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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Vorsicht ! Pornographie !



Marc Malbork
16.01.2010, 01:19
Folgendes können wir - zu steter Beherzigung ! - auf der vorderen Umschlaginnenseite des Danziger Hauskalenders 1961 lesen, wobei nach dieser Besprechung zu erwägen ist, ob nicht die ebenda aufgeführten weiteren Titel wie "Wir von der Weichsel und Warthe", "Westpreußische Wippchen" und "Danzigs Postgeschichte" viel eher für einen Buchkauf in Betracht kommen. Wenn man derlei nicht überhaupt vermeidet, denn Lesen kann, siehe nachstehend, unserem Glauben an das Gute doch sehr schaden.



DIE BLECHTROMMEL
Roman von Günter Grass. 736 Seiten, Glanzleinen. DM 28,-

Auf dieser Seite werden Heimatbücher angezeigt. Bücher, die für uns Danziger von besonderem Wert sind. Kürzlich erlebten wir eine Neuerscheinung mit obigen Titel, zum deutschen "Bestseller" erklärt, viel gekauft, und immer wieder gefragt, ein Welterfolg, er wurde bereits in 18 Sprachen übersetzt.
Der Verfasser, ein gebürtiger Danziger versteht es ausgezeichnet, das Leben in Danzig und auch das äußere Bild der Heimat in seinem Roman wiederzugeben und den Leser wahrhaft zu fesseln.

Jedoch der "Held" des Buches ist eine armselige Kreatur voll bösartigem Schabernack, und so sehr man es sonst als interessantes Heimatbuch empfehlen könnte, so stark muß man auch zur Vorsicht mahnen.

Über dem Titel des Buches sollte tatsächlich das Wort VORSICHT !!! stehen. Es ist wesentlich, allen Landsleuten im Auszug einige Sätze aus der Besprechung dieses Buches in "Unser Danzig" wiederzugeben:

"Auch versteht er es meisterhaft, ihn einzufangen (gemeint ist der heimatinteressierte Danziger) daß man z. B. die von Langfuhr nach Brösen fahrende Straßenbahn förmlich vor sich sieht."

- Aber nun an anderer Stelle:

"...bis zur allerübelsten Pornographie, es wird alles dargeboten, was verletzen kann, und es hinterläßt bei aller Bewunderung vor der glänzenden Form und lebendigen Milieuschilderung ein Gefühl des Widerwillens. Einem jungen Menschen darf man diesen Roman nicht in die Hand geben."

Da ich an keinem Buch, das sich mit Danzig, mit unserer vielgeliebten Heimatstadt beschäftigt, vorbei gehe, habe ich auch auf dieses Werk hinweisen müssen, an der Warnung für den gutgläubigen Leser durfte es aber an dieser Stelle nicht fehlen.