PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Nachruf auf Harry Sass, + Ende 2006



Wolfgang
13.04.2008, 17:05
Noch in unserem Vorgängerforum Danzig-L informierte uns Rolf Habermann am 02. Dezember 2006 vom Ableben unseres Freundes Harry Sass. Ihm zum ehrenden Gedenken habe ich den Nachruf übernommen.

> In Danzig-L@yahoogroups.de (http://de.groups.yahoo.com/group/Danzig-L/post?postID=zRtVXxPfHeh73qYSsBX2nlAuJVaw3hXqkmCrgC N2m-ae9ToUTkNbaMGbkvTBybcszm4nBrlwHHj1grw54ecejlg) hat rolfgrange@... geschrieben:
> Vor einer Stunde erhielt ich einen Anruf von der Tochter von
> unserm Landsmann und Freund," Harry Sass" aus North Carolina,
> frueher Tiegenhof,dass er an Herzschlag gestorben ist.
> Er war "71" Jahre alt,erschuettert und traurig ,gebe ich Euch
> diese traurige Nachricht.

Traurig und voll Schmerz habe ich die Nachricht vom Ableben unseres "Toffer" (Tiegenhofer) Freundes und Landmanns Harry Sass empfangen. Harry Sass war einer der Ersten in unserem Forum und zahlreiche Beitraege zeigten seine tiefe Verbundenheit zur Heimat. Mit Harry Sass verliere ich auch einen guten Vereinskameraden im "Tiegenhoefer Verein".

Harry Sass begann viele seiner Emails mit dem Gruss: "Liebe Landsleute und alle die mitlesen, Aloha!"

und er beendete sie mit: "Herzliche Grusse von Nord Carolina, USA
Aloha oe
Hilo Harry euer Toffer Landsmann"

Harry war auf Hawaii stationiert und dort fuehlte er sich wohl. Im Danziger Hauskalender 1993 erlaeutert er uns den Gruss "Aloha" und dort ist auch seine Yacht "Aloho oe" zu bewundern.

Harry, der "Senator" vergass seine Heimat nie. Er hegte engen Kontakt zu den Danzigern in den Staaten, u.a. auch zu unserem Rolf Habermann, mit dem ihn eine enge Freundschaft verband.

Harry Sass zu Ehren und als letzten Gruss sollen ihm die folgenden Worte von Wolfgang Federau mitgegeben werden.

=====
Wartende Heimat

Wohin entfloh, was wir so zärtlich hegten?
Das Haus, das warm und schirmend uns umgeben?
Die vielen Dinge, die wir so liebend pflegten?
Wohin das ganze, so vertraute Leben?

Wo blieb die Stadt, die wir so innig kannten,
in deren Gassen wir als Kinder spielten?
Und wo die Stätte, die wir Heimat nannten,
die wir einmal für ewig unser hielten?

Ist diese Stadt, mit Türmen, Giebeln, Toren,
verträumten Winkeln, alten Wirtshausschildern,
uns wirklich ganz entrissen und verloren?
Lebt sie nur noch in ein paar alten Bildern,

die wir zuweilen in die Hände nehmen,,
wenn Sorge und wenn Heimweh uns umnachten,
und – unsrer Rührung uns zu schämen –
sehr lange und sehr nachdenklich betrachten? …

Nein! Sie ist da, die Heimaterde,
Und wie viel sie des Leides auch erfahren,
sie harret still, dass jene Stunde werde,
da ihre Kinder zu der Mutter fahren.
=====

Harry Sass kehrt nun heim.

In Trauer
Wolfgang Naujocks


===========================

Auch Rolf Habermanns Frau Grange schrieb einen Nachruf den Angelika ins Deutsche übersetzte:

Liebe Danziger,
mein Herz ist mit Euch allen ob des schmerzlichen Verlustes von Harry Sass. Irgendwie fühle ich, dass dieser Mann, der sein Heimatland so sehr geliebt hat nun am Himmelstor in einem grossen weissen Merces-Benz ankommt und Gott ihn willkommen heisst wegen seines grossen Geistes (Gesinnung) und seiner Liebe für alle (jeden).

Wir wollten uns immer treffen. Entweder hat er mich eingeladen nach North-Carolina zu kommen oder uns in Danzig zu treffen und warf eine Münze, oder zwei, in die Mottlau. Er sagte er würde warten oder wir sagten wir würden im selben Flugzeug kommen. Das war immer der Dialog mit dem Mann, der alle Anrufe mit "Aloha" begann.

Wie sein singendes Gegenstück Frank Sinatra ging auch Harry SEINEN Weg. Er überlebte so viele freudige Jahre mit seinen Freunden, Familie und seiner geliebten Tochter, dass es schien er hätte 9 Leben and würde immer leben - es schien, er würde niemals gehen (uns verlassen). Sein Weg durch´s Leben war voller Stolz und lautstark so wie er mit Schwung allen Schicksalsschlägen begegnete. Er war vornehm, freundlich, gefühlvoll, liebend, stolz, musikalisch, hingebungsvoll und auch gross in seiner Freundschaft (Liebe) zu meinem Ehemann Rolf Habermann; und vielleicht war es ein Mischung aus allem. Er war immer Harry Sass. Es schien als habe er nur wenig materiellen Besitz aber er hatte alles was er wollte. Er war Klasse und ein Freund der auch zurückgab.

Zum Schluss möchte ich Euch berühren (erinnern). Stellt Euch das Bild vor von allen die Harry Sass in Amerika geliebt (geschätzt) haben und ich habe sie alle gebeten, sich zu erheben und einen letzten Applaus zu spenden für Harry und für seinen Beitrag zur Menschlichkeit, sowohl hier in Amerika als auch in seinem geliebten Danzig. Selbst im Tod Harry, erhältst Du eine tiefempfundene standing ovation.

Wir können nicht sehen, wie die Türen der Limousine sich öffenen vor der Himmelstür und Harry zum Fahrer sagt "bitte lass mich ein liebevolles Auf Wiedersehen zu meinen Danzigern und ein Aloha zu meinen Angehörigen sagen".
Grange Habermann

Rolf80
13.04.2008, 21:34
Lieber Wolfgang ,Ihr Lieben alle,in dieser Stunde des Fruehlings " 2008" Gedenken wir unsere Freunde und Landsleute,die uns in den letzten 65 Jahren verlassen haben.
In meinem Gebet ,auch zu Euch hier aus Amerika,God bless you all,von den Habermanns - Grange und Rolf