PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Gedanken zum "63." Jahrestag vom Untergang des deutschen Danzigs



Frischula
03.04.2008, 00:05
Hallo Forumer,

Robbie Bitzer (ein Danziger) hat mir erlaubt sein, seine Gedanken zum 63. Jahrestag des untergegangenes deutschen Danzig hier im Forum mitzuteilen:

"vor 63 Jahren zwischen dem 25 . und 30.ten März, versank unsere Heimatstadt in Schutt und Asche. Sie hatte damit aufgehört, eine deutsche Stadt mit deutschen Einwohner zu sein. Der Donner verhallte zwar, doch die stillen Schreie der ohnmächtigen Frauen und Mädchen, die Strömen von Tränen versiegten nicht. Viele dieser Gejagten nahmen sich das Leben. Sie gaben einfach auf und wollten nicht mehr. Verscharrt für alle Zeiten.
Doch noch gab es Danziger, wie Flüchtlinge auf Hela. Und alle wollten noch wegtransportiert werden. Auf Zwischenlager verteilt warteten sie auf die Einschiffung. Trotz Angriffe von russischen Schlachtflieger und U-Booten. So ging es den ganzen April über. Von der Frischen Nehrung kommend, landeten sie bis nach Schiewenhorst/Nickelswalde, von wo der Fährverkehr trotz aller Störversuche der Russen, bis zum 9. Mai 1945 aufrecht erhalten konnte.
Die Leistungen der abziehenden deutschen Divisionen, der Marine und Mannschaften der Handelsmarine waren ohne Beispiel. Trotz der übergroßen Übermacht und Aussichtslosigkeit, konnten unter Einsatz ihres Lebens über 2 Millionen Flüchtlinge, Verwundete und Soldaten noch rechtzeitig aus diesem Kessel gerettet werden. Noch nach dem 1. Mai `45 wurden an die 7000 Verwundete und 18.000 Soldaten von Hela aus verschifft werden.
Der Rest der verbliebenen 40.000 Mann legten erst nach der offiziellen Kapitulation ihre Waffen nieder. Es folgte der bekannte Marsch durch Danzig. Unter schwacher Bewachung und formationsmäßig, wobei die Offiziere ihre Dienstpistolen , Ehrenabzeichen etc. noch tragen durften. Man wollte sie den zuströmenden Polen "vorführen". Denn die bösartigen Ausfälle häuften sich sofort. Als noch Marschgesang erscholl, war der polnische Mensch vollends verblüfft. Dann entlud sich zwar der ganze Haß, doch alle Versuche, in den Marschkolonnen einzudringen, scheiterte. Schließlich wurde es den Russen zu bunt, mit wüsten Flüchen und Kolbenhieben verjagten sie die Angreifer. In Deutsch Eylau wurden sie dann verladen. Viele sind in den russichen Lagern verstorben. Erst die Letzten durften 1950 etwa, die Freiheit erhalten. Endstation Friedland. Endstation eines großen Teil sinnlos verlorenes Leben. Ob jemals offizielle Danziger Kreise diese Männer jemals für ihre Rettung gedankt haben ?" Robbie

Greetings
Frischula

Dieter S
21.05.2008, 23:36
Viele sind in den russichen Lagern verstorben....ja, auch mein Vater. Er wurde am 25.03.45 zum Volkssturm gezogen. Wurde 3 Tage später gefangen genommen, bis nach Petrosawotzk (Karelien, 480 km nordöstlich von Leningrad) transportiert und ist dort am 17.09.45 verstorben.
Dort gab es 4 Lager und jeden Tag starben hunderte...