Marc Malbork
14.02.2010, 19:45
Leistungsfrohe Jugend am Start
Bannsportfest der HJ - Weichsel Ost 128 in Tiegenhof 1940
Der Sport im nationalsozialistischen Deutschland hat auch während des Krieges noch nicht einen Tag geruht (...) unsere Hitlerjugend (...) Körper und Geist zu stählen (...)
Das bewies erneut am Sonntag das Bannsportfest der Hitlerjugend Weichsel-Ost (128) auf dem Sportplatz in Tiegenhof. (...) Unter den Zuschauern sah man auch Kreisleiter und Landrat Janßon und Ortsgruppenleiter von Rechenberg-Tiegenhof.
Den Wettkämpfen voraus ging eine Morgenfeier mit der Flaggenhissung in der Bannführer Albrecht zu den Jungen sprach (...) Pflege des deutschen Charakters (...) gesundes Volk (...). Wille und Mut (...) stolz, diese Tage miterleben zu dürfen (...) und gerade jetzt im Kriege alles mit eisernem Fleiß zu tun, was von uns verlangt wird. (...) Feierstunde, die nach der Flaggenhissung mit den Liedern der Nation ausklang.
Dann begannen die Wettkämpfe (...). Mit Lust und Liebe und großem Eifer waren die Jungen dabei, am Vormittag die Vorkämpfe abzuwicklen und dann nach einer Mittagspause in die Entscheidungen einzutreten. (...)
Bei der Siegerehrung konnten folgende Ergebnisse festgestellt werden:
Handball: Gef. Tiegenhof gegen Neuteich nach Verlängerung: 5:4.
4 x 100m-Staffel der Stämme: 1.Stamm 4 Schöneberg 50,3 Sek.
Fünfkampf A: 1.Mittendorf-Tiegenort 4070 Punkte, 2. Zacholl Schöneberg.
Fünfkampf B: 1. Felske Neuteich 4073 Punkte. 2. Jeschke Kalthof.
Dreikampf: Kameradschaft Neuteich 2976 Punkte. Bester Dreikämpfer Medzech Stamm 3 Gef. 12 mit 368 Punkten.
100-Meter-Lauf: Bremert Schöneberg (handschriftliche Notiz: Fischerbabke) und Felske Neuteich 11,9 Sek.
400-Meter-Lauf: Gygax Brunau 58,7 Sek.
800-Meter-Lauf: Wienbrandt-Ladekopp 2:21,1 Minuten.
Hochsprung: Felske Neuteich 1,58 Meter.
Weitsprung: Meier Neuteich 5,67 Meter.
Keulenweitwurf: Jeschke Kalthof 67.70 Meter.
Kugelstoßen: Rückward Tiegenhof, 11,25 Meter.
100 Meter Brustschwimmen Nieblau-Tiegenhof 1:35,2 Min.
200 Meter Brust: Nieblau Tiegenhof 3:47,1 Min,
100 Meter Kraul: Stobbe Tiegenhof 1:25 min.
200 Meter Kraul: Mittendorf Tiegenort 3:40 Min.
Der vorstehende Text stammt aus einem Zeitungsartikel einer nicht weiter benannten Zeitung aus dem Jahre 1940, vollständig abgelichtet in E.-F. Flink, Das Große Werder, Rückblick und Erinnerungen, 2. Auflage (Selbstverlag), S. 113. Die Kürzungen (...) stammen vom mir. Die Abkürzung "Gef." im Text bedeutet Gefolgschaft, genauso wie "Stamm" eine Organisationseinheit der Hitlerjugend (HJ). Die HJ organisierte zu jener Zeit die 14 - 18-jährigen Jungen/Männer.
Ich kann mich dunkel erinnern, dass es den Dreikampf auch noch zu meinen Nachkriegsgrundschulzeiten gab, Laufen, Weitsprung und irgendwie Ballwerfen - glaube ich. Für "Keulenweitwurf" (die Handgranate lässt grüßen) wurde hingegen zu meinen Zeiten wohl keine pädagogische Notwendigkeit mehr gesehen.
Abseits vom Sport interessant der im Text auftauchende Name Gygax, der schweizerischer Herkunft sein dürfte. Ein Hinweis auf frühes "Multikulti" im Werdergebiet. Insb. in der Milchwirtschaft waren bis 1945 Schweizer Zuwanderer, z. T. noch mit Schweizer Staatsangehörigkeit, tätig. Dazu M. Andrzejewski, Schweizer in Elbing, Westpreußen-Jahrbuch 44 (1993), S. 5ff.
Bannsportfest der HJ - Weichsel Ost 128 in Tiegenhof 1940
Der Sport im nationalsozialistischen Deutschland hat auch während des Krieges noch nicht einen Tag geruht (...) unsere Hitlerjugend (...) Körper und Geist zu stählen (...)
Das bewies erneut am Sonntag das Bannsportfest der Hitlerjugend Weichsel-Ost (128) auf dem Sportplatz in Tiegenhof. (...) Unter den Zuschauern sah man auch Kreisleiter und Landrat Janßon und Ortsgruppenleiter von Rechenberg-Tiegenhof.
Den Wettkämpfen voraus ging eine Morgenfeier mit der Flaggenhissung in der Bannführer Albrecht zu den Jungen sprach (...) Pflege des deutschen Charakters (...) gesundes Volk (...). Wille und Mut (...) stolz, diese Tage miterleben zu dürfen (...) und gerade jetzt im Kriege alles mit eisernem Fleiß zu tun, was von uns verlangt wird. (...) Feierstunde, die nach der Flaggenhissung mit den Liedern der Nation ausklang.
Dann begannen die Wettkämpfe (...). Mit Lust und Liebe und großem Eifer waren die Jungen dabei, am Vormittag die Vorkämpfe abzuwicklen und dann nach einer Mittagspause in die Entscheidungen einzutreten. (...)
Bei der Siegerehrung konnten folgende Ergebnisse festgestellt werden:
Handball: Gef. Tiegenhof gegen Neuteich nach Verlängerung: 5:4.
4 x 100m-Staffel der Stämme: 1.Stamm 4 Schöneberg 50,3 Sek.
Fünfkampf A: 1.Mittendorf-Tiegenort 4070 Punkte, 2. Zacholl Schöneberg.
Fünfkampf B: 1. Felske Neuteich 4073 Punkte. 2. Jeschke Kalthof.
Dreikampf: Kameradschaft Neuteich 2976 Punkte. Bester Dreikämpfer Medzech Stamm 3 Gef. 12 mit 368 Punkten.
100-Meter-Lauf: Bremert Schöneberg (handschriftliche Notiz: Fischerbabke) und Felske Neuteich 11,9 Sek.
400-Meter-Lauf: Gygax Brunau 58,7 Sek.
800-Meter-Lauf: Wienbrandt-Ladekopp 2:21,1 Minuten.
Hochsprung: Felske Neuteich 1,58 Meter.
Weitsprung: Meier Neuteich 5,67 Meter.
Keulenweitwurf: Jeschke Kalthof 67.70 Meter.
Kugelstoßen: Rückward Tiegenhof, 11,25 Meter.
100 Meter Brustschwimmen Nieblau-Tiegenhof 1:35,2 Min.
200 Meter Brust: Nieblau Tiegenhof 3:47,1 Min,
100 Meter Kraul: Stobbe Tiegenhof 1:25 min.
200 Meter Kraul: Mittendorf Tiegenort 3:40 Min.
Der vorstehende Text stammt aus einem Zeitungsartikel einer nicht weiter benannten Zeitung aus dem Jahre 1940, vollständig abgelichtet in E.-F. Flink, Das Große Werder, Rückblick und Erinnerungen, 2. Auflage (Selbstverlag), S. 113. Die Kürzungen (...) stammen vom mir. Die Abkürzung "Gef." im Text bedeutet Gefolgschaft, genauso wie "Stamm" eine Organisationseinheit der Hitlerjugend (HJ). Die HJ organisierte zu jener Zeit die 14 - 18-jährigen Jungen/Männer.
Ich kann mich dunkel erinnern, dass es den Dreikampf auch noch zu meinen Nachkriegsgrundschulzeiten gab, Laufen, Weitsprung und irgendwie Ballwerfen - glaube ich. Für "Keulenweitwurf" (die Handgranate lässt grüßen) wurde hingegen zu meinen Zeiten wohl keine pädagogische Notwendigkeit mehr gesehen.
Abseits vom Sport interessant der im Text auftauchende Name Gygax, der schweizerischer Herkunft sein dürfte. Ein Hinweis auf frühes "Multikulti" im Werdergebiet. Insb. in der Milchwirtschaft waren bis 1945 Schweizer Zuwanderer, z. T. noch mit Schweizer Staatsangehörigkeit, tätig. Dazu M. Andrzejewski, Schweizer in Elbing, Westpreußen-Jahrbuch 44 (1993), S. 5ff.