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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Heinz Mandey: Ungeordnete Erinnerungen - Nickelswalde 1935 - 1958



MueGlo
06.06.2012, 17:08
Moin,

da hat mir Heinz Mandey während der letzten zwei Jahre per Skype über die Kontinente so viel über Nickelswalde erzählt, dass ich irgendwann die Übersicht verlor. "Schreib' das auf!" "Neeee ... !". "Schreib' einfach los, so wie meine Vettern. Ich redigiere das dann ...!" "Neee!" Das Nee wurde dann immer kürzer ... und irgendwann wurde ein "Ok!" daraus.

Heinz Mandey, Jahrgang 1935, verbrachte einen großen Teil seiner Kindheit in Nickelswalde. Er ging dort bis 1945 zur Schule. Seine Mutter flüchtete mit ihm nach Kiel, kehrte jedoch bereits 1947 nach Nickelswalde zurück. Die polnischen Behörden ließen seinen Vater, Beruf Fischer, nicht ausreisen, da es in Polen an qualifizierten Fischern mangelte. Ohne Begeisterung erlernte Heinz den Fischerberuf. Von 1955 bis 1957 diente er beim polnischen Militär. Anschließend siedelte die gesamte Familie in die Bundesrepublik Deutschland über.

Fluchtberichte gibt es viele, aber dass jemand nach der erfolgreichen Flucht zurückkehrt ins Werder und dort aufwächst, dürfte ziemlich einmalig sein.

Heinz schreibt kurz, knapp, mit einer ganzen Menge Ironie ... aber es schimmern nach all den Jahrzehnten auch noch die Verletzungen durch ...

http://www.momente-im-werder.net/01_Offen/40_Nickelswalde/04_Mandey/01_Mandey.htm

Beste Grüße aus Kronberg,

Rainer MueGlo

grabschau, + 06.11.2012
06.06.2012, 23:10
hello Rainer, herzlichen Dank für den interessanten Erlebnisbericht von Heinz Mandey - LG von Sigi - Paris

Rudolf
07.06.2012, 10:43
Hallo Rainer ,
auch von mir vielen Dank für die Einstellung des Berichtes von Heinz Mandey . Der Bericht ist nach meiner Auffassung sehr realistisch . Auch wenn die Abläufe bei mir in der Zeit des Krieges und danach natürlich anders verliefen , fand ich doch zu mir etliche Parallelen .
Beste Grüße - Rudi

Wolfgang
07.06.2012, 12:12
Schönen guten Nachmittag,
hallo Rainer, hallo Heinz,

vielen Dank für die Arbeit die Ihr Euch gemacht habt. Der Erlebnisbericht ist tief beeindruckend und fesselnd.

Nochmals Danke!

viele Grüße aus dem Werder
Wolfgang

Jantar
09.08.2012, 08:56
Hallo Heinz und Rainer,

mich hat der Bericht auch sehr beeindruckt. Vor Heinz Mutter ziehe ich den Hut. Sie ging dahin wo ihr Mann war. Sie haben viel erlitten, aber sind geradlinig geblieben. Man kann auch zwischen den Zeilen erahnen, wie es der Familie erging. Heinz hat seinen Humor aber nicht verloren. Es ist wichtig, dass solche Geschichten nicht verloren gehen.

Die Familie meiner Mutter ist auch erst im September 1947 aus Pasewark, Steegnerwerda, Junkeracker weggegangen. Es wurde kaum etwas erzählt bei uns zu Hause. Sie haben das Kapitel abgeschlossen, wollten nicht mehr erinnert werden. Die nachfolgende Generation hat es nicht erlebt und es geht sie nichts an. So weiß ich nicht viel über die Wurzeln meiner Familie. Sie waren eigentlich so dicht an der rettenden Fähre, sind aber geblieben. Mir ist nicht ganz klar, warum sie nicht gingen.

Gibt es eigentlich im Forum noch mehr Leute, die erst nach 1945 gegangen sind? Mich würden sehr ihre Geschichten interessieren, was haben sie erlebt. Gab es schon Gesetze, oder herrschte nur Willkür?
Meine Oma und Mutter haben in Steegnerwerda schon mit Polen auf einem Hof zusammengelebt.
Gibt es im Forum auch Deutsche die in Polen geblieben sind?
Ich liebe das Fleckchen Erde auf dem meine Mutter geboren ist und war schon vier mal da.

Lieber Heinz, ich hatte dir eine Privatnachricht geschrieben mit Namen, hast du sie erhalten? Ich habe keine Lesebestätigung bekommen.

Ich würde mich sehr über eine Antwort freuen.

Es grüßt herzlich Heike

Heinzhst
10.08.2012, 00:31
Hallo Heike, ich gehöre auch zu diesem Kreis.
Wie mein Namensvetter Heinz M. habe ich das Kriegsende in Danzig erlebt.
Habe Schule, Lehre und Wehrdienst in Polen erlebt und bin1958
nach Deutschland ausgereist.
Schöne Grüße, Heinz (Hst)