, Danzig, beschäftigt Dich und in Deinen Beiträgen ist zu sehen, dass Du da Herzblut hineinsteckst.

Vieles von dem was mir heute vorgeworfen wird, hätte ich vor 20 Jahren gelten lassen: Blauäugigkeit, Unwissenheit, einseitige Parteinahme. Ich habe lange gebraucht, um Standpunkte selbstbewusst -und untermauert durch Fakten- vertreten zu können. Vielleicht spielt auch das Alter eine Rolle. Wer selber auf die 60 zugeht, bald Rentner ist, steht vielleicht auch ein bisschen über den Dingen. Ich hoffe zwar noch auf "Altersweisheit" und vielleicht wird mal was draus werden...;)

Ich erhob gegen Ausführungen von Dir leisen Widerspruch, einen kleinen Einwand. Ich halte an ihm fest und möchte ihn fragend ergänzen: Welche deutschen und polnischen Historiker kennst Du denn? Welche Journalisten/Berichterstatter? Welche Publikationen liest Du? Kennst Du "Dialog", das zweisprachige Magazin der "Deutsch-Polnischen Gesellschaft"? Kennst Du die "Deutsch-Polnische Gesellschaft"? Karl Dedecius und seine Publikationsreihen?

Ich behaupte: Es gibt HERVORRAGENDE Historiker, Journalisten, Autoren auf deutscher und auf polnischer Seite, die viele, viele Mosaiksteinchen liefern um sich ein umfassendes Bild über die Vergangenheit bilden zu können. Es gibt nicht zu wenige, es gibt lediglich zu wenig Informationen über sie.

Schade, dass ich mich nun wieder für eine Weile aus der Diskussion ausklinken muss. Morgen geht's wieder nach Danzig. Und kaum wieder in Deutschland zurück, bin ich laufend unterwegs. Wenn ich aber wieder einmal an meinem deutschen "Noch-Wohnsitz" sein werde, dann schicke ich Dir eine Sonderausgabe des Magazins "Dialog" mit dem Thema Danzig.

Ich habe nichts dagegen wenn Du Unverständnis äußerst, im Gegenteil, Diskussionen leben von Widerspruch. Mach weiter so!

Wolfgang
28.05.2009, 22:17
Hallo Miriam,
Komme heraus aus dem Wald und schaue dir Polen an. Lerne die Bevölkerung kennen.

Hallo Erhart,

aus welchem Wald?

Vielleicht ein kleiner Tipp an Miriam: Stelle möglichst keine Behauptungen auf, wenn Du sie nicht beweisen kannst (aber selbst in diesem Fall werden diese häufig geflissentlich ignoriert). Stelle Fragen! Aber Du wirst sehen, auch diese werden von einigen Teilnehmern -selbst wenn sie direkt angesprochen werden- vollkommen ignoriert.

jonny810
28.05.2009, 23:28
Hallo Wolfgang,

welchen Wald ich meine werde ich dir nicht verraten.

Miriam weiß, was ich damit gesagt habe.

Nichts für ungut.

Noch einen schönen Abend, Erhart

waldkind
29.05.2009, 02:20
Hallo Wolfgang,
ich war dir nicht böse wegen deines Einwandes. Einwände sind ja o.k.. Ich war abgenervt wegen der vielen Toten,die mich in den letzten Tagen begleiteten. Und auch bei manch einem Forumsbeitrag wurde mir übel. Ich schätze deine umsichtige Standfestigkeit. Leiderverstehe ich dich manchmal falsch und de Groschen fällt nur langsam. Deinen Tipp nehme ich gerne an. Die ganze Sache läuft im Moment wohl wieder auf das hinaus, was es am Ende fast immer wird und nicht sein sollte. Übrigens war mir ein kleiner Fehler unterlaufen. Eigentlich wollte ich den Link über die polnischen Reaktionen auf Spiegel-Artikel unter Pressemeldungen setzen. Naja, nichts für ungut. Ich muss über deinen Beitrag noch mal in Ruhe nachdenken. Viel Freude in Danzig.:)Miriam

Hallo Erhart,
ich sitze gar nicht im Wald, sondern am Schreibtisch. Und selbst, wenn ich im Wald wäre, würde ich dort schreiben. Ich schreibe nämlich fast immer, es sei denn ich male oder fotografiere oder ich interviewe Menschen. Ja ich habe mir heute überlegt, ob ich nicht mal eine Umfrage bei den Zwanzig-Jährigen machen soll. Die Jugend fragen, was sie von den damaligen Zeiten in der Schule lernen.
Nach Polen darf ich vorerst nicht fahren. Ich sagte einmal, nach Danzig darf ich erst fahren, wenn mein Roman es mir erlaubt. Das gilt natürlich auch für Polen. Der Roman aber erlaubt es nicht. Trotzdem danke für dein Wohlwollen. Zeit braucht Zeit. :)Miriam