Wolfgang
23.04.2012, 19:05
Schönen guten Nachmittag,
auf unserem gestrigen Ausflug führte uns unser Weg auch nach dem Ostseebad Kahlberg (Krynica Morska). Kahlberg war schon immer ein stark besuchtes Ostseebad, auch wenn in der Zwischenkriegszeit die Freistaatbürger Danzigs diesen Ort nicht mehr ohne Kontrollen besuchen konnten. Denn die Freistaatgrenze zum Deutschen Reich verlief zwischen dem östlich von Bodenwinkel (Katy Rybackie) gelegenen Vogelsang (Skowronki) und dem bereits in Ostpreußen gelegenen Badeort Kahlberg. Aber, wie auch heute, kamen früher viele Elbinger mit ihren Familien um die herrlichen Badestrände zu genießen. Heute geht das per Auto, früher per Ausflugsdampfer über das Frische Haff.
Kahlberg liegt außerhalb der Saison einsam und verlassen da. In den Sommermonaten Juli und August geht es dort aber her wie an der italienischen Adria oder auf Mallorca. Mit einem kleinen Unterschied: Bademöglichkeiten und Strände lassen sich nicht vergleichen.
Unendlich weite Sandstrände die sich beidseits bis zum Horizont erstrecken sind an der Ostsee zu finden. Und malerische kleinere Strandabschnitte, teils versteckt zwischen Schilffeldern, direkt an den Dünen unter Kiefern, wollen am Frischen Haff entdeckt werden. Was ist schöner? Ich kann es nicht sagen...
Ich sprach nun von den Stränden, vom Wasser und damit verbunden ist die sagenhafte Natur, die Kormorane, Gänse, Enten, die Yachten deren weiße, machmal auch bunte Segel sich bis hinter den Horizont erstrecken.
Der Ort Kahlberg mit seinen kaum zu zählenden Pensionen, Hotels und Restaurants: Nun, es sieht dort aus wie überall wo Massentourismus herrscht. Ich versuche diplomatisch zu sein: Wer's mag...
Überall sind Anzeichen der beginnenden Saison auszumachen. Überall wird gebaggert, gebaut, gestrichen, geputzt. In der nächsten Woche wird der erste Besucheransturm erwartet. Der neue Hafen wird noch nicht fertig sein. Trotzdem liegt dort bereits ein Segler. In direkter Nachbarschaft zum Hafengelände befindet sich ein Rummelplatz. Dort laufen bereits die Karussels Probe, dort werden die Buden eingerichtet. Lärm, Musik, Schaschlikgerüche, Bierdunst, aber auch Popcorn und Kindergelächter werden in Kürze Einzug halten.
Wir, das heißt meine Mutter, meine Frau und ich, waren zuerst auf der langen Hafenmole und genossen auf einer Bank die wärmenden Sonnenstrahlen. Über dem Haff Dunst, aber trotzdem noch auf der anderen Seite Succase, Cadinen, Tolkemit und Frauenburg erkennbar. Ein herrliches Segelrevier und ich freue mich schon jetzt, wenn mein Freund seine Yacht wieder zu Wasser lässt und wir dort im kräftigen, aber meist warmen Wind segeln.
Nach einem ausgedehnten Genießen der dort fast einmalig zu nennenden Atmosphäre machten wir uns auf den Weg über den Dünenkamm an die Ostsee. Meine Mutter war begeistert. Das ist Heimat, sagte sie, meine Heimat. Der Sand ist nicht ganz wie in Zoppot, aber er ist ebenfalls ungeheuer fein, die Weite, der Wind, der Himmel, die Wolken, die Dünen, die Kiefern: alles begeisterte sie. Und wir sahen die ersten Badenden, jetzt, im April, sprangen Kinder mit ihren Eltern ins Wasser. So etwas löst bei mir fast einen Reflex aus, aber leider hatte ich weder Badehosen noch Handtücher dabei. Und dabei ist das Wasser sicher schon um die zehn Grad warm.
"Früher, in Zoppot, konnte man sich mit dem feinen Sand sogar die Haare waschen. Eine Hand voll Sand rein, drin rumwuscheln, den Sand ausschütteln und die Haare waren sauber. Ob das hier heute auch noch funktioniert?", fragte meine Mutter. "Probier's aus, ich bin gespannt", antwortete ich. Sie ließ es lieber bleiben.
Gestern hat es uns vor allem die Ostseeküste angetan. Und wenn hier halb Polen rumturnen würde - sie verlören sich in den unendlichen Weiten. Gut, ich weiß, dass in der Hauptsaison der Kahlberger Ostseestrand gerammelt voll ist, aber bereits ein paar Schritte abseits ist Ruhe und Stille erlebbar.
Ich hielt einige Eindrücke fotographisch fest und lasse Euch daran teilhaben.
Herzliche Grüße aus dem Danziger Werder
Wolfgang
auf unserem gestrigen Ausflug führte uns unser Weg auch nach dem Ostseebad Kahlberg (Krynica Morska). Kahlberg war schon immer ein stark besuchtes Ostseebad, auch wenn in der Zwischenkriegszeit die Freistaatbürger Danzigs diesen Ort nicht mehr ohne Kontrollen besuchen konnten. Denn die Freistaatgrenze zum Deutschen Reich verlief zwischen dem östlich von Bodenwinkel (Katy Rybackie) gelegenen Vogelsang (Skowronki) und dem bereits in Ostpreußen gelegenen Badeort Kahlberg. Aber, wie auch heute, kamen früher viele Elbinger mit ihren Familien um die herrlichen Badestrände zu genießen. Heute geht das per Auto, früher per Ausflugsdampfer über das Frische Haff.
Kahlberg liegt außerhalb der Saison einsam und verlassen da. In den Sommermonaten Juli und August geht es dort aber her wie an der italienischen Adria oder auf Mallorca. Mit einem kleinen Unterschied: Bademöglichkeiten und Strände lassen sich nicht vergleichen.
Unendlich weite Sandstrände die sich beidseits bis zum Horizont erstrecken sind an der Ostsee zu finden. Und malerische kleinere Strandabschnitte, teils versteckt zwischen Schilffeldern, direkt an den Dünen unter Kiefern, wollen am Frischen Haff entdeckt werden. Was ist schöner? Ich kann es nicht sagen...
Ich sprach nun von den Stränden, vom Wasser und damit verbunden ist die sagenhafte Natur, die Kormorane, Gänse, Enten, die Yachten deren weiße, machmal auch bunte Segel sich bis hinter den Horizont erstrecken.
Der Ort Kahlberg mit seinen kaum zu zählenden Pensionen, Hotels und Restaurants: Nun, es sieht dort aus wie überall wo Massentourismus herrscht. Ich versuche diplomatisch zu sein: Wer's mag...
Überall sind Anzeichen der beginnenden Saison auszumachen. Überall wird gebaggert, gebaut, gestrichen, geputzt. In der nächsten Woche wird der erste Besucheransturm erwartet. Der neue Hafen wird noch nicht fertig sein. Trotzdem liegt dort bereits ein Segler. In direkter Nachbarschaft zum Hafengelände befindet sich ein Rummelplatz. Dort laufen bereits die Karussels Probe, dort werden die Buden eingerichtet. Lärm, Musik, Schaschlikgerüche, Bierdunst, aber auch Popcorn und Kindergelächter werden in Kürze Einzug halten.
Wir, das heißt meine Mutter, meine Frau und ich, waren zuerst auf der langen Hafenmole und genossen auf einer Bank die wärmenden Sonnenstrahlen. Über dem Haff Dunst, aber trotzdem noch auf der anderen Seite Succase, Cadinen, Tolkemit und Frauenburg erkennbar. Ein herrliches Segelrevier und ich freue mich schon jetzt, wenn mein Freund seine Yacht wieder zu Wasser lässt und wir dort im kräftigen, aber meist warmen Wind segeln.
Nach einem ausgedehnten Genießen der dort fast einmalig zu nennenden Atmosphäre machten wir uns auf den Weg über den Dünenkamm an die Ostsee. Meine Mutter war begeistert. Das ist Heimat, sagte sie, meine Heimat. Der Sand ist nicht ganz wie in Zoppot, aber er ist ebenfalls ungeheuer fein, die Weite, der Wind, der Himmel, die Wolken, die Dünen, die Kiefern: alles begeisterte sie. Und wir sahen die ersten Badenden, jetzt, im April, sprangen Kinder mit ihren Eltern ins Wasser. So etwas löst bei mir fast einen Reflex aus, aber leider hatte ich weder Badehosen noch Handtücher dabei. Und dabei ist das Wasser sicher schon um die zehn Grad warm.
"Früher, in Zoppot, konnte man sich mit dem feinen Sand sogar die Haare waschen. Eine Hand voll Sand rein, drin rumwuscheln, den Sand ausschütteln und die Haare waren sauber. Ob das hier heute auch noch funktioniert?", fragte meine Mutter. "Probier's aus, ich bin gespannt", antwortete ich. Sie ließ es lieber bleiben.
Gestern hat es uns vor allem die Ostseeküste angetan. Und wenn hier halb Polen rumturnen würde - sie verlören sich in den unendlichen Weiten. Gut, ich weiß, dass in der Hauptsaison der Kahlberger Ostseestrand gerammelt voll ist, aber bereits ein paar Schritte abseits ist Ruhe und Stille erlebbar.
Ich hielt einige Eindrücke fotographisch fest und lasse Euch daran teilhaben.
Herzliche Grüße aus dem Danziger Werder
Wolfgang