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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Ohra allgemein und ganz speziell



waldkind
24.03.2010, 11:03
Einen schönen Tag allen Ohra-Freunden.

Von verschiedenen Lexika-Einträgen, gefiel mir der aus Meyers Großes Konversationslexikon von 1905-1909 besonders:
"Ohra, Dorf im preußischen Regierungsbezirk Danzig, Kreis Danziger Höhe, an der Staatsbahnlinie Dirschau - Neufahrwasser, mit Danzig durch elektrische Straßenbahn verbunden, hat eine evangelische Kirche, eine Knabenerziehungsanstalt, ein Magdalenenstift, eine Pappen- und eine Kistenfabrik, Bierbrauerei, bedeutenden Gemüsebau und (1905) 10.689 Einwohner."

Die Knabenerziehungsanstalt (Johannesstift) wird bereits in Meyers Konversationslexikon von 1888 erwähnt. Weiß jemand in diesem Forum, wo dieses Heim gelegen hat? Oder wie lange es dieses Heim gab?

Im selben Lexikon wird auch von dem bedeutenden Gemüsebau gesprochen. Weiß jemand wer hier was anbaute? Ich glaube, ich las mal irgendwo, Ohra sei Danzigs Gemüsegarten gewesen.
Es steht aber 1888 explizit geschrieben, Ohra sei stadtähnlich gebaut. Was immer das bedeuten mag - was ist ein stadtähnlich gebautes Dorf?

Gegenüber Meyer 1905 mit 10.689 Einwohnern für Ohra steht Brockhaus 1905 mit 10.681 Einwohnern. Na,na, wer hat sich denn da verzählt?:confused:

Meyer 1888 nennt für 1885 an Einwohnern 5713. Und Pierer's Universallexikon (1857 - 1865) nennt 2800 Einwohner.

Upps, da haben sich die Gemüsebauern aber rasant vermehrt.;)

Manno manno man, Ohra lenkt mich täglich von meiner Arbeit ab.:surprised:
Liebe Grüße an alle,
gemüsekind;)

Mariolla
24.03.2010, 12:18
Hallo Miriam,
unter http://forum.danzig.de/attachment.php?attachmentid=4894&d=1266514239
steht 1904 Asyl Johanneshof und war an der Dorfstr.
gruß Mariolla alias Marion

Mariolla
24.03.2010, 12:27
und hier noch eine Erwähnung, siehe Seite 101 im untersten Teil - 102
unter http://forum.danzig.de/album.php?albumid=159&attachmentid=4679
Armenpflege und Wohltätigkeit.
Gruß Mariolla alias Marion

waldkind
24.03.2010, 12:46
Hallo Marion,
danke, die erste Quelle hattest du uns ja schon mal geschickt und habe ich schon fünf mal gelesen. Aber bleibt nicht alles in den müden grauen Zellen haften. Stellt sich mir jetzt die Frage, was die Dorfstraße ist. Ist es die spätere Hauptstraße? Vermutlich mal.
Deine neue Quelle muss ich bei Gelegenheit mit Ruhe studieren. Danke!
LG Gemüsekind

waldkind
24.03.2010, 22:14
Hallo Ohra-Freunde,
das Magdalenenasyl bringt uns in der Rätselraterei mit den Straßen etwas weiter. Folgende Informationen haben wir:
- An der Dorfstraße lagen die Asyle Johanneshof und Magdalenen.

- Das Magdalenenasyl lag 1927 in der Südstraße 30 (1927 gab es keine Dorfstraße in Ohra).

- Das Magdalenen-Asyl lag 1937/38 in der Horst-Wessel-Straße 118/119

Und es wurde 1891 gegründet.
Für 1927 habe ich kein Johannesstift gefunden.

Das war es für heute mit der Ohra-Kunde.
Liebe Grüße vom gemüse-waldkind.

magdzia
24.03.2010, 23:49
Hallo Waldkind,

hier schicke ich dir einige alte Bilder von Ohra. (http://www.mojaorunia.pl/index.php?option=com_orunia&task=artykul&Itemid=24&id=97)

Bild 1 = Straßenbahnschleife in der Schulstraße.

Bild 2 = Landsitz der Familie Schopenhauer in der Straße "An der Ostbahn".

Bild 3 = Schulstraße mit der St.-Georg-Kirche.

Die Bilder 4 und 5 zeigen die Hauptstraße bzw. Horst-Wessel-Strasse auf der Höhe von der Wurstmachergasse.

Bild 6 zeigt die Schönfelderbrücker. Der Fotograf steht im Schönfelderweg. Rechts geht es in die Radaunestrasse und links in die Bergstrasse.

Bild 7 zeigt wieder die Hauptstraße. Das war meine Haltestelle. :) Ungefähr da wo die Strassenbahn ist, ging es rechts in die Boltengasse. Links ging es auf die Schönfelder Brücke.

Viele Grüße
Magdalena

magdzia
25.03.2010, 00:01
Kleine Korrektur. Bild 6 zeigt die Strasse "An der Schönfelder Brücke", die zur Schönfelder Brücke (nach der Biegung über den Radaunekanal) führt. :)

waldkind
25.03.2010, 07:47
Danke Magdalena,
manche Bilder hatte ich schon. Aber mit deinen Erklärungen dazu komme ich besser zurecht, weil ich mich dadurch im Raum besser orientieren kann, z.b. bei Bild 3.
Da weiß ich ja, womit ich heute während der Arbeit relaxen kann.
Die Bilder sind cool, danke. Vor allem die von der Straßenbahn. Ich glaube, die habe ich noch nicht. Ich liebe Straßenbahn.
Dir einen schönen Tag, Miriam.

Hat ihr im Forum jemand eine Idee, wo die Straßenbahnlinie von Danzig nach Ohra verlief?
Liebe Grüße vom waldkind, heute bisschen auf Eisbärenpirsch.

waldkind
29.03.2010, 00:30
Hallo an alle,
was ist den eigentlich ein Nonnenkrug genau? Ist das ein Gasthaus, in dem Ordensschwestern regelmäßig Umtrunk halten, mit Wein und so?

Hiks, gute Nacht, weinkind.

magdzia
29.03.2010, 18:28
Hallo Waldkind,

es gab früher in Praust ein Wirtshaus "Nonnenkrug". Es wurde gegründet und betrieben von den Nonnen aus dem Brigitten-Kloster.

Ob es geschah, damit sie dort selber ungestört feiern konnten, weiß ich nicht. ;):D

Trinken Nonnen überhaupt Alkohol???

Gruß
Magdalena

waldkind
29.03.2010, 21:17
Hallo Magdalena,
ich habe mal mit Nonnen gewohnt. Die hatten mal hin und wieder einen kleinen....- ich auch.

Ansonsten: Jesus hatte auch Wein getrunken. Das ist es doch, was man in einem Krug bekommt, oder? Also warum nicht auch die Nonnen? Beim Abendmahl trinkt ja nur der Pfarrer, oder - jedenfalls bei den Katholischen. Die Protestanten scheinen das etwas gleichmäßiger zu verteilen.

Ich vermute mal, dass ein Krug für die Ordensschwestern eine Einnahmequelle waren. Es ist vielleicht nur aus heutiger Sicht etwas schwieriger vorzustellen. Bier und Wein hatte damals vermutlich eine andere Bedeutung. Es wurde ja, auch Vermutung, Hopfen angebaut (Hopfenbruch) und dann Bier gebraut. Bier und Wein könnte unter Umständen gesünder gewesen sein als Wasser, vertreibt die Keime und macht ein fröhliches Gemüt.
Möglicherweise konnte man dort etwas essen. Aber das weiß ich ja nicht, deswegen stellte ich hier meine Frage.
Jetzt erinnere ich mich, dass in vielen Klöstern nach Geheimrezepten irgendwas gebraut oder gemischt wurde. In meiner Heimat z.B. den Klosterlikör Maria Laach. Kannste trinken und du bist immer putzmunter.

Ob es in Ohra so ein Geheimwässerchen auch gab? Ich dachte, dass es aber doch ein Unterschied ist, ob Mönche einen Krug betreiben oder Nonnen. Oder irre ich da? Mmmh:confused:.

Liebe Grüße, Miriam.

zickenomi
31.03.2010, 11:57
Hallo Magdalena,

in habe in den alten Papieren meiner Mutter zwei Taufbescheinigungen, und zwar steht auf der einen "Getauft zu St. Petri u. Pauli, Danzig, den 30.11.1930, Sperling".
Auf der Taufbescheinigung meiner Mutter steht leider nur "Getauft Ohra, 25. Dezember 1910, Bohl, Pastor". Handelt es sich dabei um die gleiche Kirche oder kannst Du mir anhand dieser Daten sagen, wo denn meine Mutter getauft wurde, deren Vater refomiert und deren Mutter evangelisch waren.

Vielen Dank und schöne Grüße
Gabriela

waldkind
31.03.2010, 12:06
Hallo Gabriela,
wie wäre es mit lesen zuerst in den Threads Ohra?
Wie wäre es mit Skt. Georgskirche?

Wie wäre es, wenn du mir noch das von mir gewünschte Feed-Back gibst zu dem Kartenausschnitt Bischofsberg. War es o.k. oder nicht o.k.? Ich rede nicht gerne ins Leere.

Schaue dich einfach mal in den Ohra-Themen um. Da findest du viele Wuellen, Hinweise und Bilder, auch von der evangelischen St. Georgskirche.
Viel Spaß beim recherchieren.

Gruß waldkind

zickenomi
31.03.2010, 12:13
Hallo Waldkind,
sorry, bin aber noch nicht so lange hier und habe es wohl mit dem falschen Suchbegriff versucht. Deshalb erst einmal danke für die Kirche.

Einen Ausschnitt Bischoffsberg habe ich nicht erhalten,sonst hätte ich mich selbstverständlich gemeldet und ein feedback abgegeben. Und da ich nicht drängelig sein möchte, habe ich selbstverständlich auch nicht erinnert, sondern bisher brav gewartet.

Schöne Grüße
Gabriela

magdzia
31.03.2010, 14:37
Hallo Gabriela,

wie Waldkind schon schrieb, kann es sich nur um die St. Georg Kirche, heutiger Name Kirche sw. Jana Bosko (http://www.diecezja.gda.pl/modules.php?name=Kuria&op=Parafia&par=323) handeln.

Der Name des Pastors aus 1910 ist mir nicht bekannt. Ich kenne nur die Namen der letzten zwei von 1945.

Viele Grüße
Magdalena

waldkind
31.03.2010, 18:30
Hallo Gabriela,

wenn du dem Weg folgst,
Forum - Danzig Stadtgebiet mit Vororten - Ohra/Orunia
dann hast du eine Menge über Ohra zu lesen, findest, wo die Kirche steht, wann sie gebaut wurde, Bilder usw.

Du sagtest: "Auf der Taufbescheinigung meiner Mutter steht leider nur "Getauft Ohra, 25. Dezember 1910, Bohl, Pastor"."
Warum leider? Das ist eine ganze Menge! Da deine Mutter also höchst wahrscheinlich evangelisch ist, könntest du ihren Taufeintrag über das Evangelische Zentralarchiv in Berlin finden. In diesem Eintrag stehen dann die Eltern der Mutter, die Taufpaten, der Pfarrer, vielleicht auch die Anschrift.
Außerdem kannst du beim Standesamt I in Berlin die Geburtsurkunde deiner Mutter erhalten. Da stehen dann auch die Eltern und die damalige Adresse drin. Beide Adressen findest du im Netz.

Hast du schon ein Thema unter der Rubrik "Familienkundliches/Suchanziegen" aufgemacht? Ich habe nichts gefunden. Wäre gut, falls du Hilfe für die Ahnensuche suchst.
Liebe Grüße
Miriam