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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Zoppotreise im Jahre 1979 , 1.Teil



Helga Zeidler
02.03.2008, 12:49
34 Jahre waren vergangen, seit ich als Neunjährige mit meiner Familie meinen Geburtsort Zoppot verlassen mußte. Gespräche mit Eltern und Verwandten, Fotos und Bücher hatten die Erinnerungen auch bei mir wachgehalten.
Da auch mein Mann interessiert war, meine Heimat kennenzulernen, machten wir uns mit unseren beiden Kindern ( 9 und 11 Jahre alt) und einer interessierten Freundin im Herbst 1979 im eigenen Auto auf den Weg.
Vom Ruhrgebiet über Stettin nach Danzig /Gdansk ging es, wo wir in Langfuhr privat bei einer Polin wohnten, die ganz gut Deutsch sprach und selbst aus Ostpolen vertrieben worden war.
Wir liefen zunächst durch Danzig, in das meine Eltern mich oft mitgenommen hatten, das wieder aufgebaut war und das 1979 wie ein Museum auf uns wirkte.
Mir fehlte das lebhafte Treiben, an das ich mich erinnerte, und es stimmte mich traurig, dass alles Deutsche ausgelöscht war. Ich fühlte mich etwas fremd. Hier verstand ich, warum meine Eltern diese Reise nicht machen wollten, für sie wäre es zu schmerzhaft gewesen.
Die Polin meinte: "Fahrt nach Zoppot, da ist alles unverändert wie früher!"
Und so war es (fast). Eigentlich habe ich einen sehr schlechten Orientierungssinn, aber in Zoppot fand ich mich sofort zurecht.
Ich ging mit meiner Familie durch die Seestraße, betrat mit ihnen die Erlöserkirche,meine Taufkirche, führte sie zum Seesteg, zeigte ihnen "unseren" Strandabschnitt, wo wir immer gebadet hatten, spazierte mit ihnen durch die Kuranlagen, machte sie aufmerksam auf das Kasino, wo der Opa angestellt gewesen war. Das alles war sehr bewegend für mich.
Dann aber kam das Wichtigste für mich: die Alexanderstraße!
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Helga +, Ehrenmitglied
02.03.2008, 14:21
Hallo Helga,

schön dein Bericht. Ich höre und lese immer wieder gern, wenn Danziger über ihre Reise in die alte Heimat berichten.
Ich freu mich schon auf Teil 2.