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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Heinrich George: Was mir verblieb



Helga +, Ehrenmitglied
14.04.2008, 23:08
WAS MIR VERBLIEB

Was mir Verblieb wenn ich einmal frei sein werde,
frag´ ich mich, wie wird das sein?
Grabe dann in deine Erde,
HEIMAT, tief die Hände ein.

Gehe einsam durch die Straßen
wie in einem stillen Traum.
Kann die FREIHEIT noch nicht fassen,
lehn den Kopf an einen Baum.

Wenn mich jemand wollte fragen,
wo ich denn gewesen bin,
werde ich verhalten sagen:
WAR IN GOTTES MÜHLEN DRIN.

Sah die Müller Spuren mahlen
in der Menschen Angesicht,
mußte mit dem Herzblut zahlen
wie in meinem Leben nicht.

Wenn ich einmal frei sein werde,
frag´ ich mich, was mir verblieb:
DU - OH DEUTSCHE HEIMATERDE,
DICH HAB ICH VON HERZEN LIEB!

Gedicht von
Heinrich George,
der 1893 geboren ist, und 1946 nach dem Krieg
im sowjetischen Konzentrationslager Sachsenhausen,
wo er noch mutig Vorstellungen für seine
mitleidende Kameraden gab, starb.