PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : [Müggenhahl] Suche nach Adresse



Katrin Müller
07.03.2008, 13:04
Ich möchte die Heimat meiner Großeltern und Mutter besuchen.
Ich kenne aber nur die alten Wohnorte. Die richtigen Adressen / Straßen habe ich nicht. Wen kann ich in Danzig (z.B. Einwohnermeldeamt oder Kirchen) kontaktieren? Es geht um die Orte Krampitz und Müggenhahl.

Erwin-Danzig, + 17.06.2017
09.03.2008, 23:50
Ich möchte die Heimat meiner Großeltern und Mutter besuchen.
Ich kenne aber nur die alten Wohnorte. Die richtigen Adressen / Straßen habe ich nicht. Wen kann ich in Danzig (z.B. Einwohnermeldeamt oder Kirchen) kontaktieren? Es geht um die Orte Krampitz und Müggenhahl.

Hallo Katrin,
Ja wie der alte Siegfried geschrieben hat, liegen einige Unterlagen und
Berichte vor, so auch zu Müggenhahl und dem Ort Krampitz, mit dem Krampskrug. Dort war Treffpunkt der Deichhauptleute und im Winter der Schlitschuhläufer aus allen Richtungen, der Alten Radaune, der Mottlau
von Danzig her und der Lake von Osten her.
Auf dem Prauster Treffen 1984 in Plön hatte ich ein sehr ausführliches
Gespräch mit einem alten Müggenhahler, Herrn Hans Joachim Claassen.
Dieser kannte noch meine Mutter (Jg. 1903) aus ihrer Jugendzeit.
Von Ihm erwarb ich das Büchlein "Das Land der Väter mit der Seele suchend". Darin wird beschrieben was so im Danziger Niederungsland
so alles zum Landleben gehörte: Landwirtschaft, Deputat, Naturallohn,
Pferdezucht, Treibjagten, Weihnachten, Winterzeit, Vorratswirtschaft,
Holzwirtschaft. Alles Berichte eines Seniors, der das alte Leben vor der
Kriegszeit und der Vertreibung als Erwachsener genau kannte.
Seine Erzählungen waren mit denen meiner Mutter, geboren im
Landauer Bruch. Auch besitze ich noch eine vierseizige Hochzeitszeitung
der Goldenen Hochzeit meiner Großeltern Lau und der Grünen Hochzeit meiner Eltern Völz, aus dem Jahre 1929, getraut in der alten Ordenskirche in Wotzlaff. Auch ein Foto von Großvaters Grab Wilhelm Lau, + 1929,
beerdigt an d.e.g. Kirche liegt mir vor. 1998 habe ich diese heutige Ruine
der Kirche besucht. Davon habe ich DIA's und wir fanden im Schutteinen alten Grabstein eines Deichhauptmannes aus dem 18. Jhd. Das DIA habe ich ebenfalls. Auch Aufnahmen des ursprünglichen Bauwerkes sind in
den ersten Jahrgängen UNSER DANZIG zu finden
Als ganz persönliches Andenken habe ich einen alten Ziegel mit Abdruck
einer Hundepfote, die vor dem Brennprozeß des handgeformten Mauerziegels zufällig hinein kam. Vier Alte schmiedeeisene Nägel habe ich
von einem Schmied hier am Ort, zu einem Gedenkkreuz zusanmmenfügen
lassen. Und ein weiterer Hinweis zur geschichtlichen Vergangenheit zu
Müggenhahl ist enthalten in der Prauster Chronik von 1913 und in dem Werk "Das Weichsel-Nogat-Delta" v. Bertram, La Baume und Klöppel.
Messtischblätter sind vohanden und die jetzige Bebauungsverdichtung
läßt sich über Google ausdrucken. Also er gibt noch einiges nachzutragen.
Bitte unter PRAUST nachsehen und die von Axel Katins erarbeitete
Hompage sichten. Da sind Bilder von 2006 und 2007 zu Praust zu
finden.
Bis bald, herzliche Grüße von Erwin Völz

maya1
08.04.2008, 21:25
Hallo zusammen!
Ich habe mit viel Interesse eure Bericht gelesen. Ich suche in Krampitz und Müggenhahl meine Vorfahren- d.h. ich habe schon den ein oder anderen gefunden. Mich würde interessieren ob es Fotos v.a. von Krampitz gibt. Soooooo gerne hätte ich ein Bild vom Ort meiner Vorfahren. Meine Vorfahren waren mennonitischer Religion und ich wüßte gerne ob die Mennoniten irgendwann nach 1900 dort weggegangen sind oder ähnliches- ist vielleicht eine doofe Frage aber ich weiß ja nicht. Meine " Daniels" waren in Krampitz Hofbesitzer und hatten 18 Kinder. Vielleicht findet sich da noch was?
Desweiteren suche ich nach einem Organisten und Lehrer in Müggenhahl um 1876. Gibt es da vielleicht Aufzeichnungen?
LG Maya

Erwin-Danzig, + 17.06.2017
10.04.2008, 08:43
Hallo !

Hier nun einmal ein 1. Hinweis auf die Ortsbegriffe aus dem Wegweiser durch die Bestände des Staatsarchives Danzig bis 1945,
aus dem schon beschriebenen Band 16 :
Müggenhahl, polnischer Ortsname Rokitnica - 0348.
Krampitz ist nicht im Einzelnen verzeichnet. Es kann von mir nicht genau
beurtelt werden, wohin dieser kleine Ort, an der Einmündung der alten
Radaune, gehörte.
Wenn zu Ohra - Niederfeld, dann war es auch ein Danzig-Vorort.
Hier dürfte Siegfried G. genaueres wissen, denn er war in Niederfeld zu Hause.
Krampitz war bekannt als Ausflugsziel, per Schlittschuhfahrt von Danzig aus. Aber auch Dort gab es ein Lokal "Der Kramskrug", der lag direkt an der Mottlau, hier mündete auch die Lake, von Osten her kommend, in die Motlau. Im Winter, mindestens ab Januar, war das Eis tragfähig und sicher
zu befahren. In diesem Kramskrug trafen sich auch der Deichhauptmann
mit seinen Deichgeschworenen. Hier soll es auch eine ausgezeichnete
berühmte Fischsuppe gegeben haben. Aal und Schlei waren gut vertretene
Fischsorten in den Gewässern der Niederung. Nach solschem guten Essen
gab es dann den berühmten Machandel mit der Pflaume.
Meine Mutter wurde 1903 im Landauer Bruch geboren, dort hatte mein
Großvater Wilhelm Lau einen Bauernhof. Ihre Jugend hat sie dort verbracht
und auch ich war schon als Kleinkind sehr viel auf diesem Hof. Davon besitze ich noch einige Foto's.- Vor dem Kramskrug gab eine Eisbahn bis
in die Stadt hinein, die gepflegt wurde, mit einem von zwei Pferden gezogenen Fegegerät. Um diese Bahn zu benutzen mußte man eine Gebühr bezahlen und es war verboten mit Pieken zu laufen. Vor dem Kramskrug
war eine große Eisfläche und wenn viel Betrieb war spielte auch eine
Kapelle, besonders gegen Abend. Dann gab es auch attraktive Darbietungen zu sehen. Vom Wintervergnügen, auch in der Danziger Niederung gibt es noch mehr zu berichten. Meine Mutter hat mir immer
viel davon erzählt und so in mir die Liebe zu dieser Heimat geweckt.
Auf dem Prauster Treffen 1984 in Plön traf ich Herrn Hans-Joachim Classen, der auch meine Mutter kannte. Wir hatten ein langes Gespräch und von Ihm erhielt ich sein Büchlein mit dem Titel : Das Land der Väter
mit der Seele suchend. Dort konnte ich vieles nachlesen und wieder auffrischen und noch besser verstehen, was meine Mutter mir in jungen
Jahren erzählt hat. - Im Krieg war mein Vater als Lokführer viel unterwegs
und nach 1941 bis 1945 auch Monate nicht zu Hause, dann war an
Winterabenden meine Mutter mit Ihren Jugenderlebnissen im Programm.
Sie nahm dann auch ihre Mundharmonika und spielte Tanzlieder und so
habe ich schon als Schuljunge zu Hause tanzen gelernt. Zum Schluß kam
dann die Sehnsuchtsmelodie: Schön war die Jugend, schön war die
Jugendzeit, sie kommt nicht mehr !
Auch in der alten Prauster Chronik bis zum Jahre 1913, wird von den
Verpflichtungen Müggenhahls geschrieben, über die Scharwerks- verpflichtungen, die schon durch den Bau des Radaunekanals in der
Ordensritterzeit festgelegt waren. Dieser Kanal ist die Neue Radaune,
die an der Prauster Schleuse, ein geregelter Abzweig war und am Fuße
der Danziger Höhenzüge nach Danzig geführt wurde. Über dieses Thema
Radaunekanal habe ich noch vor, mich auch weiterhin zu äussern.
Auch wenn ich dieses Kulturgut aus der Ordenszeit, nach 1945 mehr als
vernachlässigt sehe, sonst wäre es nicht zu den bekannten Über- schwämmungen an der Jahrtausendwende 2001 gekommen. Dieses wird ein
längerer Beitrag. Bei meinem letzten Besuch in Danzig und Praust, sowie
im Landauer Bruch, habe ich einiges fotografiert und müßte es auch noch
weiter fortführen. -
Nun noch einmal zurück zum Wegweiser Staatsarchiv Danzig :
Das Hauptdeichamt befand sich in Danzig Stadtgraben. In dem bei mir
vorliegenden Danziger Einwohnerbuch 1940 sind sämtliche Dienststellen
verzeichnet, die mit diesen Fachgebieten zu tun hatten. Auch unter Dienststellen der Wasserwirtschaft ist zu suchen. Da gibt es dann in den Registerbezeichnungen viele Hinweise. So ist auf Seite 709 des Weg-weisers zum Staatsarchiv, eine große Menge an Registern, unter dem Begriff Scharwerk aufgeführt. Mühe wird es in jedem Falle sein, da ja
nicht gewährleistet ist, ob die Archiv-Übersetzer auch die fachlichen
Zuordnungen, immer zusammenhängend beachtet haben.
Also bleibt noch sehr viel Mühe übrig für die Suchenden.
Es Grüßt Euch Erwin Völz

Martschinke
01.05.2009, 17:00
Liebe LG Maya,
Es gibt noch einen Zeitzeugen, der bei dem Lehrer Lenz in Müggenhahl
zur Schule gegangen ist. Die Tel. Nr. habe ich nicht, er hat keine eMail.
ich grüße Dich-

wizoe
06.05.2009, 23:14
Hallo,

das Dorf Krampitz, aus dem mein Vater stammte,
findet man heute als Krępiec (Pruszcz Gdański) über Google Maps.

Viele Grüße

Wilfried Zoermer

wizoe
13.05.2009, 23:28
Hallo,

folgender Link führt zu alten Karten der Gegend um ca. 1930.

http://www.mapy.eksploracja.pl/viewpage.php?page_id=33

am interessantesten sind die Karten

1678_weichselmunde.jpg mit Krampitz und

1778_trutenau.jpg

Gruß

Wilfried

I.Temp
14.05.2009, 03:27
Hallo liebe Forummitglieder!
Auch ich würde gerne mehr über den Ort erfahren Richthof/ Sulmin in oder auf der Danzigiger Höhe, wo meine Urgroßeltern Johann und Martha Temp geb. Drews bis 1927 gelebt haben erfahren. Aber leider ist darüber im Forum noch kein Bericht oder Hinweis gewesen. Es scheint ja wirklich nur ein kleiner Ort gewesen zu sein mit wenig Bauern, ein Bauer war auf jeden Fall mein Ururgroßvater mutterseits Georg Drews und diesen Hof hat mein Urgroßvater Johann Temp mit seiner Frau der Tochter von Drews übernommen zu haben, aber war nur ein Bauernhof, oder etwas mehr im Ort an was man sich erinnern kann, oder ein jemand weiß?
Liebe Grüße Ilona;)

Martschinke
18.06.2009, 14:55
Desweiteren suche ich nach einem Organisten und Lehrer in Müggenhahl um 1876. Gibt es da vielleicht Aufzeichnungen?

Der Lehrer Landes in Müggenhahl war Organist, frage heinz
tel. 08282 881698
Viele freundliche Grüße aus Hannover kurt.