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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : wie war das als die Russen in Danzig einmarschierten



mottlau1
11.03.2010, 20:42
Hallo ins Forum,

weiß jemand von den Teilnehmer wie es war als die Russen in Danzig einmarschierten? Stimmt es , daß die gefangen genommenen deutschen Soldaten von Hela kommend nach Danzig getrieben wurden?
Habe in den Papieren gefunden, daß mein Vater am 31.März 1945 in Danzig von den Russen als Kriegsgefangener mitgenommen wurde. Erst Ende 1949 kam er aus dem Lager Pedrosawodsk/ Karelien zurück.
Danach hat er nur noch neun Jahre gelebt u. ist mit 39Jahren gestorben.

Mottlau1

magdzia
11.03.2010, 21:10
Hallo Mottlau1,

habe das "Tagebuch eines Landsers" (http://www.rudolfklein.de/index.php?option=com_content&view=article&id=56&Itemid=64) gefunden. Dort wird der Weg genannt.

Ich habe noch in einem anderen Erinnerungsbericht gelesen, dass die gefangenen deutschen Soldaten durch Danzig getrieben wurden. Was jedoch für sie nicht schlimm war, da sie sich dadurch von Freunden und Familie noch verabschieden konnten bzw. ihnen Lebenszeichen zukommen lassen konnten, weil die Bevölkerung Danzigs ihren Weg säumte.

Gruß
Magdalena

Hansgeorg Bark
12.03.2010, 02:27
guten Abendt Mottlau 1 . ich Hanswgeorg Augenzeuge.im Maerz 19/45 wurden die Deutschen Soldaten , Die auf der Halbinsel Hela Capitulierten wurden von Hela nach Dirschau und zurueck nach Hela in voller Deutschen Unieform Maschiert und musten Deutsche Millieter Lieden singen , und wurden dabei zu Tode maschiert

mottlau1
18.03.2010, 19:19
Hallo Magdalena,

nun ja schlimm war es mit Sicherheit, auch wenn sie hier und da sich verabschieden konnten!!!
Schließlich sind sie geschlossen in die Gefangenschaft gekommen und viele davon haben diese nicht überlebt.
Ein Lebenszeichen war aus der Gefangenschaft " sicher nicht zu bewerkstelligen." Erst wenn sie nach der Entlassung nach Friedland oder Hersfeld gelangten erhielten die Angehörigen ein Lebenszeichen mittels des Deutschen Roten Kreuzes. --Oder hast Du andere Informationen?

Gruß Mottlau1

Hans-Joerg +, Ehrenmitglied
18.03.2010, 23:04
Ein Lebenszeichen war aus der Gefangenschaft " sicher nicht zu bewerkstelligen

Hallo Jutta
Nix da... mein Vater war rund 10 Jahre in russ. Kriegsgefangenschaft....es kamen
durchaus "Briefe" . Erinnere mich noch auf die eng geschriebenen Karten die von Ihm kamen. Wann es losging kann ich aber nicht sagen.
Seine Heimkehr war dann ein großes Ereignis in der Kleinstadt wo ich dann mit meiner Mutter wohnte.
Viele Grüße
Hans-Jörg

Mariolla
18.03.2010, 23:29
Guten Abend Mottlau1,
auch mein Onkel und alle anderen Lagerinsassen konnten aus russischer Gefangenschaft schreiben.
Am Anfang 1 Karte mit 25 Worten pro Monat und dann wurden es immer mehr und man schrieb die
Karten randvoll aus - ebenso durfte Post empfangen werden.
Gruß Mariolla alias Marion

mottlau1
19.03.2010, 13:29
Hallo Hans-Joerg,

ich vermute mal, daß Deine Mutter "nicht mehr in Danzig "wohnte. Somit war wohl die Suche über das deutsche Rote Kreuz zustande gekommen. Ob das jedoch über in Danzig verbliebene Angehörige möglich war
wage ich zu bezweifeln. - Mein Mutter u. ich waren noch bis 1950 in Langfuhr. Wohnten aber nicht mehr in Hochstriess sondern im Ulmenweg. - Der Bruder meines Vaters lebte aber bereits in der Nähe von Frankfurt/M.
Somit wurde mein Vater nach Frankfurt/M. entlassen. Wir erhielten erst dann eine Nachricht vom Dt.Roten Kreuz über seinen aktuellen Wohnort. Aus der Kriegsgefangenschaft ist mir kein Briefwechsel zwischen meinem Vater u. meiner Mutter bekannt geworden. Ob die Schreibmöglichkeit aus jedem Gefangenenlager möglich war
wage ich hiermit zu bezweifeln.
Dennoch vielen Dank für Eure Stellungnahme.

Viele Grüsse Mottlau1

Rudolf
19.03.2010, 13:38
Hallo an die an dieser Thematik Interessierten ,
den Einmarsch - eigentlich war es ein für beide Seiten verlustreiches und zähes Kämpfen - habe ich vor 65 Jahren im Keller des Hauses Dampfbootstraße 3 in Heubude erlebt . Die Eindrücke waren so , daß ich es bis heute nicht vergessen habe . In meinen Erinnerungen habe ich es so beschrieben :
"Am Ostersonntag , den 1. April 1945 hörte man schon in den frühen Morgenstunden , daß in unmittelbarer Nähe des Hauses gekämpft wurde . Über dem Keller , in der Wohnung der Familie Bieschke , hatten deutsche Soldaten - wegen ihrer andersfarbigen Tarnanzüge dürfte es sich um Angehörige der Waffen-SS gehandelt haben - am Vorabend ein Maschinengewehr in Stellung gebracht . Dieses MG schoß seit der Morgendämmerung fast ununterbrochen und alle Kellerinsassen hatten schon Angst , daß die Russen das Haus unter Artilleriebeschuß nehmen könnten . Hierzu kam es jedoch nicht , denn am frühen Vormittag hörte man laute deutsche Rufe und plötzlich verstummte das MG . Nach wenigen Minuten kam dann vom Hintereingang des Hauses ein lautes "Doitsche rraus" .
Mit bangen Gesichtern traten wir den Gang nach draußen an , zuerst mein Vater , er war wegen seiner schweren Herzkrankheit nicht Soldat und daher der einzige Mann im Keller , mit 2 Koffern in den Händen . Oben angekommen , hielt ihm ein junger Sowjetsoldat eine Maschinenpistole mit Trommelmagazin vor die Brust und sagte - und hieran erinnere ich mich wörtlich - mit grinsendem Gesicht "Kamerad , wie spät ?" .
Mein Vater ließ beide Koffer fallen und wollte ihm die Zeit sagen , doch da war die Uhr schon "Beutegut" . Danach wurde er abgetastet und ein verdächtiger Gegenstand aus seiner Manteltasche entfernt - es war ein kleiner viereckiger Reisewecker . Dieser verschwand ebenso schnell im Rucksack des Russen und zwar mit einem geschickten Wurf nach hinten . Diese Rucksäcke waren sehr merkwürdig geformt und sie bekamen später von uns den Spitznamen "Dawai-Beutel" , weil die Russen immer , wenn sie den Deutschen etwas abnahmen , zuvor "dawai" ( bedeutet "los" aber auch "her damit" ) sagten .
Auf der Rückseite des Hauses stand in geringem Abstand zum Haus ein gemauerter Schuppen . Entlang des Schuppens standen mehrere sowjetische Soldaten mit aufgepflanztem Bajonett , die uns Zivilisten beobachteten und nach meiner Erinnerung hatten alle wegen unserer ängstlichen Gesichter ein Grinsen oder Lächeln im Gesicht .
Mir fiel übrigens auf , daß sie auf ihren Mützen nicht eine roten Stern - wie man es von den Propagandaplakaten kannte - hatten , sondern einfache Sterne aus Weißblech und zudem waren die Schäfte ihrer Stiefel nicht aus Leder , sondern aus geteertem Segeltuch , was ich trotz der damaligen Situation als militärisch recht unpassend fand .
Nach der in aller Eile vorgenommenen Überprüfung und natürlich auch ersten Abnahme von Schmuck und Wertgegenständen wurde uns bedeutet , daß wir in Richtung Danzig zu gehen haben . Wir gingen die Dampfbootstraße bis zur Dammstraße , wo es einen ersten Halt gab , weil eine große Gruppe von Sowjetsoldaten - bewaffnet mit Maschinenpistolen und Gewehren mit aufgepflanzten Bajonetten - im Dauerlauf in Richtung des weitergezogenen Kampfgebietes trabte . Dabei sahen wir einen verwundeten deutschen Soldaten , der auf dem Grundstück der Familie von Aschenraden um Hilfe rufend lag . Weiter ging es dann die Heubuder Straße entlang in Richtung Troyl . Unterwegs mußten wir mehrmals halten und in Deckung gehen , weil die deutsche Artillerie jetzt in Richtung Danzig schoß und auch weil sowjetische Panzer und auch motorisierte Kolonnen in Richtung Frontlinie fuhren . In den angrenzenden Gärten der von uns passierten Häuser hörte man noch einige male Hilferufe der dort verwundet liegenden deutschen Soldaten . Als wir ungefähr in der Mitte der Heubuder Straße waren , sah ich etwas , was sicher nicht nur mich sondern auch andere Heubuder ziemlich verwirrte . Dort stand ein Mann , der noch kurze Zeit vorher in den Wohnungen mit einer Büchse Geldspenden im Auftrag irgendwelcher NS-Organisationen gesammelt hatte und der - wenn die Spende nach seiner Meinung zu niedrig ausfiel - recht lautstark werden konnte . Dieser Mann trug Zivilkleidung , am linke Arm trug er eine weiß-rote Armbinde , am Mantelkragen und auch an der Mütze hatte er weiß-rote Streifen und umgehängt hatte er sich einen deutschen Karabiner mit dem Lauf nach unten .Auf der Straße und auch in den Gärten sah man mehrere tote deutsche Soldaten liegen . An der Eisenbahnbrücke Heubuder Straße war zu sehen , daß dort - erkennbar an den Überresten - einige tote deutsche Soldaten regelrecht zu Brei gefahren wurden .
Vor der zerstörten Breitenbachbrücke - dem einzigen Übergang über die Weichsel - der von den Russen provisorisch wieder befahrbar gemacht war , bildete sich ein Stau . Der Grundwar der , daß die Russen dort eine Rettungsaktio gestartet hatten . Eine junge Frau , sie soll eine Heubuderin gewesen sein , hatte sich nach mehrfacher Vergewaltigung zusammen mit ihrer tochter von der Brücke , die kein Geländer mehr hatte , aus Verzweiflung in die Weichsel gestürzt . Sowjetische Soldaten , die beiderseits dwer Brücke mit Motorbooten stationiert waren , hatte zwar die Frau gerettet , das Kind war jedoch ertrunken . Wir erfuhren später , daß die Russen die Frau dafür fast totgeschlagen haben sollen . Auf der anderen Seite der Breitenbachbrücke - gegenüber der Schule Althof - war die erste große Kontrollstelle . Alle ankommenden Deutschen wurden getrenn , Frauen und Kinder nach links , Männer nach rechts . Frauen und Kinder wurden gründlich eigentlich nur nach Schmuck und Wertgegenständen durchsucht , männliche Personen etwa zwischen 14 und 60/65 Jahren wurden ohne Ausnahme festgehalten . Man hatte keine Möglichkeit mehr , sich zu verabschieden oder auch nur noch etwas auszutauschen . So konnten wir nur noch sehen , wie die Russen meinem Vater die beiden Koffer abnahmen und auf einen schon stark beladenen LKW luden . Meine Mutter und ich blieben stehen und wollten meinem Vater zuwinken , aber er hatte keine Möglichkeit mehr , sich umzudrehen und es sollten mehr als 3 Jahre in völliger Ungewißheit vergehen , bis wir ihn wiedersahen . Bei der Durchsuchung meiner Mutter hatte ihr ein Sowjetsoldat die Handtasche weggenommen und , nachdem er nichts für ihn Interessantes fand , den Inhalt auf die Erde geschüttete . Dabei gingen fast alle Familiendokumente und Foto´s verloren , denn als meine Mutter sie aufsammeln wollte , gab er ihr einen Fußtritt und verjagte sie . Dann wurde die Gruppe durch die Stadt geführt . Es ging die Breitenbachstraße entlang und am Langgarter Tor über Langgarten , Milchkannengasse , dann links in die Hopfengasse und von dort über die Kuhbrücke und die Hundegasse bis zum Karrenwall . Dort mußten wir uns unter freiem Himmel schräg gegenüber dem Polizeipräsidium niederlassen , wo wir 3 Tage und Nächte lagerten" .
So , liebe Forumfreunde , das war ein Auszug aus meinen Erinnerungen . Ein schönes Wochenende wünscht Euch Rudi

Jürgen Albrecht
19.03.2010, 15:46
Ein kleiner Augenzeugenbericht:
Von unseren Verwandten in Langfuhr hatten wir noch kein Lebenszeichen erhalten. So wanderten wir bei herrlichem, warmen Wetter nach Langfuhr auf der schönen Großen Allee. Uns begegnete eine große Marschkolonne deutscher, unbewaffneter Soldaten. Sie waren nur schwach bewacht. Die Kommandos gaben weiterhin die deutschen Offiziere. Sie marschierten in fröhlicher Stimmung, winkten uns Kindern zu. Für uns war der Krieg schon ein Weilchen beendet, warum erst jetzt für die Soldaten? Es hieß, sie kommen von der Halbinsel Hela. Unser Besuch war erfolglos, uns öffneten uns eine Polin, die uns nicht verstand. Es geschah Ende April oder Anfang Mai 1945.

Hans-Joerg +, Ehrenmitglied
19.03.2010, 20:21
Hallo
Habe in diesem Zusammenhang / Thema ein kleines altes Heft von 1950
“ Weisse Fahne über Danzig “ von Alfred Kätner.
Ist es sonst jemand bekannt ???
Viele Grüße
Hans-Jörg

magdzia
20.03.2010, 19:25
Hallo Mottlau1 und alle,

in den Erinnerungsbericht, den ich gelesen habe, wurde der Marsch so beschrieben, wie Jügen Albrecht es schreibt.
Die Soldaten fingen an zu singen, lächten und winkten, "so dass man meinen konnte, sie kommen als Sieger und nicht als Besiegte".

Mottlau1, zu dem Zeitpunkt wußten sie noch nicht, was sie erwartet. Sie haben bei dem Marsch zwar von den Frauen von den Vergewaltigungen erfahren, aber selber bauten sie wohl auf den Soldatenstatus und konnten sich nicht vorstellen, dass sie evtl. 10 Jahre in der Gefangenschaft verbringen.

Der junger Soldat, der diesen Erinnerungsbericht verfaßt hatte (leider finde ich ihn nicht mehr, ich suche aber weiter im Internet :)) war ein Offizier und schrieb auch von der geringen Bewachung, so dass er jederzeit hätte abhauen können. Er wollte jedoch seine Kameraden nicht im Stich lassen.

Viele Grüße
Magdalena

Rudolf
21.03.2010, 12:05
Hallo magdzia
an anderer Stelle habe ich im Forum schon mal von dem Marsch der deutschen Soldaten auf Langgarten geschrieben und zwar von den Soldaten , die sich zum Zeitpunkt der Kapitulation auf der Nehrung ( Raum Schiewenhorst/Bohnsack/ Nickelswalde ) befanden .
In meinen Erinnerungen habe ich dies so beschrieben :
"Wir kamen bei einer Frau in der Trojangasse unter . Diese Frau sagte uns , daß erst die auf der Nehrung befindlichen deutschen Truppen den Weg in die Gefangenschaft durch Danzig gehen müßten und erst danach deutsche Zivilisten wieder zurück dürfen . Zwei oder drei Tage später war dies dann der Fall . Wir hörten davon und alle Deutschen der dortigen Umgebung gingen auf die Straße nach Langgarten . Es war ein eigenartiges Gefühl , die Kolonnen der Gefangenen zu sehen . Voran ritten Offiziere , danach marschierten die Soldaten , gefolgt von Pferdefuhrwerken , auf denen ihr Gepäck lag . Ich wunderte mich , daß die Offiziere zum Teil ihre Säbel bzw. Degen , einige sogar ihre Pistolen trugen ( Jahre später erfuhr ich , daß ihnen dies gestattet wurde , allerdings wurde die Munition vorher entfernt ) . Von sowjetischen Wachsoldaten war nichts zu sehen . Die Bevölkerung reichte den Soldaten Wasser und die auf den Fahrzeugen mifahrenden Soldaten gaben uns von ihren Vorräten große Stücke Käse und Wurst ."
Ich stand damals auf Langgarten und zwar gegenüber ungefähr der Stelle , wo auf dem Mittelstreifen ein zerstörter Panzer in einem Bombentrichter vermutlich in voller Fahrt gelandet war . Hiervon gibt es ein Foto auf einer polnischen Internetseite .
Allen Forumteilnehmern wünsche ich ein schönes Wochenende - Rudi

Pogge28
16.10.2013, 12:30
Hallo Magdalena,

den Bericht, in dem die deutschen Soldaten singend durch Danzig in die russische Gefangenschaft marschierten, kannst Du nachlesen. Er steht im Danziger Hauskalender 1995 unter

In Gefangenschaft - Marsch durch Danzig - vor fünfzig Jahren.

Mit freundlichen Grüßen

Inge

Waldschrat
24.11.2013, 00:48
http://www.trojmiasto.pl/wiadomosci/Unikatowe-zdjecia-Gdanska-po-wkroczeniu-wojsk-radzieckich-w-1945-r-n74693.html

langfuhrer
07.08.2014, 17:02
Hallo Langfuhrer,
wir (ich Jahrgang 1930) erlebten den Einmarsch der Russen am 2. April 1945, am Geburtstag meiner Mutter. Die dauernden Störflüge der einzelnen russischen Flugzeuge mit Beschuß und einzelnen Bombenabwürfen hatten aufgehört. Die Russen kamen durch die Kellergrabenverbindungen in alle Häuser und trafen uns in den Kellern an, in denen wir einige Wochen schon gelebt hatten. Sie haben sich dann Frauen ausgewählt und sexuell mißbraucht; das was für mich als 15-jähriger Junge ein schreckliches Erlebnis.
In unserem Haus wurde in einer Erdgeschoßwohnung ein Quartier von den Russen eingerichtet, wo sie sich eine Zeitlang aufhielten.
Irgendwie hatten wir zum Geburtstag unserer Mutter ein Hühnchen ergattert. Es wurde gekocht und sollte mit Kartoffeln verspeist werden. Es war fertig zum Essen. Als ich, der sich als kleiner Jungen immer wieder mal traute vom Keller nach oben zu gehen, in die Küche kam, sah ich, dass russische Soldaten das "Geburtstagsessen" vertilgten.
In der Folgezeit konnten wir in unserem Haus bleiben; wir lebten so daher. Es kam immer wieder zu Übergriffen von russichen Soldaten, bis im Mai oder Juni 1945 die Russen in unsere Wohnung eindrangen, sie durchsuchten und zwei Schwestern (16 und 18 Jahre) mitnahmen.
Erst nach etwa 5 Jahre, wir waren im November 1945 vertrieben worden, kam eine Karte vom "Roten Kreuz" mit der Mitteilung von der jüngeren Schwester, dass sie in Sibieren sei und ihre Schwester nicht mehr heimkomme. Das war das erste und einzigste Lebenszeichen. Irgendwann im Jahre 1950 kam sie, russich geprägt und aussehend, heim. Wir wohnten derzeit in Nordeutschland. Sie berichtete, dass ihre Schwester bereits auf dem Marsch nach Russland an verstorben war.
Dies ist ein Teil der Erlebnisse nach dem Einmarsch der Russen1945.

Bartels
07.08.2014, 23:22
Danke Werner

bei manchen Geschichten aus dieser Zeit fällt es schwer zu antworten. - Eine Professorin hat mich vor kurzem gebeten etwas über den Zweiten Weltkrieg zu schreiben. Ich weiss noch nicht, ob ich dies Angebot annehme - bin auch erst viel später geboren.

StampCollector
08.08.2014, 22:57
Wenn ich das richtig habe, so war Danzig die erste deutsche Großstadt, die von der Roten Armee erobert wurde. Aufgeputscht durch entsprechende Propaganda (I. Ehrenburg, "Rache für Majdanek") kam es zu diversen Exzessen.
Sovietische Offiziere, die sich darüber beschwerten, landeten schnell als Verräter im Gulag...
Es ist wirklich traurig, daß damals "Aug um Aug, Zahn um Zahn" vergolten wurde.

Auf russischer Seite war damals sehr viel Hass. Viele russische bzw. sovietische Großstädte wurden zwischen 1941 und 1944 ebenfalls stark zerstört. Die Bevölkerung wurde zum Arbeitseinsatz nach Deutschland zwangsverschleppt, Frauen wurden in Wehrmachtsbordellen missbraucht und bei der Partisanenbekämpfung wurden auch sehr viele Unschuldige ermordet.

Der Chinesische General Sunzi ("Die Kunst des Krieges") hatte schon im sechsten Jahrhundert vor Christus formuliert: "Lass eine geschlagene Armee ziehen..."

SC

Martschinke
07.09.2014, 21:58
Wer weiß es heute noch, hat es in der Danziger Niederung- und Höhe
Zivil-Personen in Gefangenschaft gegeben, die für Todesmärsche nach
dem Monat März und April 1945 in Richtung Thorn bestimmt wurden.
Danzig-Praust und Matskau waren Lager für Deutsche Zivil-Personen.
Mein Vater kam nach Sibirien, aber mein Bruder Fritz starb in Thorn.

Schöne Grüße mit trauriger Erinnerung und schmerzlicher Zeit für Danzig.

kurt m

Ulrich 31
15.01.2015, 22:46
Hier ein sehr ausführlicher Erlebnisbericht einer Frau Klara Seidler aus Danzig zu diesen Geschehnissen mit der Überschrift "Erlebnisse in Danzig während der Eroberung der Stadt durch die Rote Armee.":

► http://www.z-g-v.de/doku/archiv/oderneisse1/kapitel-6-1-1-9-4.htm .

Im Inhaltsverzeichnis zu dieser umfangreichen Website findet man noch einige andere Erlebnisberichte aus jener Zeit unter der Sammelangabe "Die Fluchtereignisse im Gebiet um Danzig und auf der Halbinsel Hela."

Marc Malbork
15.01.2015, 23:03
Es handelt sich bei dem von Ulrich angezogenen Link um die Texte aus der Dokumentation des ehemaligen Vertriebenenministeriums, die in den fünfziger Jahren zusammengestellt wurde:

http://forum.danzig.de/showthread.php?1343-1944-1945

http://forum.danzig.de/showthread.php?1342-Im-Werder-1944-45&highlight=dokumentation

Ulrich 31
15.01.2015, 23:18
Danke, Rüdiger, für Deine erläuternden Hinweise, besonders für den in #2 zu dem von Dir angezogenen Showthread-Link 1.

Gruß Ulrich

hthoms
02.08.2016, 00:26
Hallo
du schreibst dass du bis 1950 in Langfuhr warst. Kennst Du auch den Simsonweg? Am 7. April 1945 muss da ein Haus getroffen worden sein war meine Oma mein Vater und 2 seiner Geschwister darin. Fam Thoms. weist Du was davon?

Ulrich 31
02.08.2016, 15:55
Hallo hthoms (#22),

Du meinst mit Deiner Anrede sicher langfuhrer (#15). Vermutlich geht Deine Frage in diesem schon älteren Thread aber unter. Deshalb empfehle ich Dir, sie im lokalen Unterforum "Langfuhr / Wrzeszcz" unter Bezug auf den Beitrag hier von langfuhrer zu wiederholen.

Gruß Ulrich

mottlau1
02.08.2016, 17:14
Guten Tag Holger,

ich vermute mal daß Du mich meinst, weil ich bis 1950 in Langfuhr lebte.- Bedenke bitte daß ich 1944 geboren bin und mit gerade mal 6 Jahren kaum eine Ahnung von von den Straßen in Langfuhr hatte. - Tut mir leid, daß ich Dir nicht behilflich sein kann.

Jutta

hthoms
02.08.2016, 22:39
Danke Jutta und Ulrich für Eure schnellen Rückmeldungen, Ulrich danke für den Tip, Jutta mein Vater war damals auch erst 7 Jahre alt. Er war aber der einzige Überlebende, deshalb mein Interesse Licht ins Dunkle zu bringen.

beste Grüße aus dem Wittelsbacher Land
Holger

Bartels
03.08.2016, 19:07
Hallo Holger,

ältere Fädchen gibt es eigentlich, denn die werden immer wieder "neu" - aber meine Antwort an anderer Stelle.

MbG Rudolf

love danzig
31.10.2016, 15:01
Hallo guten Tag,
1945 die Russen kommen und alle haben Todesangst. Wirklich ALLE, auch meine Tante damals 15 Jahre Alt und Polin.
Gruß Roman
http://www.n-tv.de/panorama/Kuenstler-schockiert-Danzig-article11534271.html

jonny810
31.10.2016, 18:15
Wer da schreibt, die deutschen Soldaten währen singend und winkend in die Gefangenschaft marschiert,

der hat das vom „HÖRE-SAGEN“, kann das aber mit Sicherheit nicht selbst erlebt haben.

Ich habe da ganz andere Erinnerungen, über die ich aber nicht näher eingehen möchte.

Den Soldaten möchte ich kennenlernen, der frohen Mutes und singend in die russische Gefangenschaft ging.

Heinzhst
31.10.2016, 23:36
Ich habe die Soldaten in Oliva gesehen und singen gehört.

Heinz der olivsche

Belcanto
01.11.2016, 12:05
Ich habe das alles in meinem Buch festgehalten und kann hier nicht darüber schreiben.

Martschinke
25.12.2016, 14:45
Ich habe die Russen in meinem Elternhaus Martschinke in Hundertmark/ Gemeinde Müggenhahl
erlebt. Meine Eltern, Hugo und Frieda Martschinke und mein Bruder waren alle im unsern Hause
geblieben. Meinen Bruder Fritz und meinen Vater nahmen sie schon gleich zur Sammel-Stelle
Praust in Gefangenschaft. Wir hatten alle große Angst. Unsere Nachbarin Preschkes waren auch
in ihrem Haus geblieben. Es lag eine große Spannung in der Luft, was wird nun mit uns geschehen.
Unsere Nachbarin Paul und Hedwig Preschke hatten 3 Töchter, Frieda, Wanda und Edith. Ich hatte
für sie ein Versteck in unserem Taubenschlag gefunden. Die russischen Soldaten vergewaltigten
alle deutschen Frauen und wollten die Töchter erneut vergewaltigen. Sie fanden sie nicht in
unserem Taubenschlag. Da kam am nächsten Tag ein russischer Offizier, sehr fein angezogen
mit guten Umgangston zu mir. Er nahm mich mit zu den Eltern ins Nachbarhaus und sagte zu
mir, die Nachbaren müßten sofort ihr Haus verlassen. Ihre Töchter würden gesucht werden und
die Eltern müßten ihr Versteck preisgeben. Es gab vereinzelnd russische Militärangehörige, die
nach ihrer Möglichkeit das Leben deutscher Zivilisten zu retten versuchten. Leider hatten die
Nachbarin bedenken ihr Haus zu verlassen. Sie hielten sich mit ihren ihren noch verbliebenen
Habseeligkeiten im leeren Pferdestand auf. Die Soldaten würden sonst in unserem Gebäude
nach ihren Töchtern suchen und somit blieben sie lieber auf ihren eigenen Pferdestand.
Die russischen Soldaten fanden die Nachbarstöchter bei uns im Taubenschlag nicht und ich
selbst habe unter Lebensandrohung ihren Aufenthalt verschwiegen. Dafür sollte ich später
noch schwer bezahlen müssen. Am nächsten Morgen suchte ich das Nachbarhaus auf um
den Nachbaren die gute Botschaft zu erbringen. Mein Versteck im Taubenschlag war sicher.
Leider waren sie im Hause nicht auffindbar. Die russischen soldaten hatten sie getötet und
im Vorgarten mit einer Pferdeleine gefesselt vergraben. Die russischen Grausamkeiten hatten
damit noch längst nicht ihren Schrecken verloren. Der Kampf um das Leben ging täglich weiter.
Eine beschäftgte Ukrainerin bei uns im Hause während des Krieges hatte mir mein Leben gerettet.
Die russischen Kommissare suchten alle Häuser auf, um junge Menschen in russische Gefangenschaft
zu holen und das bedeutete überwiegend den Tod. Z B. mein Bruder Fritz Jahrgang 1928 überlebte
in einem Thorn'schen Gefangenschaft das Jahr 1945 nicht. Ich wurde von der Ukrainerin gewahr,
dass ich auf der Liste für die Gefangenschaft stand. In manchen Dingen hatte ich ihr in unserem
Hause Gefälligkeiten erweisen können. Sie setzte sich für mich ein, und wie es manchesmal das
Schicksal mit einem Menschen will kann auch ein Zufall Hilfe sein. Ich war in Besitz eines Platten-
spielers mit Schlager-Schallplatten gekommen. Es war ein Tausch für 11 Kaninchen während
meiner Lehrzeit. Darunter auch russische Schallplatten ..Kalinka - Kalinka und viele andere
deutsche Schlager, die gern gehört wurden. Dieser Besitz war für mich ein Verhandlungsangebot
an die Russen. Die Ukrainerin als Dolmetscherin und als meine Fürspracherin war meine
Lebensretterin. Die russischen Soldaten wollten die Musik und ihren Sieg mit Tanzen feiern.
Danach hatte ich nach der Beruhigung von den Hauptkriegswirren in Danzig feststellen können,
dass ich keinen deutschen, jungen Menschen meines Jahrgangs 1928 mehr angetroffen hatte,
mein Bruder war ja auch Jahrgang 1928 und musste 1945 im Lager Thorn sterben.

kurt m

Felicity
26.12.2016, 12:10
Habe auch meine Schwester verloren, Kurt. Du, ich und viele andere haben Unsagbares durchgemacht, das man nie vergessen kann, aber man muss darueber hinweg kommen und es darf nicht unser Leben und unsere Faehigkeit zu lieben und zum Vergeben von uns nehmen. Im Krieg veroht die Menschlichkeit auf beiden Seiten und wenn wir durch diese Zeit durch gegangen sind, dann muss man daran denken, wir kamen aus anderen Zeiten und werden in andere gehen und unser Leben darf nicht von diesem Schrecklichen, dass der Krieg mit sich brachte, beeinflusst werden. Lass uns froh sein und gluecklich das erleben zu koennen, was uns in unseren letzten Jahren noch beschert ist. Das Forum, mit seinen vielen Freunden gehoert auch dazu. Ich danke allen auch Dir Kurt, fuer die Freundschaft und die Heimat Liebe, die ich hier erlebt habe. Liebe Gruesse von der Feli.

Martschinke
26.12.2016, 20:11
Liebe Felicity, Danke für Deinen freundlichen Bericht. Nr. 32. Wie auch seiner Zeit im Jahr 1944/45
alle Danziger Freunde die schwere Zeit des Kriegs-Ende überstanden haben. Es hätte viel Leid von
uns genommen werden können, wenn rechtzeitig eine Evakuierung der Danziger Bevölkerung
zugelassen worden wäre. Am 28.12.1944 wurde ich 16 Jahre alt und am 29.12.1944 erhielt ich
den Stellungsbefehl nach Hela zur vormilitärischen Ausbildung. Der Kanonen-Donner von der
Front war schon hörbar. Wofür sollten wir Jugendliche noch ausgebildet werden. Sicherlich
hat man versucht uns noch als Schutzschilder einzusetzen. Wer von den Jugendlichen sich drückte
musste auch noch mit dem Tode von der eigenen Wehrmacht rechnen. Jeder wußte der
Krieg war verloren. Gerade wir Jugendlichen waren von beiden Seiten von der eigenen
Deutschen Wehrmacht bei Weigerung von Befehlen zum Tode verurteilt und danach von
den Russen als Feinde in die Todeslager und -Märsche geschickt zu werden. Die schwerste
Last des schon längst verlorerin Krieges haben die Ost- und -Westpreußen zu tragen
gehabt, obwohl sie die geringste Schuld am Kriegsgeschehen hatten.
Viele liebe Grüße von kurt m

Felicity
27.12.2016, 00:35
In 1944 wurde ich auch eingezogen. Jahrgaenge 27 und 28 in den oberen Klassen von unseren Schulen, kamen in den Kriegseinsatz. Viele endeten bei der Flak, einige von uns in den Lazaretten. Ich kam in's Reservelazarett Danzig, frueher das Marienkrankenhaus in der Weidengasse. In 2006 kam ich zum Klassentreffen nach Ueckermuende reingeflogen. Und da habe ich erst erfahren wie viele von uns das Leben hergegeben hatten, in den letzten Tagen des Krieges. Da bist Du ja im selben Alter wie ich. Wir haben so viel ueberstanden also immer schoen brav weiter kaempfen, Kurt, jetzt kommt der Feind nicht von draussen aber unsere armen, alten Knochen da drinnen, wollen nichr mehr gehorchen und sogar das Augenlicht verschwindet so langsam. Ich habe einen guten Kameraden, mein Roller, er heisst Pony. ohne ihn geht es halt nicht mehr. Bin ja so froh dass ich noch so viel erleben kann und freue mich jeden Tag auf all das Neue. Mach's gut mein Lieber und immer schoen in die Zukunft sehen. An der Vergangenheit koennen wir nichts aendern und auch von der Zukunft weiss man nicht was zu erwarten ist, aber den grossen Wert hat die Gegenwart und die muessen wir ausnutzen, so lange wir koennen. Ganz liebe Gruesse von der Feli

JegoschPiefke
23.08.2017, 14:41
Hallo hthoms, wir wohntenim Posadowskiweg 55. Der Simsonweg war eine Paralelstraße und etwa 150 Meter von uns entfernt. Ich war 15 Jahre alt und habe alles erlebt und bin erst am ersten September 1946 vertrieben. Der Russe kam am 28. März und wir waren im Hochbunker an der Frauenklinik. Mir ist nicht bekannt, dass dort ein Haus getroffen worden ist. Das hätte man erfahren. Unsere Siedlung, man nannte sie die gelbe Siedlung wurde von einem Arteleriegeschoss getroffen. Das war aber Wochen bevor die Russen kamen. Ich habe gesehen als sie kamen. Ich war an der Brücke bei der Schule Neuschottland. Sie kamen mit Panzer hinter denen Soldaten gingen, von der Christus Kirche die Ostseestraße hoch. Ich lief vom Conradinum kommend zum Hochbunker. Wenig später waren die Russen im Bunker und das Grauen begann. Also wovon soll am 7.9.1945 das Haus getroffen worden sein. Vieleicht irrt man sich im Datum. Es soll keine Kritik sein nur eine Hilfe zur Wahrheitsfindung. Gruß Jegosch Piefke

Gerhard Jeske
12.06.2018, 14:07
Hinweis auf JegoschPiefke: Gerhard Jeske meint die Überschrift:"wie war das als die Russen in Danzig einmarschierten" ist bestimmt nicht geeignet zur Wahrheitsfindung. Das Trommelfeuer auf die Festung Danzig aus 1200 Geschützen widerspricht dem .

Belcanto
12.06.2018, 18:40
Ich war viereinhalb. Habe ich es erlebt. Ja ich ich war dabei. Erinnerungen:Ja an Stalinorgeln, Luftschutzbunker, Detonatioen und Staub auc h an Vergewaltigung der Mutter. Dazu Angst und Mutters Hand.

Felicity
13.06.2018, 01:59
Auch ich war dabei !!!!! Sei dem habe ich nur den einen Gedanken und das eine Gebet : " Gott verschone meine Kinder !"In all den Jahren hier in Australien, habe ich mich immer schwer beteiligt an allen Anti-War Demonstrations und Unternehmen, besonders, in den Uni - Jahren. Und heute, mit 90 bin ich froh dass Kinder und Grosskinder die selbe Einstelling haben. Allerdings lassen sie ihren Kampfgeist woanders aus, auf dem Fussballfeld ! Und da bin ich auch immer fest dabei. Es ist zwar nicht SOCCER sondern Australian Rule Football, AFL, aber Mann, da sind wir alle tuechtig dabei. Ihr haettet uns 'mal am Montag seheh sollen. Stephen und seine Bande sind Melbourne Fanatiker in Blau und Rot und die Mutti liebt ihr Collingwood in Schwarz und Weiss. Es war ein herrlicher Tag, Queens Birthday und National Holiday und die beiden Mannschaften kaempften es aus. Mein Collingwood hat gewonnen und ich stricke nun fuer die beiden Buben, meine Blau-Roten Muetzen. Liebe Gruesse von Eurer Feli

Belcanto
13.06.2018, 10:06
Hallo Feli, das kann ich gut nachvollziehen. Es waren die Mütter, starke Mütter die ihre Kinder beschützen. Die Väter waren im Krieg. Lebte er noch. Die Frauen und Kinder waren schutzlos und in ihren Gesichtern lag keine Zuversicht. Traumatisiert, unterernährt und ohne Hoffnung. Gott war weit und hörte unser Rufen nicht. Herr erbarme dich! Es dauerte Jahrzente, bis ich die Traumata einigermaßen verdrängt und zu Papier gebracht hatte. Da kannst meine Bücher auch in Australien bei Amazon anschauen und bei Amazon nur meinen Namen eingeben.

Felicity
13.06.2018, 13:57
Lieber Belcanto ! Habe nicht gewusst dass Du Berichte und Buecher ueber die Vergangenheit geschrieben hast. Wuerde sie gern haben. Schreibe mir 'mal alle Einzelheiten, den Namen der Buecher und Deinen Namen per P.N. Danke und liebe Gruesse von der Feli

Belcanto
13.06.2018, 14:29
Ja, mache ich. Man möchte das Forum ja nicht gern als Werbung benutzen, obwohl der Administrator immer sehr großzügig ist.

Gerhard Jeske
13.06.2018, 16:02
Belcanto #41
Gerhard Jeske meint.
Es gibt viel mehr Bücher in denen Danziger Auroren ihre Erinnerungen gedruckt hatten. Ich las einmal, dass ein Danziger tausend Seiten über sein Leben in Danzig niedergeschrieben hatte. Nirgenwo sind die Titel zu finden. Der Bund der Danziger und die Zeitung "Unser Danzig" hatten nie eine Konseption die manigfaltige Geschichte der Neuzeit zu Sammeln und zu Archivieren. Ich kenne keinen Fotografen, Maler oder Grafiker, der einen bestimmten Auftrag von Ihnen erhalten hatte, ein bestimmtes Thema zu bearbeiten.
Werter Herr Belcanto: Der Gedanke, dass für solche Bücher Werbung gemacht wird, ist vollig falsch und behinderte eben die Archivierung auf einer breiten Grundlage. mit freundlichem Gruß Gerhard Jeske

Belcanto
13.06.2018, 20:48
Werter Herr Jeske, ich verstehe leider ihre Einlassunngen nicht?

jonny810
13.06.2018, 22:53
Werter Herr Jeske,

schön mal wieder etwas von Ihnen zu hören.

Was meinen Sie, wie alt ein Mensch werden muß, um tausend Seiten über sein Leben in Danzig schreiben zu können?

Haben Sie auch den Namen dieses Wunderkindes? würde mich dringend um einen Kontakt mit diesem Menschen bemühen.


Lieber Belcanto,

ich habe zu diesem Thema schon einmal Stellung genommen und wollte mich auch nicht weiter dazu äußern.

Aber ich möchte Dich ganz höflich bitten, als damals 4 1/2 jähriger Steppke der Du warst, damit aufzuhören, wie traumatisiert Du über

so viele Jahre wie Du schriebst, leben musstest.

Mir stellen sich die grauen Haare in die Höhe, wenn ich Deine Sätze lese.

Ich weiß auch nicht ob es Mitglieder gibt, die Dir das ernsthaft abnehmen, oder ist es wirklich nur die Werbe-Trommel deinerseits ?

Mein jüngerer Bruder im gleichen Alter wie Du, kann sich nur schemenhaft an die damaligen Ereignisse erinnern.

Vielleicht hat der Herr Jeske Ähnliches gemeint?

Felicity
14.06.2018, 02:27
Meine lieben Gerhard, Belcanto und Erhart ! Was die anderen, z.B. 'Der Bund der Danziger' nicht als wichtig gesehen haben, koennten wir vielleicht zu Stande bringen. Schon mit den Buechern, die Ihr drei geschrieben habt, kann man die Liste beginnen. Liebe Gruesse von Eurer Feli

Belcanto
14.06.2018, 15:06
Lieber Erhart
Bei Beitrag 40 hat Feli erwähnt, dass sie nicht wisse, dass ich Bücher geschrieben habe. Darauf hin schrieb ich, dass ich dieses Forum nicht als Werbebetrommel missbrauchen möchte. Daraufhin schrieb Feli, ich solle ihr privat eine Mail schicken. Ob ich das so erlebt habe oder ob es sich mein meinen Büchern, um Fiktionen handelt, ist doch meine, persönliche, schriftstellerische Entscheidung. Ich weiß nicht, wie ich das ausdrücken soll. Wiedergeburt der Erinnerungen. Das ich traumatisiert war, wirst du mir wohl abnehmen und mich durch diese Schilderungen befreien konnte. Alles was in meinen Büchern steht, hat sich so ereignet. Der Tod unseres kleinen Bruder, den wir hinter dem Haus in einer Pappschachtel begraben haben. Die Explosion in der Küche, die Verwaltigung der Mutter und viele andere schreckliche Erlebnisse, über die es Aufzeichnugen gibt und über die wir sehr oft gesprochen haben.

Belcanto
14.06.2018, 15:09
Liebe Feli, meine Bücher haben überhaupt nichts mit dem "Bund der Danziger" zu tun?. Schaue, was ich Erhart geschrieben habe.

Inge-Gisela
14.06.2018, 15:55
Hallo Belcanto,
ich verstehe hier die ganze Diskussion nicht. Du musst auch dazu nichts weiter erklären. Es ist bzgl. der Bücher eine Sache zwischen Feli und Dir. Warum also hier irgendwelche Kritik zu lesen ist, soweit man sie als Kritik überhaupt verstehen kann, ist mir ein Rätsel. Außerdem hat jeder andere Erfahrungen gemacht und mit 4 bzw. 5 Jahren beginnt auch die Erinnerung, die vielleicht etwas anders ist bei einem Kind, nichtdestotrotz muss jeder mit seinen eigenen Erlebnissen auf seine Weise fertig werden. Und wenn jemand Deine Bücher lesen will, wer soll sich daran stören. Warum man sich in Euren Dialog (Feli und Du) eingeschaltet hat, weiß ich auch nicht. Übrigens, wenn vier Erwachsene von einem kürzlich gemeinsamen Erlebnis erzählen, manchmal sind es anschließend 4 unterschiedliche Geschichten. Was man glaubt oder nicht, bleibt doch jedem selbst überlassen. Zeitungen muss man auch sehr kritisch sehen. Lass Dich also nicht verunsichern. Ich kann mich z.B. als 5-Jährige an die weitergehende Flucht meiner Eltern von Thüringen bis nach Walkenried/Harz (ca. 3 Jahre vorher von Westpreußen ohne meinen Vater mit einem Soldatenkonvoi) zu Fuß, mit dem Kinderwagen mit nur 3 Rädern, in dem mein Bruder lag) erinnern. Ich erinnere mich sogar an die 2 Frauen, die uns über Nacht nicht aufnehmen wollten, wir dann doch in der Scheune übernachten durften. Weiß sogar noch, dass meine Mutter in einer Dose Johannisbeeren hatte. Danach kamen für ca. 4 Wochen mein Buder und ich in ein Kinderheim, weil meine Eltern sich in NRW um eine Wohnung bzw. letztendlich um ein einziges Zimmer kümmern wollten. Aber auch das Kinderheim habe ich bewusst mit erlebt. Diese Ereignisse waren nicht für mich so schlimm und trotzdem habe ich sie in Erinnerung und nicht von Erzählungen meiner Eltern. Wie muss das dann auf Kinder wirken, wenn sie so grauenhafte Erlebnisse hatten. Mein Mann war am 25.07.1943 in Hamburg verschüttet. Später sah er die brennenden Menschen auf den Straßen. Es war sein 5. Geburtstag. Auch wenn er nicht oft darüber spricht, das Bild wird er nie vergessen. Und er mag keine stockdunklen Zimmer.

Lieben Gruß

Inge-Gisela

Felicity
14.06.2018, 16:02
Es tut mir so leid, dass ich da etwas geschrieben habe was man missverstehen kann.

Ich bin doch so weit weg und habe wirklich nur die geringste Ahnung von all dem Beschriebenen was uns von den letzten Stunden unserer Heimat erzaehlt. Da bin ich wie ein Loeschpapier und will alles aufsaugen und wissen. Es waere gut wenn man da von In-Danzig-Interssierten-Organisationen Informationen bekommen koennte.
So langsam habe ich mir die Buecher aus Deutschland bestellt und habe wirklich nichts von Belcanto's Buechern gewusst. Habe Poralla's 'Unvergaenglicher Schmerz' und auch Dein Buch Gerhard, 'Englel mit Trompete'und 'Erhart's Gedichte'. So habe ich mir eine kleine Danziger Bibliothek zusammen gesammelt. auch all die Buecher von Christa Unnasch in Englisch und ihr letztes, in deutsch 'Danzig-Gdansk' 1989.

Durch das was Ihr geschrieben habt seid Ihr mir nahe und Gerhard, ich bin immer traurig wenn ich daran denke was Ihr alles durchgemacht habt, So fuehle ich auch fuer den Kurt Martschinke und ich wuenschte nur dass ich die richtigen Worte finde um Euch Erleichterung zu bringen um diese traumatigen Erlebnisse zu vegessen. Glaubt mir, ich weiss wie es ist, bin doch selbst durch diesen Schmerz und dem Leiden gurchgegangen. Es liegt mir so fern Euch da Schwierigkeiten mit einander aufzubuerden.

Habe die letzte Stunde herumgegugelt und all die Buecher gefunden die Amazon hat. Das bringt mir immer so viel Freude wieder ein anderes Buch mein eigen zu nennen. Wie ich mein Busch Property aufgab und in diese kleine Wohnung einzog, wurden erst einmal all die Waende mit Regalen bebaut, habe viel von meinen Sachen weggegeben aber habe mich nicht von meinen Buechern getrennt, nicht von einem einzigen.
Ganz liebe und herzliche Gruesse an Euch alle von Eurer Feli

Felicity
14.06.2018, 16:17
Liebe Inge-Gisela ! Danke Dir ganz innig, dass Du uns so ganz offen Deine Meinung sagst und auch von dem sprichst was Du durchgemacht hast. Hier hat man so einen Spruch, uebersetzt verliert er ein bischen seinen Wert, aber trotzdem moechte ich ihn mit Dir teilen.
"Je tiefer man sich selbst nimmt, um so tiefer trifft man seinen Naechsten, in seinen Tiefen."
Jetzt geht es in die Heia, es ist beinahe 12.00 Mitternacht. Liebe Gruesse von Deiner Feli

Belcanto
14.06.2018, 16:49
Hallo Inge Gisela , hallo liebe Feli
es ist wunderbar, was ihr schreibt. Ich kann euren Worten nur voll zustimmen. Ich bin kein Günter Grass und kein Johannes Trojan. Meine Schilderungen sind oft emotional, weil ich immer noch aufgewühlt bin, wenn ich daran denke. Ich erinnere mich an eine Frau, die einem Kind voller Nächstenliebe, die Brust gab, weil dies Kind keine eigene Mutter mehr hatte, bereits abgemagert war und mit Sicherheit verhungert wäre, wenn diese Frau dem Kind nicht ihre Milch gespendet hätte. Dieses Erlebnis hat sich bei mir eingebrannt, wie in einem Stein gemeißelt.

Antennenschreck
14.06.2018, 18:00
Hallöle,

es gibt da immer mal ganz merkwürdige Kommentare, bei denen man schon fast voraussehen kann, dass daraus die wildesten Diskussionen entstehen. Und dann vor allen Dingen eigentlich um rein gar nichts. Da schreibt halt wer, die Überschrift von irgend einem Thread wäre wohl nicht geeignet zur Wahrheitsfindung, natürlich ohne überhaupt zu begründen wieso das so sein soll, und auch nicht zu schreiben wie die Überschrift dann wohl besser wäre, und warum. Und, recht schnell kommt es dann zu irgendwelchen Missverständnissen in genau diesem Thread. Wäre es da nicht besser, wenn solche merkwürdigen Startkommentare gleich in dem eigens dafür eingerichteten persönlichen Thread landen würden? Also, ich habe mir längst abgewöhnt auf bestimmte Kommentare überhaupt zu antworten, weil das meist zu den merkwürdigsten Diskussionen führt.
Also aus meiner Siocht ging es hier wieder einmal um rein gar nichts.


LG Arndt

Iris Freundorfer
14.06.2018, 18:19
Hallo zusammen,

inhaltlich möchte ich mich hier überhaupt nicht einmischen - dazu kann ich nichts sagen!
Was ich nur sagen möchte: Ich finde, es sollte in einer offenen Diskussion möglich sein, Skepsis zu äußern, ohne dafür kritisiert zu werden. Wenn sich alle ständig nur gegenseitig zustimmen, finde ich persönlich das ein bisschen langweilig. Wie gesagt - damit ist keinerlei Stellungnahme zu den hier geäußerten Inhalten verbunden.

Viele Grüße
Iris

Gerhard Jeske
14.06.2018, 18:28
Herr Belcanto: Wenn im Forum Bücher wegen des Verdachtes der Werbung nicht vorgestellt werden können ( sollen). dann werden Bücher über Danzig nicht bekannt und sie werden leider auch nicht archiviert, wie zum Beispiel, "Bekannte Danziger Personen". Ich hätte gerne über Ihr Buch hier eine Besprechung gelesen.

Antennenschreck
14.06.2018, 18:37
Hallöle,

klar kann und sollte man diskutieren. Aber eine alte Überschrift aus dem Jahre 2010 zu nehmen, und einfach nur zu schreiben sie diene nicht der Wahrheitsfindung, das ist schon eine verwunderliche Art der Diskussion. Auch kann man sicher sogar Bücher zu Themen schreiben, welche man auch gar nicht selber erlebt hat. Man kann ja einen alten Germanen um Erlaubnis bitten, wenn man über die große germanische Epoche schreiben will. Und die Erinnerung, besonders an schmerzliche Erlebnisse, geht teilweise sehr weit zurück; und man kann dann später auch nicht mehr genau sagen, was man echt selber erlebt hat, und was einem andere Beteiligte erzählt haben, denn das als Gesamtgeschehen abgespeichert.

LG

Belcanto
14.06.2018, 20:18
Ich bedanke mich bei Arndt, Antennschreck und Iris. Wir können das Thema hier wirklich beenden und weiter, sofern es erforderlich wäre, privat austauschen. Ich habe nur auf eine Frage von Feli geantwortet.

Belcanto
14.06.2018, 20:28
Sehr geehrter Herr Jeske. Es handelt sich bei besagten Büchern, um Geschichten, Eindrücke, Erlebnisse die ich als kleiner Junge erlebt und später mit meinen Eltern und Geschwistern verarbeitet und zu Papier gebracht habe. Meine Bücher sind allesamt bei Amazon zu finden. Man gibt einfach meinen Namen ein und landet auf der entsprechenden Seite. Da ist auch die ISBN - Nummer, zu finden. Die Internetseite gestattet auch Blicke in die Bücher selbst. Mit der Reklame habe ich das so gemeint, dass ich das Forum nicht als Reklame für meine Bücher gebrauchen möchte, es sei denn, es wird ausdrücklich gewünscht. Und damit einen schönen abend.

Gerhard Jeske
14.06.2018, 20:55
Belcanto #27 Antwort an Herrn Belcanto: Der Name war mir bis jetzt nicht bekannt. Nun werde ich nachschauen. Weil das Anonyme hier vorherrscht, bleiben nicht nur die Person, sondern, wie in diesem Fall auch die Bücher verborgen.

Beate
14.06.2018, 23:49
Guten Abend zusammen,

Ihr Lieben, ich möchte Euch wirklich bitten, private Dinge per pn auszutauschen. Es geht nicht um Euch- es geht einfach darum, Schaden von Wolfgang und unserem Forum fernzuhalten! Denn Wolfgang wird bei Verstößen haftbar gemacht, nicht Ihr! Muss ja nicht sein, denke ich.

Schöne Grüße, Beate

Martschinke
02.08.2018, 23:11
Lieber Antennenschreck, wie es 1945 / 1946 war, als unsere Stadt Danzig von der roten Armee eingenommen wurde
kann keiner vergessen. Ich auch nicht und ich kann keine schädlichen, privaten Dinge in unserem Bericht erkennen.
Erlaube mir doch noch einmal daran zu erinnern, dass viele Danziger nur geringe Überlebens-Chancen in der Zeit vom
Ende des Jahres 1944 bis hinein in das Jahr 1945 hatten. Gerade wir Jugendliche Jahrgang 1928 hätten in dieser Endzeit,
wie sie bezeichnete wurde, Orientierung durch Presse und Rundfunk dringend notwendig gehabt. Nur in dem Zug
von unserem Hause nach Danzig hingen Plakate.. von dem totalen Krieg und den häßlichen schwarzen Mann mit
Rucksack auf seinem Rücken ..PST..Feind hört mit. Noch in den Letzten Tagen bekam ich persönlich die
Aufforderung mich für den Volkssturm zu stellen. Es blieb mir nur die Alternative einer ausweglosen
Reichsverteidigung zu folgen oder mich zu verstecken. Somit konnte ich nicht die Flucht vor dem Russen-
Einmarsch antreten und war der Gefahr ausgesetzt in russische Gefangenschaft zu kommen. Nachdem
ich die Front als Zivilist überwunden hatte trat meine Befürchtung ein. Die russische Millitärmacht sammelte
alle jugendlichen Männer ein und brachte sie in ein Prauster Auffanglager. Auch ich kam in den Zwang eines
russischen Millitärangehörigen in unserem Hause in Gefangenschaft genommen zu werden. Nur weil ich
durch meinen Versteckaufenthalt sehr geschwächt war, bat meine Großmutter weinend dem Soldaten
um meine Rückstellung und Verschonung und der sah dann von mir ab. Mein Bruder Fritz hatte weniger
Glück. Die Russen nahmen ihn mit ins russische Auffanglager und weiter nach Thorn, dort ist er im
selben Jahr 45 im August verstorben. Nach diesem Vorgang war mein Leben nicht mehr wie vorher.
Ich denke heute noch immer darüber nach, wie mein Leben seiner Zeit am seidenen Faden gehangen hat.
Ich könnte heute noch sehr viel über die zugetragenen, zurückliegenden, gefahrvollen Zeiten berichten,
aber wie weit ist das heute noch interessant.
Viele tausend Grüße von kurt in Laatzen/Hannover.

Antennenschreck
02.08.2018, 23:39
Hallo lieber Kurt,

ich kann für mich den Sinn in bestimmten Diskussionen leider nicht erkennen. Aber es wäre sicher möglich, diesen Thread bei "Gerhard Jeske informiert" fortzusetzen. Wenn da noch jemand etwas dazu schreiben mag, dann kann er das dort tun. Mir fehlt da im Moment leider die Zeit und auch der Hintergrund dazu.

LG Arndt

ferbitz1820
07.03.2020, 15:13
Ich missbrauche einmal die Themenüberschrift, um auf ganz etwas anderes hinzuweisen, es wird mir als geschichtsinformierter Mensch immer ein Rätsel bleiben, warum das Land Polen so ein unbeschreiblichen Hass auf Russland hat. auf uns Deutsche könnte ich ja verstehen, aber auf Russland,? dem das Land eine , zwar teilweise kriegszerstörte aber dennoch weitestgehend intakte Infrastruktur zu verdanken hat, ohnr Russland würden heute die Polen in den kaum entwickelten Gebieten der Kresy wohnen , dass dem Land erheblich bein Wiederaufbau geholfen hat, dass das Land gegen Begehrlichkeiten des Westens militärisch geschützt hat. Was wäre denn passiert, wäre die angestrebte "action unthinkable " (googeln ) zur Ausführung gekommen ?

Hier ein persönliches Erlebnis, Vor einigen Jahren: meine Frau war bei Verwandten in Kaliningrad, ich mit unserem 10 jährigen Sohn Sohn in Frauenburg, Erklärung des heliozentrischen Systems Von Kopernikus vor Ort ,das gehört zur Allgmeinbildung, Am Hafen erhläre ich ihm die sinnvolle und energiesparende Arbeitsweise der russischen Raketas . . der Tragflächenboote , eine Frau hört zu. meint, dass man hier mit den Russen nicht am Hut hätte, sie böse Menschen seien. Mein Sohn guckt mich an, nun war Papa gefragt. Ich sagte der Dame, dass sie froh sein soll, dass es die Russen gegeben hat, denn sonst wäre nicht WIR sondern sie die Gäste , Oh, war da was los. es wurde mit Polizei gedroht, wegen Herabwürdigung des Staates.....

Antennenschreck
07.03.2020, 15:46
Hallöle,

vermutlich ist auch das eine Frage, welche über kurz oder lang zu hitzigen Diskussionen hier im Forum führen könnte, und dass nicht nur, weil sie keinen direkten Danzigbezug hat.

Tschü...

ferbitz1820
07.03.2020, 17:09
Hallöle,

vermutlich ist auch das eine Frage, welche über kurz oder lang zu hitzigen Diskussionen hier im Forum führen könnte, und dass nicht nur, weil sie keinen direkten Danzigbezug hat.

Tschü...

Das ist falsch, Danzig war die erste deutsche Großstadt vor Breslau und Stettin, die der polnischen Verwaltung übergeben wurde, jeder Pole darum, den Russen dankbarer sein müsste. Vielleicht hängt das aber auch damit zusammen, dass die Russen nicht das ganze ehemalige Ostpreussen an Polen gaben. Ich erinnere an die sog. Nulloption Lech Valensas (verzicht des polnischen Anspruches auf ganz Ostpreussens als Kompensation für den Aufbau des Landes nach WK II durch die SU)
Diese Nulloption war Grundlage eines Ermittlungsverfahrens des IPN gegen Walensa, ohne Grund auf polnische territoriale Ansprüche einfach verzichtet zu haben.

Ulrich 31
07.03.2020, 17:41
Zu #62 und #64:

Ich rate der Administration dringend, diesen Einschüben in das betr. Thema Einhalt zu gebieten. Hier werden historische Ansichten vertreten, die so nicht hingenommen werden können, - ich vermute sogar von einem neuen Teilnehmer, den wir früher unter anderem Benutzernamen kannten.

Ulrich

Beate
07.03.2020, 18:41
Guten Abend zusammen,

ich kann 100 Jahre alt werden- ich werde nie verstehen, was es bringt, über "was wäre gewesen wenn..." zu diskutieren. Niemand von uns weiß das doch, niemand kann die Zeit zurück drehen, kaum jemand von uns (außer wenigen) hat damals gelebt, kann nachempfinden, was damals war.
ferbitz1820, Du formulierst sehr richtig: "Ich missbrauche diese Themenüberschrift mal..."
Viellleicht schaust Du Dich mal bissl hier um, machst Dich kundig über unser Forum. Es wurde von Wolfgang vor über 20 Jahren ins Leben gerufen, um Danzigern und an Danzig Interessierten eine virtuelle (und manchmal auch tatsächliche) Begegnungsstätte zu schaffen, sich auszutauschen, Freunde zu finden, um nach VORNE zu schauen, Gräben zuzuschütten, nicht neue aufzureißen, einander die Hand zu reichen...
DAS ist die Zielrichtung unseres Forums!

Um etwas zu ändern, sollte man sich besser heute politisch bei sich zu Haus engagieren, so sehe ich das...

Mit freundlichem Gruß, Beate

ferbitz1820
07.03.2020, 19:27
Guten Abend zusammen,

ich kann 100 Jahre alt werden- ich werde nie verstehen, was es bringt, über "was wäre gewesen wenn..." zu diskutieren. Niemand von uns weiß das doch, niemand kann die Zeit zurück drehen, kaum jemand von uns (außer wenigen) hat damals gelebt, kann nachempfinden, was damals war.
ferbitz1820, Du formulierst sehr richtig: "Ich missbrauche diese Themenüberschrift mal..."
Viellleicht schaust Du Dich mal bissl hier um, machst Dich kundig über unser Forum. Es wurde von Wolfgang vor über 20 Jahren ins Leben gerufen, um Danzigern und an Danzig Interessierten eine virtuelle (und manchmal auch tatsächliche) Begegnungsstätte zu schaffen, sich auszutauschen, Freunde zu finden, um nach VORNE zu schauen, Gräben zuzuschütten, nicht neue aufzureißen, einander die Hand zu reichen...
DAS ist die Zielrichtung unseres Forums!

Um etwas zu ändern, sollte man sich besser heute politisch bei sich zu Haus engagieren, so sehe ich das...

Mit freundlichem Gruß, Beate

Hallo, absolut mit Vorgenanntem einverstanden, ein Forum über die Stadt Danzig läuft aber Gefahr, dass man dort ledgiglich alte, eigene Wunden leckt. ich habe ja nichts gegen landsmannschaftliche Identifikation, dann sollte man aber auch Hintergründe nicht ignorieren /Danzig, Werft, Walensa, IPN (ich hoffe, das IPN , seine Ziele ist hier Allen ein Begriff, eine Schande für das ganze Land )
@ Ulrich, belassen wir es damit, ich habe keinefalls nicht hinnehmbare historische Thesen vertreten, nenne eine, nicht hinnehmbare. Wenn Dich der Trompetenton stört, mit dem jeder Pole aufwächst, so ist das unabänderlich. wenn es Dich stört, dass man sich die Dornenkrone dort immer noch tiefer in die Stirn drücken muss, so ist das leider so. Ich kenne die Geschichte MEINES Landes und auch die polnische, und besonders die der Stadt Danzig.

Antennenschreck
07.03.2020, 19:47
Hallo,

ich finde es zumindest erstaunlich, wenn sich neue Mitglieder, welche erst wenige Tage registriert sind, sofort, sagen wir einmal, mit solchen nicht zielführenden geschichtlichen Themen positionieren. Merkwürdig ist das schon, oder?


Tschü...

Wolfgang
08.03.2020, 02:26
Schönen guten Abend,

vor mehr als 10 Jahren, am 04.06.2009, schrieb ich im Thema "Die Sinnfrage: Was wollen wir eigentlich mit diesem Forum? (http://forum.danzig.de/showthread.php?3810-Die-Sinnfrage-Was-wollen-wir-eigentlich-mit-diesem-Forum)":

=====
"Das Hauptziel ist einander zuzuhören. Viele Deutsche, viele Danziger, haben ihre eigene Sicht auf die Geschichte, und bei vielen Polen ist es nicht anders: Auch sie haben ihre ureigene Sicht auf die Geschichte, teils selbst erlebt, teils überliefert, teils als Bestandteil des "nationalen Gedächtnisses".

Wir wollen lernen von einander, generationsübergreifend, grenzüberschreitend."
=====

Wir wollen einander zuhören! Jede Medaille, jede Münze hat ihre zwei Seiten. Und es ist doch eine Münze.

Ich habe lernen müssen hier in Polen. Zuhören müssen. Anfangs manchmal mit Grimmen im Bauch. Ich habe lernen müssen zu verstehen. Jede Medaille hat ihre zwei Seiten. Und so ist es auch mit der Geschichte. Ich will damit nicht unbedingt sagen, dass ich alles verstehe. Aber ich habe gelernt zuzuhören.

Tja, Russland... - ich kann polnische Vorbehalte gegenüber Russland verstehen. Sie sind nicht unbegründet. Genauso wenig wie es früher polnische Vorbehalte gegenüber Deutschland gab (und mitunter auch noch gibt).

Zuhören! Lernen! Versuchen einander zu verstehen! Warum?, warum??, warum??? denkt der Andere häufig anders als ich? Es gibt nur eine Antwort: Zuhören! Lernen! Versuchen einander zu verstehen!

Schöne Grüße aus dem Werder
Wolfgang

ferbitz1820
08.03.2020, 12:25
Dann verehrter Wofgang, erwarte ich auch, dass man mir zuhört. Ich bin sicherlich hier Einer, der Keine landsmannschaftlichen Bindungen an Polen im Allgemeinen und an Danzig im Besonderen hat. Mein Interesse liegt ausschließlich im archäologischen , historischen Bereich.Und wenn Du nun explizit Russland ansprichst, hat dieses Land nicht allen Grund sich gegenüber seiner Westgrenze so zu verhalten ? Es war nicht selten, Ich verkneife mir hier einmal Beispiele , dass dieses Land von seinem slavischen Nachbarn aus dem Westen überfallen wurde., aus Machtgier und Landgier , , nicht erst seit 1605, als Moskau von einem poln. Heer besetzt war. Die Antagonie zwischen Polen und Russland ist ja nicht der unterschiedliche Glaube, sondern die poln. Meinung, dass es eine Kulturgrenze ist

ferbitz1820
08.03.2020, 12:28
Falsch, historische Themen sind immer zielführend, weil sie immer aufklären und Vorurteile relativieren.
Warum hast Du eigentlich Angst, die beiden S in Deiner Verabschiedung auszuschreiben ?

Antennenschreck
08.03.2020, 12:55
Hallo,

keine Ahnung, ob du mich direkt mit deinem letzten Beitrag gemeint hattest. Zielführend bedeutet immer, dass ich mit meiner Argumentation ein bestimmtes Ziel verfolge. Wenn ich aber denke, dass mein Ziel (sofern ich eins hätte) zu weit von den Zielen der anderen Forumer entfernt ist (was man z.B. an einem massiven Desinteresse bei bestimmten Themen erkennen könnte), so müsste ich nicht unbedingt weiter Zeit und Energie verschwenden, um irgend jemand etwas zu erzählen, was dieser gar nicht hören mag. So viel zu deiner Frage und zu deinen Zielen und meinen Nichtzielen. Ansonsten habe ich, denke ich, schon recht viel zur Historie geschrieben (natürlich nur in den Bereichen, die mich interessieren). Wenn du darüber mit mir reden magst, dann schreibe mir bitte eine PN, um die anderen Forumer nicht mit Themen zu balsten, die sie vermutlich nicht interessieren.

LG Arndt

love danzig
08.03.2020, 13:33
Hallo Ferbitz1820.
Nun ja, in der Geschichte Polens waren die Russen, später auch die Sowjets nicht sonderlich beliebt, wenn man die polnische Geschichte kennt und auch versteht ist es nicht schwer sie nachzuvollziehen.
Katyn ist noch nicht in Polen vergessen.
Gruß Roman

jonny810
08.03.2020, 22:28
Falsch, historische Themen sind immer zielführend, weil sie immer aufklären und Vorurteile relativieren.


Guten Abend "ferbitz1820".

Ich meine, wenn jemand so neu in unserem Forum ist wie Du, sollte man die Backen nicht gleich so aufblasen und nur seine eigene Meinung gelten lassen.

Die Meinung anderer Teilnehmer als "Falsch" zu apostrophieren, und selber behaupten, dass historische Themen immer zielführend seien, halte ich für nicht

beweisbar. Es gibt genügend Beispiele die das Gegenteil belegen.

Also, beim nächsten Beitrag vorher erst einmal kräftig durchatmen.


ps. Vielleicht ist es Dir möglich, dass Du ein wenig mehr von Dir preisgibst als das Namens-Kürzel-Jens B.

Dann erkennt man u.U. besser den Gesprächspartner.

Noch einen schönen Abend.

jonny810
08.03.2020, 23:04
Guten Abend Wolfgang.

Ich habe Deinen Beitrag #69 aufmerksam gelesen.

Dabei bin ich ein wenig stutzig geworden, um welche Zeit Dir dieser, dein Beitrag den Schlaf geraubt hat.

Ich vermute einmal, dass Du aus anderen Gründen an einem Samstag Abend nach 1 Uhr nicht schlafen konntest.

Ich denke da an Deine Mutter. Sollte das der Fall sein, dann tut es mir ausgesprochen leid, wenn sich ihr Zustand

nicht wieder zum Besseren gewendet hat.

Auch die Aussage von Dir "ich habe es gelernt, zuzuhören".

Wolfgang, das nur zuhören ist etwas womit ich in meinem doch hohen Alter von 82 Jahren zu kämpfen habe. Ist das ein Problem des Temperamentes ?

Ich selber weiß es nicht.

Für mich stellt sich außerdem die Frage, was wäre, wenn wir alle nur zuhören würden und selber keine Fragen mehr hätten oder nicht mehr diskutieren wollten.

Es muß nach meiner Meinung wohl ein Gleichgewicht gefunden werden und zwar für beide Komponente.Das Zuhören und das Fragen-Diskutieren, einfach den gemeinsamen Nenner finden.

Ich möchte zuhören und ebenso Fragen stellen dürfen. Ich bin da unbedacht und frage nach, wenn ich etwas nicht kapiert habe und mache nicht dieses schlaue Gesicht und nicke mit dem Kopf - als wüsste ich bescheid.

Ich wünsche Dir und allen Mitgliedern einen entspannten Abend,

Erhart vom Schüsseldamm 25

Jürgen_W
09.03.2020, 00:10
Leider ist das was damals geschehen ist auf allen Seiten dramatisch und sollte nie vergessen werden.

Was mich dabei immer wieder bewegt:
Es waren einzelne Menschen, die etwas getan oder nicht getan haben.

Man kann sich nicht hinter das Schutzschild zurückziehen, dass alles nur die Politiker und Befehlshaber schuld waren.

Jeder Mensch hat ein Gewissen und damit muss er im Nachhinein leben, egal ob Deutscher, Russe, Pole, Engländer, Amerikaner oder wer auch immer.

jürgen

Antennenschreck
09.03.2020, 07:30
Hallo Erhart,

ich hatte eigentlich nur für mich gesprochen, und hatte sagen wollen, dass ich nicht die Zeit und die Energie nicht aufbringen möchte, mit irgend einer Diskussion ein bestimmtes Ziel zu erreichen, hier im Forum. Es bleibt allen anderen, die diesen Elan noch aufbringen wollen, ja völlig freigestellt (wie Wolgang geschrieben hat, auch von seiner Seite) das zu tun.

LG Arndt

jonny810
09.03.2020, 09:51
Guten Morgen Arndt,

mein Beitrag zu dem angesprochenen Thema war nicht an Dich gerichtet

wie Du sehen kannst.

Ich hätte auch keinen Grund deine Beiträge, oder fehlende "ss" zu kritisieren.

Habe einen entspannten Tag.

Antennenschreck
09.03.2020, 11:17
Hallo Erhart,

dann nichts für ungut, aber die heutige Medienlandschaft ist eben nicht gerade einfacher geworden. Man sollte sich immer sehr genau überlegen, wo man was sagt, oder eben auch lieber nicht, schade.

Ich wünsche auch dir einen schönen Tag

adrian
19.12.2023, 13:05
Hallo Feli, hallo Belcanto,

wie Erhart schon schrieb, wäre auch ich an den Erinnerungen in Form der erschienenen Bücher interessiert.
Ich glaube nicht, dass es hier als Werbung aufgefasst werden. könnte, denn wozu ist ein Forum da, wenn m an
sich nicht gegenseitig austauschen kann. Nur Mut allen, die sich um die Danziger Geschichte verdient machen
und diese Informationen den. Nachgeborenen hinterlassen. Es wird nicht mehr lange dauern, bis niemand mehr
aus eigenen Erlebnissen berichten kann.
Gruß Werner

Belcanto
19.12.2023, 17:33
hallo werner, bin an rechten schulter verletzt und schreibe mit dem finger. habe deine antwort eben gelesen. du hast mit deiner meinung völlig recht. soll ich dir also ein buch schicken.

adrian
19.12.2023, 17:42
Hallo Belcanto,
danke für Deine Nachricht. Ja, gerne darfst Du mir ein Buch schicken.
Ich immer an Augenzeugenberichten interessiert. Übrigens gibt es immer
uns überall Kritik, berechtigt oder unberechtigt. Manches muss man wohl
nicht mehr kommentieren. Gruß Werner