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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Dr. Hans Reiß: Das Danziger Schimpfwort und seine Herkunft



Wolfgang
28.12.2012, 17:55
Schönen guten Abend,

nachfolgend bringe ich eine Veröffentlichung mit Erklärungen Danziger Schimpfwörter aus dem Jahr 1938. Sie wurde 60 Jahre später in "Unser Danzig" (für mich vollkommen unverständlicherweise) unkommentiert veröffentlicht. Ich habe mir überlegt ob ich diese Worterklärungen überhaupt in unser Forum stellen soll, denn aus etlichen Wort-Erläuterungen spricht der Ungeist der Vertreter eines Regimes (z.B.: "menschliche Ausschussware") das unsagbares Elend und millionenfachen Tod und Mord mit sich brachte. Trotzdem sind die Worterläuterungen nicht uninteressant und wer sie kritisch liest, wird zumindest erkennen können wie so manches Schimpfwort zu Freistaatzeiten interpretiert wurde.

Aus "Unser Danzig", Nr. 04 vom April 1998, Seiten 15-17


Das Danziger Schimpfwort und seine Herkunft
(Aus: Weichselland, Mitteilungen des Westpreußischen Geschichtsvereins, Januar 1938)
von Dr. Hans Reiß

Der Danziger Volksmund ist reich an Schimpfwörtern. Ihre Bedeutung zu bestimmen, ist für den eingeborenen Danziger nicht schwer. Schwieriger ist es vielfach, ihre sprachliche Herkunft zu ermitteln. In zahlreichen Fällen allerdings, wie z.B. bei Beest und Kreet, liegt die Übernahme aus dem hier gesprochenen Plattdeutschen auf der Hand. In anderen Fällen lässt sich erst auf sprachgeschichtlichem Wege feststellen, dass dem Wort ein deutscher Stamm zugrunde liegt. Nicht selten aber muss die Kenntnis fremder Sprachen aufgeboten werden, um den Boden zu finden, auf dem das Wort gewachsen ist, das nun, sei es in der ursprünglichen, sei es in der veränderten Form Bestandteil der Danziger Mundart geworden ist. Dass man dabei vielfach auf polnische Bestandteile stößt, wird den nicht überraschen, der sich vergegenwärtigt, dass Danzig an der Grenze des slawischen Sprachgebiets liegt und mit ihm zu allen Zeiten in lebhaftem Verkehr gestanden hat. Arbeiter und Dienstboten aus jenen Gebieten, die hier Beschäftigung fanden, haben dazu beigetragen, die Danziger Bevölkerung mit polnischen Kraftausdrücken bekanntzumachen. Einen gewissen Anteil an der Bildung der Danziger Schimpfwörter haben auch die meist dem Hebräischen entstammenden Bezeichnungen der Gaunersprache.

Der größte Teil der in Danzig gebräuchlichen Schimpfwörter ist auch in dem benachbarten Ostpreußen bekannt. Es gibt aber auch eine ganze Anzahl von solchen, die nur hier verstanden werden oder, wenn auch ihr Verbreitungsgebiet über die Grenzen des Danziger Gebiets hinausgreift, doch Danzig als ihr Ursprungsland erkennen lassen.

Für Bedeutung und Herkunft gibt die wertvollsten Hinweise Frischbier, Preußisches Wörterbuch, 1882, jedoch sind seine Schlüsse nicht frei von Irrtümern. Sprachliche Deutungsversuche bieten ferner: Förstemann, Slawische Elemente in deutschen, namentlich westpreußischen Volksmundarten. Ztschr. f. Vergl. Sprachforschung, Bd. 1 S. 412; Frischbier, Preußische Sprichwörter und volkstümliche Redensarten, 2. Sammlung 1876, S. 225 ff.; F. W. F. Schmitt, Die Provinz Westpreußen, wie sie entstanden ist und gegenwärtig beschaffen ist. 1879, S. 164 ff.. Sperber-Niborski, Des Volkes Rede. 1878.

Das folgende Vokabular macht keinen Anspruch auf Vollständigkeit; es fehlen die Wörter, deren Herkunft ohne weiteres auf der Hand liegt; es fehlen auch solche, die offenbar nur Eintagsfliegen sind und nicht zum dauernden Bestand der Danziger Sprache gehören.

1. Männliche Schimpfwörter
Absolvat, ehrlose, des Verkehrs mit gesitteten Menschen unwürdige Person, menschliche Ausschussware. Herkunft (H.): Observat, der Mann, der unter Polizeiaufsicht steht. Nach Förstemann, Aus dem alten Danzig, S. 27, seit 1830 gebräuchlich. Volkstümliche Umbildung in Anlehnung an absolvere.

Bochert, feiner Mann, Angehöriger der besitzenden Volksschicht. Herabsetzende Bezeichnung vom Standpunkt des Proletariers aus. H.: bogaty (poln. = reich). Nicht zu verwechseln mit Bocher, der Judenjunge.

Bowke, radau- und angriffslustiger, zuchtloser Mensch von der Sorte, wie sie früher im Alkoholrausch die Straßen der Vorstädte unsicher machten. Plattdeutsche Form von "Bubchen". Bei Frischbier, Wörterbuch, fälschlich von bowylis (litauisch) = Müßiggänger abgeleitet.

Damlack, dummer, dämlicher Mensch. Deutsche Grundform mit polnischer Endung: lak, die eine Minderbewertung ausdrückt. Vgl. Paslak, Pollak, Ruslak.

Duhnas, Trunkenbold, vom Plattdeutschen "duhn" = voll, betrunken.

Gnazz, Gnazzkopp, reizbarer, übellauniger, unerträglicher Mensch, nähert sich der Bedeutung "vergrätzt". Gnazz ist gleich Grind oder Krätze. Man beachte die Übertragung der Bedeutung von dem körperlich verkrätzten auf den innerlich vergrätzten Menschen.

Gnuffel, unansehnlicher, im Wachstum verkümmerter Mensch. H.: gnusas (lit.) = Ungeziefer. In Ostpreußen ist in derselben Bedeutung auch "Gnoss" gebräuchlich: Das "s" wird im Sinne einer Verächtlichmachung besonders weich gesprochen. Vgl. Paslak, Ruslak.

Groß ist die Zahl der Schimpfwörter mit dem Anfangsbuchstaben "L". In allen diesen Wörtern kommt der Vorwurf des Mangels an Straffheit, Ordnung und ähnlichen Eigenschaften zum Ausdruck, die den Wert des Mannes ausmachen. Dies tonmalerisch wiederzugeben, scheint der weiche Buchstabe "L" besonders geeignet. Dabei tritt auch die Vorliebe des Volkes für die sog. Streckform in Erscheinung: Es werden Wörter, um ihnen eine humoristische Wirkung zu verleihen oder solche zu verstärken, dadurch gestreckt, dass ihnen eine Silbe, deren Lautbestandteile meistens an die anderen Laute des Wortes anklingen, vorgesetzt oder eingefügt wird. Vgl. Labommel, Lulatsch u. a.

Laban, Laband, ein infolge seiner Länge körperlich haltloser Mensch. Das Wort ist biblischen Ursprungs.

Labbasch, Labs, beide wohl aus Laban entstanden, bezeichnen Menschen von schlechter Erziehung mit flegelhaften Manieren.

Labommel, Streckform von Bummler. Ein Mensch, dessen schlappes, nachlässiges Gehabe den Hang zum Bummeln verrät.

Lachodder, unordentlicher Mensch, Tunichtgut. Streckform von "Lotter", das auch im Polnischen (łotr) und im Litauischen (latras) in gleicher Bedeutung gebraucht wird. Bezeichnend ist die Umformung des tt in das weiche dd.

Ladrunnütz, unnützer Mensch, zusammengesetzt aus Lotter und unnütz.

Leidak, liederlicher Mensch, Lumpenkerl. H.: łajdak (poln.) in derselben Bedeutung.
Wegen der Endung vgl. Damlak.

Leżak, träger, nachlässiger Mensch. H.: leżak (poln.) = Faulenzer. Wegen der Endung vgl. Damlak.

Lorbas, Mensch, der durch seine ungehobelten Manieren lästig fällt. H.: lurbas (lit.) = dummer, gedankenloser Mensch.

Lulatsch, sich nachlässig gebärdender Mensch, vermutlich Streckform von Latsche, Pantoffel.

Luntrus, Mensch von gemeiner Gesinnung. Schimpfwort von räumlich und zeitlich weitester Verbreitung. H.: wohl von Lotter mit lateinischer Endung. Das Wort ist auch in Polen in gleicher Bedeutung bis nach Galizien hin verbreitet. In einer Danziger Chronik von 1674 findet sich ein Bericht über einen Betrüger, der in Danzig im Jahre 1406 als falscher Waldemar aufgetreten und dann an Dänemark ausgeliefert worden war. Diese Geschichte wird berichtet unter der Überschrift "Danziger bringen einen Luntrum für den König in Dänemark".

Mistbunk, schmutziger Mensch. H.: bąk, spr. bonk (poln.) = Geschmeiß, Gewürm.

Mochum ist eigentlich kein Schimpfwort. Das Wort scheint erst in den Jahren nach 1900 aufgekommen zu sein. Die Angehörigen des Teils der Danziger Bevölkerung, der mit der Bildungsschicht nichts zu tun haben will, bezeichnen sich selbst als Mochum, mochumsches Kreet u. dgl. In diesem Sinne ist es eher ein Wort der Anerkennung für Zugehörigkeit zu denen, die sich frei fühlen von den Bindungen an die beengenden Gesetze wohlgesitteten Bürgertums. Man kann es also als das Gegenstück zum "Bochert" (s. d.) bezeichnen. Das Wort scheint der Gaunersprache zu entstammen. Mokum, dem Hebräischen entlehnt, bedeutet "Stadt" (Günther, Die deutsche Gaunersprache, S. 17). So ist der Danziger Mochum ein "Städter", "ein Kind unserer Stadt Danzig", wie in London der Cockney den echten eingeborenen Londoner bezeichnet.

Paslak ist eine wegwerfende Bezeichnung für jemand, der sich aus Willensschwäche zu allen möglichen niederen Diensten ausnutzen lässt. H.: das "lak" deutet auf Polen (s. Damlak). Frischbier leitet es ab von poslannik, Bote. Aber Polen kennt das Wort paslak selbst als Schimpfwort in demselben obigen Sinne: Die ursprüngliche Bedeutung ist dort „Hirt niederer Standorte", etwa Schweinehirt (lat.: pastor!).

Pisian, einfältiger Mensch. H.: pay- san (franz.) = Bauer. Bei Frischbier fälschlich von pysa (lit.) = Memme abgeleitet.

Pomuchelskopp wird weniger in Danzig selbst als außerhalb Danzigs, und zwar mit Bezug auf den Danziger als solchen gebraucht in dem Sinne einer durchaus gutartigen Verspottung des Danzigers, der dabei nur mit der bei ihm heimischen Fischart aufgezogen wird. Übrigens ist Pomuchel ein Beispiel für die Streckform. Grundform: Puchel = Pustel: die Flecken, mit denen die Fischhaut des Pomuchels bedeckt ist.

Pracher = Bettler. H.: prosić (poln.) = bitten.

Ruslak, abgerissener, heruntergekommener Mensch, wie sich wohl das Volk einen auf niederster Kulturstufe stehenden Russen vorstellt. Das "s" wird weich gesprochen, vgl. Gnussel.

Schlumski, gutmütig-wohlwollende Bezeichnung für einen pfiffigen, ein wenig durchtriebenen Menschen, der durch seine Art die anderen mehr erheitert als kränkt. H.: Śląski, spr. Sjlonski (poln.) = Schlesier.

Schubiak, Mensch von schäbiger, eigennütziger Gesinnung. Der Stamm "schub" hängt offenbar mit "schaben" und "schäbig" zusammen. Der deutsche Ursprung ist danach klar trotz der polnischen Endung "ak". Schubiak soll übrigens in der Danziger Niederung auch der Pfahl genannt worden sein, der auf der baumlosen Weide eingeschlagen wurde, damit das Vieh sich daran schubben konnte.

Schucker (Eigenschaftswort) verrückt. IL: meschugge (hebr.) in gleicher Bedeutung. Das Wort ist in Danzig gegenwärtig ungemein gebräuchlich und hat das ehemals beliebte Wort "dwatsch" völlig verdrängt.

Tullas, ungeschlachter, grober Mensch ohne Manieren. H.: tułacz (poln.) = Herumtreiber, Landstreicher. Hier hat bei der Übernahme aus der Fremdsprache ein Bedeutungswandel stattgefunden. Die neue Sinngebung scheint durch den Klang des Wortes, das etwas Polterndes hat, veranlasst zu sein.

Unnussel ("ss" möglichst weich gesprochen, vgl. Gnussel), der Taugenichts. H.: Onnoozel (holl.) in derselben Bedeutung.

Wengtiner, ein Mensch von dem Aussehen eines verwahrlosten Landstreichers. Hängt wahrscheinlich mit "wanken" zusammen. "Wanken" in der Bedeutung von reifen, hin- und hergehen, verkehren, ist nach Grimm in ganz Nord- und Ostdeutschland verbreitet. In Danzig ist es allerdings heute kaum mehr gebräuchlich. In der Verleihung einer Schankgerechtigkeit von 1623 macht das Höhesche Amt dem Wirt zur Pflicht, "sowohl Einwohnern als frembden, wankenden und reisenden Leuten Bier vorzutragen" usw.

Zror, ein Herr, der durch seine stutzerhafte Kleidung auffällt. Träger eines Zylinderhuts, ein Mann mit "s' Rohr" auf dem Kopf. Vereinzelt wird auch der Arzt
mit Zror bezeichnet, als der Mann mit dem Hörrohr; vielleicht ist auch an das Rohr mit dem silbernen Knopf zu denken, das in vergangenen Zeiten das Zeichen des ärztlichen Standes war.

2. Weibliche Schimpfwörter
Fohse, Dirne. H.: fausse (franz.) = die Falsche, im Kartenspiel die wertlose Karte.

Goy, altes Weib. H.: goj (hebr.) = Weib.

Fijuchelig (Eigenschaftswort) = leichtsinnig (mit Bezug auf Frauenspersonen). H.: von juchen, jagen. In derselben Bedeutung: jachelig.

Kodder, zerlumpte Person. H.: nach Schmitt von kołdra (poln.) = die Decke. Näher liegt kudła (poln.) = die Zotte. Vgl. Zachuddel, Zulter.

Plachandrig (Eigenschaftswort) nennt man eine Frauensperson, die mit müßigem Geschwätz sich vor fremden Türen aufhält. H.: nach Sperber-Niborski von płachta (poln.) = Laken. Richtiger wohl Streckform von plappern.

Pläster, dickes, beleibtes Frauenzimmer. H.: plesti (lit.) = breit werden.

Schlunz, unordentliche Frauensperson. H.: slunten (holl.) = unordentliche Lappen.

Strunz, lang aufgeschossenes Frauenzimmer. H.: strüne (niedersächsisch) = große, starke Dirne.

Zachuddel, Frauenzimmer, das sich mit den Haaren und in der Kleidung unordentlich trägt. Streckform von Zottel.

Zulter, "der" oder "das", niemals "die", in derselben Bedeutung wie Zachuddel.

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asgaard
28.12.2012, 21:32
Einfach köstlich,

mir fielen bei diesem gesammelten Werk wieder die Ausprache, die Wörter und die dazugehörigen Geschichten ein wie ich sie selbst von meinen Ahnen gesprochen gehört habe und mußte innerlich grinsen.

V.Grüße
Wolfgang

Poguttke
29.12.2012, 01:42
Ja, gnatzich war ich früher auch öfter, wobei ich denn bei Gnatzkopp immer lachen mußte :) Gero

Poguttke
29.12.2012, 11:07
"Menschliche Ausschußware" - Wenn wir historische Dokumente behandeln halte ich ein ausklammern für sehr gefährlich, da dadurch ein Zerrbild entsteht, und der unerfahrene Leser nichts böses mehr aus dieser Zeit vermittelt bekommt. Denn gerade diese kleinen Nadelstiche haben ja den Alltag geprägt. Mein Vorschlag wäre, solche Passagen zu kennzeichnen, z.B. (Nazijargon) dahintersetzen, dadurch wird auch dem unerfahrenen Leser klar, welche Brille der Verfasser trug. Gero

jonny810
29.12.2012, 18:32
Für jeden geborenen Danziger eine Fundgrube alter bekannter Ausdrücke.

Allerdings im täglichen Gebrauch wurden diese Ausdrücke auch manches Mal

ein wenig verfremdet. Z.B. Ein langes "LACHODDER" war auch männlichen

Geschlechtes.Es handelte sich einfach um einen langen Menschen, also Lachodder!!!

Poguttke
29.12.2012, 20:36
Ja, manchmal war ich auch wegen meinem "Stiftekopp" einfach ein Gnatzigel :) Gero

Mandey +08.03.22
30.12.2012, 11:29
Hallo Erhart.
Das Wort Kreet, aus unsererer Platten Sprache, es hat sich wirklich zugetragen in der Kirche in Steegen, Name und Wohnort ist mir bekannt, es war ein sehr kleiner Bauernhof zwischen Pasewark und Steegen, die Menschen gingen jeden Sonntag zu Fuß zur Kirche, das waren in einer Richtung ca 8 KM, die Bäuerin war die ganze Woche von früh bis spät auf den Beinen, nun hatte Sie wieder mal in der ersten Reihe Platz genommen,und hielt das Gesangbuch fest in Ihren Händen, während der Pastor geprädigt hat, ist Sie wohl eingeschlafen offensichtlich träumte Sie ,Sie würde die Hühner nach Eier abtasten,plötzlich hatte Sie das Gesangbuch in Richtung Kanzel geworfen, und laut gerufen, go waich dü Kreet dü hast keen Ei.

Das Wort Fohse, auf Platt es treffen sich Lott und Lore. Moin Lotte, Moin Lore, waut es meet dii,dü Quickst so tripstrilch na jo, dü kaanst doch die olle Fohs von newen aun, jo waut es met der? de hatt onsarn Bengel gauns verdorwen waut jünnen uck?
beste Grüße v.Heinz Mandey