Spruch unter Danzig-Bild gesucht

[JürgenRoswitha]

Hallo,
Als ein Neuling auf diesem Forum bitte ich um Hilfe. Meine Mutter - alte Danzigerin aus Langfuhr - starb und wir Kinder versuchen, einen Spruch wieder zu finden, der auf einem kleinen Bild (Krantor-Radierung?) stand und etwa dies thematisierte: ...waelder ..duene und haff ...ewiges Meer ...
Mit der Hoffnung. Dass es sich um etwas Bekanntes - Gedichtzeile? - handelt und es jenand kennt, bitten wir um Hilfe.
Alternativ suchen wir nach einem Spruch ueber Danzig, der die grosse Liebe unserer Mutter zu ihrer Heimatausdrueckt.
Danke soweit
Gruesse von Juergen (das bin ich) im Namen meiner Mutter (Roswitha)

[JuHo54]

Hallo Jürgen ,
irgendwie hat sich meine nachricht verselbstständig und ist "verschwunden". Also nochmal , ein herzliches Willkommen in unserer Runde.
Ich bin in besitz eines Atlanten meines Vaters über die ehemaligen "deutschen Ostgebiete".
Dort steht dieses Gedicht von Joseph Eichendorff direkt neben einer Zeichnung des Krantores - vielleicht ist es das Gesuchte?:

Dunkle Giebel, hohe Fenster,
Türme tief aus Nebeln sehn,
Bleiche Statuen wie Gespenster
Lautlos an den Türen stehn.

Ringsher durch das tiefe Lauschen,
über alle Häuser weit,
nur des Meeres fernes Rauschen -
Wunderbare Einsamkeit!

Träumerisch der Mond drauf scheinet,
dem die Stadt gar wohl gefällt,
als läg zauberhaft versteinert
drunten eine Märchenwelt.

Und der Türmer wie vor Jahren
Singet ein uraltes Lied.
"Wolle Gott dem Schiffer wahren
der bei Nacht vorüberzieht"

Liebe Grüße
Jutta

[Helga +, Ehrenmitglied]

HAllo Jürgen,

einen Spruch zu Danzig hab ich grad nicht, aber ein wunderschönes Gedicht

Heimat
(Wolfgang Federau)

Du kannst sie tausendmal verlassen.
Und kehrst doch immer ihr zurück
Sie ist mit Türmen, Kirchen, Gassen
dein unverlierbar letztes Glück.


Sie birgt der Jugend reinste Träume,
sie schließt dich ein wie Mutterschoß.
Sie dehnt sich über alle Räume.
Und nimmer kommst du von ihr los


So weit kannst du ja gar nicht gehen,
dass du sie einmal ganz vergisst.
Ihr Bild wird dir vor Augen stehen,
wo du auch immer weilst und bist.


So sehr kannst du dir nicht entgleiten,
dass dieses letzte Band zerreißt.
Weil, wo auch immer du magst schreiten,
ein Pfeil steht, der ... zur Heimat weist

[JürgenRoswitha]

Habt vielen Dank für die Antworten. Hier haben wir lange gesucht und den künstlerisch gemalten Spruch tief in anderen Erinnerungsstücken entdeckt - ich werde ihn fotografieren und Euch zeigen. Er lautet: Tore und Türme, Giebel und Gassen, Felder und Wälder, Düne und Haff, wilder Strom und ewiges Meer: Danzig - du meine Heimat
Aber drum herum ist alles traurig - er steht jetzt nämlich auf der Todesanzeige für meine Mutter (gestorben mt 91 Jahren). (Die letzten drei Worte haben wir Kinder zum Spruch dazu gesetzt).
Nochmal Danke,
Jürgen