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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Spurensuche Familie Grahl



spolzfuss
31.03.2008, 21:12
Hallo,

ich bin neu hier im Forum und erhoffe mir einige Informationen über meine Urgrosseltern, bzw. meine Großmutter.

Fritz Wilhelm Grahl *23.12.1894 in Berent/Westpreussen
Emma Warner *21.10.1900 in Steegen/Ldkrs. Grosses Werder

oo 25.09.1920 StA Bürgerwiesen durch den Standesbeamten Erdmann, Eintrag Nr. 41
oo 17.10.1920 kirchlich (ev) - wobei ich den genauen Wortlaut leider nicht entziffern kann; für mich sieht es aussieht wie "Getraut in M Larburn am 17 Oktober 1920, Strehlau, Pfarrer" ?????

Aus dieser Ehe ging meine Großmutter "Ingelore Grahl *02.07.1931 in Danzig" hervor.

Die Geburtsurkunden meiner Oma und ihrer Geschwister sind im Krieg verloeren gegangen, wie kann an diese herankommen?

Aufgewachsen in der Röpergasse 15 (heute Powróznicza) hat sie im März 1945 die Flucht angetreten.

So wie sich erinnert, ist sie mit ihrer Mutter aus ihrem Internat (?) auf der Halbinsel Hela geflohen. Erst mit dem Schlauchboot und später (nach einem Umstieg auf hoher See) weiter mit der "Deutschland".

Gelandet sind sie in Kopenhagen, wo sie erst in einer früheren Schule (in der Randersgeet????) untergebracht wurden, später dann im Lager "Kloevermarken".
Wie kann ich mehr über diese Orte herausfinden? Welche Schulen kommen in Frage?

Bin für jede Hilfe dankbar!

Wolfgang
01.04.2008, 01:50
Hallo Stephanie,

bei www.westpreussen.de (http://www.westpreussen.de) gibt es ein Verzeichnis der vorhandenen Standesamtsunterlagen. Dort kannst Du auch nachsehen, wo Kopien beantragt werden können. In sehr vielen Fällen sind diese Unterlagen im Standesamt I in Berlin vorhanden. Die Ausfertigung von Urkunden dauert jedoch sehr lange.

spolzfuss
01.04.2008, 21:15
Hallo Wolfgang,
vielen dank fü deinen Hinweis. Den Link www.westpreussen.de (http://www.westpreussen.de) kannte ich zwar schon, aber man lernt ja nie aus!

Habe mich auf der Homepage des Standesamtes I in Berlin umgesehen und folgenden Hinweis gefunden:

"...muss jedoch zunächst die korrekte Bezeichnung des Standesamtes, welches zum Zeitpunkt des Ereignisses (Geburt, Heirat, Sterbefall) örtlich zuständig war, ermittelt werden, insbesondere, weil zu diesen Unterlagen zum größten Teil keine Namenverzeichnisse existieren..."

Habe ich denn eine Chance, das damalige zuständige Standesamt in Danzig zu ermitteln? :confused:

Bin übrigens auch schon über deine pdf. Daei mit den hist. Adressbüchern von Danzig gestossen ... und habe meinen Uropa tatsächlich namentlich gefunden!! Echt klasse...

Daher weiss ich jetzt auch, in welcher Kirche meine Urgroßeltern getraut worden sind: St. Barbara, wo Pfarrer Strehlau eingesetzt war.

Vielen lieben dank schon mal vorab!

christian65201
05.04.2008, 12:11
Hallo Stephanie,

wie kannst Du an die Geburtsurkunden kommen:confused:, am einfachsten in Danzig selbst:surprised:, beim Standesamt. Dort sind die Unterlagen fast lückenlos vorhanden.;)
Wenn Du die Strasse weißt in der Deine Urgroßeltern wohnten, dann ist es auch möglich das Standesamt zu ermitteln. Deine Großmutter könnte aber auch im "Storchenhaus" (Städt. Entbindungsanstalt) in Langfuhr gebohren sein, aber auch diese Unterlagen sind in Danzig vorhanden. Also ein Grund mehr nach Danzig in Urlaub zu gehen.

Gruß
Christian

P.s. im Standesamt gibt es deutsch sprechende Angestellte.

krista
05.04.2008, 15:33
Guten Tag -

Wir sind auch in dem Baracken-Lager in Klövermarken/Amager gewesen - vom 10.11.1945 bis 12.11.1946. Wir sind am 29.3.1945 in Kopenhagen angekommen - mit der Z25, einem Zerstörer, der im Geleit der "Potsdam" fuhr, und waren zuerst im Lager 44 (Schule) im Frederiksborgvey. Entnehme das alles einer Auflistung meiner Schweister, die sie mir mal 1986 gemacht hat. Sie war Jahrgang 1929 und konnte sich besser an alles erinnern. Mitte Mai 1945 sind wir zu Fuß ins Lager 46 (auch eine Schule) im Nylandsvey gekommen. Dort waren die Verhältnisse sehr schlecht. Die Kindersterblichkeit sehr groß. Ich kann mich an Razzien erinnern, wo den Flüchtlingen Wertgegenstände weggenommen wurden. Aber auch nur deshalb, weil ich dann immer mit einer Puppe spielen "mußte" - bewacht von meiner Großmutter und meiner Schwester - in der meine Mutter ihren Schmuck und Bargeld "verwahrt" hatte. Von diesem Krankenhaus aus waren mein Bruder und ich mehrfach im Krankenahus (Typhus, Keuchhusten, Dyphterie, Scharlach). In Klövermarken ging es uns relativ gut. Wir hatten sogar ein Beet vor der Baracke, wo meine Mutter etwas ausgesät hat. Mit etwas Glück konnte sie sogar ernten - oft wurde es aber auch einfach geklaut. Ich habe auch noch ein paar Bilder, die meine Schwester aus der Lagerzeitung in Klövermarken ausgeschnitten hat.

Sicher gibt es noch mehr zu berichten, aber was möchtest Du denn darüber wissen?

Schönes Wochenende
-Krista-

krista
05.04.2008, 17:35
oh-oh - sehe gerade, daß ich mich mehrfach verschrieben habe und "verbessern" geht ja wohl nicht mehr.

Schweister - heißt natürlich Schwester

Von diesem Krankenhaus aus - muß heißen "von diesem Lager aus".

Und Krankenahus - ist Krankenhaus.

Hoffe - nun ist es verständlich.
-Krista-

spolzfuss
08.04.2008, 20:31
Hallo krista und vielen lieben dank für deine Geschichte.
Mich interessiert vor allem, ob sich herausfindenlässt, in welcher Schule meine Großmutter zuerst untergekommen ist.

Die Bezeichung "Randersgeet", an die sie sich erinnert, finde ich nicht in Kopenhagen.

Gibt es hier Übersichtslisten?

An Bildern aus dem Lager Klovermarken wäre ich auch sehr interessiert...meine Oma erzählt noch viel davon...auch von einer Schneewittchen-Aufführung, an der sie mitgewirkt hat.

Wärst Du bereit, mir Kopien der Fotos zukommen zu lassen?

Viele Grüsse
Stephanie

spolzfuss
08.04.2008, 20:35
Danke für den Tipp! Eine Reise nach Danzig plane ich schon länger, gut zu wissen, daß die Daten vor Ort ermittelbar sind.

Vielleicht hast Du ja auch eine Idee, was die Schule, die meine Großmutter auf Hela besucht hat, angeht?

Viele Grüße
Stephanie

augenohrenmund
04.05.2010, 03:28
Hallo spolzfuss
es gibt eine sehr interessante Seite zu diesem Thema im Netz.
http://www.kobenhavnshistorie.dk/bog/dbbtb/dbbtb_4-4.html
Es sind die Ereignisse in Kopenhagen zum Kriegsende aufgelistet. Die Seite ist zwar auf dänisch, aber mit "Google Übersetzer" lässt sich der Sinn erschliessen.

Am 27. März legt die "Deutschland" mit 6500 verwundeten Soladten und 6500 Flüchtlingen in Kopenhagen an. In diesem Konvoi fuhren noch die "Antonio Delfino", die "Jupiter" und die "Wikinger", ein Walfänger auf dem mein Vater mit seiner Familie floh. Kurz vorher wurden in Kopenhagen einige Schulen zur Unterbringung deutscher Flüchtlinge beschlagnahmt. Unter andrem war es die "Randersgades Skole". Möglicherweise ist das die korrekte Schreibweise der Schule, die Sie suchen.
Die aktuelle Adresse ist Randersgades Skole‎, Randersgade 38, 2100 København.
Interessant ist auch die Website der Schule http://www.randersgades-skole.dk und hier besonders http://www.randersgades-skole.dk/kl1946.htm, hier wird auch kurz Bezug auf die Requirierung für die deutschen Flüchtlinge genommen

Beste Grüße
Carsten

augenohrenmund
16.05.2010, 20:57
Viellicht interssiert es ja.
Ich habe einen alten Dokumentarfilm über deutsche Flüchtlinge in Dänemark gefunden.

http://www.dfi.dk/FaktaOmFilm/Nationalfilmografien/nffilm.aspx?id=1803

Ist zwar auf dänisch, aber trotzdem interessant!
BG
Carsten

spolzfuss
30.05.2010, 18:36
Sehr interessant, vielen Dank!!

Olaf Berg Nielsen
24.07.2012, 23:50
Hallo Stephanie,
habe zuerst heute Abend deine Frage wegen Randersgades Skole und Kløvermarken gesehen. Ich habe viele Informationen und Bilder von Kløvermarken. Auch liegen in Archiven in Kopenhagen ganz bestimmt Informationen über deine Verwandte.
Sende mir deine E-Mail Adresse und ich sende dir Bilder und Informationen.
Gruß aus Dänemark
Olaf

Rupertus
25.07.2012, 11:59
Hallo spolzfuss,
zu Deiner Suche kann ich leider nichts beitragen.
Auch ich suche eine Familie Grahl, die wahrscheinlich aus Danzig Ende März 45 floh. Der Namensträger (Vorname unbekannt, + oder gefallen vor 10.1943) war mit der Tante meiner Frau verheiratet (Elfriede Sczesny, einziges bekanntes Datum: Sterbetag 24.7.1959). Falls sich auch im Entferntesten Anhaltspunkte ergeben, wäre ich dafür dankbar.
Herzliche Grüße
Heinz Rupertus

radewe
29.10.2014, 01:08
Guten Tag Stephanie! (zu #1)

Meine Hilfe kommt spät / hier ist sie:
Es handelt sich um Fritz Wilhelm Grahl geboren 23.12.1894 in Berent.
Die gesuchten Eltern zu Fritz Wilhelm G. sind Hermann GRAHL (evangelisch)
und dessen Ehefrau Marie geborene POCHERT (evangelisch).

Grüße von Hans-Werner aus Hamburg

omahelga
29.10.2014, 13:20
Hallo Stephanie,

meine Hilfe kommt vielleicht auch zu spät.

Seite 62, Kirchenbuch Berent Stadt:
Hermann Grahl, Arbeiter, Sohn des Schneider Grahlschen Eheleute (Dobre(a,o,?)g.
oo Berent 18.11.1886
Marie Pochert, Tochter der Pochertschen verstorbenen Eheleute.

Alter der Brautleute steht leider nicht dabei.

Viele Grüße
Helga

radewe
30.10.2014, 02:10
Guten Tag Helga, hallo Stephanie!

Helga, Du brachtest mich auf die Idee auch nach der Heirat Grahl °° Pochert in Berent zu suchen.
Hier mein Ergebnis:

Standesamtliche Trauung am 17.November 1886 in Berent.
Eheschließung zu1
Der Knecht Hermann Julius Amandus GRAHL, evangelisch, geboren den 07.Oktober 1857 zu Gladau Kr. Berent.
Sohn des verstorbenen Schneidermeisters Carl GRAHL und dessen zu Schöneck gleichfalls verstorbenen Ehefrau Caroline Grahl geborene Hellwig.

Eheschließung zu 2
Maria Emilie POCHERT, evangelisch, geboren den 23.August 1858 zu Berent.
Tochter des zu Berent verstorbenen Arbeiters Johann Pochert und dessen ……… verstorbenen Ehefrau Henriette Pochert geborene Schmidtke.

Grüße von Hans-Werner