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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Ein Wort für die Danziger Juden



Wolfgang
16.06.2009, 23:04
Schönen guten Abend,

unrühmlich in der Geschichte Danzigs ist das Schicksal der Juden, das ihnen in Freistaat- und Kriegszeiten widerfuhr. Später als im "Reich", aber trotzdem unausweichlich wurden Juden diskriminiert, verfolgt, gemordet. Nach dem Krieg begann im Restdeutschland zögerlich eine Aufarbeitung der Juden gegenüber begangenen Verbrechen. Danzig wurde dabei weitgehend ausgeblendet. Der "Bund der Danziger" hätte dabei Meilensteine setzen können. Er tat es nicht. In seinem Sprachrohr "Unser Danzig" wurden die eigenen Wunden, die der deutschen christlichen Danziger beleckt. Dass es auch deutsche jüdische Danziger -neben vielen anderen Juden- gab, wollte niemand wissen, es interessierte nicht. Dabei war Danzig -auch zu Freistaatzeiten- ein Hort der Zuflucht gewesen.

Die 60 Jahrgänge von "Unser Danzig" bilden ein Geschichtslexikon. Sie reflektieren Danzig aus deutsch-christlicher Sicht. Es ist nicht nur wichtig, was geschrieben wurde. Genauso wichtig ist das Verschwiegene.

Ich kann momentan -obwohl ich sämtliche rund 1.000 Ausgaben von "Unser Danzig" besitze- keinen einzigen Artikel in einem der Hefte benennen, der sich mit den Danziger Juden befasst. Die Aufarbeitung der Geschichte der Danziger Juden hat man diesen -soweit sie überlebten- überlassen.

Um so bemerkenswerter ist der folgende mutige Leserbrief von Werner Zynda, den "Unser Danzig" im März 1955 veröffentlichte:


Aus "Unser Danzig", Heft Nr. 03 vom März 1955

Ein Wort für die Danziger Juden
Eine "Stimme aus dem Leserkreis" von Werner Zynda

Vor zehn Jahren sahen wir unsere Heimat in Schutt und Asche versinken und mussten das Land unserer Väter und Vorväter verlassen. Den meisten von uns ist es inzwischen gelungen, eine neue Existenz aufzubauen und sich ein neues Wirkungsfeld zu schaffen. Unseren alten Freundes- und Bekanntenkreis haben wir inzwischen erweitert, und es war alles gar nicht so einfach, obwohl wir doch - bis auf wenige Ausnahmen - im deutschen Sprachraum geblieben sind.

Wir haben nun, trotz der Verbitterung über die Unmenschlichkeit der Austreibung, einen Abstand zu den Dingen gefunden, der es uns erlaubt, gewisse Parallelen zu ziehen. Gerade wir Heimatvertriebene sollten heute endlich den Juden die notwendige Toleranz entgegenbringen, die allein ein friedliches Nebeneinander duldet; denn den gleichen, harten Schicksalsweg, den wir vor zehn Jahren gegangen sind, gingen unsere jüdischen Landsleute schon zehn Jahre vor uns. Wohl jedem sind die Ereignisse der sogenannten Kristallnacht bekannt, fast jeder wusste um die antijüdische Gesetzgebung. Viele Danziger hatten jüdische Bekannte oder Freunde, die unsere Heimatstadt - welche seit oft vielen Generationen auch deren Heimat war - verlassen mussten, um sich in der Fremde ihr Brot zu verdienen. Wie schwer das damals für diese unglücklichen Menschen gewesen sein muss, können wir heute erst richtig ermessen, nachdem wir einen ähnlich schweren Weg gegangen sind. Am erschütterndsten für sie war es, dass man ihnen, die im ersten Weltkrieg, genau wie wir, ihre Söhne und Väter für Deutschland hingaben, das Deutschtum aberkannte.

Gewiss wurden die übrig gebliebenen nach dem Wiedergutmachungsgesetz für ihre materiellen Verluste entschädigt. Wer aber hat sich je bemüht, die seelische Not unserer jüdischen Landsleute zu mildern und ihnen Glauben und Vertrauen an unseren aufrichtigen Willen zu fruchtbarem Miteinander wiederzuschenken?

Ziehen wir einen Vergleich zu unserer eigenen Vertreibung, so wird uns der Ursprung zu der oft kritisierten fleißigen Geschäftigkeit der Juden sehr bald klar. Seit etwa dreitausend Jahren sind sie ständig auf der Flucht. In dieser langen Zeit hatten sie es infolge vieler Anfeindungen und Verfolgungen gelernt, sich im Lebenskampf besonders zäh und tüchtig durchzusetzen. Geht es uns jetzt nicht ebenso? Wenn heute ein Einheimischer sagt: "Seht den Flüchtling, der besitzt schon wieder mehr als wir", dann hat es beinahe denselben Klang, als wenn früher jemand sagte: "Seht, dort geht ein Jude!"

Auch wir haben es gelernt, mit allen Situationen fertig zu werden, auch wir haben im Kampf um die Existenz ein Training erhalten, das uns in vielen Fällen ermöglicht, uns besser durchzukämpfen und daher oft mehr zu erreichen als der Einheimische.

"Gerechtigkeit für Danzig!" fordern wir von der Welt. Gerechtigkeit müssen wir aber auch unseren jüdischen Mitbürgern zu geben gewillt sein! Wenn wir unserem Bestreben um Rückkehr in die angestammte Heimat ein ethisches Fundament geben wollen, sollten wir jetzt schon daran arbeiten, unseren jüdischen Landsleuten eine Brücke zu bauen und zu sagen: Ihr Danziger Juden, es ist auch eure Heimat, die wir verloren haben und mit Gottes Hilfe wiedergewinnen werden, und das Mahnen eurer vielen Gräber wird in unseren Herzen nicht ungehört verklingen - um Gottes und der Gerechtigkeit Willen!

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Die Veröffentlichung dieses Artikels erfolgte mit freundlicher Genehmigung des "Bundes der Danziger" in Lübeck.

Weitere Verwendungen / Veröffentlichungen bedürfen der ausdrücklichen Genehmigung durch den Rechteinhaber:
Bund der Danziger
Fleischhauerstr. 37
23552 Lübeck

Bei vom Bund der Danziger genehmigten Veröffentlichungen ist zusätzlich ist die Angabe "Übernommen aus dem forum.danzig.de" erforderlich.

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Viele Grüße aus dem Werder
Wolfgang

Helga_Claassen, +12.10.2010
17.06.2009, 10:34
Nach dem Krieg begann im Restdeutschland zögerlich eine Aufarbeitung der Juden gegenüber begangenen Verbrechen. Danzig wurde dabei weitgehend ausgeblendet. Der "Bund der Danziger" hätte dabei Meilensteine setzen können. Er tat es nicht. In seinem Sprachrohr "Unser Danzig" wurden die eigenen Wunden, die der deutschen christlichen Danziger beleckt. Dass es auch deutsche jüdische Danziger -neben vielen anderen Juden- gab, wollte niemand wissen, es interessierte nicht. Dabei war Danzig -auch zu Freistaatzeiten- ein Hort der Zuflucht gewesen.
Die Aufarbeitung der Geschichte der Danziger Juden hat man diesen -soweit sie überlebten- überlassen.
Guten Morgen,Wolfgang!

Ich bin Jahrgang 1929 und kann mich nur noch schwach an antijuedische Parolen erinnern.Es war Propaganda mit der wir aufwuchsen und lebten.Ich habe damals nicht gross darueber nachgedacht.

Nach dem Krieg erfuhr ich das grausame Schicksal der Juden.Aber ich habe nie etwas ueber die Danziger Juden gehoert und gelesen habe ich erst etwas davon hier im Danziger Forum. Ich habe auch lange "Unser Danzig" bezogen und ich kann mich wirklich nicht erinnern ob da was ueber Juden stand. Wieviel Juden waren denn in Danzig und hatten sie Einfluss?

Nach dem Krieg war die Familie zerstreut und wir Alle haben unsere Wunden geleckt und waren konzentriert darauf zu überleben und uns eine neue Existenz aufzubauen.Das ist auch den meisten von uns gelungen.Ich hoffe auch,dass die ueberlebenden juedischen Mitbuerger sich eine neue Existenz aufbauen konnten.

Liebe Gruesse von den Balearen
Helga Claassen

wenzkauer
17.06.2009, 12:20
Wieviele Juden waren denn in Danzig...

Hallo in die Runde

Das würde mich auch interessieren, zumal wir hier bezüglich der Danziger Einwohnerzahlen, erst kürzlich diskutiert haben. Belegbar sollen 95% Deutsche,
3,3% Polen in Danzig vor 1940 sein. Dementsprechend müßten die verbleibenden 1,7% dann Ukrainer, Russen, Schweden u.v.m. einschließlich der Juden sein. Kann das stimmen...?
Das Judentum in Danzig müßte danach verschwindet klein gewesen sein.
Mich irritieren bereit´s die 3,3% Polen und ich werde das Gefühl nicht los, daß das sehr " deutsche " Zahlen sind. Wer weiß es genauer...?

Viele Grüße Michael

waldkind
17.06.2009, 12:49
Hallo Michael,
es gibt deutsche Juden, polnische Juden, schwedische Juden, holländische Juden..... so wie es deutsche Christen, polnische Christen, schwedische Christen, holländische Christen....gibt.
Also kann man nicht sagen, Juden befanden sich ausschließlich in den 1,7%.

Mit gutem Gruß, Miriam

Heibuder
17.06.2009, 12:58
...mit diesen Suchworten in´s Google gehen!
Man erhält über 870 Fundstellen!
Einen Buchauszug gibt es hier: http://books.google.de/books?id=97jxl3Qi6gYC&pg=PA187&lpg=PA187&dq=j%C3%BCdische+Gemeinde+Danzig+Zoppot&source=bl&ots=KdqnMPj3QJ&sig=PtsSPWOOUHzo5ltIfKUYxwMyRnA&hl=de&ei=L8c4SqP2MI3BsAawvoHYBg&sa=X&oi=book_result&ct=result&resnum=1#PPA187,M1
Der wiederum hat eine ergiebige Bibliographie!

wenzkauer
17.06.2009, 14:51
Danke Wolfgang, der Heibuder.

Sehr, sehr aufschlußreich. Ich kann das nicht so gut, " gockeln im Internetz ".

Viele Grüße Michael

nonnenmacher
17.06.2009, 15:51
..........
*****die Zahl der Juden in Danzig betrug am 18.08.1929 10.448 Personen und stieg nach 1933 weiter an. Im Jahr 1936 lebten über 11.000 Juden in der Stadt..........******

so zumindest aus RAMONAT, Wolfgang: Der Völkerbund und die Freie Stadt Danzig 1920 - 1934; Studien zur Militärgeschichte, Militärwissenschaft und Konfliktforschung, Band 18, Dissertation 1977 mit Zitat aus: SODEIKAT: Die Verfolgung und der Widerstand der Juden in der freien Hansestadt Danzig vo 1933 bis 1945 in Bulletin des Leo Baeck Instituts, Nr. 30, Tel Aviv, 1965

wo es weiter heißt:

*****.........
hinzu kam, dass die antijüdischen Maßnahmen unter der danziger Bevölkerung lange Zeit kaum Resonanz fand................******

Prozente sind gut für Statistiken - die Bedeutung jedes Menschen, Juden, Christen, ..., Polen, Schweden, ...., Deutschen, ist aber auch mehr wert als eine Zahl.

Schöne Grüße
Manfred Lehmann

wenzkauer
17.06.2009, 18:12
...die Bedeutung eines Menschen´s Schicksal erscheint umso banaler, je kleiner die Zahl dahinter oder in astronomische Höhen gesetzt. Oft wird wohl anstelle der Wahrheit, mit Zahlen taktiert.

Gruß Michael

Wolfgang
17.06.2009, 21:42
Oft wird wohl anstelle der Wahrheit, mit Zahlen taktiert.
Hallo Michael,

nicht Zahlen zählen, es sind die Menschen, es sind die Einzelschicksale. Die Vertreibung der Danziger begann nicht mit dem Ende des Krieges, die Vertreibung begann bereits in den 30er Jahren als Unmenschlichkeit Einzug hielt in Danzig und die jüdischen Mitbürger entrechtet und gezwungen wurden, ihre nackte Haut zu retten.

Dank an unseren "Heibuder" Wolfgang, der einen Link zu einem Buch veröffentlichte. Aber auch hier zeigt sich, dass die Aufarbeitung des Schicksals der Juden nicht von deutscher Seite erfolgte. Es waren Juden und Polen die Licht in das Dunkel bringen.

Es geht nicht darum mit dem Zeigefinger auf irgend jemanden zu zeigen, der damals 10 oder 15 oder 20 Jahre alt war. Es geht um Respekt. Es geht um die Geschichte, um die Wahrheit. Es geht um das Andenken an Menschen wie Du und ich, denen unsagbares Unrecht und unvorstellbares Leid angetan wurde. Auch das gehört zur Geschichte Danzigs. Es ist passiert, niemand kann es leugnen.

Wer sagt, das alles sei Vergangenheit, man müsse aufhören darüber zu sprechen, man solle vergessen, der soll sich bitte auch vor Augen führen, dass wir über Danzigs Geschichte sprechen. Auch diese liegt in der Vergangenheit. Sollen wir die ganze Geschichte Danzigs vergessen? Oder nur den Teil der Geschichte in dem Juden vorkamen?

Und wenn wir über die Danziger Juden sprechen, dann dürfen wir auch nie vergessen, dass es auch Danziger Staatsangehörige polnischer Nationalität gab, die häufig genauso verfolgt und hingemordet wurden.

waldkind
18.06.2009, 13:35
Zahlen, Daten, Fakten belegen, sechs Millionen Polen kamen zwischen 1939 und 1945 ums Leben, darunter rund drei Millionen Juden. Ein anderes Buch nennt kleinere Zahlen. Erleichternd! Müdigkeit kommt auf im Wirrwarr der Zahlen. Wie viele waren es denn nun wirklich? Was macht den Unterschied zwischen vier und sechs Millionen? Wir setzen den Juden Denkmäler, sagen den Deutschen und der Welt "Denkt mal"...

Am Sonntag kommt mein Freund, der Jude, bringt Kuchen mit. Er ist nicht zimperlich im Aufarbeiten der Vergangenheit. Vielleicht sollte ich mir mit ihm ein Spiel erlauben? Gemeinsam über Erinnerungssteine stolpern, die in das Pflaster vor Häusern eingelassen wurden, in denen einmal Juden wohnten. "Denk mal" sagt der Fuß, "Denk mal" sagt der Kopf, "Denk mal" sagt das Herz. Bringt es den Menschen die Würde zurück?

Lieber Wolfgang,
es ging dabei nicht um Menschen "wie du und ich". Es ging um Menschen, denen die Würde des Menschseins aberkannt wurde. Zahlen, Daten, Fakten sind wichtig für die Geschichtsschreibung. Was bringt den Menschen die Würde zurück?

Mit gutem Gruß, Miriam

AngelB +12.3.22
25.10.2009, 10:53
Hallo Ihr Lieben,

unter www.jewishgen.org sind auch die "Danziger Juden" erfasst (man muss ein bisschen suchen). Dort sind Geburten, Heiraten und Todesfaelle erfasst.

Ich habe an diesem online-Projekt mitgearbeitet, weiss aber nicht, inwiefern schon alles, was ich bearbeitet habe, bereits ins Netz gestellt wurde, denn der Projektleiter, Mr Kleinwaks, hielt es nicht mehr fuer noetig, sich bei mir zu melden.

Liebe Gruesse
Angelika

danli, + 23.01.2015
07.12.2009, 20:55
In diese Woche faellt der Jahrestag der Kristallnacht.
Auch in der Freien Stadt Danzig brannten Synagogen !!
Heute sieht man in der Kristallnacht den Anfang des Holocaust.
Auch von meiner Familie fand ich die Namen der Ermordeten
in der Buecherei von "Yad Vshem " in Jerusalem.
Ich hoere immer 6 Milionen? Soviele warens aber nicht.
Auch wenn es nur 5 oder 5-1/2 waren , wo ist da der Unterschied?
Wieviel Menschenleben hat der 2. Weltkrieg gekostet
In Deutschland sang man:
Und heute gehoert uns Deutschland und morgen die ganze Welt.
Wer hat "Mein Kampf " gelesen.?
Wer kennt noch den Ausdruck:Lebensraum?
Ich sage nur:Wir duerfen nicht vergessen ,was geschah.!!
auch nicht nach 60-70-80 Jahren

dan

Helga +, Ehrenmitglied
07.12.2009, 21:46
Lieber Dan,

du hast so Recht. All das Schreckliche darf nie vergessen werden. Und ob 5 oder 6 Millionen Juden, ist egal. Wären es einige wniger als 6 Millionen, alles wäre genau so schlimm, genau so ´grausam, genau so menschenverachtend.

Ich denke, der Holocaust begann eigentlich lange vor der Kristallnacht. Seit 1933 wurden Juden diskriminiert und ausgegrenzt, seit den Nürnberger Gesetzen 1935 war eigentlich klar, wo es hinführen würde und Himmler sprach schon 1937 von der "Entjudung". Mein Gott, was für ein Wort. Die Novemberprognome steigerten allerdlings den Antisemitismus ins unermeßliche.

Wir können nur versuchen, so etwas nie nie wieder geschehen zu lassen, versuchen, unsere Welt ein bißchen besser zu machen, obwohl man manchmal glauben könnte, dass lediglich alte Vorurteile durch neue Vorurteile ersetzt werden.

waldkind
07.12.2009, 22:07
Hallo Danli,
wie gut, dass du an die Kristallnacht erinnerst. Du hast recht, wir dürfen nicht vergessen. Das Deutsche Reich hat in seinem Herrschaftsanspruch so viele Menschenleben gefordert. Grausam wurden Juden und Polen hingerichtet. Nicht einmal vor der eigenen Brut hat Hitlers Wahn Halt gemacht.
Als die Deutschen in Polen einmarschierten, haben sie gleich die Häuser gestürmt, die Juden zusammengetrieben, sie zu nahegelegene Gruben gebracht und erschossen oder abtransportiert.

Als die deutschen "kleinen Soldaten" begriffen, was geschah, da hat noch lange nicht jeder mitmachen wollen. Es gab welche, die den Mut hatten sich zu verweigern. Diese wurden hingerichtet. Die "großen Deutschen", auf die es angekommen wäre sich zu verweigern, taten es nicht bzw.es waren zu wenige, die in den Widerstand gingen.

Ich meine auch, wenn wir von Danzig sprechen, dürfen wir die Juden nicht vergessen. Es ist beinahe ein Hohn, wenn es nicht so traurig wäre, dass ausgerechnet in Polen die Juden von den Deutschen verfolgt wurden, wo sie doch im Laufe der Geschichte gerade in Polen eine Akzeptanz und Freizügigkeit genossen wie sonst nirgends auf der Welt. Das macht mich traurig.
Friede mit dir, Dan. Miriam.

magdzia
08.12.2009, 23:57
Hier habe ich was zu den Danziger Juden gefunden:

http://www.ostsee-urlaub-polen.de/gdansk/rechtstadt-synagoge.htm

Habe heute mit meinem Vater gesprochen und er sagte mir, dass es sehr viele in der Stadt gab und sie eines Tages plötzlich verschwunden sind, auch die Sinti und Roma.
Die ganze Motlauer Promenade war mit jüdischen Geschäften. In der Reichskristallnacht wurden auch diese zerstört. Am nächsten Tag war die Motlau mit Schaufensterpuppen und sonstigen Sachen übersät.

Ich glaube, dass die Menschen damals das Grauen nicht so richtig erfassen konnten, selbst die, die davon betroffen waren.
Wüssten wir es heute nicht besser, würden wir es auch nicht glauben, das der Mensch fähig ist so grausam zu handeln.

Gruß
Magdalena

waldkind
09.12.2009, 09:33
Liebe Magdalena,
deine Worte stimmen mich etwas nachdenklich. Da ich viele Dokumentationen in dieser Hinsicht angesehen habe, komme ich zu folgendem Ergebnis:
Zunächst gab es viele Menschen, die dieses Grauen bewusst durchgeführt haben. Das waren nicht nur ein paar. Überall hingen Plakate, die Juden diskriminierten, als Untermenschen bezeichneten, von denen sich das Deutsche Reich frei machen müsse. Die Menschen sahen mit an, wie die Juden aus den Häusern getrieben wurden. Man packte sie nicht gerade sanft an. Also es kann nicht jeder behaupten, er hätte nichts gewusst. Dann gab es die, die zugesehen haben und nichts haben dagegen unternehmen können, die Angst hatten. Dann gab es die, die Widerstand leisteten und deswegen hingerichtet wurden. Dann gab es die Sadisten, die sich auf ihre erschlagenen Menschen stellten und sich als Held feiern ließen. Und so weiter....

Und dann gab und gibt es das Wegsehen. Erschreckender Weise gibt es das heute auch noch. Wie oft schon habe ich selber Gewalt auf Berlins Straßen gesehen. Man wird angegriffen, einer hält dir ein Messer vor den Bauch, das interessiert niemanden. Man schaut in die andere Richtung oder liest gemütlich Zeitung. Das auch bei rassistischen Diskriminierungen. Es fehlt immer noch an Courage.

Dass es auch Menschen gab, die von allem nichts wussten, stimmt auch.
LG waldkind.

Wolfgang
09.12.2009, 18:35
Schönen guten Abend,

Geschichte und Schicksal der Juden in Danzig unterschieden sich zumindest bis zum 01.09.1939 deutlich vom Schicksal der Juden die sich im Herrschaftsbereicht des Deutschen Reiches befanden. Den meisten Juden gelang Flucht oder Auswanderung.

!930 gab es in der Danziger Synagogengemeinde 11.228 gemeldete Juden,
1937 waren es 7.466,
am 15.08.1939 waren es noch 3.980

Bis Ende August 1940 konnten 1.193 Juden in sichere Länder ausreisen.

Zwischen dem 28.02.1941 und 24.07.1943 wurden 575 Juden in verschiedene (Vernichtungs-) Lager deportiert.

Von 1939-1943 starben in Danzig 197 Juden.

Ende Juli 1943 verblieben in Danzig 22 Juden, darunter 9 Juden die in Mischehe lebten.

Die Geschichte der Danziger Juden ist sehr gut dokumentiert vor allem aufgrund der Aufzeichnungen/Bücher von Erwin Lichtenstein und Samuel Echt.

Übrigens, Miriam, Du schreibst "Als die deutschen "kleinen Soldaten" begriffen, was geschah, da hat noch lange nicht jeder mitmachen wollen. Es gab welche, die den Mut hatten sich zu verweigern. Diese wurden hingerichtet." Dies ist so nicht richtig. Historiker des Militärgeschichtlichen Institutes in Potsdam sagen, es sei bis heute KEIN EINZIGER FALL bekannt, in dem Soldaten bestraft wurden weil sie sich weigerten an Menschheitsverbrechen (sprich: Misshandlungen, Erschießungen, sonstige Ermordungen) teilzunehmen. Andersrum ausgedrückt: JEDER Soldat hatte die Möglichkeit sich STRAFFREI zu weigern an diesen Verbrechen teilzunehmen.

Ulrich
09.12.2009, 21:09
Hallo Wolfgang,

Du schreibst:
"Ende Juli 1943 verblieben in Danzig 22 Juden, darunter 9 Juden die in Mischehe lebten".
Ja, wenn ich mich nicht täusche, hat Samuel Echt das ja gut recherchiert und dokumentiert, und Erwin Lichtenstein das übernommen.
Ich möchte diese Zahl gern zum Anlass nehmen, um euer Augenmerk einmal auf die Danziger zu lenken, die am Rande der Judenvernichtung lebten: Viele von ihnen wurden auch ermordet, die meisten aber überlebten, manche werden als Wehrmachtssoldaten gefallen sein, vernutlich viele in Danzig 1945 gestorben, einige werden versucht haben, in Danzig die Nachkriegsjahrte zu überleben, nachdem die Nazis weg waren, viele werden - mit ihren Nazis - nach Westen geflohen sein.
Von wem spreche ich?
Ich spreche von den Danzigern, die z.B. als Nichtjuden in eriner Ehe mit Juden lebten, von denen Echt 9 Ehen nennt. Ich meine die Nichtjuden, zumeist Christen in diesen Ehen, nach den damaligen rassistischen Begriffen "Arier", die in "rasseverschiedener Mischehe" lebten. Auch sie, darauf muss man hinweisen, haben unter dem antijüdiuschen Rassismus gelitten, sie sind, wie Samuel Echt schreibt, als "Judenknechte" seit 1933 zur Scheidung von ihren jüdischen Ehepartnern gedrängt worden, und wenn sie sich nicht scheiden ließen, waren sie von der antijüdischen Hetze - Stichwort "Rassenschande" genauso betroffen, wie ihre jüdischen Ehepartner, mit denen sie, wenn Kinder da waren, - wieder in der Terminologie der Zeit - in "privilegierter Mischehe" lebten. Dabei bezog sich diese "Privilegierung" zumeist nur darauf, dass sie zumeist nicht sofort mit den Juden zusammen ermordet wurden. Sie wurden zusammen mit ihren jüdischen Ehepartnern diskriminiert und schikaniert, aus ihren Berufen gedrängt, mussten schlecht bezahlte jobs annehmen, oder sich schlicht verstecken, um nicht deportiert und ermordet zu werden.
Außer diesen "Ariern", die mit Juden in einer christlich-jüdischen Mischehe lebten, waren von der rassistischen Judenhetze auch betroffen diejenigen Juden, die zum Christentum konvertiert waren und mit ihnen wiederum ihre zumesit christlichen Ehepartner und Kinder.
Weiter betroffen waren Kinder aus diesen Ehen, allgemein alle Personen, die mindestens einen jüdischen Elternteil oder Grosselternteil hatten. In der Terminologie damals: Personen mit jüdischen Vorfahren bis 1937 als "(Christliche) Nichtarier" bezeichnet, dann, nach der Einführung der Nürnberger Gesetze (in Danzig 1937), als "Jüdische Mischlinge 1. und 2. Grades" bezeichnet. Ihre nichtjüdischen Ehpartner durchgängig als "jüdisch Versippte" diskriminiert, ihre gemeinsamen Kinder wieder "Jüdische Mischlinge".
Der Einzige, der meines Wissens den Danziger Mitgliedern dieser Personengruppe zumindest ein kleines Andenken schenkt, ist Samuel Echt in einem kurzen Absatz in seinem Buch (Geschichte der Danziger Juden), in dem er auf die Rechtlosigkeit dieser Personen hinweist.
Allgemein wendet man sich in der Geschichtswissenschaft erst seit etwa 10 Jahren der Erforschung der Schicksale dieser Personengruppe zu. Klassiker ist "Beate Meyer, Jüdische Mischlinge, Rassenpolitik und Verfolgungserfahrung", dort insbesondere mit Hamburg als lokalem Schwerpunkt.
Für Bremen gibt es seit etwa 2007 ein Erinnerungsbuch für die als Juden verfolgten Einwohner Bremens (Rohdenburg/Sommer), mit dem sowohl der verfolgten und diskriminierten Juden als auch der wegen ihrer jüdischen Abstammung verfolgten Bewohner Bremens gedacht wird. Ähnliches gibt es für Oldenburg und Münster.
Von christlcher Seite gibt es für Bremen zusätzlich ein Erinnerungsbuch, ich meine, auch von 2007, in dem speziell der Christen jüdischer Herkunft gedacht wird, (Arbeitskreis um Dr. Diether Koch und Adolf Allers). Landeskirchliche (ev.) Erinnerungsbücher gibt es u.a. für das Rheinland von Sigrid Lekebusch, zuletzt (2009) für das Gebiet der Hannoverschen Landeskirche von (Uta Schäfer/Richter).

All das gibt es für Danzig nicht. Keine Erinnerung für die Personen in und aus einer jüdisch-nichtjüdischen Mischehe unterm Hakenkreuz. Mit der Zerstörung und Befreiung Danzigs 1945 scheint auch die Erinnerung an die Angehörigen dieser Personengruppe untergegangen.
Dunkelheit über einem wichtigen Kapitel der Danziger Stadtgeschichte, eine Dunkelheit, zu der auch die überlebenden Betroffenen werden beigetragen haben. Diese werden nach Massgabe des nach 1945 weiter existierenden Antisemitismus ihren Neuanfang im Westen dazu genutzt haben, ihre jüdische oder teiljüdische Herkunft vergessen zu machen.
Dabei sind die Angehörigen dieser Personengruppe gerade diejenigen, die eine besondere Verantwortung für die Weitergabe der Erinnerung an die Judenverfolgung und -vernichtung in Danzig hätten übernehmen können, sind sie doch diejenigen, die überhaupt davon berichten können, weil sie - und nur sie - die Judenverfolgung überlebt haben.

Dabei wird man nach den Erfahrungen mit Bremen und Hamburg - vielleicht vergleichbare Städte - sagen dürfen, dass es sich um Hunderte, vermutlich eher Tausende von Danzigern gehandelt haben wird, deren Schicksale am Rande der Judenverfolgung in "Mischehe", als jüdische Dissidenten, als "christliche Nichtarier" als "Jüdische Mischlinge", als "Jüdisch Versippte" - immer mit ihren Familien, bis heute nicht erforscht sind.

Wolfgang
09.12.2009, 22:35
Hallo Ulrich,

vielen Dank für Deinen Beitrag mit dem Du auf das Schicksal von Nichtjuden in arisch-jüdischen "Mischehen" hinweist.

Verlässliche Zahlen liegen nicht vor. Vage Anhaltspunkte liefert Samuel Echt, wobei aus seinen Aufzeichnungen nicht hervorgeht, wieviele arisch-jüdische Ehepartner sich retten konnten. Denn gerade diese in Mischehen lebenden Menschen hatten noch wesentlich länger die Chance sich zu retten.

Viele Unterlagen sind verloren gegangen und ich glaube, dass heute -wenn überhaupt- nur noch Yad Vashem Auskunft geben kann.

Samuel Echt nennt exemplarisch die arische Ehegattin des jüdischen Zahnarztes Dr. L.Neumann vom Kohlenmarkt

Er nennt Heinz Hampel, Ehemann der Jüdin Frau Schalit-Hampel

Des weiteren die jüdische Ehefrau des Zoppoter Festspielleiters Merz

und Oberstudiendirektor Bechler, der mit seiner Frau Iska zusammen lebte

Samuel Echt spricht auch noch den großen Personenkreis derjenigen an, die nach den Rassegesetzen Juden waren, sich selber aber nicht mehr den Juden zugehörig fühlten.

An all diese Menschen, die Furchtbarstes erleiden mussten, sollten wir uns erinnern und uns ihre Schicksale vergegenwärtigen. Und auch an ALLE anderen unschuldigen Opfer des Krieges, des Rassenwahns, der Verfolgung und der Unmenschlichkeiten die mit dem Krieg einhergingen.

Ulrich
10.12.2009, 02:09
Hallo Wolfgang,

herzlichen Dank für Deine Antwort.

Dass Du diese Namen anführst, berührt mich, das sind betroffene Danziger, das ost Danziger Geschichte.
Das ist schon toll, dass man in diesem Forum im Bilde ist über diesen Personenkreis in und aus jüdisch-nichtjüdischen Ehen im Danzig unterm Hakenkreuz.

Du schreibst, dass es wohl kaum Quellen gibt, und dass man (zur Rekonstruktion dieser Lebensgeschichten?) auf Yad Vashem angewiesen ist.
Meiner Erfahrung nach ist Yad Vashem im Internet o.k.in Bezug auf den Kreis der Danziger Juden, Konvertiten und ihre nichtjüdischen Ehepartner in jüdisch-christlicher Ehe; in Bezug auf die Danziger aus (und nicht in) jüdisch-christlicher Ehe (also in Bezug auf damals sogenannte "Nichtarier" oder "Jüdische Mischlinge" und ihre zumeist christlichen Ehepartner ("Jüdisch Versippte" - und ihre gemeinsamen Kinder) ist diese Dantenbank meiner Erfahrung nach jedoch nicht aussagekräftig.

Aussagekräftig wären Berichte von Betroffenen; es gibt sie, auch von prominenter Seite.
Ich habe darauf hingewiesen: Man hatte als Danziger Vertriebener nach 1945 nach Maßgabe des weiter existierenden Antisemitismus im Westen vermutlich kein Interesse daran, sich als Nachkomme von Juden zu outen, (wie auch die Betroffenen im Westen selbst nicht).

Wo also findet man heute Spuren der Danziger aus jüdisch-nichtjüdischen Ehen?
Z. B. m Hauptstaatsarchiv Düsseldorf: Hier sind, entweder präsent, oder mit Angabe des Verwahrorts, alle Wiedergutmachungsverfahren wegen
rassischer Verfolgung nachgewiesen, für die Angehörigen und für die Forschung einsehbar (ähnlich, wie die LAG-Verfahren in Bayreuth), auch die der rassisch verfolgten Danziger, die einen Antrag gestellt haben, bzw, überlebt haben, um einen Antrag zu stellen. (Diese Akten sind, genau, wie die LAG-Akten, dies ist vermutlich bekannt, eine 1- A Quelle der Stadt Danzig für die Zeit des Nationalsozialismus).

Wolfgang, Du schreibst - dem Sinne nach - Samuel Echt speche auch den großen Kreis der Personen an, die nach den Rassegesetzen Juden waren, sich selber aber nicht mehr den Juden zugehörig fühlten.
Über sie schreibst Du (bevor Du dann SEHR verallgemeinerst):
"An all diese Menschen, die Furchtbarstes erleiden mussten, sollten wir uns erinnern und ihre Schicksale vergegenwärtigen".
Das wär´s; ihre Schicksale vergegenwärtigen; das wär´s wirklich. Dazu wäre aber ein individuelles Gedächtnis nötig, wie Du es begonnen hast. Man wünschte sich, dass dies, etwa nach Maßgabe der Bremer Gedächtnibücher, eines Tages möglich wird.
Ulrich

danli, + 23.01.2015
10.12.2009, 14:27
Ich bin ein Abkoemmling dieser sogenannten Mischehen.

Mein Vater war Heinz Lindemann Sohn des Sanitaetsrates Dr Lindemann
AUs Zoppot.Ein Jude!

Meine Mutter aus Cranz/Ostpr. Tochter des Lehrers Ernst Balzau Evgl.

Meine beiden Eltern waren Apotheker.

Mein Vater verlies Danzig 1940 -Transport ,Donau,Schwarzes Meer,
Dardanellen, Palaestina, dort von den Englaendern interniert und verschickt auf die Insel Mauritius zusammen mit Tschechen,Oestreichern und
Deutsche und Danziger Juden. Vater kam aus der Internierung 1945
suchte uns ,bekam dann Verbindung mit uns ueber einen Bundesbruder
in Amerika. Vater wollte nach Danzig zurueck wurde aber von den Polen
abgewiesen. Erblieb in Palaestina .
Vor ungfaehr 2 Jahren brachte unser Mitglied Tomek die Geschichte ins Forum nach dem in einer polnischen Zeitungein Artikel darueber gebrach wurde.

Wir lebten bis Mitte 1940 in Langfuhr .Mutter wurde als Apothekerin
kriegsverpflichtet und arbeitete in der Ostlandapotheke in Langfuhr.
und das bis Januar 1945.

Als es fuer uns gefaehrlich wurde schickte man meinen Bruder und mich nach Cranz zu meiner Grossmutter.
Dort waren wir bis Januar 1945.Zwar gabe es Schikanen gegen uns
denn man wusste ,dass wir Halbjuden waren , aber es passierte uns nichts.

Ende Januar kam meine Mutter, um uns nach Danzig zu holen.
Wir kamen bis Elbing und fuhren nach Tolkemit zu einet Freundin/
und nachts eroberten uns die Russen. Ein russischer Arzt warnte
uns ,nicht zu sagen , das wir Juden seien.Er wusste warum, wie wir spaeter merkten.Bis Oktober blieben wir in Westpreussen als Deutsche.
Ich glaube nicht dass es noetig ist zu erzaehlen was es bedeutete !!

Im Oktober gelang es,uns mit Hilfe eine polnischen Apothekerin,
die richtigen zu bestechen , und wir wurden ausgewiesen.
Unser Transport endete in der damaligen Ostzohne ,in Anklam/Vorpommern.

Wir wurden von den Deutschen verfolgt
Von den Russen erobert
von den Polen ausgewiesen.

Aber wir blieben am Leben ,denn ueberall trafen wir auch gute Menschen.

Das war es Ulrich.

Danli

Ulrich
10.12.2009, 15:37
Hallo Danli,
vielen Dank für Deinen Bericht. Ich kann das gut verstehen. Es freut mich, dass Du all das überlebt hast, und dass Du heute noch lebst.
Der Großvater, evangelischer Konvertit, war Kind einer jüdischen Mutter und eines christlichen (ev.) Vaters. Er hat sich auch bis Herbst 1945 in Danzig rumgequält. Zum jüdischen Transport, "der geschützter fuhr", hat er´s nicht mehr geschafft. Er wurde deshalb von der Transportliste gestrichen. Er ist, wie viele Danziger, die noch da waren,an einer Darmerkrankung gestorben. Du hast das ja alles erlebt. Das muss damals in Danzig die Hölle gewesen sein.
Übrigens, wenn Dich speziell das Thema der Vaterjuden interessiert, google doch mal Ruth Zeifert, "Vaterjuden". Sie schreibt gerade ihre Dissertation darüber und ihre Vorfahren, die auch in Israel lebten, stammen aus Danzig.
Einen herzlichen Gruß
Ulrich

Wolfgang
16.12.2009, 21:27
Hallo Dan,

im bereits mehrfach erwähnten Buch Samuel Echts "Die Geschichte der Juden in Danzig" gibt es auf Seite 121 einen möglicherweise Dir noch nicht bekannten Absatz:

"Bei den Ärzten und Zahnärzten nahmen die Juden eine gleichgeachtete Stellung ein; zahlenmäßig war ihr Anteil noch höher als bei den Anwälten. Auch hier ist festzustellen, dass mit Ausnahme von Sanitätsrat Dr. Lindemann, Dr. Kurt Jakubowski und Zahnarzt Dr. Landecker in Zoppot, sämtliche jüdischen Ärzte in der Stadt Danzig, nicht auf dem Lande, ausübten."

ada.gleisner
17.12.2009, 19:23
Hallo Waldkind und Helga, noch ein paar Sätze zu Euren Beiträgen : Es gibt viel Literatur über das Leben der Juden seit der Zerstörung des Tempels in
Jerusalem ca. 70 n. Chr. Sie mußten großteils ihr Land verlassen und lebten ständig auf der Flucht. Denkt an Spanien nach der Reconquista, an Progrome in Russland, Deutschland, Frankreich. In England durften sihc Jahrhunderte lang keine Juden aufhalten. Wenn sie bleiben durften, mußten sie hohe Preise dafür bezahlen und waren doch nicht sicher. ..." Und wurden zerstreut unter alle Völker!" Ein Buch, das ich Euch empfehlen kann zu lesen, schon vor längerer Zeit geschrieben, ca. 70er Jahre.
Auch in meiner Familie gibt es eine jüdisch-evang. Mischlingsehe, in der der jüd. Ehepartner unbehelligt unter dem geänderten Namen seiner Frau (Gajewski = Rauter) überlebt hat. Seine jüngste Tochter ist vor ein paar Wochen 90-jährig gestorben. E.R. Salomon war auch Danziger. Liebe Grüße von ada

waldkind
17.12.2009, 21:36
Hallo Ada,
vielen Dank für deinen Hinweis.
Mir kommt es nicht darauf an wissenschaftliche Studien zu betreiben, auch nicht, das Unglück der Juden in Zahlen zu fassen. Ich meine, in Deutschland sollte man aufhören über Juden zu sprechen, sondern man sollte anfangen mit Juden zu reden. Ich persönlich meine, dass Versöhnung und Vergebung nicht dadurch erlangt wird, dass wir unser Land mit Denkmälern übersäen, die uns Deutsche erinnern, zu welch üblen Taten Menschen in der Lage sind. Vielmehr muss es um Mitgefühl und Verständnis gehen - von Mensch zu Mensch.

Ich erinnere mich an meine Kindheit folgendermaßen:
In der Schule, ich war 14 Jahre, legte man uns die Bilder der ermordeten Juden vor. Auf die Fragen, die wir dazu hatten, bekamen wir keine Antwort. Man ließ uns mit diesen Bildern und der Grausamkeit, die sich in unsere Seelen schnürten, alleine. Nach der Schule erzählten manche Schülerinnen Judenwitze und lachten. Das war 1974. Diese Witze, das war wohl das einzige, was die Kinder von ihren Eltern erfuhren. Ich sonderte mich ab und dachte lange und einsam darüber nach. Wenn mir jetzt diese Witze einfallen kommen mir die Tränen. Verraten und verkauft im eigenen Land, lieblos alleine gelassen die Kinder der Opfer und der Täter. Im Unterricht, in dem uns diese Bilder und all diese schrecklichen Geschichten vorglegt wurden, wurde nicht einmal vorher gefragt, ob sich unter den Kindern jüdische befanden oder Kinder mit jüdischen Eltern. Und eines Tages erzählte mir eine Freundin, dass ihr Vater Jude sei. Sie nahm mir das Versprechen ab, niemandem davon zu erzählen. Und so blieb es mein Geheimnis bis heute. Sie war ein bildhübsches Mädchen.

Danke an Ulrich und Dan für eure Offenheit. waldkind.

danli, + 23.01.2015
18.12.2009, 16:53
vielen Dank Wolfgang.

Das ist was was ich ueber meinen Grossvater weiss.
Schon 1897 war er Representant der Gemeinde Zoppot in der Stadtverwaltung
er war von1892-97 einer von 13 Vertretern der der Buerger Zoppots
im Stadtrat. Quelle Fritz Schulz.

Adressbuch 1902-12
Stadtverordneter ,Stadtrat, Sanitaetsrat.1906 Magistratsmitglied

Ausserdem war er praktizierender Arzt[sogar fuer arme Buerger].

Das Buch ,dass Du nanntes kenne ich nicht.Die Familie Lindemann war sehr assimiliert.

Vielen Dank fuer Deine Muehe

wuensche einen schoenen 4. Advent,

Dan

Ulrich
27.01.2010, 19:44
Hallo,

Anläßlich des Holocaust-Gedenktages ein Hinweis auf solche archivarische Informationen auch zu den Danziger Opfern des Holocaust, die im Internet zugänglich sind. Wolfgang hat in einem früheren Beitrag bereits darauf hingewiesen, dass es entsprechende Datenbanken (mit Suchmasken) gibt.

Die genaue Angabe für die Suchmaske von Yad Vashem ist:
http://www.yadvashem.org/wps/portal/IY_HON_Welcome
Die Angabe für die Internetdarstellung des neuen Gedenkbuches des Bundesarchivs ist:
http://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/directory.html

Man kann in den Masken nach Einzelpersonen suchen, aber auch allgemeiner, indem man etwa bei "Wohnort" oder bei "Geburtsort" "Danzig" oder "Gdansk" eingibt.

Dann noch: In einem Beitrag der "Presseschau" des Deutschlandfunks heute Mittag: Die Gazeta Wyborcza habe - ich fasse dem Sinne nach zusammen - daran erinnert, dass das Morden in den Konzentrationslagern der Endpunkt einer Entwicklung gewesen sei, die im antijüdischen Rassismus wurzelte und sich im Lauf der dreißiger Jahre in der Entrechtung der Juden und ihrer Verdrängung aus dem wirtschaftlichen und kulturellen Leben anbahnte. Erst die rassistische Degradierung habe diese Entwicklung möglich gemacht, so in etwa aus der Erinnerung.

Grüße
Ulrich

Wolfgang
27.01.2010, 19:50
Hallo Ulrich,

danke für Deinen Hinweis.

Heute jährt sich der Tag, an dem das Konzentrationslager Auschwitz von den Russen eingenommen und die dort noch lebenden wenigen Insassen befreit wurden.

Für viele Opfer Stutthofs war der Leidensweg noch nicht vorbei...

Mariolla
27.01.2010, 20:30
Guten Abend,

heute Mittag habe ich die life-Übertragung vom Bundestag
mir angeschaut. Es waren bewegende Berichte vom Präsidenten
Schm. Peret aus Israel und vom Prof.F.Tych aus Polen. Beide
sind Juden und überlebten als Kinder den Holocaust.
Mir sind bei der Übertragung die Tränen gelaufen und ich kann
mich nur hochachtungsvoll vor beiden Völkern verneigen.
Es darf niemals wieder so eine sinnlose, mörderische, ketzerische,
haßerfüllte, ausrottende und erniedrigende Jagd auf Menschen mit
dem Auslöschen des Lebens geschehen.

Mariolla alias Marion

danli, + 23.01.2015
27.01.2010, 20:58
Was war die sogenannte Freie Stadt .

Die grosse Synagoge wurde vor dem 1/9/abgerissen

Es gab einen Gauleiter Forster - Ehrenbuerger von Danzig

Es brannten in der Kristallnacht auch in Danzig Synagogen.1938

Ich empfehle als Lektuere das Telfon und Adressbuch von 1937.

Dass ich an viele Mitglieder des Forums geschickt habe.

Auch in Danzig war man nicht unschuldig ,man wusste!!

Viele von meinen Verwandten und Bekannten waren ploetzlich

verschwunden. Man sah und wusste nichts??

Man sah auch nicht die KZ Haeftlinge ,die bei Eis und Schnee

an dem Eisenbahndamm bei Oliva arbeiteten.

Ich war damals 8 Jahre , ich fragte und bekam auch eine Antwort!!!.

Heute kann man nicht mehr fragen,denn wie viele aus der damaligen Zeit

leben noch?? Ich meine die Jahrgaenge vor 1922.

Aber es gab auch gute Menschen,aber die Angst herrschte.

Mutter fragte einen Polizeioffizier der meinem Vater half und ihn auch

mehrmals warnte und bekam folgende Antwort:Gnaedige Frau ,ich kann da

und dort mal helfen,aber wenn ich erwischt werde,helfe ich keinem mehr!!

Ist es wichtig wie viele Juden und Polen in Danzig 1939 lebten ?

Es ist wichtig zuwissen was ihnen geschah , es waren auch Danziger

unter ihnen , und das ist was zaehlt!!

Wer kann sich noch an folgendes Lied erinnern:

Schmeisst sie raus ,die ganze Judenbande!!

schmeisst sie raus ,aus unserm schoenen Lande!

..............

Und reisst ihnen alle Beine raus

sonst kommen sie wieder rein.



Wurde auch in Danzig gesungen!!

Danli

Familie Lowitsch
28.01.2010, 10:01
Hallo Ulrich, :heart::heart:herzlichen Dank für die Links zu Yad Vashem. Hier habe ich eine ganze Reihe, von mir gesuchter Personen gefunden, allerdings ist häufig der Familienname falsch geschrieben. Eine Verwechslung liegt nicht vor. Da ist z.B. ein Alfred Lovitz aus Darmstadt aufgeführt. Hier kann es sich aber nur um Alfred LOWITSCH aus Darmstadt handeln, der Autor des Buches "Sozialismus, Energie und Planwirtschaft", welches die Nazis auf den Index bzw. die Liste zu verbrennender Bücher gesetzt hatten.
Wie kann ich an weitere Daten kommen? Bad Aerolson?

Ulrich
28.01.2010, 23:27
Hallo Mandy,

das freut mich, dass die Linkangaben Dir weitergeholfen haben. Mit der Schreibung der Namen, klar, die ist schon recht chaotisch. Deshalb ist es aber auch wichtig, zusätzliche Quellen heranzuziehen, um die Angaben einer bestimmten Person zuordnen zu können.
Der eine Link führte übrigens zu Yad Vashem, der andere zum Bundesarchiv.

Zu Deiner Frage nach weiteren Archiven:
Sicher Bad Aroslson, wenn Du entweder nach Personen suchst, oder nach Angaben von Personen, die inhaftiert waren: http://www.its-arolsen.org/english/index.html.

Dann: http://www.its-arolsen.org/english/index.html zur "Residentenliste", bzw. "Verzeichnis der jüdischen Einwohner..." z.b. im Bundearchiv Berlin.
Hinfahren, Angaben nicht zumailen lassen, die Gefahr der Verwechslung ist zu groß.

(Dann speziell zu den Personen in und aus jüdisch-nichtjüdischen Mischehen: "Datei der Ergänzungskarten der Volkszähluing von 1939 im Bundesarchiv Berlin". Tipp: Wieder: Angaben nicht zumailen lassen, sondern hinfahren und Einblick nehmen. Allerdings: Die Datei der Ergänzungskarten
enthält keine Angaben zu Danzig! Auch nicht zu Thüringen und zur ehemaligen Provinz Rheinland)!

AngelB hat in einem früheren Beitrag "www.jewish-gen" als
weitere Quelle angegeben. Die Angaben zu den verfolgten Danzigern habe ich aber nicht gefunden. Wenn es Dir gelingt, informier mich bitte.

Dann die Wiedergutmachungsakten im Hauptstaatsarchiv Düsseldorf, Verwahr-, oder aber Nahweisort aller Wiedergutmachungsverfahren nach BEG, dort schlummert ein Schatz an familienbiografischen Informationen, wenn ein Antrag gestellt wurde.


Hallo Mariolla, hallo Danli,
eure Beitäge sind anrührend und aufrüttelnd. Das muss doch sein, danke.
Danli, Dein Lektüretipp ist das Danziger Adress- und Telefonbuch von 1937.
Warum, Danli? Ich verstehe Deine Empfehlung nicht. Was genau soll denn deutlich werden?
Dann habe ich noch ein pranktisches Problem: Ich bekomme dieses Buch einfach nicht auf den Schirm. Ich habe die Emailadresse, aber es funktioniert nicht.

Freundliche Grüße
Ulrich

Ulrich
28.01.2010, 23:48
Pardon, ich habe fälschlich zwei links zu Bad Arolson angegeben. Der zweite link war überflüssig. Statt dessen sollte stehen folgende Linkangabe auf die "Residentenliste", bzw. "Liste der jüdischen Residiten...":
http://www.stiftung-evz.de/w/files/pressemitteilungen/faq_residentenliste.pdf
In dieser Liste finden sich auch Angaben zu Danzigern.
Ulrich

Erwin-Danzig, + 17.06.2017
29.01.2010, 05:01
Liebe Forscher,

hier noch ein Hinweis auf Literatur:

Erwin Lichtenstein Bericht an meine Familie
Ein Leben zwischen Danzig und Israel. ISBN 3-472-86594-6.
Auch als Anwalt für Wiedergutmachungsfragen von
Danziger Juden
und Gespräche mit Danzigern nach 1945,
so auch mit Leuten vom Bund der Danziger in Lübeck,
mit Dr. Norbert Sternfeld, Präsident der Vertretung
der Freien Stadt Danzig. in Lübek

Es grüßt Erwin Völz

danli, + 23.01.2015
29.01.2010, 14:48
An Ulrich
Dass danziger Adressbuch faengt an Ehrenbuerger Forster
War der Gauleiter der N.S.D.A.P. von Danzig.
So viel ich weis ist er es heute noch.


Wenn mansich das Adressbuch genauer ansieht stoesst man
ziemlich oft A.B.........der N.S.D.A.P.
D.E..........der N.S.D.A.P.

Wie ich das sah, wusste ich ,warum mich meine Eltern 1938 zu meinen
Grosseltern schickten.

Wenn Du die Bilder vom letzten Gottesdienst in derGrossen Synagoge siehst stehen dort H.J.mit einem Schild:

"Komm lieber Mai und mache von Juden uns jetzt frei."

das war vor dem 1.9.1939.

Wen es dich interesiert schicke ich Dir eine CD mit dem Adressbuch.
brauche dann nur Deine Anschrift

danli

Christkind
29.01.2010, 15:25
Dan, wenn man nicht wüsste, wovon diese Schilder der Anfang waren, würde man drüber wegsehen.Aber so wurde Stimmung gemacht. Und alle lasen, sahen, schwiegen.Bedrückt? Geduckt? Verängstigt? Gleichgültig?
Ich weiß es nicht.

Ähnlich habe, ich gelesen,wurden auch die Vertriebenen zur Zielscheibe von Spottliedern in Deutschland. Ein Beispiel zitiere ich:

"Noch in den 50er Jahren sang man nicht nur in Köln "Am dreißigsten Mai ist der Weltuntergang-wir leben nicht mehr lang ".
Andere dichteten es um und sangen dafür:" Am dreißigsten Mai geht ein Flüchtlingstransport-wir lachen uns kaputt, dann sin se wieder fott!". Und noch schärfere sangen: "... ach wären se schon fott, sonst schlon mer se kapott !!".
__
Das sitzt auch noch tief in der Erinnerung derjenigen, denen diese Lieder galten.
Aber es ging kein Transport zurück.

_____
Gruß von Christa.

Wolfgang
29.01.2010, 19:30
Schönen guten Abend,
hallo Dan, hallo Christa,

Dan, ich habe mich auf Deinen Beitrag nicht gemeldet weil er mich hilflos und sprachlos machte.

Erinnerung ist subjektiv. Wir nehmen bestimmte Dinge selektiv wahr während vieles Andere an uns vollkommen unbeachtet vorüber geht.

Richter, Anwälte, Staatsanwälte fürchten nichts mehr als Zeugen, vor allem wenn es mehrere sind. Lass einen Verkehrsunfall von 10 Augenzeugen schildern - und alle sagen obwohl sie das gleiche sahen etwas anderes aus. Genauso ist es mit Zeitzeugen. Auch wenn sie besten Willens sind kann nicht ausgeschlossen werden, dass sich deren Aussagen haarsträubend voneinander unterscheiden.

Auch über die in Danzig brennenden Synagogen finden sich die unterschiedlichsten Zeugen. Wahr ist, dass eine Danziger Synagoge (neben der in Zoppot), nämlich die in Langfuhr brannte. Weder Reitbahn noch Mattenbuden wurden angesteckt. Grass schreibt z.B. fabulierend in der "Blechtrommel": "Die Synagoge war fast abgebrannt, und die Feuerwehr passte auf, dass der Brand nicht auf die anderen Häuser übergriff." Und "kenntnisreich" schildert er: "Vor der Ruine schleppten Uniformierte und Zivilisten Bücher, sakrale Gebrauchsgegenstände und merkwürdige Stoffe zusammen". In Danzig werden übrigen historische Spaziergänge auf den Spuren von Grass angeboten...

Christa, die Schicksale deutscher Vertriebener wurden zig-tausendfach in Büchern dokumentiert. Es sind Schicksalsberichte. Leider gibt es von Juden kaum Vertriebenenberichte da sie zumeist aus dem Leben vertrieben wurden und nichts mehr über Spott, über unmenschliche Brutalitäten, über Sadismus und Mord erzählen können.

Wir wissen aber darüber. Wir müssen dankbar sein, wenn daran erinnert wird, dass es nicht nur ausschließlich christlich-deutsche Opfer gab, die starben oder vertrieben wurden.

Marc Malbork
29.01.2010, 20:08
Ich stimme dem Beitrag Wolfgangs völlig zu und ich möchte mich bei Danli bedanken, das er hier seine Erinnerungen und Gedanken mit uns teilt.

Man darf nicht die Eingliederungsschwierigkeiten deutscher Heimatvertriebener nach 1945 mit den rassistischen Verbrechen der Nazis, die ja schon 1933 begannen, auf eine Stufe stellen. Denn dann verabsolutiert man das eine oder relativiert das andere.

Über den Abbruch der Synagoge und die Begleitumstände konnte in Danzig übrigens gar nicht "hinweggesehen" werden:

http://www.gettyimages.com/detail/3418842/Hulton-Archive

http://www.gettyimages.com/detail/3418838/Hulton-Archive

Christkind
29.01.2010, 20:23
Aber nein! Rüdiger!
Weder will ich etwas verabsolutieren noch relativieren noch beschönigen. noch auf eine Stufe stellen.
Da lasse ich mir auch nichts unterstellen.
Die Eingliederungsschwierigkeiten hatten nicht die Vertriebenen, sondern die Einheimischen.
_____
Christa

Erwin-Danzig, + 17.06.2017
29.01.2010, 21:30
Liebe Christa und Alle !

Was ich über die jüdischen KZ-Zwangsarbeiterinnen
aus dem Winter 1943/44, vom Prauster Flugplatzausbau
schon vor der Internetzeit berichtet habe, ist oft
erwähnt und bekannt. Dafür erhielt ich ein Anerkennungs-
Schreiben des damaligen Vorsitzenden des Zentralrates der
Juden in Deutschland Herrn Ignatz Bubis,
Er ist verstorben und in Israel beerdigt worden.

Es grüßt Erwin Völz

Wolfgang
29.01.2010, 23:25
Schönen guten Abend,

unter diesem Thema wurden die unterschiedlichsten Beiträge geschrieben, die mit dem Ursprungsthema teils wenig, teils sogar gar nichts mehr zu tun hatten.

Damit wir "am Ball" bleiben können, habe ich einige Beiträge von hier in ein anderes Thema verschoben:

Lebenserinnerungen http://forum.danzig.de/showthread.php?t=5220