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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Standesamt I in Berlin (19 Monate Wartezeit)



mikeberlin
01.08.2009, 04:01
Nur zur Info.
Ich habe im Juni 09 eine Anfage beim Standesamt I gestellt und heute am 31.07.09 mitgeteilt bekommen, dass meine Urkundenanforderung nunmehr mindestens 19 (i.W. neunzehn) Monate dauert.
Ich kann nur jedem Ahnenforscher empfehlen seine Enkelkinder schon mal einzuarbeiten, oder zu überlegen, falls man auf das Standesamt angewiesen ist, sich ein anderes Hobby zu suchen.

Liebe Grüße an alle

Mike aus Berlin

Heidjer
13.08.2009, 16:42
Hallo Mike,

ich habe sogar 21 Monate gewartet. Überlege mir schon ob es sich noch lohnt eine weitere Anfrage über meine verstorbenen Ahnen zu stellen, oder ob ich bis zur Antwort nicht schon selbst dort angekommen bin.:mad:

VG Uwe

junior
15.08.2009, 09:16
hallo zusammen,

auf telefonische nachfrage hat mir eine freundliche dame im sI geraten, persönlich vorzusprechen, da würden urkunden dann sofort ausgestellt. ob das selbe auch für fotokopien von originalen zutrifft, kann ich leider nicht sagen.

gruß peter

Christian
15.08.2009, 13:04
Hallo Mike, bin etwas erstaunt über die Ausführungen der Wartezeit im Standesamt I. Du kannst doch da selbst hingehen und Deine Bitte nach Urkunden vortragen und dann warten, ob sie etwas im Archiv haben. Wenn ja, zahlst Du die Gebühr ein und kannst die Urkunde mitnehmen. So haben wir es schon einige Male gemacht und es hat gut geklappt.
Grüße-antonie slotty-

daggel
16.08.2009, 15:19
Standesamt 1 aus Berlin? Da warte ich auch schon über ein Jahr auf eine Antwort. Die erste und letzte, die im letzten Jahr kam, war eine Mitteilung darüber das es dauern kann, weil einige Unterlagen mit Schimmelpilz befallen wären.

Was soll man zu dieser "Arbeitsmoral" sagen?

daggel

waldkind
16.08.2009, 18:04
Hallo Mike und hallo an alle anderen,
ich hatte die gleiche Antwort vom Standesamt I Berlin erhalten "mindestens 19 Monate auf Grund der sehr hohen Anzahl von Urkundenanforderungen".

Wenn die Bearbeitung schneller vor sich gehen sollte, weil man persönlich vorspricht, dann ist das eine Arbeitsweise, die ich ansonsten von Berlin her nicht kenne. Da gilt doch gleiches Recht für alle. müsste man vielleicht mal ausprobieren und prüfen?

Die Urkunden bzw. Kopien derselben müssten doch auch vom hiesigen Standesamt in Danzig angefordert werden oder sehe ich das falsch? Da kann es dann nicht sein, dass man die Urkunde sofort mitnehmen könnte.

Dumm ist, dass man meist mehr als nur eine Urkunde braucht, um die Geschichte der Familie nachvollziehen zu können. Oft ergibt sich erst aus einer Urkunde die Einsicht darüber, welche Urkunde man danach beantragen sollte. Das wird insgesamt dann schon eine lange Wartezeit.:(

LG Miriam

Hans-Joerg +, Ehrenmitglied
16.08.2009, 18:40
... Was soll man zu dieser "Arbeitsmoral" sagen?


Ach daggel...so würde ich es nicht sagen....
wer kennt genau die Einzelheiten dort an Ort und Stelle ?
Personal ? wieviele Anfragen ?
Viele Grüße
Hans-Jörg

daggel
17.08.2009, 11:13
Ein weiterer zwischen Bericht währe doch wohl schon drin, damit man weiss, dass man nicht vergessen wurde. Oder?

daggel

ukeller
06.09.2009, 18:33
;-) naja wenn ich das so lese muß ich ein wenig lachen , sorry
wir hatten auch das vergnügen mit dem Standesamt I , kopfschüttel

wir brauchen eine Kopie der Heiratsurkunde meiner Großeltern, also eine E-Mail nach Berlin geschickt und dann nicht mehr wirklich daran gedacht

Zwischendurch waren wir in Danzig und haben uns die Kopie aus dem Standesamt besorgt das ging wirklich super schnell und wirklich ganz einfach

Nach über einem Jahr kam ein Brief aus Berlin, ich dachte damals ich spinne, Berlin lebt ;-) und da war die Kopie welche ich nun nicht mehr brauchte ;-) aber dafür mit einem Stempel aus Berlin ;-) macht sich besser bei Deutschen Beamten wie ich später feststellen durfte, also brachte es doch was so lange zu warten.
Aber preiswerter geht es wirklich in Danzig und viel viel schneller

;-)

waldkind
06.09.2009, 20:32
Hallo ukeller,
danke für deinen amüsanten Bericht:).

Je länger ich über die Sache nachdenke, desto weniger bin ich bereit weiterhin ein geduldiger, ausgeglichener, ruhiger Mensch zu sein.:mad:.
Da nimmt man den Menschen die Heimat, ihre Identität, ihre Angehörigen, das Wissen um ihre Wurzeln und Ahnen, und dann ist ein sonst so moderner Staat nicht in der Lage diesen Menschen ein Stück weit etwas davo zurück zu geben, am Besten noch in diesem Leben. Nicht zu fassen!

Es ist ja zu verstehen, dass das Amt überfordert ist. Aber dann muss man eben Abhilfe schaffen. Es ist ja ein Zeichen dafür, dass viele Bürger etwas brauchen oder suchen. 60/64 Jahre nach Kriegsende, Flucht und Vertreibung stehen Menschen immer noch da ohne Anhaltspunkte für Angehörige und deren Heimat. Und dies scheint einfach nicht wichtig genug zu sein. Es ist unglaublich!

Vielleicht sollten wir den vielen Wartenden mal ein Denkmal setzen "Heimat in der Warteschlange" oder einen Gedenkgottesdienst abhalten "Wir gedenken der vielen auf Heimat, Identität, und Urkunden Wartenden, die darüber alterten oder verstarben."

waldkind

Christkind
06.09.2009, 22:51
Du hast es ja so richtig gut auf den Punkt gebracht, Waldkind.
Es müsste Informationspflicht bestehen für alle,die die Bücher über unsere verstorbenen Vorfahren unter Verschluss haben.
Auch dort, wo unsere Vorfahren einst gelebt haben.
Recht auf Auskunft, nicht wohlwollendes Entgegenkommen.
Ich kann mich heute noch ärgern, dass ich die Heiratsurkunde meiner Eltern nur als Abschrift in Polnisch erhalten habe, obwohl meine Eltern zu deutscher Zeit geheiratet haben.

_____
Christkind

grabschau, + 06.11.2012
06.09.2009, 23:38
héhéo, seid nicht so kritisch mit Berlin I , die Bücher waren verschimmelt u. die Mitarbeiter konnten nicht mehr forschen aus gesundheitlichen Gründen - Nun steht natürlich eine lange Warteschlange man soll Verständnis dafür zeigen u. natürlich viel Geduld ! Ansonsten bekommt man IMMER eine Antwort !! LG Sigi-Paris

Hans-Joerg +, Ehrenmitglied
06.09.2009, 23:52
... héhéo, seid nicht so kritisch mit Berlin I ,

So ist es Sigi
Wie ich schon geschrieben habe....solange man selbst nicht die genauen
Verhältnise an Ort und Stelle kennt sollte man nicht überkritisch sein....

Viele Grüße
Hans-Jörg

waldkind
07.09.2009, 11:10
Hallo Sigi, hallo Hans-Jörg,
Berlin hat 234tausend Arbeitslose. Da sollten sich nicht fähige Menschen finden lassen, die das Amt unterstützen könnten (mit entsprechenden Schimmelschutzmaßnahmen versteht sich)?
Glaube ich nicht. Liebe Grüße vom waldkind.

waldkind
28.11.2009, 16:42
Also, wenn man persönlich hingeht zum Standesamt I geht es mitunter erheblich schneller. Aber es war nicht so, dass ich die Urkunde sofort mitnehmen konnte. Und bei einer zweiten Urkunde hat es überhaupt nichts genützt. Vielleicht muss man dann mehrmals persönlich hingehen.;).

Unsere Erfahrungen mit diesem Amt sind doch insgesamt recht unterschiedlich.
LG waldkind.

AngelB +12.3.22
12.12.2009, 12:02
Hallo Mikeberlin,

wie ich sehe bist Du aus Berlin !! Warum beklagst Du Dich dann ueber die lange Wartezeiten beim StA I ?? Fahre mal selbst im Wedding vorbei, kalkuliere ein Stuendchen Wartezeit ein (kannst ja 'ne Zeitung oder 'n Buch mitnehmen) und hole Dir die Urkunden selbst ab.
Das ist gar kein Problem da beim Standesamt. Ich musste wegen Familienangelegeheiten mehrfach da Urkunden holen (aus Polen und Schlesien) und die haben supernett und schnell geholfen.

Angelika

grabschau, + 06.11.2012
12.12.2009, 13:18
und hier die Adresse Mikeberlin !

Standesamt I Berlin
Schoenstedterstr. 5
13357 Berlin Wedding
Tél.: 030. 90 269 - 0

Welch eine Chance in Berlin zu wohnen, ich würde mir ein Campingbett im Archiv aufschlagen........Netter Gruß von Sigi - Paris

waldkind
12.12.2009, 20:58
Hallo Sigi,
wenn die mich lassen würden mit dem Campingbett, wäre ich die erste, die dort im Archiv lagern würde. Mehr bräuchte ich nun wirklich nicht zum glücklich sein: alte Akten, Lupe, Bett, Brot, Wasser und zwei Kutten (eine für werktags, eine für sonntags).

Aber sooo einfach wie Angelika schreibt ist es mitunter nicht. Etwas mehr als eine Stunde Wartezeit sollte man schon mitbringen. Möglichst zum Anfang der Sprechzeiten dasein, damit man auch tatsächlich dran kommt. Wie gesagt, es dauerte dann doch noch zwei Monate bis ich die Urkunde hatte. Das wird von Fall zu Fall unterschiedlich gehandhabt und natürlich muss man ein berechtigtes Interesse nachweisen können. Da gibt es verschiedene Dringlichkeiten.

@Angelika: Klar, dass die Beamten supernett waren. Alle Berliner sind supernett!:).

Hans-Joerg +, Ehrenmitglied
12.12.2009, 21:20
... Klar, dass die Beamten supernett waren

Danke waldkind
Endlich mal was POSITIVES .....
Viele Grüße
Hans-Jörg ( Beamter im Ruhestand)

waldkind
12.12.2009, 21:41
Hallo Hans-Jörg,
ich habe mittlerweile viele Standesämter, Einwohnerämer und Archive angeschrieben. Sie waren ausnahmelos alle sehr nett, nicht nur in Berlin. Oftmals antworten die Ämter sofort umgehend per e-mail oder zwei Tage später habe ich eine schriftliche Antwort auf meinem Tisch. Gerade heute habe ich bereits eine Urkunde, die ich vor zwei Tagen anfragte. Manchmal wird meine Anfragean an die richtige Stelle, ein anderes Amt oder Archiv weitergeleitet. Dass das in den ehemaligen Ostgebieten nicht so ganz leicht klappt, verstehe ich. Aber die ursprünglich 19 Monate beim Standesamt I fand ich dann doch ein bisschen happig.

Allerdings bin ich auch immer sehr nett zu den Beamtinnen und Beamten;). Schließlich bin ich ja auf ihr Wohlwollen angewiesen.:)LG waldkind.

Hans-Joerg +, Ehrenmitglied
12.12.2009, 22:24
... Allerdings bin ich auch immer sehr nett zu den Beamtinnen und Beamten...
Toll.waldkind...gibt doch das schönen deutsche Sprichwort:
"Wie man in den Wald hineinruft so schallt es zurück" !!!!

Mit Freundlichkeit kann man oft viel erreichen!
Viele Grüße
Hans-Jörg

AngelB +12.3.22
13.12.2009, 10:25
Hallo Waldkind,

na klar --- zum Anfang der Sprechzeiten da sein !!! Toll .... da trudeln alle an (ist wie beim Arzt) und Du wartest ohne Ende. Nee - andersrum wird's ne kurze Wartezeit, indem man naemlich kurz vor Ende der Sprechzeiten da aufschlaegt und die Beamten sich da ueberschlagen, weil sie naemlich puenktlich die Bude zumachen wollen.

Und natuerlich ... ist ja wohl klar ... ALLE Berliner sind nett ... oder schon mal was anderes gehoert ... hah.

Schoenen 3. Advent
Angelika

waldkind
13.12.2009, 13:13
Guten Tag Angelika,
die Erfahrungen von Menschen sind offenkundig unterschiedlich. Jeder nach seiner Facon. Am Besten du erledigst das dann für uns alle mit den Urkunden, wo es dir so leicht von der Hand geht mit kaum Wartezeit und so.:).
Ich habe bis jetzt noch keinen Beamten getroffen, der sich überschlägt. Die Beamtentätigkeit muss ordentlich und akurat ausgeführt werden. Das braucht Konzentration. Wer sich überschlägt, der kann kaum akurat arbeiten. Ich habe beim Standesamt I nur Menschen getroffen, die vom Anfang bis zum Ende der Sprechzeiten in einem gleichbleibenden ruhigen und aufmerksamen Rythmus' arbeiteten. Aber vielleicht hat Hans-Jörg recht, wie man in den Wald hineinruft so schallt es heraus. Ich lege Wert darauf, dass ein Beamter ruhig und konzentriert arbeitet. Denn wenn einer hibbelig ist und unkonzentriert arbeitet hat man in der Regel hinterher mehr Arbeit. Ich bleibe auf alle Fälle bei meiner alt-bewährten Methode: Ruhe, Bedachtsamkeit, Höflichkeit, Anerkennung, Dankbarkeit, Zielstrebigkeit, Beharrlichkeit. Ich nehme dann auf alle Fälle mehr als nur eine Urkunde mit nach hause, nämlich Augenblicke, die sich positiv in meine Seele brennen und die mein Leben schön machen. Wie gesagt, jeder Mensch ist anders. Ich werde also pünktlich zur Sprechzeiteneröffnung da sein. Da lerne ich beim Warten nette und interessante Menschen kennen aus allen möglichen Ländern. Das letzte mal traf ich einen Afrikaner, der meinte, er kenne eine solche Geschichte wie die meine nur aus dem Fernsehen und er war sehr interessiert über das Schicksal der ehemaligen deutschen Gebiete in Polen.
LG waldkind.

waldkind
04.03.2010, 19:38
Hallo Angelika,
heute habe ich es so gemacht wie du es geraten hast. Wenige Minuten vor Feierabend war ich da, kam sofort dran. Die Beamtin war ruhig und sehr freundlich. Auf meine Urkunden brauche ich auch nicht länger als 14 Tage warten.
Schöne schneebedeckte Frühlingsgrüße
waldkind

knudwilm
25.04.2011, 18:05
Habe ebenfalls im Januar 2009 einen Antrag gestellt, sollte 18 Monate dauern. Nach 24 Monate gewagt zu fragen nach dem Sachstand. Mitarbeiterin teilt mit, sei schon längst durch, läge wohl beim Standesbeamten; nur noch eine Woche warten!
Nach dann 2 Monaten an den Behördenleiter geschrieben und Antrag zurückgezogen!
Grüße Knud

daggel
25.04.2011, 20:16
Hallo Leute

Frage!
Ist der Schimmelbefall aus dem Jahrgang 1932 denn schon beseitigt?

Habe heute noch keine Antwort erhalten, geschweige denn eine zwischen Nachricht.

Und mal eben so nach Berlin reisen ist nicht drinn. Oder doch? Liegt nach deren ansicht vielleicht doch nur so um die Ecke (von mir aus ca. 400 km) Ist ja in 10 Minuten zu machen oder?

daggel

Beate
25.04.2011, 23:03
Hallo Daggel,

hatte diesen Brief auch seinerzeit erhalten, aber nach einer Wartezeit von ca. 25 Monaten bekam ich Fotokopien der angefragten Urkunden nebst einem freundlichen Brief , die anderen Urkunden betreffend, die man mir nicht hatte besorgen können- da diese in Danzig sein müssten...(1946).
Also, nur Geduld, das wird schon.

Liebe Grüße Beate

suum cuique
27.04.2011, 14:02
Hallo,
ja das Standesamt I in Berlin ist mit Arbeit mehr als ausgelastet. Bedenkt man, dass das StA I fuer ALLE Deutschen im Ausland zustaendig sind, das ist eine Menge. Alle personenstandsrechtlichen Sachen der Auslandsdeutschen laufen ueber das StA I. Z.B. Beurkundungen von Auslandsgeburten, (Geburtsanzeigen), Scheidungsanerkennungen und, und, und.

Seit ca. 2001, mit der Einfuehrung des neuen Staatsangehoerigkeitsgesetzes, wurde es auch notwendig, dass alle im Ausland geborenen Kinder, sofern sie noch eine andere Staatsangehoerigkeit bekommen, (z.B. in den USA oder vom auslaendischen Elternteil), mit einer Geburtsanzeige beim StA I "registriert" werden. Ein solches "Doppelstaater"-Kind koennte dann die dt. Staatsangehörigkeit an sein/ihr Kind wiederum im Ausland weitergeben, wenn dann das Kind des Doppelstaaters auch innerhalb eines Jahres eine Geburtsanzeige bekommt. Ohne dieses Verfahren wuerden Kinder von Doppelsttatern wenn sie im Ausland geboren wuerden ihre Deutsche Staatsangehoerigkeit nicht erlangen. Das zum Hintergrund warum seit einigen Jahren viel mehr beim StAI los ist. Das war vorher nicht zwingend noetig. Eine Dingen von Rot-Gruen... im Gegenzug kam dann die erleichterte Erlangung der dt. Staatsangehoerigkeit fuer in D lebende Auslaender.
Von der Meldung einer Geburt bis zur Uebersendung der Geburtsanzeige kann es ein Jahr dauern, frueher auch mal laenger, bis zu 2 Jahre.
Da meine beiden Toechter in Chicago geboren wurde kann ich aus eigener Erfahrung davon berichten.

Das Problem ist, dass Sachstandsanfragen das ganze noch mehr verzoegern. Also bitte keine Sachstandsanfragen machen. Das StA I ist personell voellig unterbesetzt, in Berlin muss gespart werden auf Teufel-komm-raus. Der Kampf des StA I ist vergleichbar mit dem Kampf gegen Windmuehlen. Die Vorgaenge stapeln sich nur so. Auch kann ich mir vorstellen, dass normale Urkundenanforderungen von Familienforschern die "wichtige" Arbeit verlangsamen. Viele Auslandsdeutsche brauchen jetzt in den USA um ihren Fuehrerschein oder Greencard neu beantragen zu koennen eine "original" Geburtsurkunde, bzw. eine neu ausgestellte vom StA I. Da es in den USA unmengen von Auslandsdeutschen gibt, gibt es natuerlich durch dieses neue Prozedere der US Behoerden eine erhoehte Nachfrage. (Den Nachweis der orignial GebUrk bei der Beantragung von US Dokumenten wird seit dem "11.September" verlangt).
Sobald ein Deutscher ins Ausland zieht informiert die Meldebhoerde das oertliche Standesamt, das wiederum gibt dann den Aktenbestand an das StA I ab, das wie gesagt fuer alle Auslandsdeutschen weltweit zustaendig ist.

sinus
27.04.2011, 17:34
Hallo, Andreas,

mir kommen bald die Tränen.
Ich würde die Abteilung mit den Familienforschungsauskünften der ehem. Ostgebiete privatisieren. Das sind auch keine hoheitlichen Aufgaben. Die Gebühren decken doch den Aufwand. Ein echtes Leistungsprinzip einführen, dann rechnet sich das Ganze.
Aber dann hat wieder irgend ein Zwischenboss weniger Untergebene und damit womöglich eine niedrigere Besoldungsgruppe.
Ich fürchte nur, für solche Ideen hat die Koalition der Besitzstandswahrer kein Ohr. Und das Volk (wir Familienforscher) lassen uns weiter vertrösten.
Gute Nacht, Deutschland.

Viele Grüße aus Mecklenburg
sinus

Uwe
27.04.2011, 18:22
Hallo sinus,

ich glaube Du liegst da falsch das es sich um keine hoheitlichen Aufgaben des Staates handelt. Geburtsurkunde, Sterbeurkunden und Heiratsurkunden zu erstellen sind Aufgaben des Staates und auch die Erstellung einer Kopie gehört dazu. Diese Urkunden werden unter anderem z.B. für die Feststellung der Erbberechtigung gebraucht und müssen deshalb 100 % korrekt sein. Das die Gebühren die Kosten decken bezweifle ich doch sehr stark. Wenn ich mich recht entsinne, habe ich für eine Kopie einer Geburtsurkunde nur 10 € Gebühr bezahlt. Da in den Akten der entsprechende Eintrag erst einmal gesucht werden muss und dann die Kopie gemacht wird, die Rechnung erstellt und das ganze mit der Post verschickt wird können denke ich die 10 € nicht die Kosten decken.

Herzliche Grüße

Uwe

Hans-Joerg +, Ehrenmitglied
27.04.2011, 18:40
Hallo
ich würde sagen mit Vorwürfen betr. Lange Wartezeiten sollte man vorsichtig sein.......
Bin überzeugt das sich die Mitarbeiter dort Mühe geben alle Anfragen zu erledigen.
Wie ist diese Dienststelle personell eingerichtet usw . ???? Was ist " wichtig" ???
Es wird überall " gespart " beim Bund-- eigene Erfahrung.


Viele Grüße
Hans-Jörg

daggel
27.04.2011, 20:02
Hallo suum ?

war es um 1952 bis 1959 auch schon so, dass die USA eine Meldung in Berlin machte? Hab ich doch jetzt in der Eile richtig verstanden oder?

Denn laut Fotosammlung von Paps, kam er ich im August oder Oktober 1959 zurück nach Deutschland und hatte einen Zwischenstopp auf einen Irischen Flughaven. Er war dort in der Nähe von Chikago bei den Soldaten.

daggel

sinus
27.04.2011, 22:22
Hallo Uwe,

vielleicht habe ich mich nicht richtig ausgedrückt. Ich meine ja nicht die amtlichen Urkunden für behördliche Zwecke. Die allermeisten Familienforscher brauchen Urkunden nicht für amtliche Zwecke wie Erbschaften oder so, sondern zur Vervollständigung ihrer Sammlungen, oder um tote Punkte zu überwinden. Mit Sterbeurkunden kann man bis um das Jahr 1800 zurück finden. Dafür reichen einfache, unbeglaubigte Kopien. Diesen Anteil könnte man doch wohl gesondert bearbeiten. Und was die Gebühr betrifft: Du schreibst selbst von "nur" 10 Euro. Ich wäre auch bereit, mehr zu zahlen für den Nachweis z.B. der Eltern einer gesuchten Person. Wenn man es ernsthaft will, denke ich kann man einen Weg finden, die Bearbeitung schneller und dennoch auch kostendeckend abzuschließen. Aber wie gesagt, wenn man es will. Man kann sich auch mit Ausreden zufrieden geben.

Herzliche Grüße
sinus

Uwe
27.04.2011, 23:00
Hallo sinus,

jede Kopie der Urkunden aus dem Standesamt ist beglaubigt und damit eine amtliche Urkunde, mir ist nicht bekannt, dass man auch unbeglaubigte Kopien bekommt. Abgesehen davon glaube ich nicht, dass der Verzicht auf die Beglaubigung das ganze Verfahren erheblich beschleunigt, der Zeitaufwand liegt bei anderen Arbeitsschritten. Abgesehen davon handelt es sich auch bei dem erstellen von unbeglaubigten Kopien um hoheitliche Aufgaben die nicht privatisiert werden können.

Wenn man nicht die Zeit hat zu warten bleibt einem immer noch der persönliche Besuch in Berlin, dass soll ja meistens erheblich schneller gehen.


Herzliche Grüße

Uwe

sinus
28.04.2011, 00:29
Hallo Uwe,

ich sehe schon, wir kommen auf keinen gemeinsamen Nenner. Mir hat mal jemand gesagt, wenn Du den Amtsschimmel verändern willst, begegnen Dir immer die drei gleichen Argumente:
1. Das geht nicht, weil ...
2. Das haben wir schon immer so gemacht ...
3. Da könnte ja jeder kommen.

Wir leisten uns die teuerste Verwaltung und sind dennoch mit deren Leistungen unzufrieden.
Wir geben das meiste Geld für die Schulen aus und dennoch sind die Ergebnisse dürftig und die private Nachhilfe boomt. Wir finanzieren einen aufwendigen Schülerverkehr und immer mehr Eltern fahren ihre Kinder selbst zur Schule. Wir unterhalten eine gigantische Arbeits(losigkeits)verwaltung und wenden uns frustriert an private Vermittler. Wir unterhalten ein teures Gesundheitswesen, zahlen höchste Beiträge, Praxisgebühren, Zuzahlungen und warten ewig auf Termine, um dann doch eine Privatklinik aufzusuchen.
Wir warten 19 Monate auf eine Urkunde vom Standesamt I und fahren dann doch selbst nach Berlin.
Und wenn dann jemand einen Vorschlag macht, kommen die drei Antworten, siehe oben.
Unsere Gesellschaft ist verkrustet, alle wissen es, aber niemand will es ernsthaft ändern.

Dann gute Nacht
sinus

Uwe
28.04.2011, 11:09
Hallo sinus,

denke auch, wir kommen nicht auf einen gemeinsamen Nenner. Ich glaube man kann die wirkliche Situation im Standesamt I nicht beurteilen, wenn man nicht genau die Verhältnisse und Probleme vor Ort kennt, dieses geht auf keinen Fall per Internet. Da folgen dann pobulistische Vorschläge, die die Lösung des "Problems" doch so einfach machen. Die Leute in dem "Amt" dort sind doch nur einfach zu "blöd" das zu verstehen und umzusetzen. Ich gebe zu mit dieser überheblichen Einstellung habe ich Probleme, ich weiß die Deutschen sind ein Volk der Experten in allem, aber ich denke da muss man doch mit etwas mehr Sachverstand dran gehen. Um richtig verstanden zu werden, man kann schon den langen Zeitraum kritisieren, nur mit Schnellschüssen zu Lösung bin ich vorsichtiger.

Herzliche Grüße

Uwe

suum cuique
28.04.2011, 11:43
Hallo Dagel,

die "USA" , sprich US-Behoerden machen keine Meldung in Berlin.
Das tun deutsche Auslandsvertretungen (Botschaften, Generalkonsulate), aufgrund einer Geburtsanzeige der Mutter/Eltern bei der Konsularabteilung der Auslandsvertretung. Die leiten dann diese Geburtsanzeige an das StA I weiter. Jedoch kann ohne Geburtsanzeige beim StA I auch keine dt. Geburtsurkunde beantragt werden, da dafuer natuerlich ersteinmal die Geburt in D beurkundet sein muss. Frueher war das nicht aus Staatsangehoerigkeitsgruenden nicht noetig, (aber immer ratsam), da das erst durch das neue Staatsangehoerigkeitsgesetz erst wichtig wurde, wenn die Kinder der Folgegeneration mehrere Staatsangehoerigkeiten haben und dann die dt. Staatsangehoerigkeit an ihre Kinder ebenfalls wieder weitergeben wollen. In den USA ist es z.B. so, dass man automatisch durch die Geburt in dem Land die US Staatsangehoerigkeit erwirbt. (Im Gegensatz zu Deutschland, wo es bislang nur das reine Abstammungsprinzip gab).

Hallo Sinus,

dass eine private Stelle diese Informationen/Kopien macht ist nicht moeglich, da es allein schon durch datenschutzrechtlichen Bestimmungen her nicht geht. Wenn, dann werden nur "beglaubigte" Kopien erstellt, bzw. Auszuege aus dem Familiienregister, damit die wieder ohne Problem in den Rechtsverkehr einfliessen koennen. Das ist dann wieder eine hoheitliche Aufgabe, die natuerlich nur das Standesamt machen darf.
Z.B. fuer die Beantragung der Rente, Erbangelegenheiten etc.

suum cuique
28.04.2011, 12:13
Hallo Sinus,

Zitat:
"Wir leisten uns die teuerste Verwaltung und sind dennoch mit deren Leistungen unzufrieden.
Wir geben das meiste Geld für die Schulen aus und dennoch sind die Ergebnisse dürftig und die private Nachhilfe boomt. Wir finanzieren einen aufwendigen Schülerverkehr und immer mehr Eltern fahren ihre Kinder selbst zur Schule. Wir unterhalten eine gigantische Arbeits(losigkeits)verwaltung und wenden uns frustriert an private Vermittler. Wir unterhalten ein teures Gesundheitswesen, zahlen höchste Beiträge, Praxisgebühren, Zuzahlungen und warten ewig auf Termine, um dann doch eine Privatklinik aufzusuchen.
Wir warten 19 Monate auf eine Urkunde vom Standesamt I und fahren dann doch selbst nach Berlin.
Und wenn dann jemand einen Vorschlag macht, kommen die drei Antworten, siehe oben.
Unsere Gesellschaft ist verkrustet, alle wissen es, aber niemand will es ernsthaft ändern. "

Klar, ich verstehe Deinen Unmut und Frust. Wenn man lange auf eine laeppische Kopie warten muss ist das sehr nervig.
Aber ich lebe seit 1992 bis auf 2 Jahre Unterbrechung im Ausland und kann Dir nur bestaetigen:
1: Es geht nichts ueber die deutsche sogennate Buerokratie. Viele im Ausland waeren gluecklich wenn sie so etwas effektives (trotz aller Ausrutscher) haben wuerden. Auch die dt. Verwaltung ist "dt. Wertarbeit". Rechtlich transparent und rechtsstaatlich...viel wert
2: Das deutsche Sozialsystem ist super, Krankenkassensystem auch. Warum wohl stroemt die halbe Welt in das rundum-sorglos-Paket-Deutschland?
Das es auch anders geht sehe ich jeden Tag :(

Der Deutsche klagt auf hohem Niveau. Das sagte schon BK Kohl.

Wie sagte mein Vater immer: Unter sich schaun.