PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Poguttke: Danziger Dominiksfreude



Rudi Bellon, + 24.08.2010
10.03.2008, 19:21
Danziger Domininksfreude

Na,meine Härren,nu lassen Se man Ihre hochpolitt´sche Bähandlungen
als Erdkugel-Oberflächen-Väteillungskommission hübsch unterwejens,
das vädirbt leicht dem Teng und is auch nich gut fiere Leber noch dazu bei
die aas´je Hitz! Kinder hab ich en Durscht,meine Ollsche hätt mich heit
zu Mittach obendrein noch Matjeshering mit Pullkartofflen väpaßt,also,
Oberchen,leifich kleines Hälles!

Tja,was ich sagen wollt,was sagen Se,daß der Domnik nu wieder
feierlich einjeleitet wird?Tjawoll!Allerhand Betrieb diesmal anne Breitenbachbrik!
Als alter Danzier hab ich mich das wie all in jene Jahre als kleiner Jung
anjekickt,wie se aufjebaut hahm.Jedem Dominiksmann hätt ich mecht
de Hand jeschittelt hahm,dänn die Freid jeht doch nu malen richtjen
ollen Danzjer nich aus de Knochen...

Wänn de Kastanien stachlich werden,-und all de erste Dahlien bliehn,-
dänn sieht ma(zwar nich mehr mit Ferden)-de Domninkswagen all in
Herden-pär Traktor ein in Danzich ziehn.
Ob auf dem Erdball auch,dem runden-de Mänschheit sonst noch was
ajiert,-kaum wird en Danzjer wo jefunden,-wo nich am Domninkt
intressiert;-dänn all seit Hunderte von Jahren -is Traditzjohn der
Domnink hier.-Muin Gommas,wie wä Pränters waren-und sah´n de
de Domninkswagen fahren,-dänn waren doch ganz kribblich wir!

Mui,dänn vom Dominikanerplatze ,-wo heit all lang de Marchthall steht,-
tat keiner sich doch wäch väzratzen,-ma hat dem Karussäll jedreht,-
bis vor ei´m alles glattwäch krieselt-und ei´m ne Gratisfahrt jeweehrt,-
glickselig huckt´ma und bedieselt-asls stolzer Reiter aufem Ferd.-Und
gab´s zu Haus von Mutter,Vater-auch Schacht wie dammlich,ma hiet´s
aus,-ma huckt im Kasperletheater-und kam zu Väsper nich nach Haus´
vägaß das Ahmbrot sälbst,das Mutter-all stullenweis hätt aufjefleit-und
kaut´fidel "Studäntenfutter"-in heechster Domininksselichkeit,-Steinflaster,
Thorner Katarinchen,-Johannisbrot hätt ma jeschmaust,-zu Haus´nahm
Vater ab das Riemchen- und flammt ei´m aus,daß man so saust!.Doch
ob der Podaz heiß auch brannte,-weil doch der Vater aasich stark,-am
andern Tach ( na klar doch!)rannte,ma wieder aufem Dominínksmarkt.

Fierm Dittchen kennt´im Panorama die Welt im Bild ma da besehen,-
bekickt sich jeder da das Drama ,-was irgendwo wie war jeschehn,
Ob Peking oder Posemuckel,-ob Waschawa oder Machandelbrick,- ne
Jänsehaut kroff iebern Puckel,ei´m,wänn ma durch die Gläser kickt.
Und noch im Traum des Nachts ,ei weihcher!
-erlebtma nach das Stick für
Stick:Untaten aus der fernsten Reichen,-manch einer mißt da foorts
erbleichen-bei all die abjemalne Leichen,-Scharfrichters,Merders,
Brandunglicks´!

Aus alle Wält de stärkste Männer-sah staunend ma da aufmaschiert-
und hast naher zu Freinde so inHaus als Könner-dem "reem´chen Ringkampf"aufjefiert.
Fakire sah ma Wunder gaukeln-daß ei´ms im Breejen surrt´und schnurrt´,
und inne Russenschaukel schaukeln-tat ma,daß ei´m bald seekrankwurd.-

Mang all die Zälte und die Wagen-schlich ma egal rum wie´n Schakal-wie d
Freinde so in Jugendtagen-es war einmal,es war einmal...
Doch is auch gonn de Lockenfille,-de Schusterkugel spiejelblank,-sieht
doch doch der Domininkskrach,der schrille -mit sein Jetute und
Jebrille-ei´m wie als Jung jätz mitten mank!-Zwar is ma nich wie damals leifisch,-
wankt längst als wirdjer Zrohr all rum,-doch auf die Art von "Wirde" feif ich
und jedem Domoninksfreind begreif ich,- treibt er sich froh da gleichfalls
rum.

Hält ma dabei son Kinderhandchen-und heern ma´s jubeln selich froh
fiehlt ma sich wie im Jugendlandchen-als weer ma´s rächt en Jungchen so.
-Kein ächter Landsmann woll bestreitet:wänn´s piept,feift,dudelt,
klingert,tost-weil nu der Domnink einjeleitet,-dänn fehlt kein richtjer
Danz´jer!Prost

Rudi Bellon, + 24.08.2010
10.03.2008, 19:52
Entschuldigung bitte !!!
Mein Beitrag"Danziger Dominiksfreunde" ist eines
der Stammtischgespräche des Rentiers Poguttke.
Schriftsteller und Redakteur der "Danziger Neueste
Nachrichten",Fritz Jaenicke(Schöpfer des literarischen
Danziger Originals "Poguttke").
Fritz Jaenicke ist am 26.7.1945 in Danzig gestorben.
Beerdigt wurde er auf dem Olivaer Friedhof unweit
der Friedhofskapelle.
Habe vergessen es zu schreiben.Sorry!