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jonny810
03.04.2011, 21:51
Abend am Deich.
v. Erhart Karl Joniszus
April 2011



Ein altes Paar steht auf dem Deich –
der Wind kämmt beiden leicht das Haar,
sie fühlen, spüren beide gleich –
und das schon mehr als fünfzig Jahr.

Ihr Blick verliert sich in der Ferne,
weit drauß’ am End des Firmament.
Es dunkelt schon, schwach leuchtend Sterne,
hier steht man, wo ein Niemand kennt.

Und ohne nur ein Wort zu reden,
genießt man diesen Augenblick.
Das Wohlgefühl, des Himmels Segen,
ist heute, - das kommt nicht zurück!

So geht die Zeit, der Tag klingt aus,
und beide sind mich sich zu frieden.:)
Ganz andächtig geht man nach Haus’ -
die Nacht wird diesen Tag besiegen.

Und sollt es beiden möglich sein, -
wird man es sicher wieder tun,
bis einer kommen wird allein,
lässt seinen Partner friedlich ruhen.

Wolfgang
03.04.2011, 22:11
Schönen guten Abend,
hallo Erhart,

danke für Dein neues Gedicht! Es wird nicht mehr lange dauern und ich werde mit meiner Frau Tag für Tag, Abend für Abend auf dem alten Deich der Elbinger Weichsel sein. Die Elbinger Weichsel bildete in früheren Jahrhunderten den Hauptarm der Stromweichsel und entsprechend hoch waren auch die Deiche. Der größte Teil ist zwar abgetragen, auch dort wo gerade mein Haus gebaut wird, aber trotzdem werden wir auf das Wasser schauen, uns Gedanken machen können und fühlen wie Du es in Deinem Gedicht zum Ausdruck gebracht hast.

Viele Grüße aus Danzig
Wolfgang

jonny810
03.04.2011, 22:24
Danke Wolfgang.

Ich werde es im Juni wohl auch geniessen. Wenn auch ohne meine Frau.

Schöne Grüsse nach Danzig. Erhart

vklatt
04.04.2011, 00:03
Hallo Erhart,

schön Dein neues Gedicht. Ich hoffe, daß ich auch einmal den Abend am Deich genießen
kann. Drück mir die Daumen.

Gute Nacht,

Vera

adrian
04.04.2011, 08:03
Hallo Erhart,

auch möchte Dir hier einmal für die vielen schönen Gedichte danken,
die einem das Herz auftun. Bleibe dabei und lass uns daran teilhaben, wir freuen uns schon auf das nächste.

Gruß
Werner

Hans-Joerg +, Ehrenmitglied
04.04.2011, 10:55
Hallo Erhart
Sehr schön ... Hat mir gefallen.

Viele Grüße
Hans-Jörg

Mandey +08.03.22
04.04.2011, 17:23
Lieber Erhart

DANKE.
Freündliche Grüße v.Heinz Mandey

Rudi
04.04.2011, 18:41
Hallo Erhart.
Auch mir hat das Gedicht sehr gut gefallen, den wir wohnen auf einer Insel im Fraser River bei Vancouver
und sind ein gedeicht.
Viele Grüße von Rudi Tietzmann aus Richmond bei Vancouver.

jonny810
04.04.2011, 20:24
Hallo und guten Abend.

All denen, die mein Gedichtchen positiv bewertet haben, sage ich herzlichen Dank.

Ist es ein Zufall, dass es in erster Linie ältere Mitglieder sind, die geschrieben haben ?

Gibt mir zu Denken.

buddhaah
04.04.2011, 21:05
Erhart,

nein. Das ist wohl kein Zufall... Ich habe meinen Partner gerade erst gefunden. Ich kann mir in meinem Alter gar nicht vorstellen, sie "friedlich ruhen" zu lassen. Das ist auch gut so.

Gruss,

Michael

Orika
04.04.2011, 21:48
Würde auch sagen : kein Zufall ;)
Aber das Gedicht ist sehr schön ...
Mich hat es sehr gerührt und berührt, zumal von meiner Generation wohl nur die allerallerwenigsten so eine lamge Ehe/Partenrschaft schaffen werden. Und dass trotz gestiegener Lebenserwartung und trotz - oder wohl eher gerade wegen ??? - komfortabler Lebensumstände. Ein weites Feld.

jonny810
05.04.2011, 12:46
Hallo Michael,

das bestimmt manchmal jemand anderes, ob der Partner ruht oder nicht.

Mit Ruhen hatte ich die "ewige Ruhe" gemeint.

buddhaah
05.04.2011, 14:52
Erhart,

ich weiss wohl, dass das manchmal ein anderer entscheidet. Man muss auch mit diesem Umstand "seinen Frieden finden" - auch wenn's schwer fällt. Dein Gedicht hatte ich, glaube ich, auch schon richtig interpretiert.

Du hattest dich gewundert, ob nur ältere Semester dein Gedicht zur Kenntnis genommen haben. Nein - das sicher nicht. Ich mag dein Gedicht.

Versetzen in diese Situation werde ich mich wohl eines Tages müssen - oder eben wird das meine bessere Hälfte tun. Bis dahin halte ich bedächtig und respektvoll inne, wenn ich dein Werk lese - und versuche mich in die Situation des Erzählers zu versetzen. Ich kann mir aber nicht anmaßen, diese Situation zu verstehen, geschweige denn mich mit ihr zu identifizieren.

Ich werde dieses Schicksal verarbeiten, wenn und falls es mich ereilt. Der Engländer sagt: "I'll cross that bridge, when I'll get there." ;)

In der Zwischenzeit: omittam et obdurabo.


Allerbeste Grüße,

Michael