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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Wie dokumentiert ihr eure Vorfahren?



cortés
01.02.2012, 23:09
Ich wollte gerne wissen, wie ihr mit den gewonnenen Fakten, Urkunden und Daten eurer Vorfahren verfahrt. Die klassische Version: Das Anfertigen schriftlicher Aufzeichnung wie Ahnenliste, Personenblatt, Familienblatt, inkl. Organisation und Bezeichnung von Dateiordnern? Oder gleich alles in ein Softwareprogramm eingetragen und eingescannt? Oder ist auch später noch Zeit? Macht ihr das alles für euch oder sollen die Kinder einmal damit klar kommen können?

JuHo54
01.02.2012, 23:36
Hallo Rogan,
mir lag eine Liste meines Vaters vor, die habe ich in eine Excelliste geschrieben , dabei seine Nummerierung beibehalten -Sentimentalität? und nach meinen neuesten Erkenntnissen ( weitere Kinder , andere Reihenfolge, ....) ergänzt und verändert.- Anhand dieser Nummern habe ich Ordner den Personen zugeordnet und sie mit der Excelliste verlinkt. Dort landen alle Dokumente ( eingescannt und digital). Dann habe ich noch einen Ortsnamenordner, dort landet alles zu den verschiedenen Orten ( historische Karten , Fotos etc.). Mein 3. Ordner ist der Namensordner, alles , was ich zu den Namen finde, auch wenn ich sie noch nicht zuordnen kann, landet hier. So finde ich sehr schnell alle Infos, wenn ich etwas suche und kann eventuelle Übereinstimmungen schnell vergleichen. In einem Hängeregister, nach meinen 12 Linien sortiert , landen die Papierdokumente und natürlich ein Ausdruck meiner Liste...

Liebe Grüße
Jutta

radewe
02.02.2012, 00:23
Hallo Rogan!

Wenn ich SICHERE Personendaten habe kommen sie gleich in meinem Stammbaum.
Bei meinem Stammbaumprogramm kann ich Daten auf s.g. Karteikarten speichern, das heißt, ich füge Familienkarteikarten verschiedener Generation aneinander. Allesweitere erledigt das Stammbaumprogram.

Nebenbei führe ich eine Liste bei „Excel“ wo ich über den Filter schnell alle Vor- und Familiennamen sowie Jahreszahlen ermitteln kann. (Komplikationen mit dem Filter gibt es wenn ein Jacob plötzlich Jakobum genannt wird)

Die Identitätsfolge ist so:
unser Kind hat die Id.-Nr. 1
Meine Ehefrau und ich haben die Id.-Nr. 2, 3
In der bekannten Folge geht es so weiter, dadurch nutzen wir einen gemeinsamen Stammbaum.

Dokumente kommen sofort in das Fotoalbum von Picasa, wo ich sie hervorragend verwalten kann.

Grüße von Hans-Werner aus Hamburg

Waldschrat
02.02.2012, 01:09
Ich glaube Ihr redet Ihr hier nicht von einem Stammbaum sondern von einer Ahnentafel. Oder verwaltet Ihr auch Stammbäume?

Waldschrat
02.02.2012, 01:29
Zur Ausgangsfrage:
Ahnentafel auf einem Blatt Papier bzw. Doc-Datei. Jüngste Generation fängt bei 2^0 an die nächste bei 2^1, dann 2^2 usw. Keine Ahnung was ein Ahnentafelprogramm macht, wenns geschlossene Pfade gibt, wie ich sie habe.

Stammbaum: da müsste ich erstens wissen, von wem. Dann kommt man ganz schnell vom Stock zum Stöckchen und dann zum Hölzchen. Ein Nummernschema ist schwierig und am Ende stellt man fest, dass der Nachbar, mit dem man schon jahrelang im Streit liegt ein UrUrUr... Großcousin auf irgend einer Linie von unten nach oben und wieder nach unten ist.

Waldschrat
02.02.2012, 01:37
Dann gibts noch so Dinge wie echtes Papier, Geburtsurkunden, Arierpässe usw. All das lässt sich nur schwierig in den PC eingeben. Man müsste es scannen. Also hab ich da nen Ordner.

radewe
02.02.2012, 13:03
Guten Tag Rogan,

ich hoffe Du hast mich verstanden.
Mit dem Stammbaum meine ich natürlich nicht die „Biologie“ sonst hätten wir uns falsch verstanden.
Mit dem Stammbaum meine ich die Genealogie (Darstellung des Verwandtschaftsverhältnisses aller Mitglieder einer Familie)(der schlaue Satz ist nicht von mir).

Früher habe ich für unsere Zuchttiere eine Zusammenstellung aller Vorfahren mit Leistungsangaben geführt, wir nannten es vereinfacht Ahnentafel.

Übrigens mein Softwareprogramm wo ich auch Bilder einscannen kann heißt „MEIN STAMMBAUM2“ …….. oder scanne ich die Bilder in einen Ordner oder auf die Festplatte??

Grüße von Hans-Werner aus Hamburg
PS.: :( wir können uns ja per PN ungestört weiter austauschen.

Peter von Groddeck
02.02.2012, 18:37
Hallo,
die von Waldschrat in # 5 beschriebene Nummerierung der Ahnentafeln ist das System nach Kekule und für Ahnentafeln allgemein gebräuchlich, weil es immer entsprechend ergänzt werden kann, wenn man neue Ahnen findet. Leider gibt es und kann es auch nicht geben ein so einfaches System für Stammbäume. Selbst wenn man dem Spitzenahn z. B. eine 1 gibt und die nachfolgenden durchnummeriert, kommt alles ins Wanken wenn man einen Vorfahren des Spitzenahns oder andere Verwandte findet. Wer hat ein praktikables System anzubieten?
Gruß Peter

Waldschrat
02.02.2012, 19:33
@Peter
Wie ist das System, wenn man geschlossene Pfade hat, also nur 31 UrUrUrUrGroßelternpaare? Wird das Paar dann doppelt gezählt, damits wieder stimmt?

Waldschrat
03.02.2012, 00:58
Das ideale System für Stammbäume, wenn es das denn gibt, ist in meinen Augen eines, welches jede Person als gleichberechtigt betrachtet und nur Nachfolger und Vorgänger kennt. Jede Person hat eine Nummer, die aber unwichtig ist. Wie eine Artikelnummer, die aber nichts über den Lagerort aussagt. Wichtig ist die Relation der Personen untereinander. Klar ist, dass man nicht Vorgänger und Nachfolger gleichzeitig sein kann.

Relationen sind:

- A ist Vorgänger von B (in der soundsovielten Generation)
- A ist Nachfolger von B (in der soundsovielten Generation)
- A und B liegen in Nachbarlinien in der X-ten Generationen auf und Y-ten Generation ab wieder ab
- A und B sind unabhängig

Die ersten beiden und der letzte Fall sind Spezialfälle des dritten Falles.

Für bestimmte Relationen gibt es besondere Benennungen:

- ist Großmutter von
- ist Tante von
- ist Großneffe von
- ist Urgroßcousin von

usw.

Die meisten Relationen haben keinen eigenen Namen im deutschen Wortschatz, wenn zum Beispiel zwei Personen auf Nachbarlinien liegen aber nicht in der selben Generationstiefe.

Ich würde als Programmierer vorsehen, dass ich eigene Namen erfinden kann für spezielle Relationen, so dass bei einem Report diese Relationsnamen angegeben werden.

Mit Hilfe eines gerichteten Graphen kann man dann in allen Richtungen suchen und Reports anstellen.

Gibts sowas?

Waldschrat
03.02.2012, 01:08
Vergessen habe ich, dass die Relationen

- ist Ehemann von
- ist Ehefrau von

keine Bedeutung haben. Das ist nur schmückendes Beiwerk. Ich kann ja z.B. Ehemann meiner UrUrGroßcousine sein oder mit ihr Kinder haben ohne Trauschein. Ich bin also mit meiner Ehefrau in den meisten Fällen nicht verwandt (im Sinne der Abstammungslinien).

Waldschrat
03.02.2012, 01:20
Im Zuge der Liberalisierung des Eherechts, müsste es noch die Moeglichkeit geben, rechtliche Beziehungen zu definieren. Es wird die Moeglichkeit geben, dass Kinder von homosexuellen Paaren adoptiert werden usw. Somit müsste ein ideales System auch solche Fälle unterstützen:

- ist Adoptivkind von
- ist Ehefrau von
- ist eingetragener Lebenspartner von
- lebt in wilder Ehe mit

Diese rechtlichen Beziehung sind aber eigentlich nur wichtig, wenn es Adoptiv- oder Pflegekinder gibt. Natürlich kann ein Mensch mehrere Partner im Leben haben und die vielseitigsten rechtlichen Beziehungen eingehen. Datentechnisch kein Problem.

Waldschrat
03.02.2012, 01:32
Das größte Problem ist eigentlich, dass man bei elektronischen Stammbäumen unter Umständen Daten von Personen verarbeitet und speichert, die noch leben. Das ist nur unter ganz bestimmten Voraussetzungen erlaubt. Wenn also ein Urgroßcousin davon Wind bekommt und mich ohnehin nicht leiden kann, kann er mich anzeigen. Ich muss ihn also vorher informieren und am besten um seine schriftliche Einwilligung bitten.

Frischula
03.02.2012, 02:02
Hallo Waldschrat,

bist Du Dir da so sicher mit dieser Meinung ? Die Cousine oder Urcousine sind doch fester Bestandteil der Familien ! Du kannst die doch in Deine Datenbank ganz normal "abspeichern". Ein Problem könnte es natürlich geben, wenn Du Deine Daten veröffentlichst, also einem breiten Publikum zugänglich machst oder ein Familienbuch schreibst und verbreitest, dazu wäre es sicherlich sinnvoll, vorher zu fragen (aber nur die Personen, die Dich nicht leiden können). Ich kenne das Problem und musste mich deshalb
rechtfertigen ! Ich sehe das aber insgesamt unproblematisch:-)

Greetings Frischula

Waldschrat
03.02.2012, 09:36
@Frischula
Vom Gesetz her gibt es einen Untrerschied zwischen elektronischer und "traditioneller" Datensammlung. Der Übergang ist fließend und es hängt davon ab, was man speichert. Man kann sich schnell in einer Grauzone befinden. Nehme ich mal an, dass es da einen Urgroßonkel gibt, der bei der Produktion von weiteren UrUr... Cousinen bteiligt war. Dieser Onkel hatte eine Ehefrau, deren Gene auch in der Cousine stecken. Was liegt also näher, auch die Ahnen dieser angeheirateten Tante zu speichern. In jener Linie gibt es auch andere Nachkommen, die ein interssantes Leben haben. Für ein großes Familientreffen wird eine Selbstbeteiligung erhoben und hinterher wird abgerechnet. Was liegt näher, als für eine Rückerstattung die Kontonummer der Cousinen zu speichern. Und weils so einfach geht heutzutage gleich Beruf und Hobbies auch noch. Man muss rechtlich sehr genau sagen, was man speichert udn warum.

Peter von Groddeck
03.02.2012, 17:05
Hallo Waldschrat,
Deine Frage zu Kekule verstehe ich nicht ganz. Deine Ururururgroßeltern nehmen die Nummern 64 bis 127 ein. Wenn Du nicht alle erforscht hast, bleibt die entsprechende Nummer frei. Wenn Du Ahnenschwund hast, weil irgendwann mal Cousins und Cousinen geheiratet haben, dann weist man durch die Nummer darauf hin. Bei mir kommt das das erste Mal bei der Nummer 184 vor. Dann steht an dieser Stelle 184 = 80 Name, Vorname.
Bei der Nachkommentafel unseres Spitzenahns, der im 16. Jahrhundert geboren ist, gibt es (ich habe es noch nicht gezählt) bestimmt über 1000 Namen. Wenn ich nun mit den Mitforschern aus der Familie korrespondiere, ist es sinnvoll eine Nummerierung zu haben. Die habe ich auch, aber ich bin damit nicht ganz zufrieden. Wenn Du willst, kannst Dir mein System in unserer Familienchronik unter www.groddeck.de ansehen. Dort sind aus den von Dir angesprochenen Datenschutzgründen nur die früheren Generationen aufgeführt. Die jetzigen oder kürzlich verstorbenen sind nur intern.
Gruß Peter

Frischula
03.02.2012, 19:57
Hallo Waldschrat,

da bin ich immer noch nicht mit Deiner Ansicht einverstanden. Ich kann doch alles elektronisch speichern, was eigentlich niemanden angeht, auch nicht das Gesetz in Bezug auf Genealogie !??? Aber: Das habe ich doch mitgeteilt, dass, sobald ich etwas davon veröffentliche, lieber die "unsympathischen" Verwandten frage,ob sie damit einverstanden sind ... Ich hoffe, Du hast das jetzt verstanden, was ich hier sagen will ?

Greetings Frischula

Waldschrat
03.02.2012, 22:42
@Peter
Danke für die Erläuterung.

@Frischula, Peter
Ich habe mir das mal angesehen. Ich lerne auch dazu. Es ist nicht so, wie ich sagte, aber es gibt Grauzonen, wo man aufpassen muss. In diesem Sinne stimme ich Euch im Wesentlichen zu.

http://wiki-de.genealogy.net/Personenbezogene_Daten