Staatliches Sippenamt Danzig

[Wolfgang]

Schönen guten Nachmittag,

zu Zeiten des NS-Regimes wurde Ahnen- bzw. Sippenforschung auch von staatlichen Stellen durchgeführt. Eine besondere Rolle spielten dabei die Sippenämter, die umfangreich Daten erhoben und auswerteten. Ihre Aufgabe bestand primär darin, eine "rassische, abstammungsmäßige und erbgesundheitliche Überprüfung" von SS-Leuten und SS-Bewerbern durchzuführen. Die Sippenämter entschieden aufgrund der ihnen vorliegenden Unterlagen letztinstanzlich über die rassische Abstammung. Ihre Entscheidungen ermöglichten SS-Karrieren, vernichteten aber auch Existenzen.

Hier ein Briefumschlag des Bistums Danzig an das Staatliche Sippenamt.

Viele Grüße aus dem Werder
Wolfgang

[omahelga]

Hallo Wolfgang,

anzufügen wäre noch, dass die Unterlagen nach Berlin ins Rasse- und Siedlungs Hauptamt- SS weitergeleitet wurden. Dort wurde über das "Schicksal" beschlossen.
Unsere Familien- Unterlagen waren bis 1939 in Berlin dokumentiert, danach "wohl verbrannt oder vernichtet" laut Bundesarchiv.
Für mich als Familien- Forscherin waren die Unterlagen trotzdem eine wahre Fundgrube.

Viele Grüße aus dem kalten, regnerischen Bochum
Helga
Wir haben die Heizung angestellt :-)

[Uwe]

Anzumerken wäre auch, dass jeder SS-Angehörige die Geburt von Kindern speziell beim Rasse- und Siedlungshauptamt zu melden hatte.

Herzliche Grüße

Uwe