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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Chemiefabrik Milch, Danzig-Schellmühl



Monika Ehrentraut
18.07.2009, 22:39
Liebe Leser,
1913 wurde in Danzig eine 'Chemische Industrie A.-G.' gegründet, 1923 in Danzig-Schellmühl die 'Chemische Fabrik Milch-Aktiengesellschaft', die Firmenzentrale war in Stettin. Aus Stettin kam das Vorstandsmitglied J.Hornemann und aus Stettin-Pommerensdorf Dr. Robert Stiegler und Ernst Dinse; aus Danzig kam Walter Lange. Weiß jemand, was aus diesen Personen wurde ? Kann jemand etwas über die Milch AG und ihre Direktoren sagen ? Wie lange hat die Fabrik gearbeitet ?
Beste Grüße
Monika E.

Hans-Joerg +, Ehrenmitglied
19.07.2009, 12:36
Hallo Monika
Siehe bei Danziger Einwohnerbücher 1937/38 und 1942.

Viele Grüße
Hans-Jörg

Monika Ehrentraut
19.07.2009, 13:54
Hallo Hans-Jörg,
und wie/wo kann ich sie einsehen ?
Kannst du nicht helfen ?
Schöne Sonntags-Grüße
Monika

Hans-Joerg +, Ehrenmitglied
19.07.2009, 14:46
Hallo Monika
Hier im Forum habe ich Dir einiges geschrieben......

Viele Grüße
Hans-Jörg

Hans-Joerg +, Ehrenmitglied
19.07.2009, 15:41
Hallo Monika
zur Erklärung : dort unter Danziger Einwohnerbücher 1937/38 und 1942.

Viele Grüße
Hans-Jörg

Wolfgang
27.09.2009, 16:33
Schönen guten Nachmittag,

Hier ein Artikel aus

„Deutschlands Städtebau – Danzig“, 1924, Seite 188
Chemische Fabrik Milch Aktien-Gesellschaft, Danzig

Im Jahre 1870 errichtete die Chemische Fabrik Petschow-Davidson Kommanditgesellschaft a. Aktien auf ihrem Gelände in Schellmühl bei Danzig eine Anlage zur Erzeugung von Schwefelsäure in Verbindung mit einer Aufbereitungsanlage für Phosphate zur Herstellung von Superphosphat. Dieses wurde infolge der Justus v. Liebig über die Pflanzenernährung verbreiteten Lehre ein begehrtes Düngemittel. Als solches wurde auch besonders Knochenmehl geschätzt, sodass sich die Firma entschloss, ihrer bestehenden Anlage eine Fabrik zur Herstellung von Knochenmehl und Leim anzugliedern. Weitere Fabrikationen wurden im Laufe der Jahre vorgenommen, wie die von Thomasschlackenmehl, Salzsäure, Sulfat, Glaubersalz, Pottasche und Blutlaugensalz etc. Das Hauptfeld der Firma wurde jedoch Superphosphat, Knochenmehl und Thomasschlackenmehl. Im Laufe der Jahre wurden einige unrentabel gewordene Betriebe eingestellt und die ganze Kraft auf die weitere Entwicklung der Düngemittelproduktion und den Handel mit Düngemitteln konzentriert. Im Jahre 1905 wurde die Chemische Fabrik Petschow-Davidson, Kommanditgesellschaft a. Aktien, mit der Chemischen Fabrik Milch A.-G. im Posen durch Fusion vereinigt. Der immer wachsende Verbrauch von Düngemitteln machte eine erhebliche Vergrößerung der Schwefelsäurefabrikation und entsprechende Vergrößerung der Anlagen zur Herstellung des Superphosphates notwendig. Die Folge davon war auch die Errichtung größerer Lagerräume, die mit mechanischen Transportvorrichtungen versehen, bedeutende Mengen fassen können. Die Firma wurde im Laufe der Jahre ein achtungsgebietender Faktor in der Industrie Danzigs und für die Versorgung der Landwirtschaft in den Provinzen Ostpreußen, Westpreußen und Hinterpommern mit Düngemitteln. Außerdem wurde der Export nach Russland und den Randstaaten gepflegt.

Die Abtrennung Danzigs von dem Mutterlande blieb naturgemäß nicht ohne Rückwirkung. Erst allmählich wird es der Firma möglich sein, denselben Absatz an Düngemitteln zu erreichen, den sie vor dem Kriege gehabt hat. Zur Erweiterung ihres Tätigkeitsfeldes ist sie im Begriff, die Fabrikation noch anderer Produkte auf chemischem Gebiete aufzunehmen, die eine weitere gute Entwicklung erwarten lassen.

ULLAJA
08.09.2011, 11:03
Sehr geehrte Frau Ehrentraut,
Ihr Beitrag liegt schon einige Jahre zurück, es ist also möglich, dass Sie kein Interesse mehr haben an Informationen. Nur soviel: Ernst Dinse war mein Großvater und ist 1953 im Alter von 69 Jahren verstorben. Es sind nur wenige Unterlagen über seine Zeit bei der Fabrik vorhanden.
Freundliche Grüße
Ulla J.