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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Straßen- und Verkehrswege des Badeortes Steegen (zu Freistaatzeiten)



Wolfgang
05.11.2010, 10:20
Straßen- und Verkehrswege des Badeortes Steegen
von Max Büchau (+)
(aus den Tiegenhöfer Nachrichten 1997)

Zur Lage des Ortes:
Etwa 32 Kilometer von der Hauptstadt des Freistaates Danzig entfernt befindet sich an der Danziger Bucht der Ostsee der etwa 2000 Einwohner zählende Badeort Steegen. Im Norden wird der Ort von der See, Dünen und einem sehr schönen Mischwald umkränzt, im Süden des Ortes fließt das Flüsschen Schadelake und bildet hier die Grenze.

Die Straßen des Ortes:
Die Hauptstraße in Steegen ist eine Chaussee, die im Jahre 1881 von Danzig über Plehnendorf - Bohnsack - Schiewenhorst - Nickelswalde - Pasewark - Steegen nach Stutthof aus wirtschaftlichen Gründen gebaut wurde, sie hieß Danziger Straße. In diese Hauptstraße mündet bei der Gastwirtschaft Eugen Wichmann die von der Kreisstadt Tiegenhof kommende Tiegenhöfer Straße. Parallel zur Danziger Straße geht von West nach Ost durch die Mitte des Ortes die Dorfstraße, sie mündet in die Seestraße.
Am Rande des Waldes befindet sich die Straße "An der Hinterheide". Die Seestraße ist eine asphaltierte Straße für Fahrzeuge aller Art und geht von der Danziger Straße, an der Oberförsterei und Revierförsterei vorbei, durch den Wald zur Waldhalle, unterhalb der Dünen am Strand. Hier gibt es Parkplätze für Busse, Personenkraftwagen, Motorräder, Fahrräder und Kutschen mit Ausspanndiensten. Als Verbindungsstraßen zwischen der Danziger- und der Dorfstraße gibt es noch die Bahnhofstraße und die Lindenstraße.
An Fußwegen vom Ort durch den Wald zur See gibt es den Sudau-Seeweg, Weißens-Seeweg, Conrads-Seeweg und Amdts-Linie. Sie wurden von Bewohnern, Feriengästen, Ausflüglern und Fischern benutzt. In den Wintermonaten kamen diese Wege auch bei der Abfuhr des Holzeinschlages der Försterei, den Fuhrbetrieben für das Sägewerk Schartzing und den Privathaushalten zu gute.

Verkehrswege und Verkehrsmittel
Als die Westpreußische Kleinbahn-Aktien-Gesellschaft im Jahre 1904 die Kleinbahnstrecke in der Danziger Niederung von Danzig Sandweg - Neuendorf - Knüppelkrug - Reichenberg - Neupfundkrug - Gottswalde - Kleinzünder - Lauenkrug - Schmerblock - Einlage - Schiewenhorst - Nickelswalde - Pasewark - Faule Lake - Junkeracker - Steegen nach Stutthof in Dienst stellte und 1905 von Stutthof - Steegen nach Tiegenhof hinzukam war ein sehr großer Schritt für den Personen- und Güterverkehr getan und damit war Steegen zum Knotenpunkt für diese Strecken geworden.
Durch eine Buslinie von Danzig über Bohnsack - Schiewenhorst - Nickelswalde - Pasewark - Steegen nach Stutthof wurde der Personenverkehr für die Ostseebäder noch verstärkt.

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Anmerkung: Die "Tiegenhöfer Nachrichten" werden jährlich vom "Gemeinnützigen Verein Tiegenhof - Kreis Großes Werder e.V" herausgegeben. Nähere Infos zum Verein und den Tiegenhöfer Nachrichten sind zu finden unter: www.tiegenhof.de (http://www.tiegenhof.de/)

christian65201
19.02.2012, 15:20
Hellau,
zu der im obigen Bericht besnannten Gaststätte Wichmann habe ich in "DANZIGER HEIMAT 1955" ein Bild gefunden.
Bei Interesse bitte PN.

Grüße
Christian

Ulrich
03.03.2012, 01:08
Hallo,
Zu den Zeilen:"Durch eine Buslinie von Danzig über Bohnsack - Schiewenhorst - Nickelswalde - Pasewark - Steegen nach Stutthof wurde der Personenverkehr für die Ostseebäder noch verstärkt" vgl. den Thread über "Autobuslinien in Alt-Danzig"
Schönen Gruß
Ulrich