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radewe
02.08.2010, 23:03
Mit der Fähre von Rostock nach Gdynia

Meine Frau und ich wollten in Zoppot Urlaub machen und haben die Route mit der neuen Fährverbindung ab Rostock nach Gdynia geplant.
Also fahren wir auf einem Sonnabend, bei leichtem Regen, von Hamburg über die Autobahn, nach Rostock zum Fährhafen und suchen dort die Passagierabfertigung der Schifffahrtsgesellschaft Finnlines nach Gdynia. Nach einigem Suchen entdecken wir einen Wegweiser „Helsinki“, wir folgen den Richtungszeiger und kommen so zu dem Abfertigungshäuschen „Check-in“ - „wir wollen nicht nach Helsinki sondern nach Gdynia“ sagte ich. Wir waren zufällig am richtigen Schalter und wurden zügig abgefertigt. Danach mussten wir aber noch etwas warten bis weitere Reisende abgefertigt waren, dann wurden wir und die anderen PKWs mit einem Begleitfahrzeug (und gelber Rundumleuchte) zum Schiff eskortiert.

Es hat aufgehört zu regnen, aber die Wolken hängen tief und bewegen sich kaum.

Über eine kurze Rampe fahren wir auf das Schiff zum Pkw-Parkdeck 7, von hier müssen Reisende die Fahrstühle zu den Kabinendecks benutzen. Die Fähre ist ein kombiniertes Fracht-Passagier-Schiff, während der Überfahrt dürfen die Laderäume aus Sicherheitsgründen nicht betreten werden.
Das Schiffspersonal ist sehr freundlich und immer hilfsbereit. Auf dem Schiff gilt die finnische Zeit (Bordzeit).
Bei der Überfahrt nach Gdinia kann man sich wirklich wohl fühlen. Es gibt zwei Bars, kostenlose Sauna (Badetücher hängen in der Kabine bereit), einen Shop, Sonnendeck, Salon und Spielzimmer für große und kleine Kinder.

Wir wollen das Ablegemanöver beobachten, aber jetzt hat sich ein gespenstisch dichter Nebel gebildet. Vom Deck können wir nicht mal die Wasseroberfläche sehen. Wir merken, die Fähre gleitet langsam durch den Nebel und hören das Schiffsnebelhorn in gleichmäßigen Abständen. Das Lotsenboot, was üblicherweise nach verlassen des Hafens den Lotsen von der Fähre wieder aufnimmt, konnten wir nicht entdecken.
Dass wir etwas Fahrt machten merkte ich daran, weil nach einiger Zeit ein dänischer Handy-Anbieter seine Telefondienste per SMS anbot.

Es ist 18:00 Uhr (Bordzeit? oder Ortszeit? egal) das Büfett-Restaurant hat geöffnet. Für 22 Euro gibt es skandinavische Leckereien und alkoholfreie Getränke. Für das Abendessen haben wir uns einen Fensterplatz im Restaurant reservieren lassen, beim hinausblicken aus dem Fenster sehen wir aber nur dichten Nebel.

Nach dem Abendmahl machen wir einen Bummel durch das Schiff und besuchen den „Sailor`s Shop“. Für die Finnen scheint das Spirituosenangebot im Shop recht günstig zu sein, uns interessieren eher die farbigen Strickwaren (handgestrickte Jacken und Pullover).

Danach suchen wir die Bar auf und wollen uns einen Nachttrunk genehmigen. Die Bar ist bis auf den letzten Platz besetzt, die Gäste schauen gespannt auf den Fernseher, im Fernsehprogramm wird ein Eis-Hockeyspiel live übertragen. Wir nehmen unser Getränk und gehen über die breite Treppe ein Deck höher. Hier finden wir eine ruhige Ecke mit bequemen Stühlen. Es setzt sich noch ein Ehepaar von der Insel Rügen zu uns, die wollen mit dem Wohnmobil Finnland bereisen. Bis tief in die Nacht wechseln wir unsere Urlaubserwartungen aus.

Nach Mitternacht gehen wir in unsere Kabine zum Schlafen.
Die Kabine ist edel ausgestattet, ein Doppelstockbett und eine Couch steht zum Schlafen zur Verfügung, Nachtschränke, Garderobe, außerdem ein Bildschirm mit Bordprogrammen. Die Nasszelle mit Dusche und WC ist ausreichend groß, hell, mit vielen Spiegeln ausgestattet. Die vor sich hinbrummenden Schiffsmotoren lassen uns schnell einschlafen.

Am Morgen werden wir über einen Lautsprecher mit einem lauten Gong und eingeschaltetem Licht geweckt. Durch den Lautsprecher schallt es (sinngemäß) „wir erreichen in einer Stunde Gdynia, das Frühstücksrestaurant hat geöffnet“.

Es ist ein sonniger Sonntagmorgen, die Fähre läuft pünktlich im Hafen von Gdynia ein, in die Kabine haben wir nur leichtes Handgepäck mitgenommen. So können wir unbelastet das Anlegemanöver vom Schiff im Hafen von Gdynia beobachten. Mit dem Fahrstuhl werden wir zum PKW-Deck gebracht, nun geht alles recht schnell, die Laderampen werden verriegelt, und wir können das Schiff verlassen.

Am Kai angekommen folgten wir alle dem Fahrzeug, was zuerst das Schiff verlassen hatte und irrten durch den Hafen. Auf dem Hafengelände von Gdynia gibt es keinen Wegweiser zur Ausfahrt. Nachdem endlich unser Navigationsgerät Empfang zum Navigations- Satelliten hatte, scherten wir aus und übernahmen die Führung des Konvois.
Auf dem schnellsten Weg führte uns das Navi über die Fernstraße (468?), in Richtung Danzig bis nach Zoppot. Als wir in Zoppot Richtung Parkstraße abbogen, blinkte das nachfolgende Fahrzeug mit der Lichthupe (wir hatten es verstanden, auch wir wünschten dem weiterfahrenden PKW, einen schönen Urlaub).

Eine glückliche Woche wünscht
Hans-Werner aus Hamburg

Hans-Joerg +, Ehrenmitglied
02.08.2010, 23:08
Sehr schön Hans-Werner
Hat ja nun doch geklappt mit Deinem Bericht.

Viele Grüße
Hans-Jörg