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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Bischofsberg



waldkind
04.11.2009, 11:04
Da meine Mutter Am Bischofsberg geboren ist, recherchiere ich u.a. auch hier. Inzwischen gibt es im Netz schon einige Fotos, was vor einiger Zeit noch nicht der Fall war. Hier setze ich zwei Links mit aktuellen Abbildungen.
Wolfgang hat also Glück. Ich werde ihn und andere nun nicht mehr nerven, für mich dort ein Foto zu machen.

http://stadtschreiber-danzig.blogspot.com/2009/10/bischofsberg.html

http://www.clausmoser.com/?p=854

Wer aber aus den Jahren um 1932 bis 1949 vom Bischofsberg ein Foto hat, dafür wäre ich sehr dankbar, wenn er mir eines zukommen lässt.

Viel weiß ich noch nicht über diesen Berg, außer dass er der höchste von allen sein soll, hier eine Befestigungsanlage/Bastion stand und von hier aus die ersten Telefonleitungen gelegt wurden. Auch Karl-Heinz Jessner habe als Junge hier gewohnt. Heute sollen noch Spuren der deutschen Vergangenheit an den Häuserwänden zu finden sein.

Wenn einer etwas über diese Gegend weiß, bitte erzählen. Ich höre gerne Geschichten.
LG waldkind

waldkind
05.11.2009, 18:22
Der Bischofsberg wurde benannt nach dem Bischof von Leslau, zu dessen Sprengel Danzig von 1123 - 1821 gehörte.
So steht es im Einwohnerverzeichnis von 1937/38.

Wenn ich dieses Verzeichnis richtig verstanden habe, gab es in der Nr.2 die Kartoffelhandlung der Käte Wessel, in der Nr.4 die Schuhmacherei Heinrich Kämmer und die Kolonialwaren Obst- und Gemüsehandlung des Herbert Klingenberg, in der Nr.8 Kolonialw. Delikat u. Gaststätte Arthur Karsten, in der Nr.23 Cafe Bischofshöhe Saal u Gartengaststätte des F.Olinski, in der Nr.24 a/b die Strickwarenfabrik des Theodor Kuttenkeuler, in der Nr.33 die Drogerie zum Bischofsberg.

Hoffe, ich habe keine Fehler eingebaut. waldkind.

zickenomi
17.03.2010, 00:19
Hallo Waldkind,
interessanter Beitrag. Meine Mutter hat am Bischofsberg 24 b im März 1930 gewohnt. Laut Heiratsurkunde wohnte sie Kaserne Bischofsberg 24 b. Finde ich darüber noch irgendwo etwas?
Gruß Zickenomi

waldkind
17.03.2010, 12:28
Hallo Zickenomi,
es ist natürlich schwierig auf eine Anfrage nach "irgendwas irgendwo" zu antworten.
Wenn du sagen würdest, wie deine Mutter bzw. dein Vater oder Großvater zu dieser Zeit hieß, könnte Hans-Jörg im Einwohner-Verzeichnis 1937/38 nachsehen, ob er etwas findet. Man kann auch nachsehen, wer sonst noch dort wohnte.
Irgendwann zeichne ich einen kleinen Plan zum Bischofsberg. Aber momentan bin ich mit Ohra beschäftigt. Das möchte ich zunächst fertigstellen.
Vielleicht wissen andere in diesem Forum noch etwas.
Oder vielleicht stellst du deine Fragen auch etwas konkreter?
Liebe Grüße vom waldkind

Hans-Joerg +, Ehrenmitglied
17.03.2010, 13:28
könnte Hans-Jörg im Einwohner-Verzeichnis 1937/38 nachsehen

Habe geschaut...
Hallo Gabriela
Hier die Angaben aus 1937/38

Viele Grüße
Hans-Jörg

heidizdl
17.03.2010, 13:40
Hallo Waldkind,
ein kleiner Nachtrag: Bischofsberg 34: Wilhelm Taube Milchspezialgeschäft.
Mein Onkel Berthold Zeidler lebte einige Jahre mit seiner Familie Bischofsberg 25. Er hatte 5 kleine Kinder, heute alle in den Siebzigern. Erinnert sich vielleicht jemand an diese Großfamilie? Ein paar neuere Fotos könnte ich bei Bedarf beisteuern, es sieht so aus, als hätte sich nicht viel geändert, nur alles etwas vernachlässigt.
Gruß
Heide-Marlen

waldkind
17.03.2010, 16:29
Hallo Heide-Marlen,
das ist schön, dass du uns von dem Milchspezialgeschäft erzählst. Und es wäre toll, wenn du uns deine Fotos zur Verfügung stellst.
Schade, dass ich nicht alle Zeichnungen gleichzeitig machen kann. (Ohra bereitet mir ganz schön Kopfzerbrechen.)
Liebe Grüße vom waldkind

zickenomi
17.03.2010, 23:12
Hallo Waldkind,

sorry, ich war darüber irritiert, dass dort eine Strickfabrik gewesen ist, weil ich eben über den Zusatz "Kaserne" gestolpert bin. Die EinwohnerVerzeichnisse 1937/38 und 1942 habe ich mir schon runtergeladen und bin dort auch fündig geworden. Durch die weitere Antwort hab ich jetzt feststellen können, dass es sich offensichtlich tatsächlich mal um eine Kaserne gehandelt hat. Vielleicht gibt es hierüber ja irgendwann einmal Näheres zu erfahren. Ich freue mich schon auf den Plan und sende herzliche Grüße
Zickenomi

zickenomi
17.03.2010, 23:15
Danke Hans-Jörg, da hätte ich natürlich auch mal selbst schauen können. Zumindest weiß ich jetzt, dass es sich tatsächlich mal um eine Kaserne gehandelt hat. Wüsste natürlich gern, welchen Zweck diese Kaserne 1930 gehabt hat. Kann ich dazu irgendwo etwas finden?
Viele Grüße
Gabriela

waldkind
24.03.2010, 17:58
Hallo Zickenomi,
jetzt habe ich es erst begriffen, wie du es meinst mit der 24a/b Strickfabrik-Kaserne. Ich hatte die Daten aus dem Einwohnerverzeichnis und hatte mich danach nicht weiter gekümmert, weil sooo viel anderes zu tun ist.
Ich hätte einen Kartenausschnitt Bischofsberg zu verschicken. Vielleicht bringt es dir was. Er ist von 1920, glaube ich. Einfach über PN die e-mail-adresse senden, dann bekommst du sie. Das ist allerdings Stadtplan, nicht Straßenplan. Mir gefällt er.
Liebe Grüße vom waldkind.

Mariolla
24.03.2010, 19:36
Ich wünsche allen einen schönen Abend,
mein Großvater hat auch am Bischofsberg 2a gewohnt, vorher nannte man diesen Straßenteil (wo er wohnte)
Gr.Berggasse. Gruß Mariolla alias Marion

waldkind
24.03.2010, 21:17
Guten Abend Marion,
nun frage ich mich, wann "vorher" war. In meinem Plänchen von 1920 sehe ich keine Gr.Berggasse. Also müsste vorher auf alle Fälle vor 1920 liegen. Was meinst du dazu?
Liebe Grüße
waldkind

Mariolla
24.03.2010, 21:30
Hallo Miriam,
schaue bitte unter: http://www.danzig.webd.pl/index.php?id=31,108,0,0,1,0
Ich habe es auch erst mitbekommen, als ich die Adressbuchauszüge erhalten habe
und mich wunderte, wie oft er umgezogen ist. Aber sie wurde tatsächlich zwischen
1920-1937 umbenannt.
Gruß Mariolla alias Marion

waldkind
24.03.2010, 22:04
Hallo Marion,
nach der Seite der Wasserspeier-Akademie, Institut der Danziger Straßenkunde im www. hatte "Am Bischofsberg" ursprünglich keinen eigenen Namen, sondern gehörte zu "Schwarzes Meer". Zwischen 1884 und 1920 nannte sich diese Straße Große Berggasse und ab 1920 wurde sie Bischofsberg genannt. Die Danziger Straßenkunde der Wasserspeier-Akademie sagt, diese Straße hieße bis 1937 Bischofsberg und dann?
Ich habe noch einmal nachgesehen: Tatsächlich ist meine Karte von 1920. Sie wurde also nach der Straßen-Umbenennung gezeichnet.
Liebe Grüße vom Gemüsekind

Uwe
24.03.2010, 22:15
Liebe Miriam,
liebe Mariolla,

die Umbenennung war wahrscheinlich erforderlich geworden durch diverse Eingemeindungen Anfang des Jahhunderts. Es gab wohl Verwechselungsgefahr bei den gleichen oder ähnlichen Straßennamen.

Herzliche Grüße

Uwe

Mariolla
24.03.2010, 22:16
Hallo Miriam,
die Umbenennung von Gr.Berggasse in "Bischofsberg" erfolgte in dem
Zeitraum von 1920-1937.
Soviel ich weiß, existierte die Str. "Bischofsberg" noch nach 1937. Vermutlich kannte man
in der Akademie nicht den tatsächlichen Zeitraum der Umbenennung und so setzte man ..von... bis.. ein.
Also ist es ja jetzt nach Deiner Karte mit Jahresangabe erwiesen, wann die Umbenennung erfolgte - 1920.
Lieben Gruß Mariolla alias Marion

waldkind
24.03.2010, 22:51
Hallo Marion,
ich denke auch, dass die Straße nach 1937 Bischofsberg hieß. Vielleicht ist es in der Wasserspeier-Akademie eine Art Flüchtigkeitsfehler. Wenn man sich lange Zeit hintereinander mit vielen Straßen und Zahlen beschäftigt gerätschon mal was durcheinander. Ja prima, jetzt wissen wir, dass die Umbenennung 1920 war.:)
Liebe Grüße, wald-gemüse-wiesenkind:D

waldkind
27.03.2010, 11:20
Lieber Uwe,
nun hatte ich doch deinen Beitrag übersehen. Upps!

Eingemeidnug ist eine gute Erklärung für Straßenumbenennungen, schließlich gibt es Bergstraßen, ob groß, klein, alt, neu, sehr häufig.

Herzliche Grüße
Miriam

Uwe
27.03.2010, 15:42
Liebe Miriam,

mich übersehen? .... tztztztztz ;)

Ja es sind mehrere Straßen Anfang des Jahrhunderts in Danzig umbenannt worden um Verwechselungsgefahren auszuschließen.

Herzliche Grüße

Uwe

waldkind
27.03.2010, 21:21
Lieber Uwe,

habe heute Spaßes halber in mittelalterlichen Karten herum gekramt. Die Anfänge vieler Stadteile waren die, dass irgendwo vor Danzigs Toren ein paar Häuser gebaut wurden, in ihrer Mitte stellte man eine Kirche und fertig war das Dorf. Die Dörfer waren untereinander durch einen Weg oder eine holperige Straße verbunden, ebenso waren sie mit Danzig verbunden. Das war es auch schon. Genauso ähnlich hat es auf dem Bischofsberge angefangen. Viele Dörfer um Danzig herum lagen auf dem Berge. Abgesehen davon, dass die Berge als Verteidigung der Stadt Danzig dienten, siedelten hier gerne Händler von auswärts an. So hat es am Bischofsberge mal angefangen, abgesehen davon, dass auf diesem Berge sich ein Bischof eine Residenz baute.
Namen bildeten sich ursprünglich nicht unbedingt logisch. Es reicht ja jedes Dorf "auf dem Berge" zu nennen, wenn es auf einer Anhöhe lag und dann in die entsprechende Richtung zu zeigen. Und so haben eben viele Dörfer eine Bergstraße, die später von den Städten übernommen wurden, auch dann, wenn irgendwann die Hochhäuser größer sind als die Berge selber.


mich übersehen? .... tztztztztz ;)

Ja ja ich weiß, mea culpa, mea maxima culpa. Das kann nur an Übermüdung gelegen haben.;)
Herzliche Grüße
Miriam

Uwe
27.03.2010, 21:28
Ja ja ich weiß, mea culpa, mea maxima culpa. Das kann nur an Übermüdung gelegen haben.

Liebe Miriam,

okay ich vergebe Dir noch einmal, bin heute großzügig .... ;)

Herzliche Grüße

Uwe

waldkind
27.03.2010, 23:16
Danke Uwe,
da habe ich ja noch mal Glück gehabt.:)

Der Thread hier ist ganz nett. Da schreibe ich doch mal was hier hin. Aus dem Curicke. Eine meiner allerliebsten Geschichten über die Danziger.
Viel Spaß beim Lesen. Ich frage mich nur immer wieder, nach welchen Rechtschreibregeln solche Texte verfasst wurden. Wann schreibt man z.B. Bischof, wann Bisschoff, wann Bischoff.:confused:

Vom Bischoffs Berge

Der Bischoffs=Berg/ lieget gegen dem Hagelsberge über/ etwas höher als der ander/ und ausserhalb der Stadt Bottmässigkeit/ unter dem Gebiethe deß Leslawischen Bischoffs/ auf welchem Berge ehemals die Leslawischen Bischoffe/ ein grosses sonderbares Residentz, und Steinhauß/ nebenst einer Capelle und Garten gehabt haben. Wie aber anno 1414. das Geschrey ging/ ob wolte der König in Pohlen mit dem Orden den Krieg/ etlicher Injurien halber wieder anfangen/ wolte der damahlige Leslawische Bischoff Johannes Kropidlo, auch nicht der letzte seyn/ sondern sagte dem Orden/ wegen seiner privaten Inurien und Schaden die er fürwendete/ durch einen Absag=brieff/ am Tage Mariae Magdalenae ab; die Creutz=Herren hergegen achteten deß nicht viel/ und vermeineten sie wehren diesem guten Bischoff gewachsen genug/ unter deß aber/ weil sie das Bischöfliche Hauß auff dem Bischofsberge/ nebenst beyliegenden Gebäuden also beschaffen sahen/ daß da der Krieg angehen solte/ der Ort leicht könte befestiget/ und von dannen die Stadt beschädiget/ und beängstiget werden/ wurden sie Raths/ dasselbe Hauß gantz weg zuräumen. Befahlen demnach/ (ungeachtet dessen/ daß das Capitul zu Leßlow/ diesen Absags=brieff/ deß Bischoffs wiederrief/ und damit nicht zu frieden seyn wolte) den Dantzigern im angehenden Monath Augusti, das Hauß aufm Bischoffsberge herunter zu werffen/ darzu die Bürger willich sich erzeugeten/ und nachdem der Hauß Compter mit ihnen herauß zog/ und den ersten Stein brach/ griffen sie folgends frisch zu/ schleifften und brachen den 9.Augusti das Haus zugrunde ab/ baueten von den Steinen den Bischoffs=Thurm auff der Vor=Stadt. Der Bischoff war hiemit übel zu frieden/ und ließ die Dantziger an den Papst außladen/ achterfolgete dieselben nachmahls auch im Costnitzer und Basler Concilien, das beste er mochte/ und obschon die Dantziger einmahl die Sache erhielten/ so ward dennoch die Sententia absolutioria, oder entscheid Urtheil/ durch Getrieb des Bischoffs retraxiret/ also daß die Dantziger 6000. Gulden Gerichtskosten zu erlegen/ verurtheilt wurden. Diesem Urtheil thaten die Dantziger kein genügen/ sondern schlepten die Sache so lange/ biß in das 1435 Jahr/ da der ewige Friede zwischen dem Könige Vladiflavo, Jajellonis Sohn/ und dem Hohemeister Paul von Rußdorff getroffen ward/ da den unter anderen auch dieser Streit beygeleget/ und also verglichen worden/ daß der Hochmeister dem Bisschoff/ wegen des niedergerissenen Hauses geben solte 1200. Gulden Ungarisch/ und ein Breslawisches Laacken. Wie nun die Creutz=Herren solches gethan/ wolten sie/ daß die Dantziger/ als welche das Hauß geschleifft hatten/ ihnen ihre verschossene Ducaten wieder erstatten sollten/ welche dan solches zu thun sich weygerten/ und zwar darumb/ dieweil sie es dem Orden zu Liebe/ und auf Befehl deß damahligen Hohemeisters/ Michael Kuchenmeisters ( eigentlich Michael von Sternberg ) gethan hatten/ da denn endlich/ nach Rede und Wiederrede/ die Sache dahin gediehen/ daß der Hohemeister und die Gebietiger diese Streitigkeit zu Erkändtnüß der Prälaten Länder und Städte gesetzet/ welche auch/ nach dem sie der Dantziger beygebrachte brieffe/ und andere Urkunden gesehen/und daraus verstunden / wie sie alles auf Geheiß des Hohemeisters/ gethan und wie derselbe auch die Dantziger schadeloß zu halten/ angelobet hatte / erkandt / das sie die 1200. Gulden Ungarisch zu erstatten nicht schuldig wehren / dabey es denn auch verblieben. Von diesem Hause seind noch vor etlichen Jahren Grund=Steine zu sehen gewesen / und ist nunmehr dieser Bischoffsberg mit Häusern stärck bebauet / daselbst sich denn eben wie im Schottlande / allerhande Handwercker zum Schaden der Stadt aufhalten. Im Schwedischen Kriege / ist auf anhalten und heissen Königs Sigismund III. von den Dantzigern daselbst eine Schantze anffgeworfen worden / welche noch daselbst zu sehen ist.

Mit guten Grüßen, Miriam.

Aschwawe +2012
28.03.2010, 12:39
Hallo heidizdl. Wir hatten in der Paradiesgasse auch ein Milchgeschäft gleichen NamensGruß Aschwawe

waldkind
31.03.2010, 19:14
Hallo Gabriela,
ich hatte dir einen Ausschnitt "Bischofsberg" per mail geschickt und zwar als Anhang. Schaue doch bitte noch einmal nach, ob du einen Anhang übersehen hast.

Wenn du es nicht bekommen hast, versuche ich es noch einmal.
LG waldkind

waldkind
31.03.2010, 23:44
Hallo Heide-Marlen,
das Milchgeschäft tauchte 1937/38 noch nicht auf in der Adressliste, aber 1942.
1942 sieht es so aus, was die Geschäfte anbelangt, wie 1937/38. Außer die Kohlenhandlung in Nr. 2 von Käte Wessel ist verschwunden, dafür gibt es in der 29 die Kohlen- und Kartoffelhandlung von Johannes Block.
In der Adressliste 1942 sind auffallend viele Witwen aufgeführt. Da herrschte bestimmt Männerarmut in dieser Straße.

Ich habe erst ein altes Foto von der Apostel-Kirche gefunden. Hat da jemand welche? Oder weiß jemand etwas über diese Kirche? Gibt es Innenaufnahmen von dieser Kirche? Es könnte ja sein, dass Mamuschka dort getauft wurde.

Liebe Grüße
Miriam

zickenomi
01.04.2010, 00:34
Hallo Waldking (ich finde diesen Verschreiber amüsant),

habe heute vormittag schon alle Mails kontroliert, sogar die gelöschten, es war wirklich nichts dabei.

LG Gabriela

waldkind
01.04.2010, 10:47
Hi Zickenomi,
waldking passt auch ganz gut, besser woodqueen. :D

So nun habe ich eine morgendliche Zeichenübung vom Bischofsberg gemacht. Jedoch habe ich keine Hausnummern eingetragen, weil sie für mich nicht eindeutig sind. Meines Erachtens müsste die Nummerierung Schwarzes Meer rechts beginnen, fortlaufend geführt und links wieder den Berg hinab. Müsstest du halt mit den Angaben des Einwohnerverzeichnisses vergleichen, das du ja hast.

Wir können die Nummerierung finden, in dem jeder hier im Forum die Nummer einträgt, die er mit Bestimmtheit kennt. Also Plan abspeichern, ausdrucken, eintragen, einscannen, anhängen (oder eben digital bearbeiten). Zwei Nummern ganz konkret helfen da schon ein gutes Stück weiter. Wäre einfach mal eine schöne Variante der Zusammenarbeit.

Wo meine Mamuschka geboren ist, kann ich mir gut vorstellen. Wenn ich eines Tages hinfahre, spüre ich es anhand der Häuser-Mauer.
Liebe Grüße
waldkönigin

Uwe
01.04.2010, 15:32
Liebe Miriam,

habe eben durch Zufall in Google Earth ein interessantes Foto vom Bischofsberg gefunden. Hast Du das Milchgeschäft schon in Deinem Plan? :confused:

Bild Milchgeschäft Feb 2009 (http://www.panoramio.com/photo/18790005)

Herzliche Grüße

Uwe

waldkind
01.04.2010, 20:05
Danke Uwe,
ein tolles Bild, das hatte ich noch nicht entdeckt.:)
In dem Plan trage ich erst etwas ein, wenn ich definitiv ein paar abgeklärte Hausnummern habe. Meine Hoffnung ist, dass diese Arbeit andere übernehmen. Es gibt bestimmt einige im Forum, die schon in Danzig waren und da besser Bescheid wissen als ich. Bin gespannt, ob hier in dieser Richtung noch was passiert.

Der Bischofsberg scheint ja insgesamt in einem desolaten Zustand zu sein. Ein Jammer um diese schönen Backsteinbauten.:(
Liebe Grüße
Miriam

Uwe
02.04.2010, 02:49
Liebe Miriam,

da die Hausnummern oft dieselben geblieben sind ein kleiner Tipp.

Historischer Plan von 1940 mit aktuellen Plänen übereinander (http://mapa.gdansk.gda.pl/Plan/Mapa.aspx)

Da sind dann auch die Hausnummern drinnen und die einzelnen Ebenen z.B. Stra0en heute kann man ausblenden.

Herzliche Grüße

Uwe

waldkind
02.04.2010, 09:39
Guten Morgen Uwe,

stimmt schon, was du sagst. Doch gerade beim Bischofsberg gehe ich davon aus, dass sich die Straße verändert hat. Daher gehe ich davon aus, dass sich auch die Nummerierung geändert hat, zumindest zu einem Teil. Deswegen wäre ein Meßtischblatt sinnvoll oder aber Augenzeugenberichte. Ich warte erst mal ab, was hier noch so kommt.
Habe nämlich noch andere zeitaufwändige Baustellen.:)

Trotzdem herzlichen Dank. Die Seite kann ich auf alle Fälle gebrauchen.

Herzlich
Miriam

waldkind
02.04.2010, 18:14
Hallo Uwe,
habe mir den Link noch mal genauer angesehen.
Na gut, hast gewonnen. Da lässt sich schon ein Plan draus basteln.
Thank you. Mal sehen, wenn ich mal wieder Zeit übig haben sollte, mache ich was daraus.

Herzliche Grüße
Miriam

heidizdl
13.04.2010, 18:46
Besteht noch Interesse an Bildern vom Bischofsberg?
Denn erst jetzt komme ich dazu, meine Bilder vom Bischofsberg einzustellen. Diese Bilder wurden in ca 2004 gemacht, aber seit Kriegsende scheint es keine Veränderungen gegeben zu haben. Das Milchgeschäft Taube, Hausnr 34 (Bild 4) ist erst nach 1938 aus der Paradiesgasse auf den Bischofsberg gezogen. Nachweise in den Danziger Einwohnerbüchern 1937/38 und 1942. Die Hausnr 25 hat sich nicht geändert in den vergangenen Jahrzehnten. Es ist wirklich schade, dass diese Straße so vernachlässigt aussieht, aber vielleicht wird sie einmal in neuem Glanz erstrahlen.
Gruß
Heide-Marlen

Wolfgang
13.04.2010, 19:40
Schönen guten Abend,
hallo Heide-Marlen,

vielen Dank für die Photos! Ich war schon etliche Jahre nicht mehr auf dem Bischofsberg, habe mir aber jetzt vorgenommen, demnächst die ganze Gegend um den Bischofsberg zu erkunden. Nächsten und übernächsten Monat werde ich insgesamt fast fünf Wochen in Danzig sein und da finde ich sicherlich die Gelegenheit, auf alten Spuren zu wandeln.

waldkind
13.04.2010, 22:54
Hallo Heide-Marlen,
danke für die Bilder. Diese Straße gefällt mir. Würde am liebsten gleich den Mörtel nehmen und die Backsteinfugen reparieren. Ich bin auch noch nicht dazu gekommen den Lageplan zu machen. Ist eigentlich einfach, nur mangelt es an der Zeit.

Hallo Wolfgang,
wenn du denn mal auf dem Bischofsberg bist, mache mir doch bitte ein Foto von der Nr. 4 und dem Umfeld. Könnte sein, dass doch einige meiner Verwandten dort geboren wurden. Darüber würde ich mich sehr freuen.

Herzliche Grüße
Miriam

waldkind
16.04.2010, 00:18
Liebe Bischofsberg-Interessierte,

nun habe ich ein Plänchen vom Bischofsberg verfasst.
Es wurden die aktuellen Hausnummern eingetragen, in der Hoffnung, dass diese identisch sind mit den ehemaligen Hausnummern von 1937 bzw.1942. Die Kartengrundlage stammt aus 1920. Die Gewerbeeintragungen und sonstigen Eintragungen stammen aus dem Einwohnerverzeichnis 1937/38 und 1942.

Mit gutem Gruß
Miriam

Uwe
16.04.2010, 00:45
Wau,

das ist ja richtig professionell geworden liebe Miriam! :D

Herzliche Grüße

Uwe

waldkind
16.04.2010, 00:58
Ach wie schön,
endlich lobt mich mal wieder einer für die viele Arbeit, die hinter so einem Papierchen steckt.:D
Ohne deine Hilfe in diesem Thread wäre das Plänchen nicht zustande gekommen, Uwe. Also besten Dank für deine Unterstützung.

Herzlich
Miriam

Karin Langereih
16.04.2010, 06:43
Liebe Miriam,
ja wirklich sehr übersichtlich, da komme sogar ich klar.
Schöne Arbeit, vielen Dank.
LG Karin

heidizdl
16.04.2010, 13:01
Liebe Miriam,
Dein Plan gefällt mir auch gut. Ich darf einen Ausdruck doch an meine Familie schicken, die damals auf dem Bischofsberg gewohnt hat?
Gruß
Heide-Marlen

Uwe
16.04.2010, 22:49
Liebe Miriam,

nun übertreib aber mal nicht ;) ... Du schafst das ganz alleine.

Herzliche Grüße

Uwe

waldkind
17.04.2010, 01:11
Liebe Heide-Marlen,
jeder darf sich hier die Anhänge ausdrucken und an seine Familie schicken. Man darf sie nur nicht kommerziell verwerten oder in andere Foren stellen.
Liebe Heide-Marlen, kannst du mir sagen, auf welcher Höhe du die Fotos vom Bischofsberg gemacht hast?

Lieber Uwe,
mag sein, dass ich das ganz alleine schaffe.;) Das gemeinsame Schaffen gefällt mir allerdings besser. Und ohne dieses hätte ich kein Plänchen gemacht. Mir selber reichte da eine flotte Bleistiftskizze, spart Zeit.:D

Liebe Grüße
Miriam

zickenomi
17.04.2010, 13:59
Toll Miriam, nun habe ich schon wieder ein kleines Puzzle in meiner Familienforschung zusammen.

Liebe Grüße
Gabriela

waldkind
17.04.2010, 23:17
Liebe Gabriela,
zuletzt beeindruckt auch mich es wieder einmal, wie man doch in gemeinsamen Zusammenwirken ein schönes Bild einer Situation zusammenstellen kann. Als ich im November 2009 etwas zum Bischofsberg in Danzig im Netz suchte, fand ich nichts darüber. Jetzt kann ich mir die Straße mit Hilfe der Fotos und dem Plänchen gut vorstellen. Da also ist meine Mutter geboren und ihre Schwester, die beide viel zu jung starben. Und vielleicht auch ihr Brüderchen, das noch viel jünger starb.

Was mich wundert ist, dass noch so viel von damals erhalten ist. Ich dachte, gerade der Bischofsberg wäre zerschossen worden. Komich, komisch.

Liebe Grüße
Miriam

Karin Langereih
18.04.2010, 09:05
Liebe Miriam,
ich verstehe Dich, jetzt kann man sich den Ort richtig vorstellen und hat ihn fast im Auge.
So etwas wünsche ich mir auch für die Schmiedegasse und Lenzgasse.
Die Schmiedegasse ist 1945 fast ganz zerstört worden und die Lenzgasse existiert leider nicht mehr.
Ich war im letzten Jahr an beide Orte, stand vor der Schmiedegasse 5 mit einem unbeschreiblichen Gefühl.

LG Karin

zickenomi
18.04.2010, 16:06
Ja liebe Miriam, mein Bruder ist dort auch geboren, wird im August ds.Js. 80! Ihm war es vergönnt, über See die Flucht nach Dänemark zu erleben
und nunmehr seit 1947 in derselben Straße in Hamburg zu wohnen. Dem werde ich die Skizze natürlich zukommen lassen. Auch wenn er noch sehr
jung war, als sie dort weggezogen sind, wird es ihn sicherlich freuen.

Herzliche Grüße
Gabriela

Helga Danzig
21.09.2012, 11:54
Die Genossenschaft "Waga" organiziert ein Ereignis welche Euch koente interesieren.

Die Regeln sind sehr einfach:

Zu erst senden Sie eine Postkarte mit einer Aussicht von Ihrem Wohnort, ul. Biskupia 35/1, 80-875 Gdańsk
Zweitens schreiben Sie uns, warum loht es sich Eure Stadt naeher kennen zu lehrnen.
3. Da fuer schicken wir Ihnen eine Postkarte von Bischofsberg von einem sehr bekanten Fotograf Wojciech Ostrowski.
4. Die erhaltenen Postkarten werden auf der Messe ausgestellt.
5. Falls sie dann eine Postkarte an uns senden denken Sie daran: E-Mail zu unterzeichnen poczta.z.widokiem@gmail.com senden Sie bitte Ihre Adresse, an welche wir unsere Postkarte koennen schicken
6. Die interessantesten Artikel werden belohnt :)
7. Wir erwarten bis 31.10.2012.

Alina Kujawa
26.11.2012, 18:05
Sehr geehrte Damen und Herren,
ich schreibe im Namen des Vereins Waage [Stowarzyszenie Waga] (http://stowarzyszeniewaga.pl, biskupiagorka.pl), der sich unter anderen für die Revitalisierung des Bischofsberges [Biskupia Górka] in Gdańsk einsetzt. Seit dem Juni 2012 haben wir unseren Sitz in der Biskupia-Straße 35/1 [ul. Biskupia 35/1] (ehemaliger Friseursalon) und wir haben im laufenden Jahr einige für diesen Ort wichtige Projekte realisiert:
Lokale Fremdenführer und -Führerinnen auf dem Bischofsberg (http://www.facebook.com/LokalniPrzewodnicyIPrzewodniczkiNaBiskupiejGorce) – eine Reihe offener Schulungen über den Bischofsberg, die Prüfung für die lokalen Fremdenführer / Fremdenführerinnen und die Führungen von ihnen durch den Bischofsberg vom Juni bis heute
Freilichtmalerei auf dem Bischofsberg (http://www.youtube.com/watch?v=lWltFC_fB2g)
Post mit dem Ausblick auf den Bischofsberg (http://www.facebook.com/pages/Poczta-z-widokiem-na-Biskupi%C4%85-G%C3%B3rk%C4%99/404090939658708)
Wir haben einen ehrgeizigen Plan, Erinnerungen, Fotos zu sammeln und einst ein Buch, eine Monographie, ein Album, einen Reiseführer über den Bischofsberg herauszugeben. Es gibt bisher keine solche Publikation.
Wir möchten alle Forumsteilnehmer und -Teilnehmerinnen dazu einladen, dass sie ihre Erinnerungen, Erinnerungsstücke, Fotos von dem Bischofsberg aus dem Vorkriegszeit mit uns teilen.
Wir laden auch Personen ein, die in Gdańsk auf dem Bischofsberg verweilen werden, dass sie sich persönlich mit uns treffen und über dieses Thema sprechen möchten – die E-Mail: stowarzyszenie.waga@gmail.com.

Uwe
26.11.2012, 23:25
Hallo Alina,

ein sehr schönes und interessantes Projekt. Ich persönlich kann zwar nicht helfen, da ich selber nicht in Danzig geboren wurde, werde mir aber gerne bei meinem nächsten Danzig-Besuch die Zeit nehmen den Bischofsberg und die Befestigungsanlagen genauer anzusehen. Es ist wichtig solche Dinge für die Nachwelt zu erhalten, drücke Euch die Daumen!

Herzliche Grüße

Uwe

Ulrich 31
23.07.2014, 00:33
Hallo Alina,

obwohl Deine letzte Aktivität hier im Forum schon lange zurückliegt (12.12.2012), hoffe ich, mit zusätzlicher Info per PN, Dich hier noch zu erreichen. Ich versuche es deshalb, weil Du mir vielleicht am besten Auskunft geben kannst zu diesem Anliegen, das mich im Zusammenhang mit einem anderen Thread hier stark interessiert:

Zum Bischofsberg verläuft, beginnend an der Straße Nowe Ogrody (Neugarten), zunächst gerade verlaufend, dann stellenweise verzweigt und schließlich in Windungen, die Straße mit dem neuen polnischen Namen "Pohulanka" (siehe dazu den in #30 gezeigten interaktiven Stadtplan in starker bis maximaler Vergrößerung). Als frühere deutsche Bezeichnung dieser Straße findet man den Namen "Stolzenberger Weg". Nach Westen geht die Pohulanka auf dem Bischofsberg, dort z.T. parallel zur Straße "Biskupia" (dt. Bischofsberg) verlaufend, über in die Straße "Lubuska" (dt. Stolzenberger Langgasse).

Dazu nun meine Fragen:

1. Hatte der frühere Stolzenberger Weg denselben Verlauf wie jetzt die Pohulanka? Mir erscheint das zweifelhaft, weil durch die massive Geländeumwandlung durch den Bau der Schnellstraße Aleja Armii Krajowej vermutlich Änderungen notwendig waren.
2. Wenn ich richtig vermute: Wie unterscheiden sich die Verläufe von Stolzenberger Weg und Pohulanka?
3. Zu welchen Stadtteilen/Bezirken (z.B. Schidlitz/Siedlce, Stolzenberg/Chelm, Stadtgebiet [Innenstadt]/Śródmieście)
gehörten/gehören jetzt die Straßen Stolzenberger Weg/Pohulanka und Stolzenberger Langgasse/Lubuska? Hierzu bitte ich um eine möglichst verbindliche Auskunft mit Quellenangabe.
4. Zu gern wüsste ich außerdem, welche genaue Bedeutung der polnische Straßenname "Pohulanka" hat. Tante Google sagt dazu: dt. "verderben", engl. "debauch", frz. "débaucher". Das gibt mir Rätsel auf und lässt mich deshalb fragen. Gern wüsste ich dann weiter, wie diese Straße zu diesem Namen gekommen ist. Gab es dafür einen besonderen Grund?

Für jede noch so kleine Hilfe zu diesem Anliegen von mir wäre ich sehr dankbar. Vielleicht könnte diese Hilfe dann zur Klärung einer anderen Fragestellung hier im Forum mit beitragen.

Viele Grüße
Ulrich

Ulrich 31
23.07.2014, 18:38
Ergänzung zu #50:

Auf dieser neu entdeckten guten Karte (in der Größe beliebig einstellbar) sieht man deutlich den beschriebenen Verlauf der Pohulanka:

http://www.openstreetmap.org/way/130206905#map=17/54.34980/18.63796 .

Ulrich 31
23.07.2014, 23:07
. . . und weiter ergänzend zu #51:

In der dort gezeigten Karte ist der nördliche Teil der Pohulanka, also vom Ausgangspunkt Nowe Ogrody/Kartuska bis kurz hinter der Aleja Armii Krajowej (Schnellstraße), durch eine rote Linie gekennzeichnet. Deshalb meine Vermutung:
Diese rote Linie zeigt den Verlauf des früheren Stolzenberger Weges und damit zugleich, dass dieser Weg vor 1945 nur einem Teil der jetzigen Pohulanka entspricht. Das deckt sich auch mit meiner Erinnerung (ich wohnte ja früher ganz in der Nähe dort und lief damals etwa parallel zur jetzigen Schnellstraße am Fuß des Bischofsberges entlang durch die Sandgrube zu meiner Schule in der Fleischergasse), dass nämlich damals das Gelände südlich der jetzigen Schnellstraße, also dort, wo jetzt die neue Pohulanka weiter verläuft, eine freie weite, überhaupt nicht bebaute Rasenfläche war. Es dürfte demnach so sein, dass, evtl. in Verbindung mit der Neuanlage der Schnellstraße, der jetzige verlängerte Verlauf der Pohulanka südlich der Schnellstraße erst irgendwann nach 1945 entstand.

Nochmals, jetzt auch an alle, die z.Z. in Danzig wohnen, die große Bitte, nach einer Erklärung für den Straßennamen "Pohulanka" zu suchen. - Vielen Dank im Voraus für alle Bemühungen.

Beste Grüße
Ulrich

Marc Malbork
24.07.2014, 01:44
Hallo Ulrich,

zum Straßennamen "Pohulanka":

http://gdansk.fotopolska.eu/Gdansk/u109739,ul_Pohulanka.html

Nach Google-Übersetzung also Transplantation aus Wilna, wo es nach meinem alten dt. Kunstführer tatsächlich eine Gr. + Kl. Pohulanka-Straße gab.

"Schlehetahl" und "Kümmelsberg" sind mir neu.

Hier

http://forum.dawnygdansk.pl/viewtopic.php?p=124897

Beitrag "Danziger" vom 08.März 2011

wird wohl darauf hingewiesen, dass die Übernahme sich aber nicht auf die gleichnamige Straße in Lemberg (Lviv, Lwow) beziehen dürfte, weil es in Danzig viel mehr Wilnaer als Lemberger gibt. Hm. Also wie auch immer, Straßenname scheint Hinweis auf die ehemaligen polnischen Ostgebiete zu enthalten.

Ulrich 31
24.07.2014, 13:55
Hallo Rüdiger (#53),

danke für Deine Hilfe. Bei gdansk.fotopolska.eu (Dein erster Link) war ich auch schon gelandet, doch die Google-Übersetzungen sind so unzuverlässig, dass ich sie mit großer Vorsicht betrachte. Gleiches gilt für Deinen zweiten Link.
Ich würde mich deshalb besonders freuen, wenn ein Forum-Mitglied mit Polnisch als Muttersprache oder mit sonst guten Polnischkenntnissen hier übersetzend helfen könnte, um Genaueres zu erfahren.

Die bisher einzig einleuchtende Erklärung für die Verwendung des Straßennamens "Pohulanka" in Danzig könnte die erinnernde Übernahme dieses Namens von einem Straßennamen in Wilna (Vilnius) sein, von wo viele Polen nach 1945 nach Danzig kamen. Doch selbst diese Erklärung wartet noch auf eine verbindliche polnische Übersetzung der betr. Angaben in Deinem ersten Link, ehe sie Gewissheit werden kann.

Dies wäre aber nur der erste Schritt: Klärung, warum der Straßenname "Pohulanka" in Danzig eingeführt wurde.
Damit ist aber noch immer nicht geklärt, was dieser Name bedeutet (siehe dazu meine Angaben zur verwundernden Google-Übersetzung in #50, Punkt 4).

Zu Schladahl wurde hier schon im Forum berichtet (siehe z.B. http://www.forum.danzig.de/showthread.php?7733-Schidlitz-Schladahler-Weg&highlight=Schladahl ); siehe dazu auch http://www.westpreussen.de/cms/ct/ortsverzeichnis/details.php?ID=7355 . "Schlehetahl" "riecht" nach früherem Synonym von Schladahl. Und zu "Kümmelsberg" findet sich bei Google-Eingabe "kümmelsberg danzig" im zweiten Link von oben die Kurzangabe "Auf der Abdachung des Bischofsberges lag der Kümmelsberg." (Zum genauen Lesen der geöffneten langen Seite habe ich z.Z. keine Zeit.) Die beiden letztgenannten Namen sind auch mir neu.

Viele Grüße
Ulrich

Ulrich 31
29.07.2014, 00:36
Eine weitere Erklärung für die Herkunft des Straßennamens "Pohulanka" mit gleichem Bezug zu Wilna habe ich über Google im Buch "Neue Stadt im alten Gewand - Der Wiederaufbau Danzigs 1945-1960" von Jacek Friedrich gefunden ( http://books.google.de/books?id=LMuuwvSxrj4C&dq=bedeutung+name+pohulanka&hl=de&source=gbs_navlinks_s ), wo es auf Seite 42 (im Kontext zur Umbenennung der früheren Danziger Stadtteil- und Straßennamen) heißt: "Ein ähnlicher Versuch, Elemente des kulturellen Systems des Herkunftsortes der Umsiedler nachzubilden - in diesem Fall stammten sie aus Wilna -, war die Benennung einer der Straßen von Danzig mit dem typisch Wilnaer Namen 'Pohulanka'. (113)"

Zu der Fußnote 113 heißt es dort: "Die Bezeichnung ist scheinbar nie offiziell bestätigt worden." (Anm.: ?)

buddhaah
04.08.2014, 16:46
Ulrich,

Zu #51:

Der Text auf der Website gdansk.fotopolska.eu lautet übersetzt wörtlich:

" In Nachbarschaft der Sandbastion (?; poln: "bastion Piaskowy") trug die Mulde seit Jahrhunderten die Bezeichnung "Schladahl" oder "Schlehetal". Genauso hiess die Strasse, die durch diese (Mulde) durchführte auf den sogenannten "Kümmelsberg". Danach nannte man sie nach dem "Stolzenberg", auf welchen sie führte. Die nach dem Krieg eingeführte Bezeichnung ist eine aus Vilnius entliehene Bezeichnung. "

Gruss,

Michael

buddhaah
04.08.2014, 16:47
Sorry, #54, sollte das heissen.

buddhaah
04.08.2014, 17:52
Ich habe hier nur inoffizielle Quellen, weshalb es nicht nützt sie als Quellen anzugeben - aber mehrmals wird nicht auf Vilnius, sondern auf Minsk Mazowiecki (im polnischen Masowien) verwiesen, der einen Stadtteil Pohulanka zu haben scheint.

Angelehnt an diese Quellen, sowie die Etymologie des Namens betrachtend, kann ich eigentlich nur einen Zusammenhang mit dem Wort "hulać" (Perfekt des Verbes "pohulić", sehen: unbeschwert zechen, bechern, feiern.
Eine "Pohulanka" wäre somit der Ort an welchem das "hulanie" (das Zechen, Bechern, Feiern als Tätigkeit) stattfindet: eine Amüsiermeile oder ein entsprechendes Wirtshaus.

Aus meiner pommerschen Perspektive eine etwas frivole Wortschöpfung, die wohl recht gut mit der Mentalität der zugewanderten Bevölkerung zusammenpasst.

Ulrich 31
04.08.2014, 18:05
Hallo Michael,

schön, wieder von Dir zu hören, und vielen Dank für Deine Hilfe jetzt hier. Dadurch wird bestätigt, dass "Pohulanka" aus Wilna (jetzt Vilnius) übernommen wurde. Aber leider konnte mir bisher noch niemand etwas zur Bedeutung dieses polnischen Namens sagen. Hast Du da eine Idee?

Die jetzige Straße "Pohulanka" hieß also früher deutsch "Stolzenberger Weg", weil dieser zum Vorort Stolzenberg führte. Und etwas weiter westlich liegt die jetzige Straße "Jasna", die früher deutsch "Schladahler Weg" hieß (dort wurde ich geboren), weil dieser ehemals zu dem im Vorort Schidlitz aufgegangenen Ort Schladahl führte.

Übrigens ist auf der Website gdanks.fotopolska.eu für Siedlce (Schidlitz) ( http://fotopolska.eu/Gdansk/d545,Siedlce.html ) der deutsche Name für die ul. Jasna mit "Alte Sorge" falsch angegeben. Der gleiche Fehler bestand auch auf der Website des Instituts der Danziger Straßenkunde der Wasserspeier Akademie. Dort hat man ihn auf meinen Hinweis hin beseitigt ( http://www.danzig.at/index.php?id=73,1512,0,0,1,0 ).

Beste Grüße
Ulrich

Ulrich 31
04.08.2014, 18:15
Hallo nochmal Michael,

unsere letzten Beiträge haben sich überschnitten. Vielen Dank deshalb auch noch für Deinen Deutungsversuch zum Wort "Pohulanka". "Gelage" hatte ich dafür auch schon gefunden, hatte damit aber als Straßenname Probleme. Doch es gibt ja für Straßen manch sonderliche Namen.

Viele Grüße
Ulrich

Bartels
05.08.2014, 00:39
Hallo,

"Doch es gibt ja für Straßen manch sonderliche Namen. " Dieser Satz galt besonders für Danzig. -

Manch alter Strassenname ist - wo auch immer - nur für Einheimische verständlich gewesen. -

NB1: In Kaiserslautern wurde nach Herrn Hummel die Hummelstrasse benannt und mehrere Generationen später kam die Bienenstrasse dazu.

NB2: Vor einigen Jahren war auf einem offiziellen Verkehrschild in Mannheim zu lesen: "Suez-Kanal gesperrt"

Ulrich 31
05.08.2014, 22:41
Hallo Michael,

ich komme nochmals auf den heutigen Straßennamen "Pohulanka" in Danzig zurück. Im polnischen Wilna gab es lt. Web-Informationen den Straßennamen "Wielka Pohulanka" (Große Pohulanka) und das "Teatr na Pohulance" (Theater in/an der Pohulanka), in selbiger Straße gelegen. Im heutigen litauischen Vilnius wurde jener Straßenname geändert, der Name jenes Theaters blieb dagegen erhalten. Leider sind die im Web zu findenden Informationen zu jener Straße und zu jenem Theater nur in Polnisch. - Wärest Du bitte so freundlich, Dir diese Informationen mal anzusehen, um evtl. mehr zur Bedeutung des Namens "Pohulanka" herauszufinden? Ich wäre Dir sehr dankbar dafür.

Hier die Links zu den betr. Wikipedia-Seiten:
► Straße > http://poznajwilno.pl/miasto/o-wilnie/kategoria-ulice-wilna/wielka-pohulanka/ ,
► Theater > http://pl.wikipedia.org/wiki/Teatr_na_Pohulance .

Beste Grüße
Ulrich

Ulrich 31
05.08.2014, 22:49
Ergänzung zu #62:

Hier noch ein polnischer Artikel zum hundertjährigen Bestehen des "Teatr na Pohulance" in Wilna/Vilnius im Januar 2013:
http://kurierwilenski.lt/2013/01/04/litwa-teatr-na-pohulance-obchodzi-100-lecie-powstania/ .

Bartels
05.08.2014, 23:52
Huch, da fehlte noch bei #61:

Der "Suez-Kanal" war Spitzname einer Bahnunterführung. (Zwischen 1869 und 1956 entstanden ...)

NB: Bin durch mein engl. Forum verwöhnt, da kann man 24 Stunden lang korrigieren und ergänzen!

waldkind
26.12.2014, 17:57
Hallo Forumer,
eine Frage: Man sagte mir, die Danziger Werft hätte im Bischofsberg Werftswohnungen vergeben. Weiß da einer was drüber? Da mein Grandpa bei der Werft arbeitete und im Bischofsberg wohnte ...
Merry Christmas, waldkind.

Bartels
03.01.2015, 23:32
Hallo waldkind & Happy New Year!

Die Adressbücher geben den Hauseigentümer an.
War die Werft Hauseigentümer?

zickenomi
07.01.2015, 03:41
Hallo Waldkönigin,
erst einmal ein Frohes Neues Jahr.
Mittlerweile - 2014 - hatte ich Gelegenheit, Danzig endlich einmal persönlich zu sehen: ich bin begeistert!!!! So sehr, dass ich in diesem Jahr bereits zu Pfingsten meine nächste Reise mit meiner Schwester gebucht habe.
Ich habe natürlich auch Bilder vom Bischofsberg gemacht, und wenn ich herausgefunden habe, wie ich diese hochlade, stelle ich sie alsbald noch ein.
Deine Skizze hat mir sehr geholfen. Die "Wirklichkeit" dort ist allerdings nicht gerade einladend, alles ziemlich trist und düster. Ich glaube nicht, dass von uns jemand dort wohnen möchte.
Aber Danzig ist für alle - vor allen Dingen auch die, die dort Wurzeln haben - ein Reise wert.
LG Gabriela

waldkind
07.01.2015, 23:14
Hallo Gabriela,
danke für deine Neujahrswünsche. Auch dir ein gutes gesundes Neues Jahr!
Schön, dass es dir in Danzig gefallen hat. Ich bin gespannt auf deine Fotos.
Ich wünsche dir noch viele schöne Reisen nach Danzig, wenn es dir dort so gut gefällt wie du sagst. Beste Grüße, wk (Waldkönigin). :-)

Hallo Rudolf,
danke für das Happy New Year. Auch dir ein gutes Neues Jahr mit guter Gesundheit.
Ich komme vorerst nicht an die Adressbücher ran. Daher werde ich mich gedulden. Da ich mich derzeit mental in Gyddanzc und auf der Bernsteinstraße aufhalte, eilt es grad nicht.
Auch dir beste Grüße .....