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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Danziger Sparkasse



UweKrüger
11.11.2012, 11:25
Mein Vater war an der Danziger Sparkasse tätig.Ich suche Bücher etc. über die Geschichte der
Danziger Sparkasse.Wer kann helfen?

Uwe
11.11.2012, 11:42
Hallo Uwe,

herzlich Willkommen hier im Forum. Leider kann ich Dir bei deinem Wunsch nicht weiterhelfen. Ich weiß nur die Kontonummer meiner Oma bei der Sparkasse Danzig damals, da ich die in der Kopie der Soldkarte meines Opas vorliegen habe. Aber ich denke das hilft dir wenig. ;)

Herzliche Grüße

Uwe

Wolfgang
11.11.2012, 12:12
Schönen guten Nachmittag,
hallo Uwe,

ich weiß, dass zur Danziger Sparkasse einiges in "Unser Danzig" geschrieben wurde. Aber gerade in den nächsten Tagen habe ich leider absolut keine Zeit, danach zu recherchieren. Vielleicht kann sich ein anderes Forummitglied an solche Artikel erinnern und Dir diese zur Verfügung stellen. Es würden auch schon Hinweise auf die Artikel ausreichen, denn die meisten Ausgaben von "Unser Danzig" habe ich ja schon eingescannt.

Viele Grüße aus dem Großen Werder
Wolfgang

Ulrich 31
11.11.2012, 13:30
Hallo UweKrüger,

versuche es einmal hier: http://www.duesseldorf.de/stadtarchiv/fortgeschrittene/tektonik/deposita/findbuecher/4_107kulturwerkdanzig.pdf.

Gruß Ulrich

radewe
11.11.2012, 14:14
Guten Tag,
Wolfgang Du erwähntest in den früheren Beiträgen unterschiedliche Danziger Sparkassen.
http://forum.danzig.de/showthread.php?2652-Danziger-Kreditinstitute&p=12710&viewfull=1#post12710
Weitere Verwendungen / Veröffentlichungen bedürfen der ausdrücklichen Genehmigung durch den Rechteinhaber ;)

Grüße von Hans-Werner aus Hamburg

Ulrich 31
11.11.2012, 20:57
Hallo UweKrüger,

im Hinblick auf den Beitrag von Hans-Werner diese Frage an Dich: War Dein Vater bei der Danziger Städtischen Sparkasse tätig?

Gruß Ulrich

Hans-Joerg +, Ehrenmitglied
11.11.2012, 23:13
Hallo Uwe
Evtl. bitte an anderer Stelle dazu ein Thema aufmachen....
Hätte vielleicht was für Dich.
Hier sind keine Anhänge möglich.
Viele Grüße
Hans-Jörg

dardol
21.11.2012, 20:29
Hier ist mein Artikel zum diese Thema und Reklame http://www.wolneforumgdansk.pl/viewtopic.php?t=1201&highlight=sparkasse

Ulrich 31
21.11.2012, 20:49
Danke, dardol, für Deinen Link.

Durch ihn (siehe Reklame) habe ich, mich erinnernd, erfahren, dass die SPARKASSE DER HANSESTADT DANZIG einen ihrer Hauptsitze in der Langgasse 47 hatte. Dorthin nahm mich meine Mutter gelegentlich als Kind mit. Was mich dort verwunderte, war der im Innern gleich neben dem Eingang am Boden stehende Spucknapf. - Heute hier undenkbar!

Viele Grüße
Ulrich

jaro.
22.11.2012, 20:47
Hallo Uwe,

das interessante ist, das Gebaude der Sparkasse stand noch kurz nach dem Krieg,wann und warum es abgerissen wurde weiss kein Mensch.Eines der letzen Bilder hier- http://www.forum.dawnygdansk.pl/files/sparkasse_3_195.jpg

Vor einem Jahr hat man die Fundamente freigelegt http://www.forum.dawnygdansk.pl/files/bank_386.jpg


Gruss
jaro.

Ulrich 31
22.11.2012, 21:47
Hallo jaro,

bist Du sicher, dass Dein Link von heute, 20:47 (Absatz 1) das Gebäude in der Langgasse 47 zeigt? Das dort gezeigte Gebäude steht offensichtlich an der Einmündung in eine Seitenstraße (Eckgebäude). Ich habe, allerdings dunkel, eine andere Lage und ein anderes Aussehen der Sparkassen-Adresse in der Langgasse in Erinnerung.

Leider kann Dein in Absatz 2 folgender Link (schwarz > freigelegte Fundamente) nicht geöffnet werden. Vermutlich liegt das daran, dass vor seinem Anfang eine Leertaste fehlt.

Gruß Ulrich

Uwe
22.11.2012, 21:50
Hallo Ulrich,

jetzt kann der Link auch geöffnet werden.

Herzliche Grüße

Uwe

Ulrich 31
22.11.2012, 22:20
Hallo Uwe,
danke für Deine Hilfe. Du warst ja damit superschnell!

Hallo jaro,
das mit Link 2 geöffnete Foto zeigt eindeutig, dass diese Stelle (vorausgesetzt, die Lokalität von Bild 1 und Bild 2 ist identisch) nicht in der Langgasse liegt. Beweis: Im Hintergrund sind Mottlau, Lange Brücke und Krantor zu sehen. Allerdings bekomme ich Probleme, diese Stelle genau zu orten; denn als ich vor einem Jahr (entspr. Datum der Freilegung der Fundamente) in Danzig in der Nähe dieser Stelle (könnte Niederstadt sein) war, konnte ich dort nichts an solcher Freilegung beobachten. - Du wirst uns aber sicher genau sagen können, wo nun diese Freilegung (Bild 2) liegt. Darauf bin ich gespannt. Denn diese Auskunft würde dann auch erklären, welche Filiale welcher Sparkasse dort früher ihren Sitz hatte.


Herzliche Grüße
Ulrich

dardol
23.11.2012, 11:05
Sparrkasse das ist Milchkannengasse, links von Brücke an Motlau. Heute unbewohnt Platz und Asgrabund. Sind Informationen, dass dort ist Kasse aus Sparrkasse mit viel Geld vergraben.

Hans-Joerg +, Ehrenmitglied
23.11.2012, 11:23
Hallo
Hier Etwas zur Sparkasse Danzig
Viele Grüße
Hans-Jörg

Ulrich 31
23.11.2012, 12:22
@UweKrüger: Hallo, wir haben von Dir nach mehreren Antworten zu Deiner Frage nichts mehr gehört. Reichen Dir diese Antworten, insbesondere die heutige von Hans-Jörg?

@dardol: Hallo, vielen Dank für Deinen Ortshinweis. Ja, ich erinnere mich, vom Grünen Tor aus hinter der Grünen Brücke links (frühere Milchkannengasse) war bisher noch ein freies, unbebautes Gelände, Rest nach der vollständigen Zerstörung. Wenn dort also jetzt die Fundamente einer früheren Sparkassenfiliale ausgegraben werden (wurden?), dann habe ich Probleme, eine solche ehemalige Adresse für eine Sparkassenfiliale in den zugänglichen Informationen zu finden (z.B. hier: http://forum.danzig.de/showthread.php?2652-Danziger-Kreditinstitute).

Viele Grüße
Ulrich

Ulrich 31
23.11.2012, 13:06
Hallo Hans-Jörg,

Du findest doch vermutlich in Deinen umfänglichen Unterlagen eine Auflistung der Sparkassenfilialen im Danzig vor 1945. Könntest Du bitte mal recherchieren, ob es eine solche in der Milchkannengasse gab? Ich wäre Dir für Suche und besonders Fund dankbar.

Viele Grüße
Ulrich

Rahmenbauer14, + 1.11.2021
23.11.2012, 13:36
Hallo Ulrich,
darf ich für Hans-Jörg einspringen? Habe in der Milchkannengasse (AB 1942) folgendes gefunden:

12484 vielleicht findet hier sich der Geldschatz.

Gruß
Rainer

Hans-Joerg +, Ehrenmitglied
23.11.2012, 13:57
Naja
Hätte zwar noch was .. aber wohl kein Interesse von UweKrüger..
Viele Grüße
Hans-Jörg

MeinEichwalde
23.11.2012, 15:21
LIebe "Sparkassen Freunde ", haha
Ok ich kannte das Forum wolnemiastodgansk gar nicht.Wäre das nicht die Gelegenheit für die Museen einzukaufen.?
Ich frag ja nur ...

Postkarten und so weiter sind auch auf youtube aus dem Marineburg Archiv und dem Tiegenhof Archiv unter dem Stichwort Werdermuseum.
Werden diese Funde auch auf diesem wolnemiasto Forum gezeigt ?
Herzliche Grüße
von Delia Güssefeld,Enkelin von Friedel Schroedter-Eichwalde, heute Firma DAnko Debina

Ulrich 31
23.11.2012, 15:54
Hallo Rainer,
Dein Fund klingt interessant (Schatzsuche), führt aber zu keiner Sparkasse.

Hallo Hans-Jörg,
zeig doch ruhig bitte Deine Sparkassen-Adressen-Schätze, auch wenn sich UweKrüger bisher nicht wieder gemeldet hat. Die Entwicklung der Antworten auf seine Anfrage macht nun auch in anderer Richtung (Sparkassen-Adressen) neugierig. Würde mich freuen, wenn Du meiner Bitte nachkommst.

Viele Grüße
Ulrich

Hans-Joerg +, Ehrenmitglied
23.11.2012, 17:00
Hallo
Hier ein Photo
" Danziger Sparkassen Aktienverein...."
später nach Info von Wolfgang von der Sparkasse Danzig übernommen....
Viele Grüße
Hans-Jörg

Ulrich 31
23.11.2012, 18:48
Klasse, Hans-Jörg, das ist ja genau das "heile" Foto vom "kaputten" Gebäude, das uns jaro gestern um 20:47 gezeigt hat! - Und jetzt aber nochmals die Frage dazu: Wie war seine Adresse?

Viele Grüße
Ulrich

Uwe
23.11.2012, 19:47
Hallo Ulrich,

das Gebäude muss in der Milchkannengasse gewesen sein. Das Foto scheint vom Grünen Tor über die Mottlau gemacht zu sein. Im Hintergrund ist auch das Milchkannentor zu sehen.

Herzliche Grüße

Uwe

Rahmenbauer14, + 1.11.2021
23.11.2012, 20:11
Hallo Ulrich und Uwe,

ich bin der Meinung, daß es meine # 18 ist. Laut dem "interakt. Plan - 1940" liegt dieses Gebäude gleich links hinter der "Gn. Brücke" auf der Milchkannengasse Richtung "Langgarten". Seit wann Kämmerei bzw. Sparkasse? Müßte in den vorjährigigen AB recherchiert werden.

Eine Sparkassenfiliale befand sich in "Langgarten" Nr. 14, lt. AB 1942.

Gruß
Rainer

Hans-Joerg +, Ehrenmitglied
23.11.2012, 20:31
Hallo
Hier etwas dazu..... die Aufnahme war doch etwas älter....
Viele Grüße
Hans-Jörg

Bartels
23.11.2012, 21:01
Hallo Hans-Jörg,

mit Telefon- Nr. 21 ist das ein sehr alter Eintrag, von wann?

Sparkassen wurden ab ca. 1830 als "Banken" der kleinen Leute, d.h. für Dienstmädchen, Lehrlinge usw. usw., gegründet. - Zum Sparen mit ca. 5 % Zinsen, die "Sponsoren" konnten zu 5% ausleihen, die Arbeit wurde anfangs ehrenamtlich geleistet.

jaro.
23.11.2012, 21:22
Hallo Ulrich,

es handelt sich natuerlich um die Filiale in der Milchkannengasse/ul.Stagiewna hier noch ein Bild nach dem Krieg http://www.forum.dawnygdansk.pl/files/sparkasse_2_101.jpg Ich habe auch ein Bild von der gesuchten Sparkasse Langgasse http://www.danzig-online.pl/tours/452.jpg

Viele Gruesse
jaro.

Hans-Joerg +, Ehrenmitglied
23.11.2012, 21:23
Ach ja .... 5% .... lange her.... bzw. solange auch nicht ....
Wenn ich mir noch weitere Unterlagen bei mir zu diesem Thema anschaue.....


Aufnahme / Beschreibung von 1908 / 1909 !!!
Viele Grüße
Hans-Jörg

Ulrich 31
23.11.2012, 21:51
Besten Dank an Hans-Jörg, Uwe und Rainer!

Gemeinsam ist nun durch Euch geklärt: Adresse dieses Gebäudes = Milchkannengasse 33/34, gleich links hinter der Grünen Brücke in Richtung Milchturm/Langgarten, also dicht an der Mottlau gelegen.
Unterschiedlich sind die Angaben, welche Institution in diesem Gebäude mit dieser Adresse ansässig war:
nach Rainer > "Kämmereiverwaltung der Hansestadt Danzig", nach Hans-Jörg > "Sparkassen-Akt.-Verein" ("Danziger Sparkassen Aktienverein"), [nach Wolfgang > "später Sparkasse Danzig"]. Deshalb interessiert, von wann die Quellen von Rainer und Hans-Jörg sind (Hans-Jörg zusätzlich: "... die Aufnahme war doch etwas älter ...").
Könnte es evtl. sein, dass in jenem Gebäude verschiedene Institutionen gleichzeitig untergebracht waren?

Könnt Ihr auch dies noch klären? Wäre schön.

Viele Grüße
Ulrich

Ulrich 31
23.11.2012, 21:58
Hm, wurde zeitlich wieder mal überrollt. Deshalb auch noch besten Dank an jaro für das besonders schöne Foto vom leider zerstörten Bankhaus. - Es bleibt zu hoffen, dass die jetzt dort noch bestehende Brache durch ansprechende Neubauten ausgefüllt wird.

Viele Grüße an jaro von
Ulrich

Hans-Joerg +, Ehrenmitglied
23.11.2012, 21:59
Hallo
Wolfgang hatte es doch beschrieben ... Anfangs " Sparkassen Aktien Verein " ... später von der " Sparkasse" übernommen....
Viele Grüße
Hans-jörg

jaro.
23.11.2012, 22:01
Last but not least

die Sparkasse Langgasse 47 von innen http://www.danzig-online.pl/bud/133.jpg

Viele Gruesse
jaro

Ulrich 31
23.11.2012, 22:05
Ach jaro,

ich vergaß, mich noch ganz besonders für den Link zum Foto der ehem. Sparkassenfiliale in der Langgasse 47 zu bedanken (siehe im Hintergrund kleine Türme von der Marienkirche). Ja, dort bin ich als Steppke gelegentlich mit meiner Mutter gewesen und habe mich über den Spucknapf hinter der Eingangstür gewundert.

Nochmals Dank und viele Grüße
Ulrich

Ulrich 31
23.11.2012, 22:09
Wieder von Dir zeilich überrollt, danke ich Dir, jaro, herzlich für das nachgereichte Innenfoto.

Viele Grüße
Ulrich

Rahmenbauer14, + 1.11.2021
24.11.2012, 11:20
Hallo Ulrich,

zu Deiner Frage in #30: Quelle ist das Danziger Adreßbuch von 1942.

Ein schönes Wochenende wünscht

Rainer

Rahmenbauer14, + 1.11.2021
24.11.2012, 13:10
Hallo Ulrich und Sparkasseninteressierte,

hier ein Adressbuchauszug - Milchkannengasse 33-34 von 1939: 12493 hier noch Danziger Sparkasse und Bewohner

und von 1940-41: 12494 hier Kämmereiverwaltung

Gruß

Rainer

Ulrich 31
24.11.2012, 15:17
Hallo Rainer,

besten Dank für Deine Mühe und Sorgfalt! Ich freue mich über Deine endgültig klärende Information, die nochmals die genaue Lage des betr. Gebäudes (zwischen Grüner Brücke und Hopfengasse) bestätigt. Außerdem geht aus den von Dir gezeigten AB-Auszügen aber auch noch folgendes Interessante zu diesem Gebäude hervor:
1) Eigentümerwechsel > 1939 (also vor Kriegsbeginn) Danziger Sparkassen-Aktienverein, 1940-41 (also nach Kriegsbeginn) Städt. Grundbesitzverwaltung.
2) Mieterwechsel > 1939 Danziger Sparkassen- Aktienverein, Sparkasse und Bankgeschäft; eine polnische (!) Getreide-Im- und Export-Firma: Centrala Rolnikow S A w Poznaniu, Zweigniederlassung Danzig; Hausmeister; Eisenwaren- und Maschinenhandlung Rexin; ein (vermutlich jüdischer?) Arzt Prof. Dr. Adolf Wallenberg;
1940-41 nur noch Kämmereiverwaltung der Stadt Danzig und anderer Hausmeister.

Nach Kriegsbeginn wurden in dem betr. Gebäude also (wahrscheinlich zwangsweise) sowohl der Eigentümer als auch die Mietparteien komplett ausgetauscht.

Viele Grüße
Ulrich

Hans-Joerg +, Ehrenmitglied
24.11.2012, 15:18
Hallo
und noch etwas aus meiner Sammlung ....Sparkasse ~ 1924 !
Suche weiter...............
Viele Grüße
Hans -Jörg

Ulrich 31
24.11.2012, 15:52
Hallo Hans-Jörg,

auch Dir besten Dank für den zusätzlichen Griff in Deine Sammlung (was da wohl noch folgt?). Das sind die ersten Berichte vom am 1. Dezember 1924 eröffneten Umbau der Hauptstelle der "Sparkasse der Stadt Danzig" zwischen Langgasse 47 und Jopengasse 36-38. Interessant der Vergleich von Deinem Bild 1 (Hausfront mit Eingang in der Langgasse 47) mit dem gleichen, aber späteren Bild nach jaro.'s Link 2 von gestern, 21:22: Dein Bild 1 zeigt noch nicht den späteren Giebelschmuck (Gemälde in mittlerer Nische) und auch noch nicht die gemeißelte Beschriftung "Sparkasse der Stadt Danzig" über dem Eingang.

Nochmals Dank für diese schöne Erinnerung und viele Grüße
Ulrich

Rahmenbauer14, + 1.11.2021
24.11.2012, 16:58
Hallo Ulrich,

im Danzig-AB 1929 stand zum 1.Mal ein Geschäft der Danziger Sparkasse: 12499

wo bei bis incl.AB 1928 kein Bankgeschäft vorhanden war: 12500 aber der Eigentümer des Gebäudes mind. zurück bis zum Jahr 1921 die "Danziger Sparkasse" war.

Gruß

Rainer

Ulrich 31
24.11.2012, 22:33
Hallo an Rainer und alle anderen Sparkassen-Forscher,

mit Rainers AB-Auszügen von 1928, 1929, 1939 und 1940-41 zum Gebäude in der Milchkannengasse 33-34 (vielen Dank dafür!) wird gezeigt, dass dieses Haus in dieser Zeit eine recht wechselvolle Geschichte hatte, besonders seine Mieter betreffend. Sie zeigt 1928 überwiegend gutgestellte Mieter (insgesamt 10) nebst Hausmeister und Chauffeur, aber nur ein "Reedereibüro und Kohlen" und 1940-41 dann ausschließlich die Kämmereiverwaltung mit Hausmeister.

Es ist doch interessant und erstaunlich, was hier im Forum so alles fast detektivisch "erforscht" wird.

Viele Grüße
Ulrich

Jürgen Albrecht
25.11.2012, 12:22
Der Frust über ein Danziger Sparbuch

Unsere Mutti hatte in Danzig als Kindermädchen alle mühsam verdienten Dittchen zur Sparkasse gebracht. Mit unserer Geburt hatte sie für uns drei Jungen jedem ein Sparbuch angelegt. Wir stritten uns gerne, wär wohl der Reichste sei? Dann standen ja noch Gulden in den Büchern, die ja etwas Besonderes waren, ein gehobener Reichtum also! Wir haben unsere Mutti immer gerne zur Sparkasse in der Langgasse begleitet, vielleicht mit dem Wunsch, auch einmal hinter dem Schalter zu sitzen.. Unsere Mutti war eine sehr sparsame Frau. Nur in wenigen Fällen war sie großzügig, z.B. wenn Musikanten im Hinterhof spielten, wickelte sie einige Dittchen in Zeitungspapier ein und war sie herunter oder wenn wir mit der Krantorfähre zur Innenstadt fuhren, statt zu laufen! Bemerkenswert ist, dass sie ihre gewissenhafte Sparsamkeit über mehrere Generationen ohne Einflussnahme vererbt hat.

Unsere Sparbücher waren in den Kriegstagen unsere ständigen Begleiter. Sie waren immer in unserer Nähe, sei es im Luftschutzkeller, bei den Irrwegen durch das brennende Danzig, im Super-Bummelzug nach dem neuen Deutschland. Sorgsam waren sie aufgehoben in dem aus Handtüchern genähten Rucksack unserer Mutti. Bei der Zwischenstation im Gut Scheune bei Stettin mussten wir in einer weißgetünchten Box eines großen Pferdestalls nächtigen. Unsere Mutti versteckte die Sparbücher und die letzten Reste der Reichsmark in den unbeheizten Kanonenofen des Pferdestalls, denn es hieß, es wird alles abgenommen, bevor wir die Grenze überschreiten. Die große Fahrt endete am nächsten Tag im Flüchtlingslager in Berlin-Zehlendorf ohne größere Verluste.
Hier mussten die Familie vier Monate warten, weil die Folgen der brotlosen großen Reise
für den Jüngsten im Krankenhaus auskuriert werden mussten. Die Sparbücher haben diese Wartezeit in einem neuen Versteck auch gut überstanden. Am nächsten Tag nach der Krankenhausentlassung wurden wir in der SBZ (Sowjetische Besatzungszone) angesiedelt. Es verging einige Zeit, wir Kinder spielten mit den Sparbüchern und träumten, wenn wir doch bloß diese wenigen Piepen hätten, damit wir uns endlich mal wieder sattessen könnten. Eines Tages hieß es, die Sparguthaben werden in der üblichen Abwertung 1 zu 10 freigegeben. Die Freude wurde schnell getrübt. „Wir können Ihnen nichts geben, Ihre Sparkasse liegt im Ausland. Wenden Sie sich an Ihre Sparkasse in Polen!“ Die jahrelange Arbeit unserer Mutti wurde so zu Null abgewertet. Der Begriff Sparkasse gilt eben für beide Seiten, aber der Verlierer steht immer fest.
Der Schock und Frust unserer Mutti saß fest. Vierzig Jahre hatte sie gebraucht, um unseren vermissten Vater beim Gericht für Tod zu erklären. Mein Bruder musste sie dazu mühsam überzeugen, weil sonst ein Teil ihres neuen Sparbuchs auch noch dem toten Vater zusteht.
Viele Jahre nach diesen Enttäuschungen fragten wir unsere Mutti: „Hast Du noch die Danziger Sparbücher?“ „Ich habe alles verbrannt, die Reisepässe, die Sparbücher! Endlich muss Schluss damit sein!“
Nun sprang der Frust auch zu mir über. Das einzige heimatliche Dokument mit meinem Namen war dahin, wo ich doch alles sorgsam aufhebe, was meine Geburtsstadt betrifft.


Freundliche sparsame Grüße Jürgen

MeinEichwalde
26.11.2012, 19:51
Liebe Sparer,
nur zur Anregung . Aus den Beständen des Westpreussischen Landesmuseum, die ich in meinem neuen Buch dokumentiere.
es kann bei youtube unter werdermuseum gefunden werden.
Das Buch enthält neben Fotos den Komplettkatalog der Sammlung Tiefenhof.
Herzliche Grüße der Museumsfreundin
Delia
2 Genossenschafts-Sparbuch des Marienauer Spar- und Darlehenskassen-Vereins für die evgl. Kirchengemeinde Marienau. Ausgestellt 24.07.1942. Im WLM-Depot



2 Kontogegenbuch der Raiffeisenbank Tiegenhof für die evgl. Kirchengemeinde Marienau, 1943. Im WLM-Depot



2Postsparbuch (Nr. 10.481.728) für Elfriede Pätz, geb. Müller aus Fürstenau bei Tiegenhof. Ausgestellt 1943. Im WLM-Depot



2Postsparbuch (Nr. 3.228.715) für Magdalene Albrecht aus Kl. Mausdorf. Ausgestellt 1940. Im WLM-Depot

MeinEichwalde
26.11.2012, 19:54
mir leid es kommt von einer word datei die ich wohl lange mich benutzt hatte
hier die lesbare version

Liebe Sparer,
nur zur Anregung . Aus den Beständen des Westpreussischen Landesmuseum, die ich in meinem neuen Buch dokumentiere.
es kann bei youtube unter werdermuseum gefunden werden.
Das Buch enthält neben Fotos den Komplettkatalog der Sammlung Tiefenhof.
Herzliche Grüße der Museumsfreundin
Delia
2 Genossenschafts-Sparbuch des Marienauer Spar- und Darlehenskassen-Vereins für die evgl. Kirchengemeinde Marienau. Ausgestellt 24.07.1942. Im WLM-Depot
2 Kontogegenbuch der Raiffeisenbank Tiegenhof für die evgl. Kirchengemeinde Marienau, 1943. Im WLM-Depot
2Postsparbuch (Nr. 10.481.728) für Elfriede Pätz, geb. Müller aus Fürstenau bei Tiegenhof. Ausgestellt 1943. Im WLM-Depot
2Postsparbuch (Nr. 3.228.715) für Magdalene Albrecht aus Kl. Mausdorf. Ausgestellt 1940. Im WLM-Depot

jaro.
26.11.2012, 22:07
Hallo Juergen!

Ich habe da was gefunden.So sah es also aus.. http://www.danzig-online.pl/bud/s624.jpg
http://www.danzig-online.pl/bud/s623.jpg http://www.danzig-online.pl/bud/s626.jpg


Gruss
jaro.

jaro.
26.11.2012, 22:11
Ich sehe gerade da kann man nichts erkennen..

Ulrich 31
06.02.2022, 23:27
Liebe Danzig-Freunde,

der unten folgende Link zum deutsch übersetzten heutigen Artikel von historia.trojmiasto.pl ist m.E. ein guter Abschluss dieses Forum-Threads "Danziger Sparkasse" vom November 2012, der beispielhaft zeigt, wie lebendig unser Forum damals war, wenn es um Danzig-Themen ging.

Der heutige Artikel mit der deutschen Überschrift "Eines der schönsten Gebäude Danzigs, davon keine Spur" beschreibt ausführlich das Schicksal jenes Gebäudes in der damaligen Milchkannengasse 33/34, in dem der "Danziger Sparkassen-Aktienverein, Sparkasse und Bankgeschäft" (lt. AB 1939) seinen Sitz hatte, und antwortet damit auf die Frage von jaro in #10.

► https://historia-trojmiasto-pl.translate.goog/Miejska-Kasa-Oszczednosciowa-w-Gdansku-po-budynku-nie-ma-sladu-n163912.html?_x_tr_sl=pl&_x_tr_tl=de&_x_tr_hl=de&_x_tr_pto=wapp.

Es lohnt, diesen Thread von Anfang an durchzulesen. Vielleicht regt das an, ihm heute nachzueifern.

Tschüss
Ulrich