jonny810
28.08.2009, 12:52
Hallo in die Runde.
Ich möchte eine kleine Begebenheit erzählen, die sich im Winter 1944/45 zutrug. Leider, allerdings weiß ich nicht, ob hier weitere Stadt-Danziger sind, die ähnliches erlebt haben, oder die den Hagelsberg als Rodelbahn kennen.
Mein älterer Bruder Horst und ich gingen unter strengen Auflagen der Frau Mama, zum Hagelsberg. Aber wenn es Alarm gibt, dann......
Wir mußten versprechen, uns an ihre Anweisungen zu halten.
So marschierten wir von der Bartholomäi - Kirchengasse los. Im Schlepp hatten wir unseren Schlitten, so einen Hohen. Das Sitzbrett sah aus, wie eine acht. Kennt sicherlich noch der Eine oder Andere aus der damaligen Zeit.
Na, bis dahin zum Hagelsberg war schon ein ganz schönes Ende, für so Steppkes wie wir sie waren. Am Hagelsberg angekommen, fing aber erst einmal die richtige Arbeit an. Nämlich der Anstieg.
Aber die Lust am Herunterpesen, ließ uns auch das schaffen.
Unser eigentliche Startplatz war noch nicht ganz erreicht. Da ging das Theater los. Vor-Alarm nannte man das damals. Ein paar kurze Stöße der Sirenen wies darauf hin, dass es gleich einen Alarm geben würde.
Das war für uns das Startsignal, schleunigst nach Hause zu kommen. Bruder Horst legte sich bäuchlings auf den Schlitten, ich setzte mich auf ihn, und ab ging die Post. Ich glaube so wenig wie an dem Tag, hart Horst noch nie gebremst. Mir pupperte ganz schon mein kleines Helden-Herz.
Wir landeten fast unten auf den Straßenbahn - Schienen. So, nun aber nichts wie weg, hieß die Parole. Wir haben es uns überlegt und sind gar nicht erst nach Hause, sondern gleich zum Bunker in die Baumgartschen Gasse gepest, wie man damals sagte. Mutter war stolz auf ihre Söhne, die diese Entscheidung selbst getroffen hatten, gar nicht erst nach Hause zu rennen, sondern gleich den schützenden Bunker aufzusuchen.
Zwischenzeitlich hatten die Sirenen auch schon wieder Entwarnung gegeben. Was allerdings aus unserem Schlitten geworden ist, kann ich nicht sagen, denn wir kamen aus dem Bunker, und der Schlitten war weg.
Allen einen schönen Tag. Erhart
Ich möchte eine kleine Begebenheit erzählen, die sich im Winter 1944/45 zutrug. Leider, allerdings weiß ich nicht, ob hier weitere Stadt-Danziger sind, die ähnliches erlebt haben, oder die den Hagelsberg als Rodelbahn kennen.
Mein älterer Bruder Horst und ich gingen unter strengen Auflagen der Frau Mama, zum Hagelsberg. Aber wenn es Alarm gibt, dann......
Wir mußten versprechen, uns an ihre Anweisungen zu halten.
So marschierten wir von der Bartholomäi - Kirchengasse los. Im Schlepp hatten wir unseren Schlitten, so einen Hohen. Das Sitzbrett sah aus, wie eine acht. Kennt sicherlich noch der Eine oder Andere aus der damaligen Zeit.
Na, bis dahin zum Hagelsberg war schon ein ganz schönes Ende, für so Steppkes wie wir sie waren. Am Hagelsberg angekommen, fing aber erst einmal die richtige Arbeit an. Nämlich der Anstieg.
Aber die Lust am Herunterpesen, ließ uns auch das schaffen.
Unser eigentliche Startplatz war noch nicht ganz erreicht. Da ging das Theater los. Vor-Alarm nannte man das damals. Ein paar kurze Stöße der Sirenen wies darauf hin, dass es gleich einen Alarm geben würde.
Das war für uns das Startsignal, schleunigst nach Hause zu kommen. Bruder Horst legte sich bäuchlings auf den Schlitten, ich setzte mich auf ihn, und ab ging die Post. Ich glaube so wenig wie an dem Tag, hart Horst noch nie gebremst. Mir pupperte ganz schon mein kleines Helden-Herz.
Wir landeten fast unten auf den Straßenbahn - Schienen. So, nun aber nichts wie weg, hieß die Parole. Wir haben es uns überlegt und sind gar nicht erst nach Hause, sondern gleich zum Bunker in die Baumgartschen Gasse gepest, wie man damals sagte. Mutter war stolz auf ihre Söhne, die diese Entscheidung selbst getroffen hatten, gar nicht erst nach Hause zu rennen, sondern gleich den schützenden Bunker aufzusuchen.
Zwischenzeitlich hatten die Sirenen auch schon wieder Entwarnung gegeben. Was allerdings aus unserem Schlitten geworden ist, kann ich nicht sagen, denn wir kamen aus dem Bunker, und der Schlitten war weg.
Allen einen schönen Tag. Erhart