Bilderrätsel: Wo ist das in Danzig?

[Wolfgang]

Schönen guten Nachmittag,

es ist erkennbar, dass die Fotos nicht in einer der besseren Wohngegenden Danzigs aufgenommen wurden. Aber wo, in welcher Straße wurden sie aufgenommen? Wo gibt es in Danzig ein Vorlaubenhaus mit gemauerten Säulen?

Ein kleiner Tipp: Die Straße ist nur einseitig bebaut, auch in früheren Zeiten war es schon so gewesen.

Ich bin sicher, jeder alte Danziger kennt den Namen der Straße, in der einst viel Arbeit und viel Leben war.

Hier ein paar Fotos von Häusern die nun meist unbewohnt sind. Ich bin sicher, es gibt dort bereits Planungen für Schicki-Micki-Eigentumswohnungen und Boutiquen. Es ist aber kaum vorstellbar, dass auch nur ein Hauch der früheren Atmosphäre wiederkehren wird.

Die Fotos sind übrigens Anfang April 2010 aus dem fahrenden Auto aufgenommen worden.

[Wolfgang]

Schönen guten Abend,

vor einer Woche stellte ich dieses schwierige (zu schwierige?) Bilderrätsel ins Forum.

Zwei kleine Tipps:

1. Es hat einen Grund, dass die Straße nur einseitig bebaut ist (auch früher schon)
2. Früher war das ein Standpunkt um wunderbare Fotos von Danzig zu schießen

[JuHo54]

Hallo Wolfgang,
ich war zwar noch nie in Danzig, aber könnte es am Heumarkt sein???

Viele Grüße
Jutta

[Wolfgang]

Schönen guten Morgen,
hallo Jutta,

nein, am Heumarkt ist es nicht. Dort gab es auch nicht diese Bebauung. Jenseits der Radaune waren eher Mietskasernen anzutreffen.

Es ist schwierig, darauf zu kommen wo diese Bilder aufgenommen wurden. Vielleicht kann sich jemand von unseren älteren Teilnehmern erinnern. Dieses Stadtgebiet ist heute im Grunde genommen tot, soll aber durch Wohnbebauung wieder zum Leben erweckt werden. Kaum ein Besucher Danzigs wird sich hierher verirren obwohl sich von hier aus ein einmaliger und kaum verbaubarer Blick auf die Stadt bietet. Der Grund warum die Straße bzw. der Weg einseitig bebaut ist liegt darin, dass sich auf der anderen Seite Wasser befindet.

[grabschau, + 06.11.2012]

Am Kielgraben Wolfgang ??? LG Sigi

[Wolfgang]

Sigi, hervorragend! Gratulation!

Genauer gesagt, die Häuser befinden sich am Strohdeich (Sienna Grobla), der sich dem Kielgraben anschließt. Dort befand sich früher die Klawittersche Schiffswerft. Nur noch ein paar Meter weiter und man befindet sich am "Polnischen Haken". Hier ein Bild aus Google Maps: http://maps.google.de/maps?hl=de&ie=UTF8&ll=54.357754,18.667&spn=0.001168,0.004495&t=h&z=19

[grabschau, + 06.11.2012]

klasse, wenn diese Ecke renoviert werden soll, wird ja auch höchste Zeit ! Die Lage ist ja einmalig, würde mir auch gut gefallen ! Herbstl. Gruß mit Sonnenschein von Sigi

[grabschau, + 06.11.2012]

oft war ich in den letzten 9 Jahren auf Bleihof oder Bleihhofinsel, keine Ahnung, wie sie nun wirklich heisst,mein alter Stadtplan will es mir nicht verraten- diese alten Ruinen interessierten mich echt,warum sie noch nicht renoviert worden sind seit Endes des WW II, habe ich nie verstanden,z.B. der "Schlachthof" oder ist es nicht der "Schlachthof" gegenüber mehr links zum Marinemuseum ? DU kennst Dich besser dort aus- Kommt Zeit und Rat sagt man ja ! LG nach Danzig/Gdansk,Sigi

[Wolfgang]

Schönen guten Morgen,
hallo Sigi,

zwischen Mottlau und Kielgraben befindet sich der Bleihof. Er bildet zwischen dem Wasser eine Insel. Ob man auch Bleihofinsel sagte? Ich weiß es nicht.

Der Bleihof ist mittlerweile sinnvoll genutzt. Aus dem E-Werk wurde die Baltische Philharmonie, aus dem Königsspeicher ein gutes Hotel, weitere Speicher beherbergen das Meereskundemuseum und darüber hinaus gibt es auch ein paar alte Häuser die noch bewohnt sind. Noch immer nicht sonderlich gut gelungen ist die Verkehrsanbindung. Von jenseits der Mottlau nur mit Paulchens Nachfolge-Krantorfähr "Motlawa" und von der Niederstadt her auf holprigen Ruckelpisten.

Der frühere Schlachthof ist Ruinengelände, teils vor ein paar Jahren abgebrannt, manches abgebrochen und abgeräumt, auf jeden Fall aber ungewissen besseren Zeiten harrend. Die riesigen Geländebrachen werden mal an den einen Großinvestor verscherbelt, dann, wenn er gegebene Versprechen nicht einhalten kann, wieder von der Stadt zurück genommen und an den nächsten Großinvestor verhökert. Konzepte, Ideen, Planungen? Gibt es, ja, sogar bis zum Geht-nicht-mehr! Bisher ist aber nur wenig draus geworden. Mir scheint, es fehlt nicht nur an umsetzbaren und schlüssigen Ideen für ein großflächiges raumübergreifendes städteplanerisches Konzept, sondern selbst wenn es da wäre, dann fehlte ganz einfach auch das Geld dazu.

Und so werden auch bis auf Weiteres auf Werftgelände (wo wahrscheinlich noch am Schnellsten etwas geschieht), Speicherinsel und Niederstadt Ruinen und Brachen das Bild bestimmen. Die Aufgaben, Herausforderungen und Probleme Danzigs sind gigantisch. Bei Verkehr, Stadtteilsanierungen, Speicherinsel usw. zeichnen sich selbst nach jahrzehntelangen Vorlauf- und Planungszeiten noch immer keine überzeugenden Gesamtlösungen ab.

Aber ein pompöses und überdimensioniertes Fußballstadion draußen in der Lauentaler Prairie, das gibt es nun. Wie hieß es früher bei den Römern?: "Panem et circenses", bei uns frei übersetzt "Brot und Spiele". Fangen wir mal bei den Spielen an, der ganze Rest wird ja (vielleicht) auch mal (irgendwann) kommen.