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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Pfarrbezirke Danzig



MartinJ
23.08.2012, 19:39
Aus Danzig gibt es ja von vielen Kirchen Kirchenbücher. Hat jemand einen Rat, wie ich rausfinden kann in welcher Kirche meine Vorfahren getauft oder verheiratet wurden.
Aus den Adressbüchern habe ich diverse Anschriften meiner umzugsfreudigen Vorfahren, so dass ich schon einmal einen Anhaltspunkt habe.
Über einen Stadtplan kann ich dann nach den nächstgelegenen Kirchen suchen.
Hat jemand eine bessere Idee?

Hans-Joerg +, Ehrenmitglied
23.08.2012, 20:18
Hallo Martin
in den älteren Einwohnerbüchern sind zu einer Anschrift die jeweiligen ev. / kath. Kirchen verzeichnet......
Viele Grüße
Hans-Jörg

MartinJ
24.08.2012, 09:22
Hallo Hans-Jörg,

danke für denn Hinweis. Das älteste Adressbuch, dass ich habe ist von 1898. Da stehen bei den Straßen nur die zuständigen Polizeireviere, nicht aber die Kirchen.
Gibt es da noch andere Verzeichnisse oder muss man in noch älteren Adressbüchern schauen?
Viele Grüße
Martin

JuHo54
24.08.2012, 09:59
Hallo Martin,
1904 zum Beispiel..., da steht im alphabetischen Straßenverzeichnis hinter den Straßen eine Nummer und am Ende ein Verzeichnis der Kirchen zu diesen Nummern.

Liebe Grüße
Jutta

MartinJ
24.08.2012, 15:12
Hallo Jutta,

nach einigem Suchen habe ich das Straßenverzeichnis tatsächlich gefunden und tatsächlich auch die Zuordnung der Kirchen dazu. Ich hatte bisher nur das Straßenverzeichnis mit den dazugehörigen Einwohnern gefunden, wo die Pfarreien halt nicht vermerkt sind.
Vielen Dank. Das wird mir hoffentlich helfen unnötiges Suchen zu vermeiden.
Viele Grüße
Martin

Ulrich 31
24.08.2012, 16:00
Hallo Jutta,

kannst Du mir bitte sagen, bis zu welchem Jahr die Einwohnerbücher von Danzig die betr. Zuordnung Straßen > Kirchen aufweisen? Mich interessiert besonders mein Geburtsjahr 1931. Über Deine Auskunft würde ich mich sehr freuen. Vielen Dank dafür im Voraus.

Beste Grüße
Ulrich

JuHo54
24.08.2012, 17:44
Hallo Ulrich ;
1902 bis bis 1914, aber ich denke, dass die Einzugsgebiete weitgehend gleich geblieben sind. Aber zu bedenken ist, dass einge ihren Gemeinden treu geblieben sind auch nach einem Umzug innerhalb Danzigs oder zu einer anderen Kirche gegangen sind, weil ihnen z.B. die Nase des Pfarrers nicht passte.
Wenn eine Familie immer in einer Kirche war, dort auch auf dem Friedhof ein Familiengrab bestand, dann wird daran auch kaum ein Umzug etwas geändert haben.

Liebe Grüße
Jutta

Wir haben z.B. unsere Kinder auch in der Kirche taufen lassen , in der wir heirateten , obwohl wir da schon zu einer anderen Gemeinde gehörten...

Ulrich 31
24.08.2012, 21:13
Hallo Jutta,

vielen Dank für Deine Auskunft, auch wenn sie leider nicht zu der mich interessierenden Zuordnung führen konnte.
Da Du aber über viele Quellen außer Einwohnerbüchern verfügst, will ich es mit einer weiteren Frage versuchen:
Gibt es vielleich in diesen anderen Quellen einen Hinweis, zu welcher evangelischen Kirchengemeinde 1931 der Schladahler Weg in Danzig-Schidlitz gehörte? Wenn Du das herausfinden könntest, wäre ich restlos zufrieden und Dir besonders dankbar.

Ein schönes Wochenende wünscht Dir mit herzlichen Grüßen
Ulrich

JuHo54
24.08.2012, 22:35
Hallo Ulrich,
das beantworten diese Adressbücher sehr wohl, denn Schidlitz gehörte in Gänze zur ev. Kirchengemeinde Heilandskirche (Danzig Schidlitz) und zur kath. Kirche St. Franziskus ( Dzg Schidlitz- Emaus):D... 1914

Zu finden unter Vorstadt Danzig- Schidlitz, den Weg gab es 1914 schon , allerdings keine Häuser...

Liebe Grüße und ein schönes Wochenende
Jutta

Ulrich 31
25.08.2012, 16:36
Hallo Jutta, ich melde mich noch einmal zu meinem Anliegen.

Zur Lage der von Dir genannten Heilandskirche finde ich im Web leider keine präzisen Angaben. Nach dort nicht abgesicherten Angaben lag sie wohl 1914 und 1931 ganz im Westen der damaligen Karthäuser Straße (diese verläuft jetzt sehr viel länger in Richtung Westen), und zwar in der Nähe des "Krummen Ellbogens" (Beginn Emaus). Mein erstes Zuhause 1931 lag im Schladahler Weg (jetzt ul. Jasna) in einem erst kurz zuvor entstandenen Wohnblock, dessen Karree außerdem (im Uhrzeigersinn) an die Karthäuser Straße/ul. Kartuska (weit im Osten derselben, nicht weit von Neugarten/Nowe Ogrody entfernt), den Schottenweg/ul. Wesola und die Oberstraße/ul. J. Malczewskiego
grenzte. Von diesem Zuhause (es wechselte 1933 bis 1945 im selben Häuserblock um die Ecke in die Karthäuser Straße) war es zu Fuß ganz schön weit bis zum "KrummenEllbogen". Ich bin deshalb nie in der dort liegenden Heilandskirche gewesen. "Meine" Kirche war, soweit ich mich noch gut erinnere, immer die evangelische Jakob-Hegge-Kapelle mit der Adresse Am Hagelsberg 11 (sie steht leider nicht mehr und musste einem Neubau für die polnische Baptisten-Gemeinde von Gdansk weichen). Deshalb fragte ich schon früher im Forum danach, wann diese Kapelle errichtet wurde. Hans-Jörg konnte jedoch keine Angaben dazu vor 1936/37 finden (siehe Thread "Vorstellung Kurt Paul", #14).

Da die Zugehörigkeit der neuen Adressen Schlahdahler Weg 5/Karthäuser Straße 16 (ab ca. 1929/1939) zu einer evangelischen Kirchengemeinde m.E. nicht automatisch für die rel. weit entfernte Heilandskirche nahe Emaus gelten musste, frage ich mich, zu welcher nach 1914 evtl. neu errichteten ev. Kirche (siehe Jakob-Hegge-Kapelle) diese Adressen, mein Zuhause, tatsächlich gehörten. - Kannst Du mir helfen, eine Antwort auf diese Frage zu finden? Ich wäre Dir sehr dankbar, wenn es Dir gelänge.

Schöne Sonntagsgrüße schickt Dir
Ulrich

JuHo54
25.08.2012, 18:31
Hallo Ulrich ,
ich werde versuchen etwas heraus zu bekommen. Wie gesagt steht der Schlahdahler Weg 1914 in Zugehörigkeit zu den genannten Kirchen und es gab und gibt tausend Gründe eben die zugehörige Kirche nicht aufzusuchen wie in deinem Fall wegen der Länge des Weges.
Zu Schlahdahler Weg steht dort noch , dass er die Verbindung von der Karthäuser Str. zur Oberstr. war. Wenn das eine Kapelle war, ist stark anzunehmen, dass sie als Filialkirche lief , d.h. dass die eigentliche Gemeinde in der Hauptkirche geführt wurde ( könnte auch die Heilandskirche gewesen sein?). Wie gesagt, ich kann nichts versprechen. Vielleicht kannst du etwas über die Diözese herausbekommen zu welcher Hauptkirche diese Kapelle gehörte.

Liebe Grüße Jutta

JuHo54
25.08.2012, 19:03
Hallo Ulrich,
kann es sein , dass es eine Menonnitenkirche war?

Jakob Hege ( 1844- 1926) war nämlich Mennonit und lebte zuletzt in den USA.....

Liebe Grüße
Jutta

Bartels
25.08.2012, 20:07
Hallo Ulrich,

habe für Dich mal die Heilandskirche angelegt:
http://forum.danzig.de/showthread.php?8873-Heilandskiche-Schidlitz&p=60973#post60973

Beste Grüsse
Rudolf H. Böttcher

Bartels
25.08.2012, 20:11
Hallo Jutta & Ulrich,

Jakob Hegge war wohl der erste evang. Prediger zu Luthers Zeiten - am Hagelsberg. (noch ohne Gewähr)

Menn. Hege (Häge) haben wir auch in der Pfalz.

NB: Für Jutta habe ich einen Eduard Reikowski, siehe unter Schichau ...

Beste Grüsse
Rudolf H. Böttcher

Bartels
25.08.2012, 20:18
Das kommt davon wenn man bei Wikipedia mit Jakob nach Jacob sucht, man findet ihn nicht gleich, bzw. übersieht den Hinweis.

http://de.wikipedia.org/wiki/Jacob_Hegge

NB: Die Pfälzer Hege gingen auch in die USA, waren eng mit Revoluzzern von 1849 verbandelt ...

Ulrich 31
25.08.2012, 21:56
Hallo Jutta, danke, dass Du mir weiter helfen willst.

Deiner Antwort #11 entnehme ich, dass Du den Schladahler Weg bereits in Quellen zu 1914 gefunden hast (sind es die Danziger Adressbücher?). Ich hatte zunächst Zweifel daran, dass es damals schon diesen so genannten Weg gab, bin aber dabei wohl vom Aussehen dieses Weges als Straße zu meiner Zeit dort ausgegangen. Es ist aber wohl so, dass ein solcher Weg mit diesem Namen 1914, als jene Gegend noch nicht bebaut war, als eine Art Feldweg zur früheren Gemeinde Schladahl (südlich der Oberstraße gelegen) führte, die später in den Vorort Schidlitz integriert wurde und damit ihre Selbständigkeit verlor.

Zur Jakob-Hegge-Kapelle in Danzig Schidlitz, am Hagelberg gelegen:
Zu ihrem Namengeber hat sich inzwischen Rudolf klärend eingeschaltet. Jacob Hegge, um 1500 in Danzig geboren und damals mit c geschrieben, wurde dort 1522 der erste evangelische Prediger. Leider habe ich bisher nicht klären können, zu welcher Hauptkirche diese Kapelle gehörte. Es könnte vielleicht die Heilig Leichnam-Kirche gewesen sein (http://www.gdanskie-organy.com/organs.php?lang=de&loc=corpuschristi&tab=introduction). Dies vermute ich (mit großer Ungewissheit, weil bisher ungeklärt, verbunden) deshalb, weil ich vorerst nur weiß, dass Pfarrer der Heilig Leichnam-Kirche Franz Lippky war und Pfarrer der Jakob-Hegge-Kapelle dessen Sohn Werner Lippky, in dessen Kindergottesdienst ich regelmäßig ging und der mit seiner Familie eine Zeit lang Nachbar meiner Eltern in der Karthäuser Straße war.

Ich werde diese Frage auch von mir aus weiter verfolgen.

Schöne Sonntagsgrüße schickt Dir
Ulrich

Ulrich 31
25.08.2012, 22:13
Hallo Rudolf,

danke für Deine Klarstellung zu Jakob (Jacob) Hegge, Danzig. - Damit liegt hier aber auch wieder der Fall vor, dass damit in einem laufenden Thema ein neues Thema erstellt wird. M.E. gehört dieser Beitrag von Dir ins Unterforum "Persönlichkeiten".

Dies hast Du dankenswerterweise mit dem Posten Deiner Angaben zur Heilandskirche in Schidlitz im Unterforum "Schidlitz/Siedlce" getan. Darf ich fragen, wo Du diese Angaben gefunden hast?

Beste Grüße
Ulrich

alterschotte
25.08.2012, 22:14
Eine Aufstellung aller Danziger Straßen mit Angabe derPfarrzugehörigkeit (evangelisch) befindet sich im "Handbuch derEvangelischen in Danzig" von 1919. Diese Zugehörigkeit hat seit derReformation nicht geändert. Das Buch kann hier runtergeladen werden:

http://pbc.gda.pl/dlibra/docmetadata?id=19992&from=&dirids=1&ver_id=&lp=1&QI=

Die oben genannte Aufstellung ab Bild 229.

Bartels
25.08.2012, 22:35
Hallo Ulrich.

in der Heilig Leichnam-Kirche hingen die drei Reformatoren an der Wand: Luther, Melanchthon & Hegge

MbG RHB

Ulrich 31
25.08.2012, 22:38
Hallo Rudolf,

ich bitte Dich wegen meines Hinweises unter #17, Absatz 1 um Entschuldigung. Erst jetzt habe ich gesehen, dass Du die entsprechendende Angabe bereits ins Unterforum "Persönlichkeiten" gestellt hast. Mein Hinweis kam deshalb, weil Du zu diesem Punkt nicht die gleiche Anmerkung machtest wie zur Heilandskirche.

Beste Grüße
Ulrich

Ulrich 31
25.08.2012, 22:48
Hallo alterschotte (wer bist Du?),

Deinen Hinweis finde ich sehr interessant, doch leider kann ich Deinen Link, der sicher zur Lösung meiner Frage führt, nicht öffnen. Könntest Du mir bitte helfen und mir die Pfarrzugehörigkeit des Schladahler Weges in Danzig-Schidlitz um 1919 (Ausgabe des betr. Handbuches) kurz und knapp mitteilen? Ich wäre Dir für diese Auskunft sehr dankbar.

Viele Grüße
Ulrich

JuHo54
26.08.2012, 00:28
Hallo Ulrich, hallo Rudolf,
das kommt davon , wenn man der Schreibweise vertraut:(, tut mir Leid, dass ich dich, Ulrich dadurch auf den Holzweg geführt habe. Da Rudolf sicher kompetenter ist als ich, wirst du sicher bald den richtigen Weg finden... Da ich noch nie in Danzig war, konnte ich das auch nicht wissen:(, man kann so alt werden wie eine ....., man lernt immer noch dazu, danke dir Rudolf für die Aufklärung.

Hallo alterschotte, habe gleich das Buch von 1919 heruntergeladen ( djvu) und "nachgeschlagen". Auch dort steht für den Schladahler Weg Heilandskirche Danzig -Schidlitz.

Ich wünsche euch noch ein schönes Restwochenende
Liebe Grüße
Jutta

JuHo54
26.08.2012, 01:14
Hallo Ulrich,
ich habe nochmal nachgeschaut unter 1931. Am Hagelsberg 11 gibt es nicht , nur die Nr.3 mit dem Heilig- Leichnams -Hospital mit Friedhof. Ab 1934 auch der Garnisonskirchhof Am Hagelsberg 5;
1935 taucht die Jakob-Hegge-Kapelle auf , als Kapelle des ev. Arbeitervereins!!! Und der Landesvernabd ev. Kirchenvereine Danzig befindet sich dort....

liebe Grüße
Jutta

Bartels
26.08.2012, 09:27
Soeben gefunden:

Heilands-Kirche Schidlitz, Kirchenweg 4, Pfarrer Max Stelter
Jacob-Hegge-Kapelle Schidlitz, Am Hagelsberg 11, Pfarrer Werner Lippky

Gefunden bei:
http://www.forum.dawnygdansk.pl/viewtopic.php?p=134904

Quelle: Adress-Buch 1939

Beste Grüsse
Rudolf H. Böttcher

Bartels
26.08.2012, 09:50
Hallo Ulrich,

ich denke Deine Eltern haben sich einfach den sympathischeren Pfarrer ausgesucht, als es die Auswahlmöglichkeit gab?

Pfr. W. Lippky wohnte 1939 Orselnweg 21.

Mit Sonntagsgrüssen
Dein Rudolf H. Böttcher

Obwohl in ich in FT in vier Stadteilen mit 4 verschiedenen Kirchengemeinden gewohnt habe, bin ich meist hier zu finden: http://kulturclub-lutherkirche-frankenthal.blogspot.de/

apollo
02.09.2012, 12:48
Hallo, gibt es in den Pfarrbezirken evt. auch etwas über eine Heirat von Walter Keuchel und einer ... Keuchel, geborene Löwenthal? Ich kann den Vornamen der Frau auf der Kopie der Geburtsurkunde meiner Mutter (Hildegard Keuchel, geborenen am 23. August 1926 in Danzig in Groß-Waldorf) nicht entziffern. Bin für jeden Hinweis dankbar.

Ulrich 31
15.06.2013, 14:27
Liebe Jutta (JuHo54),

nach meinem kürzlichen Danzig-Besuch (25.05. - 04.06.) komme ich auf Deine freundlichen Auskünfte zu meinen Fragen in diesem Thread zurück. Ich habe diesmal u.a. einen Gottesdienst in der Baptistenkirche (an der Stelle der früheren Jakob-Hegge-Kapelle, Am Hagelsberg 11) besucht und konnte bei dieser Gelegenheit mehrere wichtige Gemeindemitglieder zur Jakob-Hegge-Kapelle befragen. Vom Bruder des Ältesten dieser Baptistengemeinde soll ich sogar eine schriftliche Abhandlung über die Geschichte der Jakob-Hegge-Kapelle zugeschickt bekommen. Wenn ich alle wesentlichen Unterlagen beisammen habe, werde ich im Thread "Jakob-Hegge-Kapelle Schidlitz" näher darüber berichten.

Jetzt zu Dir. Du warst so freundlich und hast nach dem Jahr gesucht, in dem die Jakob-Hegge-Kapelle erstmals in den Dir zur Verfügung stehenden Unterlagen auftaucht. Zuletzt (26.08.2012) nanntest Du 1935. Tatsächlich muss die Jakob-Hegge-Kapelle früher fertiggestellt und eingeweiht worden sein. Leider waren die von mir vor Ort eingeholten Auskünfte dazu widersprüchlich. Der o.g. Älteste erwähnte gar 1926 (was ich nach den bisher eingeholten Informationen für ausgeschlossen halte; siehe dazu die von Bartosz eingestellten Luftaufnahmen von 1929). Konkret zeigt die von mir gesehene und fotografierte ehemalige (kleine) Glocke der Jakob-Hegge-Kapelle (sie ist im Kirchenraum der jetzigen Baptistenkirche auf einem Podest aufgestellt) die Jahreszahl 1934. (Diese Glocke wurde 1934 von der Danziger Werft gegossen und im selben Jahr von der Heilandsgemeinde Schidlitz der Jakob-Hegge-Kapelle gestiftet. Die größere Glocke - von ? - soll im Zweiten Weltkrieg wie auch andere Kirchenglocken auf einen der damaligen sog. Glockenfriedhöfe verbracht worden sein (Auskunft Baptistengemeinde). - Genaueres werde ich hoffentlich aus der o.a. schriftlichen Abhandlung erfahren.

Dich, liebe Jutta, bitte ich nun, noch einmal alle Dir zur Verfügung stehenden Unterlagen nach der von mir gesuchten Jahreszahl zu durchforsten. Ich wäre Dir dafür und für Deine Auskunft sehr dankbar.

Ein schönes Wochenende wünscht Dir mit herzlichen Grüßen
Ulrich (Kurt Paul)

JuHo54
15.06.2013, 17:12
Hallo Ulrich,
Ich habe nochmal in 1934 geschaut. Die Kapelle war ja ein Teil des ev. Arbeitervereins und der residierte 1934 noch am 3. Damm 1 mit der Telefonnummer 275 87. Der Aufdruck auf der Glocke ist dazu kein Widerspruch. Der Verein kann ja Ende 1934 die neuen Räume bezogen haben und taucht daher 1935 das 1. Mal auf. Zudem ist das eingegossene Datum bei den Glocken das Fertigstellungsdatum oder das Einsegnungsdatum . Am 3. Damm 1 erxistierte schon damals eine "Missionsgemeinde" und das könnte durchaus der Vorläufer der Kapelle sein.... 1929 taucht der Verein noch gar nicht auf. Vielleicht ist es hilfreich etwas über die Geschichte dieses ev. Arbeitervereins zu erfahren....1931 taucht er auf , allerdings muss es ihn schon früher gegeben haben , denk ich mal, denn der Ehrenvorsitzende ist : Pfarrer Hoffmann , Danzig Schidlitz, Kirchenweg 4 und der Vorsitzende Pfarrer Plath , Schilfgasse 5.
Tut mir leid, wenn ich dir nur mit Vermutungen anhand der vorhandenen Einträge in den Adressbüchern dienen kann, vielleicht bekomme ich ja doch noch was raus... Wünsch dir ein schönes Wochenende.
Liebe Grüße
Jutta

Ulrich 31
15.06.2013, 18:25
Hallo Jutta,

vielen Dank für Deine schnelle Antwort. Der Existenzbeginn der Jakob-Hegge-Kapelle scheint sich jetzt wohl doch auf das Jahr 1934 einzupendeln. Die entspr. Angaben auf der von mir gesehenen Glocke im Gottesdienstraum der erwähnten jetzigen Baptistenkirche an der Stelle der früheren Kapelle lauten:

"MICH GOSS DIE DANZIGER WERFT IM JAHR 1934" (am unteren Rand der Glocke) und
"GESTIFTET VON DER HEILANDSGEMEINDE SCHIDLITZ FÜR DIE JAKOB HEGGE KAPELLE IM JAHR 1934" (mittig).

Von dem Evangelischen Arbeiterverein, dem wohl der Bau der Jakob-Hegge-Kapelle zu verdanken war, ist mir bisher nichts Genaues bekannt. Er hat sich vermutlich darum bemüht, in Schidlitz neben der dort bis dahin einzigen evangelischen Kirche, der Heilandskirche im Westen, einen weiteren Ort für evangelische Gottesdienste im Osten zu schaffen; dieser wurde dann die Jakob-Hegge-Kapelle am Hagelsberg. Die Hauptkirche dieser Kapelle war übrigens die Katharinenkirche (siehe dazu auch Thread "Jakob-Hegge-Kapelle Schidlitz").

Herzliche Grüße
Ulrich

PS: Kannst Du, liebe Jutta, evtl. feststellen, welche Pfarrer ca. 1925-1934 in der Heilandskirche in Schidlitz tätig waren? Ich möchte gerne herausfinden, ob dort vielleicht Pfarrer Werner Lippky, der spätere Pfarrer der Jakob-Hegge-Kapelle, zuerst seinen Beruf ausübte. Von Hans-Jörg erfuhr ich nämlich früher, dass Pfarrer Lippky vor seiner späteren Wohnadresse Karthäuser Straße 18 (er zog dann ca. 1936/37 mit Familie weiter in den Orselnweg 21 um; er musste damals dem Ortsgruppenbüro Große Mulde der NSDAP Platz machen) im AB Danzig die Adressangabe Karthäuser Straße 145 hatte. Letztere Adresse liegt im Westen, die beiden Wohnadressen davor im Osten von Schidlitz. -
Auch für diese Recherche hast Du, Jutta, meinen besten Dank.

JuHo54
15.06.2013, 20:40
Hallo Ulrich ,
1925 : Albert Hoffmann ( siehe Ehrenvorsitzender ev. Arbeiterverein)
zugleich Pastor an der Strafanstalt in Danzig, Schießstange, Kirchenweg 4 - Paul Wolff Küster, Unterstr. 1- Albert Klammer , Organist, Kirchenweg 8 - Karl Sabitzki , Totengräber , Karthäuser Str. 77

1927: dito wie 1925

1928: dito wie 1925

1929: dito wie 1925

1931: dito wie 1925

1933: dito wie 1925 nur die Hausnummer von Sabitzki nun 73

1934: 1.Pfarrer Stelter, Kirchenweg 4, - 2. Pfarrer Lippky, Karthäuser Str. 145, Parterre - Paul Wolff Küster , Unterstr.1,- Alb. Klammer, oragnist , Kirchenweg 6, - K. Sabitzki , Totengräber , Karthäuser Str. 73

Liebe Grüße
Jutta

Ulrich 31
15.06.2013, 22:24
Super, Jutta, Du bist einfach klasse im Recherchieren!

Jetzt hast Du bei 1934 tatsächlich gefunden, dass in jenem Jahr Pfarrer Lippky (es kann sich nur um Werner Lippky handeln) noch 2. Pfarrer an der Heilandskirche in Schidlitz war (und deshalb dort in der Nähe, Karthäuser Straße 145, wohnte). Und das bedeutet nun, da Pfarrer Werner Lippky der erste und einzige Pfarrer an der Jakob-Hegge-Kapelle wurde und war, dass die Jakob-Hegge-Kapelle frühestens 1934 existierte. - Bingo! - Also wurde ich nach dieser Klärung nicht in der Jakob-Hegge-Kapelle getauft, wie von mir früher angenommen. Folglich muss ich nach meiner Taufkirche weiter suchen.

Ganz herzlichen Dank für Deine Hilfe, liebe Jutta, und beste Grüße aus Berlin.
Ulrich

ada.gleisner
16.06.2013, 16:46
Vor allem eine Frage an Jutta oder KurtPaul,
gab es in der Karthäuser Straße, Schidlitz, eine katholische Kapelle oder ein kath. Gemeindehaus oder Kindergarten? Katholische Klassenkameradinnen gingen oft auf dem Heimweg in ein Haus, das ich nicht mehr beschreiben kann, weiß aber, daß es was mit der katholischen Kirche zu tun hatte, wißt Ihr etwas darüber? Gruß von Ada

Ulrich 31
16.06.2013, 18:19
Hallo Ada,

Deine Frage unter #32 kann ich Dir leider nicht beantworten. Vielleicht ist dies aber Uwe über seine Mutter möglich.

Gruß Ulrich ("Kurt Paul" sind meine weiteren, als Benutzername verwendeten Vornamen)

JuHo54
16.06.2013, 20:42
Hallo Ada,
auch das kann ich dir beantworten. Das war die St. Franziskuskirche Schidlitz - Emaus in der Karthäuser Str. 186, das gehörte schon zur Vorstadt Emaus.
Ab ca. Hausnummer 177 bzw 182 gehörte die Karthäuser Str. nicht mehr zu Schidlitz , sondern zu Emaus ( AB Danzig 1940/41).
Pfarrer war Johannes Cymanowski, Vikare: Paul Preuß, Peter Heinrich Goergen, Organist Oberlehrer Otto Krebs.
Liebe Grüße
Jutta

JuHo54
16.06.2013, 20:55
PS
siehe auch hierzu der Beitrag von karin:
http://forum.danzig.de/showthread.php?5758-Kirche-in-Emaus
Liebe Grüße
Jutta

Ulrich 31
16.06.2013, 21:18
Hallo Jutta,

ich schalte mich noch einmal in die Frage von Ada in #32 und Deine Antwort in #34 ein. Das mit der Franziskuskirche ist mir auch bekannt (übrigens liegt sie jetzt im polnischen Siedlce mit anderen Angrenzungen; die dort befindliche Endhaltestelle der Straßenbahnlinien 10 - nach Neufahrwasser - und 12 - nach Oliva - trägt die Aufschrift "Siedlce"). Ich habe allerdings Adas Frage so verstanden, als suche sie nicht diese Kirche selbst, sondern ein irgendwie katholisch geprägtes Haus, das ihre katholischen Klassenkameradinnen oft auf ihrem Heimweg aufsuchten. Eine Kirche konnte das doch wohl nicht sein, allenfalls ein zur Kirche gehörendes Gebäude. Die Franziskuskirche, die ich vor kurzem selbst besucht habe, ist ein imposanter Bau mit angeschlossenen Nebengebäuden. Trotzdem habe ich keine Idee, was Adas katholische Mitschülerinnen evtl. dort so oft auf ihrem Heimweg wollten. - Warum hat Ada damals nicht einfach ihre Mitschülerinnen nach ihrem besonderen Interesse gefragt? Kinder sind doch neugierig.

Mit ratlosen Grüßen
Ulrich

Uwe
16.06.2013, 21:31
In der Nähe liegt ein größeres Gebäude bzw. Gebäudekomplex (Pfarrei). Ich weiß nicht, ob es heute noch vom Pfarrer als Wohn- und Amtshaus für seine Tätigkeit benutzt wird. Als ich vor 3 Jahren da war ging der Pfarrer nachdem er die Kirche verschlossen hatte in das Haus. Ada, ich denke das wird das Haus sein, was du suchst?

Herzliche Grüße

Uwe
16.06.2013, 21:33
Hier noch das ganze vom Satellit aus gesehen:

https://maps.google.de/maps?q=danzig&hl=de&ie=UTF8&ll=54.348271,18.609225&spn=0.001723,0.005681&sll=54.352025,18.646638&sspn=0.220497,0.727158&hnear=Danzig,+Gdańsk,+Woiwodschaft+Pommern,+Polen&t=h&z=18&iwloc=A

Es handelt, sich um die beiden Gebäude südlich der Kirche!

Herzliche Grüße

Uwe

Bartels
16.06.2013, 23:53
Hallo Ada,

ich vermute einmal, dass katholische Schäflein auch in Schidlitz Betreuung fanden. Leider geben meine Auszüge aus Einwohnerbüchern nichts dazu her.

Aber: Emaus hatte eine eigene Volksschule!

Bartels
17.06.2013, 00:15
Hallo Ada,

das katholische Pfarramt Emaus (Vikar Hoeft, aaO) befand sich 1939 in
Schidlitz, Günter-Deskowski-Str. 51 (ehem. Oberstr.)
und damit nur 20 Hausnummern von einem Eingang der Schule entfernt.

NB: Was haben Ulrichs Schulforschungen ergeben?

ada.gleisner
17.06.2013, 01:20
Danke an alle Antwortgeber, ich denke auch jetzt, daß es ein Nebengebäude der Kirche war. Da es in der Schule keinen Religionsunterricht gab, sind meine Mitschülerinnen wahrscheinlich dorthin zum Unterricht gegangen , der in der katholischen Kirche ja oft von einem Vikar gegeben wurde. Zu Ulrich : Ich war ein sehr schüchternes 7 - 9-jähriges Mädchen, daß sich wahrscheinlich nicht traute, danach zu fragen. Aber wie Ihr seht, ich habe das immer mit mir herumgetragen, dieses Geheimnis. Also danke für die Aufklärung. Gruß von Ada

Ulrich 31
17.06.2013, 11:55
Zu Rudolfs Nachfrage zu meinen "Schulforschungen" unter #40:

Bitte habe noch etwas Geduld. Ich werde demnächst in meinen Reisenotizen vom jüngsten Danzig-Besuch dazu berichten.

Gruß Ulrich

Bartels
19.06.2013, 22:41
Danke Ulrich,

ich freue mich darauf und übe mich in Geduld ...

Beste Grüsse
Rudolf H. Böttcher

Stejuhn
12.08.2013, 20:04
Guten Abend,

kann mir jemand die aktuelle Anschrift von ST. Katharinen nennen?

Viele Grüße Sigrid

Ulrich 31
12.08.2013, 21:35
Guten Abend Sigrid,

hier findest Du u.a. auch die aktuelle Anschrift von St. Katharinen: http://www.gdansk.karmelici.pl/.

Viele Grüße
Ulrich

Stejuhn
12.08.2013, 22:17
Danke Ulrich,

das finde ich ja klasse. Jetzt kann ich St. Katharinen anschreiben und um Auskünfte über meine Ahnen bitten.
Vielen Dank.

Viele Grüße Sigrid:)

radewe
12.08.2013, 22:51
Guten Tag Sigrid!
Zu #44, 46.
Auskünfte zu Ereignissen in der St. Katharinen-Kirche bekommst Du vom Diözesen Archiv Oliva.

Die Anschrift:
Erzdiözese ARCHIV
st. Bischof Edmund Nowicki 2, 80-330 Gdańsk Oliwa
geöffnet dienstags, mittwochs und donnerstags von 9,30 bis 13,00
Tel.: (0-58) 552-00-51 (Curia - fragen Sie nach dem Archiv)
[E-mail] archiwum@diecezja.gda.pl

Fr. Canon Dr.
Maciej April - Direktor des Erzbischöflichen Archiv
Schwester
Margarita Gnade ZSNM - Mitarbeiter des Erzbischöflichen Archiv

Grüße von Hans-Werner aus Hamburg

Stejuhn
14.08.2013, 17:53
Guten Tag Hans-Werner,

vielen Dank. Jetzt weiß ich wenigstens an wen ich mich wenden kann. Ich werde sofort meine Anfrage an die von Dir genannte Anschrift schreiben.

Viele Grüße Sigrid

Cilian
23.08.2013, 17:34
Hallo!,

meine Vorfahrin Elisabeth geb. Piper hat im Jahr 1678 in Steegen geheiratet.
Ihr Vater war Hanß Piper, ein Seuner (Hochseefischer) aus Danzig.
Elisabeth Piper wurde geschätzt zwischen 1650 und 1660 in Danzig geboren.
Kann mir jemand sagen, in welcher evangelischen Kirche ich jetzt nachsehen muss?
Da der Vater Hanß Piper ein Hochseefischer war, vermute ich, dass er irgendwo an einem Fischereihafen
(wenn es sowas gab) gearbeitet hat und dort vielleicht in der Nähe gewohnt hat.
Wahrscheinlich wurde in der Nähe dann auch die Tochter getauft.
In Danzig gab es ja ganz viele Kirchen. Einige kann man schon ausschließen, weil sie später beginnen/erbaut wurden.
In Frage kämen wahrscheinlich diese 10:

1) Aller Gottes Engel oder St. Michael (Taufen ab 1648)
2) Heilig Leichnam (Taufen ab 1632)
3) St. Annen (Taufen ab 1640)
4) St. Barbara (Taufen ab 1573)
5) St. Bartholomäi (Taufen ab 1581)
6) St. Johannis (Taufen ab 1602)
7) St. Katharinen (Taufen ab 1573)
8) St. Marien (Taufen ab 1580)
9) St. Salvator (Taufen ab 1635)
10) St. Trinitatis (Taufen ab 1651)

Peter von Groddeck
31.01.2014, 11:56
Liebe Forumer,
kann mir jemand mitteilen zu welcher evangelischen Kirchengemeinde der Sandweg in Danzig in den 20erJahren des vorigen Jahrhunderts gehörte?
Gruß Peter

Rahmenbauer14, + 1.11.2021
31.01.2014, 13:34
Hallo Peter,

alle meine Vorfahren aus dem Sandweg (Bürgerwiesen) wurden in der St.-Barbara-Kirche in Langgarten getauft und waren dieser Kirche ein Leben lang zugehörig bis in den Tod.

Ein schönes Wochenende wünscht

Rainer

Rahmenbauer14, + 1.11.2021
31.01.2014, 13:37
Zusatz zu #51:

auch wenn sie später in einer anderen Straße oder Stadtteil wohnten.

Rainer

Peter von Groddeck
31.01.2014, 19:32
Hallo Rainer,
herzlichen Dank und ein schönes Wochenende wünscht
Peter