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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Grablage Valentin Müller verst. 1945 im Diakonissen-Krankenh.



Wildpig
05.06.2010, 18:24
Hallo liebe Foren-Teilnehmer,

kurz zu mir: mein Name ist Klaus und ich komme aus Peine. Ahnenforschung habe ich bis jetzt aus Zeitgründen nur sehr nebensächlich betrieben. Auch kommen meine Vorfahren aus dem Bereich Pommern, Wahrtegau und Niedersachsen.

Nun zu meinem Anliegen: Ich bin von einem guten Bekannten gebeten worden, etwas über die Grablage seines Großvaters Valentin Müller herauszufinden. Er ist 27.Feb. 1945 im Diakonissen-Krankenhaus in Danzig verstorben. Er war Gefreiter und nicht aus Danzig stammend. Über den Tod liegt auch ein Schreiben aus dem Krankenhaus vor. Leider ist nichts über die Grablage bekannt. Mein Bekannter wollte gerne das Grab besuchen um seiner Mutter mit einem Foto eine Freude zu machen. 1945 ist sicher ein schlechtes Jahr um nach einem einzelnen Grab zu suchen, aber vielleicht hat ja aus dem Forum einer eine Idee.

Vielen Dank für eure Hilfe

Klaus

Uwe
05.06.2010, 22:29
Hallo Klaus,

herzlich willkommen hier. Ja das ist wirklich nicht ganz einfach ein Grab aus der Zeit zu finden, wenn es überhaupt noch existiert. Hast Du schon mal hier (http://www.volksbund.de/graebersuche/) gesucht?

Herzliche Grüße

Uwe

Wildpig
06.06.2010, 17:02
Hallo Uwe,

danke für die Antwort. Gestern Abend, als ich schon im Bett lag, ist mir der Gedanke auch gekommen. Ich denke aber, genaues werden die auch nicht wissen. Werde es aber versuchen.
Möglicherweise kennt ja jemand den allgemeinen verbleib der Toten aus dem Krankenhaus aus der Zeit. Also, ich möchte da nicht pietätlos klingen, aber es gab da sicher sehr viele Tote und er hatte keine Angehörige in Danzig. Wo blieben also all die Leichen?
Ich werde auf jeden Fall beim Volksbund mal anfragen.

Bis dann
Klaus

Uwe
06.06.2010, 18:19
Hallo Klaus,

normalerweise haben die alle verstorbenen Soldaten registriert, sofern etwas bekannt ist über sie. Beigesetzt wurden wohl alle, ist immer nur die Frage wie die Situation war und ob Zeit war es zu registrieren.

Herzliche Grüße

Uwe

jonny810
06.06.2010, 20:24
Hallo und guten Abend Klaus,

auch mir liegt es fern, pietätlos zu erscheinen. Tatsache jedenfalls war es zu damaliger Zeit nicht unüblich, entweder Leichen zu verbrennen, oder in unmittelbarer Nähe des Krankenhauses beizusetzen.

Der dem Diakonissen Krankenhaus am nähesten gelegene Friedhof war wohl in der Stäuben-Strasse.

Dieser existiert heute allerdings nicht mehr. Die Gräber sind eingeebnet und es befindet sich heute ein schöner Park an der Stelle. Der alte Baumbestand des Friedhofes hat sich dafür hervorragend geeignet.

So ist das leider, aber die Zeit läuft weiter. Gräber aus der Kriegszeit, welche noch versorgt werden, gibt es wohl auch nicht mehr. Das mit dem Foto wird sich nicht realisieren lassen. Leider..

Wolfgang
07.06.2010, 17:46
Schönen guten Abend,
hallo Klaus,

es gab zehntausende von Menschen, die in Danzig und dessen Umgebung in den letzten Tagen des Krieges starben. Nur von wenigen ist bekannt, wo sie ruhen. Wenn der Volksbund nichts weiß, bestünde noch eine theoretische Möglichkeit über die Unterlagen der Friedhöfe -soweit sie bekannt und noch vorhanden sein sollten- weiterzukommen.

Der Krieg forderte auch in meiner Familie zahlreiche Opfer. Niemand weiß wo sie liegen. Selbst die Überlebenden konnten/können nur Vermutungen anstellen. Ich weiß aber, dass sie in Danzig starben, auch im Werder. Danzig ist für mich eine Stadt, von der ich weiß, dass dort meine direkten Vorfahren schlafen. Ich muss nicht den genauen Ort kennen -auch wenn ich ihn gerne wüsste-, um sicher zu sein, dass zwischen mir und Danzig besondere Bande bestehen.

Es gibt heute noch vereinzelt Vorkriegsgräber. Es sind nur noch wenige. Die Wahrscheinlichkeit, dass festgehalten ist wo genau die letzte Ruhestätte des Großvaters Deines Bekannten liegt, tendiert fast gegen Null. Ende Februar 1945 wurden jedoch noch die meisten Toten regulär auf einem der vorhandenen Friedhöfe beigesetzt. Vielleicht mag es eine Idee sein, in den Parkanlagen die heute auf den Friedhöfen zu finden sind, einige Fotos zu machen und zu sagen "irgendwo hier fand er seine letzte Ruhe".

Wildpig
07.06.2010, 18:01
Hallo,

ich danke euch allen für eure Hilfe. Leider sehe ich das jetzt genauso! Die Kriegsgräberfürsore hat nur das, was ich eh schon habe. Ich hab es noch mal bei der Deutschen Dienststelle versucht. Denke aber, da wird auch nicht von werden. Ich hatte halt nur die Hoffnung, hier hatte jemand mal das gleiche Problem und einen Weg gefunden / ein besseres Ergebnis.
Familiär hatte wir durch den Krieg nur ein Opfer zu beklagen: mein Urgroßvater wurde beim Einmarsch der Russen ind Pommern durch eine verirrte Kugel getroffen und im Garten beerdigt. Die Stelle ist also wiederzufinden. Viel (siehe meinen Bekannten) traf es da schlimmer. Zum Glück sind die Zeiten besser. Polen ist ein schönes Land und hat nette Menschen. Möglicherweise fährt mein Bekannter ja mal so nach Danzig, um sich etwas umzusehen.
Na ja, nochmals recht herzlichen Dank!

Klaus

vklatt
09.06.2010, 15:09
Hallo Klaus,

der Valentin Müller wurde am 19.01.1903 in Pfeddersheim geboren. Er konnte bis jetzt nicht überführt werden und liegt noch in Danzig. Lt. VolksbundDeutsche Kriegsgräberfürsorge.

Viele Grüße Vera.
Viele

Wildpig
11.06.2010, 11:59
Hallo Vera,

vielen Dank für deine Antwort. Das habe ich inzwischen auch schon raus bekommen. Leider bin ich inzwischen zu dem Schluss gekommen, das es auch in Zukunft keine Überführung geben wird. Wenn ich mir die alten Karten ansehe, ist da, wo mal Friedhof war, heute Park oder bebaut. Schade!
Aber trotzdem vielen Dank.

Bis dann
Klaus

Regina
12.06.2010, 00:17
Hallo Klaus
Valentin Mueller ist Ende Februar 1945 gestorben und war Soldat. Da war hier die Wehrmacht und er hatte seine Kompanie und Kameraden. Sie haben ihn bestimmt abgeholt und beerdigt, so wie es zu dieser Zeit noch moeglich war. Vermutlich wurde er auf dem Friedhof Silberhammerbeerdigt denn ein Teil dieses Friedhofes war ein Soldatenfriedhof. Meine Bakannte aus der Deutschen Minderheit hat mir erzaehlt, dass da sogar noch im Maerz Soldaten ihre Ruhe gefunden haben, es gab immer neue Huegelchen. ein Kreuz mit dem Helm
des Verstorbenen. Sie weiss es ganz genau denn in der Naehe liegen ihre Eltern.Sie hat mir auch erklaert wo genau wo genau das Soldatenteil sich befindete..Nach dem Krieg wurde
der Soldatenfriedhof eingeebnet und das Verzeichnis der Soldaten ist verschwunden.Jetzt sind da andere Graeber.Silberhammer ist ein seltsamer Friedhof. Wurde kurz vor dem Krieg gebaut und da sind auch jetzt noch Beerdigungen. Es ist ein Waldfriedhof, Graeber sind zwischen Baeumen, hier herrscht eine himmlische Ruhe, nur die Voegel singen.
Schoene Gruesse
Regina, Danzig

Wildpig
14.06.2010, 20:52
Hallo Regina,

ich danke dir für deine Antwort. Bislang habe ich mir das eher chaotisch vorgestellt. Ich meine die Front war doch sicher schon sehr nah, viele Verwundete in den Krankenhäusern von denen sicher ein Großteil starb. Gab es da noch die Zeit, das Truppenteile ihre Toten abholten und beerdigten?
Bis dann
Klaus