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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Vertreibung der Polen 1940



waldkind
04.06.2009, 11:09
Hallo an alle,
nachdem wir uns eine Weile mit den Vertreibungen der Deutschen aus den ehemals ostdeutschen Gebieten beschäftigt haben, interessiert mich jetzt die andere Seite, nämlich die Vertreibung der Polen durch Deutsche und Russen. Das Netz scheint nicht all so viele Informationen zu bieten. Hier nun habe ich einen kleinen Link zum Thema "Vertreibung der Polen im Nationnalsozialismus" gefunden. Ich weiß nicht, ob dieser Link schon einmal an anderer Stelle gesetzt wurde. Die Zeilen sind makaber.

Ich wünschte mir/uns, wir Polen und Deutsche könnten stärker zu einen Austausch finden ohne "Krieg" und "Rechthaberei". :( LG Miriam

http://www.deutsche-und-polen.de/_/ereignisse/frames/content_lang_jsp/key=die_vertreibung_der_polen_1940.html

mottlau1
04.06.2009, 12:47
Hallo guten Tag Miriam,

danke für diesen Hinweis. Denke, dass diese Seite fuer einige von uns lesenswert ist. Denn mit der Geschichte Polens beschaeftigten sich bisher
wohl wenige. Ich habe schon mal die Fragen beantwortet u. werde weiter
lesen.

Liebe Grüsse Mottlau1

daggel
04.06.2009, 13:58
Hallo

Dieser Artikel lässt mich nur denken, warum sollten die Polen die Deutschen nach dem Krieg besser behandeln als es damals die Deutschen taten. Heißt da nicht irgendwo "Auge um Auge, Zahn um Zahn?"

Ich frage mich ferner wer sind die "Volksdeutschen" was soll das heißen? Entweder ich deutsch oder ich bin es nicht. Habe ich Eltern aus zwei verschiedenen Nationen, Ok dann bin ich ein "Mischblut" aber ist für mich im Prinzip egal.

Die nächst Frage, die ich schon im Geschichtsunterricht hatte ist die: Was um alles in der Welt hat diesen Wahnsinnigen Hitler dazu getrieben andere Völker so zu "Verfolgen?" Für mich gesehen finde ich eine solche Verachtung anderer Völker eher Krank.

daggel

waldkind
04.06.2009, 16:39
Hallo an alle,
ich hatte den Link bei der Suche nach "Vertreibung Polen" gefunden. Inzwischen habe ich bemerkt, dass sich dahinter ein Meer an Geschichte verbirgt. Zum einen lassen sich in der unteren Zeilen die Jahreszahlen einzeln anklicken. Dann gibt es noch die Möglichkeit neben dem Titel, rechts "DVD-ROM" anzuklicken. Da findet sich noch mals eine Menge Informtionen zur polnischen-deutschen Geschichte. LG Miriam

jonny810
04.06.2009, 20:46
Hallo daggel,

du hast eine Frage gestellt, und sie selbst beantwortet.

Der Mann war krank. Genau so krank, wie all' die anderen Kriegs-Treiber.

Ein ehemaliges Mitglied dieses Forums hat es den Polen verübelt, dass sie

die deutsche Bevölkerung später ähnlich behandelt hat.

Ich habe es als Kind begriffen. Man sagte bei uns-Wurst-wieder Wurst. Ich

weiß es nicht, ob jemand diese Redensart kennt.

Heißt so viel wie : "wie du mir, so ich dir".

Einen schönen Abend, Erhart

Christkind
04.06.2009, 21:26
Hallo daggel,

du hast eine Frage gestellt, und sie selbst beantwortet.

Der Mann war krank. Genau so krank, wie all' die anderen Kriegs-Treiber.

Ein ehemaliges Mitglied dieses Forums hat es den Polen verübelt, dass sie

die deutsche Bevölkerung später ähnlich behandelt hat.

Ich habe es als Kind begriffen.

Ich nicht.

Du sollst nicht Böses mit Bösem vergelten.

______
Christa.

Helga +, Ehrenmitglied
04.06.2009, 21:30
Ich nicht.

Ich auch nicht. Nicht als Kind und nicht Heute.

wenzkauer
04.06.2009, 21:48
Hallo in die Runde,

leider ist das heute gängige Praxis, im Arbeitsleben,Nachbarn,besonders beim Auto fahren, sogar als Fußgänger oder bei ALDI und natürlich auch bei KDW in Berlin. Mal Hand auf´s Herz....

Gruß Michael

Wolfgang
04.06.2009, 21:49
Ich auch nicht. Nicht als Kind und nicht Heute.
Stimmt, dem stimme ich voll und ganz zu!

Aber welche Auswirkungen, welche Folgen soll das heute haben? Wollen wir daraus nur lernen, oder was soll sich daraus ergeben?

Heinzhst
04.06.2009, 23:34
Hallo

Dieser Artikel lässt mich nur denken, warum sollten die Polen die Deutschen nach dem Krieg besser behandeln als es damals die Deutschen taten. Heißt da nicht irgendwo "Auge um Auge, Zahn um Zahn?"

Ich frage mich ferner wer sind die "Volksdeutschen" was soll das heißen? Entweder ich deutsch oder ich bin es nicht. Habe ich Eltern aus zwei verschiedenen Nationen, Ok dann bin ich ein "Mischblut" aber ist für mich im Prinzip egal.

Die nächst Frage, die ich schon im Geschichtsunterricht hatte ist die: Was um alles in der Welt hat diesen Wahnsinnigen Hitler dazu getrieben andere Völker so zu "Verfolgen?" Für mich gesehen finde ich eine solche Verachtung anderer Völker eher Krank.

daggel

Hallo Daggel, ich versuche es mal zu erklären.
Ich habe hier schon ofters auf die Folgen nach dem ersten Weltkrieg 1918 hingewiesen, das hat aber kaum jemanden interessiert.

Nach dem von Deutschland verlorenen Krieg haben die Siegermächte deutsche Gebiete in anderen Staaten eingegliedert.
Z.B. Elsass an Frankreich, Südtirol an Italien, Dänemark und Belgien haben auch was bekommen.
Polen bekam die Provinz Posen, Teile von Schlesien und Westpreussen.
Die deutsche Bevölkerung in diesen Gebieten hat ihre Heimat verlassen oder für den neuen Staat optiert. (Schreibt man das so?)
Die deutschen Bürger, die die neue Staatsbürgerschaft angenommen haben waren die "Volksdeutschen"
Eine Massenvertreibung wie nach dem 2. Weltkrieg gab es nicht.

Die "Vergeltung" nach dem 2. Weltkrieg war wohl schon etwas mehr als "Auge um Auge oder Zahn um Zahn"

Nun zu andere "Völker" Verfolgen. Welche Völker wurden verfolgt?
Ich habe viel darüber gelesen und Berichte angeguckt aber es war immer nur die Ausage: "Die Juden sind an allen Unglück der Welt Schuld."
Und nur die hat der Mann gnadenlos Verfolgt. Traurig aber Wahr.

Ps.: Noch ein Nachtrag zu Volksdeutsch. In meinem polnischem Personalausweis stand: Staatsangehörigkeit- polnisch, Volkszugehörigkeit- deutsch. Ob das heute auch noch so in Polen geschrieben wird?

Wünsche eine gute Nacht, Heinz

Wolfgang
04.06.2009, 23:51
Nun zu andere "Völker" Verfolgen. Welche Völker wurden verfolgt?
Ich habe viel darüber gelesen und Berichte angeguckt aber es war immer nur die Ausage: "Die Juden sind an allen Unglück der Welt Schuld."
Und nur die hat der Mann gnadenlos Verfolgt. Traurig aber Wahr.
Schönen guten Abend,
hallo Heinz,

nein, nicht nur Juden wurden gnadenlos verfolgt. Unsere manchmal auf Juden fixierte Wahrnehmung wird in Polen mit großer Bitterkeit wahrgenommen. Denn ebenfalls sehr systematisch wurden auch alle Polen verfolgt, die eine Gefahr für Deutschland hätten werden können. Besonders konsequent wurde die polnische "Intelligenz" verfolgt und ermordet. Polen hat -gemessen an der Gesamtbevölkerung- den höchsten Blutzoll zahlen müssen. In absoluten Zahlen hat nur noch Russland mehr Menschenleben zu beklagen gehabt.

Wenn wir zu diesem Thema Kritik aus Polen hören dann ist diese zuallererst darin begründet, dass wir -in den Augen der Polen- kaum etwas darüber wissen, was während des Krieges Polen angetan wurde. Deutsche hatten unter den Folgen zu leiden, klagen auch ganz berechtigt darüber, aber das Nicht-Einbetten dieser Geschehnisse in den großen geschichtlichen Zusammenhang, das wird mitunter bemängelt.

Und genau da müssen wir auch hinkommen: Das was den Anderen bedrückt zu verstehen und zu akzeptieren.

jonny810
05.06.2009, 00:08
*****Helga,******


Ist es für dich nicht nachvollziehbar, das an Verlierern Rache genommen

wird, wenn diese vorher Deine Familien-Mitglieder getötet oder geschändet

haben?

Das kann doch nicht so schwer sein. Überlege mal.

Erhart

Marc Malbork
05.06.2009, 00:13
Nun zu andere "Völker" Verfolgen. Welche Völker wurden verfolgt?
Ich habe viel darüber gelesen und Berichte angeguckt aber es war immer nur die Ausage: "Die Juden sind an allen Unglück der Welt Schuld."
Und nur die hat der Mann gnadenlos Verfolgt. Traurig aber Wahr.



Damit behauptet Heinzhst nichts anderes als dass es keine Verfolgung der Polen, der Russen, der Sinti und Roma ("Zigeuner") gegeben hat. Das ist schon keine Geschichtsklitterung mehr, das ist eine blanke Geschichtslüge. Ich möchte Heinzhst darauf aufmerksam machen, dass er mit solchen Sätzen auf den Gefühlen wohl eines jeden Polen geradezu herumtrampelt. Es ist für mich wirklich kein Wunder, wenn polnische Forumsteilnehmer oder Mitleser für sich sagen, nein, hier können wir nicht teilnehmen.

Wolfgang
05.06.2009, 00:17
Ist es für dich nicht nachvollziehbar, das an Verlierern Rache genommen wird, wenn diese vorher Deine Familien-Mitglieder getötet oder geschändet haben?
Das kann doch nicht so schwer sein. Überlege mal.
Hallo Erhart,

da hat ganz sicher nicht nur Helga überlegt. Auch ich. Nachvollziehbar ist das von Dir Gesagte schon, trotzdem bleibtes dabei, dass "Böses nicht mit Bösem" vergolten werden darf. Wenn wir dies verleugneten, stritten wir ebenfalls die Hoffnung ab, dass dies in Zukunft nicht mehr geschehen könne/solle.

Wolfgang
05.06.2009, 00:28
Damit behauptet Heinzhst nichts anderes als dass es keine Verfolgung der Polen, der Russen, der Sinti und Roma ("Zigeuner") gegeben hat. Das ist schon keine Geschichtsklitterung mehr, das ist eine blanke Geschichtslüge.
Hallo Rüdiger,

wirklich, ist das Geschichtsklitterung? Ich eröffnete vorhin ein Thema, in dem ich um mehr Verständnis für die Ansichten Anderer warb. Jeder hat -je nach Erlebtem, nach Erfahrung, nach Gelesenem, Gehörtem- eigene individuelle Erfahrungen.

Der Beitrag von Heinz ist in gewisser Hinsicht ein Prüfstein. Er hat ausrissartig dargestellt, was war. Ich ergänzte seine Aussage, dass neben Juden auch noch Andere verfolgt wurden. Wir können uns mit Thesen Anderer auseinandersetzen, aber wir sollten diese als "Geschichtslüge" erst dann bezeichnen wenn wir absolut sicher sind, dass diese wirklich aufgestellt werden. Wo ist die Toleranz, wo ist das Nachhaken das uns Gewissheit über bestimmte Aussagen verschafft?

Wir sitzen hier nicht bei einer Tasse Kaffee zusammen (ein Humpen Bier gefiele mir besser) sondern wir diskutieren im Internet, wo wir immer berücksichtigen müssen, dass Reaktionen und Nachfragen nur mit Verzögerung gestellt werden können.

Lasst uns doch um Gottes Willen mehr fragen und weniger behaupten bzw. anklagen! Lasst uns darum beten, dass wir möglicherweise missverständliche Äußerungen unserer Forum-Kollegen nicht irrtümlich verstehen und in den falschen Hals bekommen!

Heinzhst
05.06.2009, 00:47
Hallo Rüdiger,

wirklich, ist das Geschichtsklitterung? Ich eröffnete vorhin ein Thema, in dem ich um mehr Verständnis für die Ansichten Anderer warb. Jeder hat -je nach Erlebtem, nach Erfahrung, nach Gelesenem, Gehörtem- eigene individuelle Erfahrungen.

Der Beitrag von Heinz ist in gewisser Hinsicht ein Prüfstein. Er hat ausrissartig dargestellt, was war. Ich ergänzte seine Aussage, dass neben Juden auch noch Andere verfolgt wurden. Wir können uns mit Thesen Anderer auseinandersetzen, aber wir sollten diese als "Geschichtslüge" erst dann bezeichnen wenn wir absolut sicher sind, dass diese wirklich aufgestellt werden. Wo ist die Toleranz, wo ist das Nachhaken das uns Gewissheit über bestimmte Aussagen verschafft?

Wir sitzen hier nicht bei einer Tasse Kaffee zusammen (ein Humpen Bier gefiele mir besser) sondern wir diskutieren im Internet, wo wir immer berücksichtigen müssen, dass Reaktionen und Nachfragen nur mit Verzögerung gestellt werden können.

Lasst uns doch um Gottes Willen mehr fragen und weniger behaupten bzw. anklagen! Lasst uns darum beten, dass wir möglicherweise missverständliche Äußerungen unserer Forum-Kollegen nicht irrtümlich verstehen und in den falschen Hals bekommen!

Danke, Wolfgang

Marc Malbork
05.06.2009, 02:23
...Wo ist die Toleranz, wo ist das Nachhaken das uns Gewissheit über bestimmte Aussagen verschafft?


Wolfgang, es ging hier um eine ganz konkrete, dem Wortlaut nach völlig eindeutige Aussage, die du in deinem ersten Beitrag dazu ja ganz genauso verstanden hast wie ich. Sie ist inhaltlich für mich so unfassbar, dass deutliche Worte hier m.E. notwendig waren. Toleranz hat Grenzen.

jonny810
05.06.2009, 07:40
*****Hallo Wolfgang.******

Ich verstehe schon, was du mit deiner Antwort bezweckst.
Ich habe auch nicht gesagt, dass ich es "Gut heiße", wie Polen sich verhalten haben.
Ich habe von nachvollziehbar gesprochen. Ich finde es menschlich verständlich.
Vielleicht messen wir hier mit zweierlei Maß.
Ich habe gelernt, "was du nicht willst, was man dir tuh, das füg' auch keinem Anderen zu."

Ich habe durch die damaligen Geschehnisse mehr verloren als Helga und auch du, und habe für das Verhalten der Polen mehr Verständnis als Christa, Helga und nun auch du.
Das finde ich bemerkenswert, um nicht zu sagen "eigenartig".

Bin ich als Betroffener eher bereit, zu verzeihen?

Allen einen schönes Wochenende. Erhart


**Hallo Helga,**

du kannst mir ruhig direkt antworten. Ich meine, du bist doch sonst nicht so zurückhaltend.

Auch dir ein schönes Wochenende.

Erhart






Hallo Erhart,

da hat ganz sicher nicht nur Helga überlegt. Auch ich. Nachvollziehbar ist das von Dir Gesagte schon, trotzdem bleibtes dabei, dass "Böses nicht mit Bösem" vergolten werden darf. Wenn wir dies verleugneten, stritten wir ebenfalls die Hoffnung ab, dass dies in Zukunft nicht mehr geschehen könne/solle.

jonny810
05.06.2009, 07:46
*****Offene Frage an einige Zweifler******

Wir verlangen so kurz nach dem Krieg Verständnis der Polen?

Wir fangen einen Krieg an, verlieren ihn, und erwarten Verständnis im

Sinne der Menschlichkeit?

Ist es nicht ein wenig viel verlangt?

Erhart ohne Schüsseldamm










Hallo Erhart,

da hat ganz sicher nicht nur Helga überlegt. Auch ich. Nachvollziehbar ist das von Dir Gesagte schon, trotzdem bleibtes dabei, dass "Böses nicht mit Bösem" vergolten werden darf. Wenn wir dies verleugneten, stritten wir ebenfalls die Hoffnung ab, dass dies in Zukunft nicht mehr geschehen könne/solle.

waldkind
05.06.2009, 08:20
Lasst uns doch um Gottes Willen mehr fragen und weniger behaupten bzw. anklagen! Lasst uns darum beten, dass wir möglicherweise missverständliche Äußerungen unserer Forum-Kollegen nicht irrtümlich verstehen und in den falschen Hals bekommen!

Hallo an alle,
ich stimme Wolfgang sehr zu. Menschliche Worte sind dazu bestimmt Missverständnisse zu produzieren, erst recht, wenn es um Themen geht, die offensichtlich noch gar nicht bearbeitet wurden, und dann Emotionen hervor rufen. Jeder bringt dann zunächst seine Erfahrungen und Meinungen ein. Aus der Verschiedenheit und Vielschichtigkeit ergibt sich etwas Neues.

Man soll Böses nicht mit Bösem vergelten, wurde hier gesagt. O.k. das ist die christliche Botschaft. In unserem Land wird nur fälschlicherweise darauf herum geritten. Ich darf den anderen hauen und der soll Nächstenliebe zu meinem Gunsten ausüben? Echt heftig!
Man soll Böses nicht mit Bösem vergelten, bedeutet zur Reue zu finden und um Vergebung zu bitten. Wie sieht es denn nun aus in Deutschland. Haben wir bereut und die Polen um Vergebung gebeten?

In Deutschland ist es noch nicht einmal angekommen, dass die Polen systematisch verfolgt wurden und ausgerottet werden sollten. Es macht traurig, dass so ein aufgeklärtes Land wie Deutschland immer noch so stur sein kann und Wahrheiten unterschlägt oder ignoriert. Und es macht mich traurig, dass wir jetzt wieder durch den deutschen Sumpf wandern müssen.

Na dann hole ich mal wieder die Gummistiefel raus. LG Miriam

Christkind
05.06.2009, 09:02
*****Hallo Wolfgang.******

Ich verstehe schon, was du mit deiner Antwort bezweckst.
Ich habe auch nicht gesagt, dass ich es "Gut heiße", wie Polen sich verhalten haben.
Ich habe von nachvollziehbar gesprochen. Ich finde es menschlich verständlich.
Vielleicht messen wir hier mit zweierlei Maß.
Ich habe gelernt, "was du nicht willst, was man dir tuh, das füg' auch keinem Anderen zu."

Ich habe durch die damaligen Geschehnisse mehr verloren als Helga und auch du, und habe für das Verhalten der Polen mehr Verständnis als Christa, Helga und nun auch du.
Das finde ich bemerkenswert, um nicht zu sagen "eigenartig".

Bin ich als Betroffener eher bereit, zu verzeihen?

Allen einen schönes Wochenende. Erhart


**Hallo Helga,**

du kannst mir ruhig direkt antworten. Ich meine, du bist doch sonst nicht so zurückhaltend.

Auch dir ein schönes Wochenende.

Erhart

Trotz heftigstem Nachdenken kann ich nicht nachvollziehen,worin das mangelnde Verständnis für das Verhalten der Polen liegen soll, Erhart!
Mit zweierlei Maß wid hier gemessen - ja.

Hitler wurde mit allen Ehren von den anderen Staatsmännern der damaligen Zeit empfangen.

Wurde er ausgebremst von den anderen Staaten?

Pakte wurden geschlossen.Der mit dem und der gegen den....

Not und Elend brachte Deutschland über Europa.
Und als Deutschland am Boden lag, wurde im gleichen Sinn weiter gemacht.
Das ist für mich nicht nachvollziehbar.Und wenn "Verständnis" die einzige Lehre daraus ist, dann, befürchte ich, wird es nicht anders auf der Welt.
Dann waren alle Leiden unserer Völker umsonst, dann werden wieder junge Menschen um ihr Leben betrogen,dann wird vernichtet, zerstört,verfolgt.
Eine Aussöhnung kann nur auf dem Weg geschehen, den Wolfgang geht.
Wir waren schon mal ein ganzes Stück weiter in der anderen Danzig/ L- Liste.Versöhnlich und mit Verständnis füreinander.
Schade.

______
Christa

wenzkauer
05.06.2009, 09:28
Hallo Rüdiger,
wie wahr -Toleranz- hat Grenzen. Heinz konnte sich nicht mal rechtfertigen und bekommt noch die Sinti und Roma untergeschoben. Man kann das weiterführen mit Homosexuellen, geistig-behinderten uvm.. Das wird dem Heinz ganz bestimmt nicht gerecht.
Aus seinem Beitrag lese ich nicht das schlimmst-mögliche raus.
So kommen wir einfach nicht weiter.....

Bei allem Respekt, Gruß Michael

daggel
05.06.2009, 10:21
Hallo

Liest sich alles recht interessant, aber ich glaube der Irrsinn hat selbst vor dem eigenen Volk kein halten gemacht.

Da fällt mir eine Geschichte ein, die vor längerer Zeit irgendwo gelesen habe.

Da ging es um einen deutschen Bauern, der seinen Hof verkauft hat oder sogar wegen der wirschaftskrise verloren hatte. Ist ja auch egal. Auf jeden Fall kam das gute Stück an einen Polen oder Juden. Als denen dann alles genommen wurde, hat der "Staat" dem ehemaligen Bauer seinen Hof zum Bewirtschaften angeboten. Dieser lehnte dankent ab. Kurze Zeit später wurde ihm eine Kneipe? angeboten, die einer befreundeten Familie (Polen oder Juden) gehörte. Auch diese lehnte er ab. Worauf er dann in ein Arbeitslager kam und als seine Zeit dort um war, wurde er als Aufseher nach Stutthof geschickt. Das Makabere an der Geschichte war, er war für den Teil zuständig in dem seiner früheren Nachbarn und Freunde gefangen waren.

Nachdem ich diese Geschichte gelesen hatte, wurde mir ganz anders zu mute. Wenn ich denke meine Nachbarn, mit denen wir im Grunde ein Gutes Verhältnis haben oder gar meine Freunde in einem solchen Teil beaufsichtigen zu müssen. Eher würde ich davon laufen.

daggel

Wolfgang
05.06.2009, 10:42
Schönen guten Morgen,

auch ich glaube manchmal nur das was ich sehe. "Glauben" ist jedoch häufig eine sehr subjektive Angelegenheit und wird durch eine Vielzahl mitbestimmender Faktoren beeinflusst. Mit dem Wort "Glauben" relativieren wir aber auch bereits das was wir oft als Gewissheit, als Wissen, empfinden. Sobald wir "wissen", sprechen wir nicht mehr von "glauben".

Ich sprach vor ein paar Tagen von einem "Neuanfang". Müssen wir uns nicht vielleicht auch ein bisschen daran gewöhnen zuzuhören? Wenn das klappt, ist es dann noch ein großer Schritt, Verständnis aufzubringen? Und wenn wir soweit sind, würden wir dann noch auf eine Seite bezogen sagen, "Böses hätte nicht mit Bösem" vergolten werden dürfen?

Vielleicht mögen die Ansprüche zu hoch, zu hehr sein. Aber ist denn nicht bereits die Zeit gekommen, über das was längst Geschichte ist, ohne ausgestrecktem Zeigefinger, ohne Anklage, zu sprechen?

Miriam sprach gerade -sehr lieb, sehr nett, sehr diplomatisch- sie hätte von den Danzigern den Eindruck eines "zänkischen Völkchens" gewonnen (und teils wieder revidiert). Ist das so falsch? Haben die Danziger, die Deutschen, und noch viel mehr jeder Einzelne von uns bereits zu einer abgeschlossenen Sicht der Geschichte gefunden? Gibt es denn nur EINE Wahrheit oder bilden wir uns nicht alle eine eigene persönliche Geschichte?

Wir können hier über Alles sprechen. Dazu gehört auch eine gewisse Streitkultur. Fragen, bohrend nachhaken, präzisieren. Aber auf keinen Fall anklagen. Denn sitzen wir nicht alle im Glashaus?

Und noch eins bitte ich zu beachten: Wir haben hier jetzt mehr als 1.000 Teilnehmer. Es sind alles Menschen wie Du und ich. Manche haben ein dickes Fell, manche sind dünnhäutig. Einander verstehen zu wollen heißt auch, einander zu achten. Häufig neigen wir zu harten Worten, die wir selber gar nicht als hart empfinden. Maches geschriebene Wort kommt auch mal falsch "rüber". Bitte versucht immer daran zu denken, dass es zwar wichtig ist, was Ihr MEINT, aber mindestens genauso wichtig ist, wie es bei Eurem Gesprächspartner ANKOMMT.

Ich habe hier einige Fragen aufgeworfen, will auch anregen, darüber nachzudenken. Jeder kann seine eigenen Antworten finden. Wenn wir diese beherzigen, sind wir von einem echten Dialog nicht mehr weit entfernt.

daggel
05.06.2009, 11:01
Gennau Wolfgang. Wenn ich etwas für mich im Stillem lese, dann kann ich nicht an einen gewissen Tonfall des Schreibers höhren "wie er das gemeint hat". Da fehlt denn doch der persönliche Kontakt und Missverständnisse sind schnell da. Ich kann jemanden als "Zicke" betitteln", aber es kommt anders rüber, wenn es nur gelesen wird. Hätte man es gehört, dann würde man wissen woran man ist. Ob es lieb gemeint war oder Böse.

Wie war es noch mit der Verniedlichung der "Alten Danziger". Würde es dann Zicklein Zickchen heißen?

daggel

Wolfgang
05.06.2009, 11:24
Wie war es noch mit der Verniedlichung der "Alten Danziger". Würde es dann Zicklein Zickchen heißen?
Ich nehme an "Zickelchen" oder "Kos-chen" (abgeleitet vom polnischen "Kos" für Ziege);)

grabschau, + 06.11.2012
05.06.2009, 12:03
oh, dann gab es aber 1 gr. Ziegenzucht in MATTERN Wolfgang, ich lese z.Zt. das kath KB von diesem Ort u. da wimmelt es nur von KOS ;) Sonniger Gruß zum Wochenende - Sigi

Wolfgang
05.06.2009, 12:15
oh, dann gab es aber 1 gr. Ziegenzucht in MATTERN Wolfgang, ich lese z.Zt. das kath KB von diesem Ort u. da wimmelt es nur von KOS ;) Sonniger Gruß zum Wochenende - Sigi
Hallo Sigi,

ich muss ein wenig präzisieren. Ich kann mich erinnern, dass meine Oma hin und wieder mal von "ner ollen Kos", also "einer alten Ziege" gesprochen hat. Dieses "Kos" ist aus dem Polnischen abgeleitet, wo "Ziege" korrekt "Koza" heißt.