Wolfgang
04.01.2013, 23:54
Schönen guten Abend,
über Weihnachten fand hier das knackig kalte Wetter ein vorläufiges Ende. Die riesigen auf der Weichsel treibenden Eisplatten brachen, strebten der See zu, und wurden langsam weniger. Bis plötzlich der Wind drehte, aus nordöstlichen Richtungen kam. Und mit dem gedrehten Wind kamen die bereits auf See treibenden Schollen zurück und stauten sich vor der breiten versandeten Mündung auf. Dadurch kam es zu einem glücklicherweise nur kurzzeitigen Eisstau.
In einem solchen Fall kann das Weichselwasser nicht mehr ungehindert abfließen. Die übereinander geschobenen Eisplatten führen zu einem Wasserrückstau der zu einer Überflutung des Außendeiches führt. Nichts kritisches dieses Mal, denn es wurde schnell wärmer und auch die Winde änderten ihre Richtung.
Trotzdem, als wir letztes Wochenende unseren sonntäglichen Deichspaziergang unternahmen, sahen wir bereits ab Höhe der Einlager Schleuse einen überfluteten Außendeich der bis zum Deichfuß reichte.
Wer hier unsere riesigen Deichbauten sieht und die Macht, die Gewalt des Wassers kennt, der wird immer mit einem gewissen Bangen einem Eisstau entgegen sehen. Denn nicht in Tagen, sondern in Stunden können Situationen eintreten, die höchste Gefahr mit sich bringen. Starke Hochwasser können bei Käsemark Pegel von zehn Metern über Normalnull mit sich bringen und wer dann Richtung Tiegenhof ein bis zwei Meter unter Null liegt, kann sich ausmalen, was bei einem Bruch des Deiches passiert.
Das letzte dramatische Hochwasser war 1888, dann wurde der Weichseldurchbruch 1895 fertig gestellt und seitdem war -bis auf die Durchstiche 1945- weitestgehend Ruhe an der Hochwasserfront. Aber ich befürchte, das wird nicht für alle Ewigkeit so bleiben.
Die beigefügten Fotos zeigen den Deich auf Höhe Schleuse Einlage Richtung Nickelswalde sowie Aufnahmen am Nickelswalder Fähranleger über die Weichsel hinweg. Ein paar Tage davor war noch Eis so weit das Auge reichte.
Viele Grüße aus dem langsam wieder kälter werdenden Werder
Wolfgang
über Weihnachten fand hier das knackig kalte Wetter ein vorläufiges Ende. Die riesigen auf der Weichsel treibenden Eisplatten brachen, strebten der See zu, und wurden langsam weniger. Bis plötzlich der Wind drehte, aus nordöstlichen Richtungen kam. Und mit dem gedrehten Wind kamen die bereits auf See treibenden Schollen zurück und stauten sich vor der breiten versandeten Mündung auf. Dadurch kam es zu einem glücklicherweise nur kurzzeitigen Eisstau.
In einem solchen Fall kann das Weichselwasser nicht mehr ungehindert abfließen. Die übereinander geschobenen Eisplatten führen zu einem Wasserrückstau der zu einer Überflutung des Außendeiches führt. Nichts kritisches dieses Mal, denn es wurde schnell wärmer und auch die Winde änderten ihre Richtung.
Trotzdem, als wir letztes Wochenende unseren sonntäglichen Deichspaziergang unternahmen, sahen wir bereits ab Höhe der Einlager Schleuse einen überfluteten Außendeich der bis zum Deichfuß reichte.
Wer hier unsere riesigen Deichbauten sieht und die Macht, die Gewalt des Wassers kennt, der wird immer mit einem gewissen Bangen einem Eisstau entgegen sehen. Denn nicht in Tagen, sondern in Stunden können Situationen eintreten, die höchste Gefahr mit sich bringen. Starke Hochwasser können bei Käsemark Pegel von zehn Metern über Normalnull mit sich bringen und wer dann Richtung Tiegenhof ein bis zwei Meter unter Null liegt, kann sich ausmalen, was bei einem Bruch des Deiches passiert.
Das letzte dramatische Hochwasser war 1888, dann wurde der Weichseldurchbruch 1895 fertig gestellt und seitdem war -bis auf die Durchstiche 1945- weitestgehend Ruhe an der Hochwasserfront. Aber ich befürchte, das wird nicht für alle Ewigkeit so bleiben.
Die beigefügten Fotos zeigen den Deich auf Höhe Schleuse Einlage Richtung Nickelswalde sowie Aufnahmen am Nickelswalder Fähranleger über die Weichsel hinweg. Ein paar Tage davor war noch Eis so weit das Auge reichte.
Viele Grüße aus dem langsam wieder kälter werdenden Werder
Wolfgang