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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Werkzeugkasten



MueGlo
18.03.2013, 00:56
Moin,

es hieß mal: Gib den Leuten keinen Fisch, sondern bring' ihnen das Fischen bei.
Heute heißt es: Gib den Leuten keinen Fisch, sondern bring' ihnen nachhaltige Fischbewirtschaftung bei ... wegen der Gefahr der Überfischung.

In diesem Sinne: Nachdem die Fragen von Verwandten, Freunden und Mitglieder vom Forum zunehmen, wie mache ich was?, wo finde ich was?, habe ich angefangen, einen kleinen Werkzeugkasten zu erstellen ...

Stiichworte sind unter anderem: Quellen zu Orten, Genealogiedatenbanken, Karten, etc.. Technische Werkzeuge: Download von Graphiken per CacheViewer, Photographie und Speicherung von Kirchenbuchseiten, etc.

Siehe

http://www.momente-im-werder.net/01_Offen/90_Sonstiges/980_Werkzeug/Werkzeug_01.htm

Weitere Ideen und Tricks sind willkommen.

Beste Grüße aus Kigali,

Rainer MueGlo

Rahmenbauer14, + 1.11.2021
18.03.2013, 09:45
Guten Tag Rainer,

endlich ein richtiges "Werkzeug" in den Händen. Besonders das Abfotographieren der Kirchenbücher bei den Mormonen. Jetzt werde ich wohl auch lesbare Fotos erhalten.
Rainer, es hat bestimmt viel Arbeit gemacht, diese Tips zusammen zu stellen.
Ich möchte Dir recht herzlich dafür danken.

Schöne Grüße aus Rerik, wo es jetzt bei starkem Sturm schneit.

Rainer

J.Langfuhr
18.03.2013, 11:06
Hallo Rainer,

auch von mir ganz herzlichen Dank. Endlich kann ich mit meinen bisher frustrierenden Ergebnissen umgehen und Gründe für mein häufiges Scheitern erkennen.

LG

J.(ohannes) Langfuhr

Ulrich 31
18.03.2013, 12:07
Moin Rainer MueGlo,

das war eine großartige Idee von Dir, die Du in eine Form gebracht hast, die vielen von uns sehr nützen wird. Hab ganz herzlichen Dank für Deinen "Werkzeugkasten", besonders aber auch für all die Mühe, die Du in dieses Projekt gesteckt hast.

Beste Grüße aus Berlin
Ulrich

heidizdl
18.03.2013, 13:39
Lieber Rainer,
auch ich bin tief beeindruckt von Deinem Werkzeugkasten. Ein guter Anstoß, mit neuem Mut an die Familienforschung heranzugehen.
Vielen Dank
Heide-Marlen

RainerKracht
18.03.2013, 22:46
Zum Abfotografieren bei den Mormonen:

Eine Alternative zum Fotografieren könnte ein mobiler A4-Scanner sein, das habe
ich in einer Forschungstelle gesehen: Der Scanner wird auf Rollen über den Bildschirm
gezogen, das Ergebnis auf einer Mikro-SD-Karte im Scanner gespeichert.
Stativ entfällt, Fokussierung entfällt, Belichtung automatisch.

Ergebnisse habe ich nicht gesehen, aber das Konzept gefällt mir. Den richtigen Umgang
mit so einem Scanner muß man wohl üben, aber man keine eine Kamera mit dem
Scanner verbinden (oder die SD-Karte umstecken) und das Ergebnis ansehen.

Auch gibt es solche Scanner für weniger als 100 Euro.
Hat jemand hier schon Erfahrungen damit gemacht?

Gruss, Rainer Kracht

Insel2008
19.03.2013, 00:08
Lieber Rainer MueGlo,
ich liebe Werkzeugkästen:-)), speziell den Deinigen für die Fam.-forschung.
Unter meinen Lesezeichen habe ich zwar viel abgespeichert, auch mit Unterordnern, doch wenn ich darin suche......(muß mal aufräumen..).
Jetzt sind die wichtigsten Handwerkszeuge in Deiner Kiste.
Beim Lesen Deiner Kommentare (Teepause etc.) habe ich immer wieder laut aufgelacht.

Als Tipp eventuell: Bei normal nicht abspeicherbaren Bildern verwende ich ich die Taste "Druck" und rufe das Bild dann per PAINT-software auf und schwupps ist es auf der Festplatte (Gegebenenfalls in mehreren Schritten kopieren)
Vielen herzlichen Dank für die Bereitstellung de Werkzeugkiste:-)

MueGlo
19.03.2013, 00:13
Moin, Namensvetter Rainer,

ich nehme an, dass Du die Verwendung des mobilen A4-Scanners auf einem Computerbildschirm gesehen hast. Dieser ist vollkommen plan und gleichmäßig ausgeleuchtet. Die Filmbetrachtungsgeräte bei den Mormonen sind jedoch gewölbt - wie die alten Röhrenfernseher - und zentral beleuchtet. D.h., der Abstand zwischen Scanner und zu scannender Oberfläche ist unterschiedlich groß ... wenn ich auf meinen Flachbettscanner ein gewölbtes Buch lege, dann ist die Mitte scharf abgebildet, der Rand ist unscharf ... sprich: Der mobile Scanner dürfte kaum zufriedenstellende Ergebnisse erbringen.

Ich habe auch andere Möglichkeiten geprüft:

--- Scannen der Bilder mit einem Film- / Dia-Scanner oder Flachbildscanner: Die brauchen alle perforierte Filme für den Filmtransport ... und die Mormonenfilme sind alle 10 bis 15 m lange unperforierte Filme!

--- Beim Photographen gefragt, ob er einen unperforierten Film scannen könne ... negativ.

Im Internet gesucht: Natürlich gibt es Firmen, die einem für entsprechende Preise alles scannen / kopieren. Der Preis wäre nicht mein Problem, aber damit würde ich fundamental gegen die Bedingungen der Mormonen verstoßen, die ich bei der Bestellung der Filme unterzeichnet habe. Und das will ich nicht, dazu sind sie und ihre Arbeit mir zu wichtig.

Natürlich stellt sich die Frage, warum scannen die Kirchen und die Mormonen die Filme nicht selber - technisch dürfte das kein Problem sein - und verkaufen sie dann zu einem Obolus. So, wie die Genealogie-Gemeinde, ausgestattet mit einem erheblich Suchtfaktor, aufgrund des Internets in den letzten zehn bis 15 Jahren gewachsen ist, dürfte das sicherlich finanziell ein profitables Geschäft sein. Irgendwie eiert man da herum: Einerseits Gewährung eines beschränkten Zugangs --- beim Zentralarchiv der Evangelischen Kirche in Berlin nach mehrmonatiger vorheriger Anmeldung für maximal drei Tage pro Monat!!! ---, aber, bitteschön, nicht zu viel! Und bei den Mormonen, mit erhobenen Zeigefinger: Aber nicht den ganzen Film photographieren!!! Da scheint die Einstellung vorzuherrschen, auf einem Schatz zu sitzen, den man doch irgendwie gegen irgendwen verteidigen müsse ...

Für das uns interessierende Gebiet wird spannend sein, zu erfahren, was passiert, wenn polnische staatliche Archive Kirchenbücher und Standesamtsunterlagen einfach ihre Bestände online stellen ...

Mit besten Grüßen an die Frierenden in Deutschland, Polen und anderswo aus dem Land des ewigen Frühlings,

Rainer MueGlo

UtaK.
21.03.2013, 16:10
Hallo Rainer,

Auch ich möchte mich für Deinen Werkzeugkasten bedanken. Ich bin schon seit langem nicht mehr in einer Forschungsstelle der Mormonen gewesen, aber ich glaube nicht, dass die Mormonen ihren "Schatz verteidigen" wollen, und für sich behalten wollen. Ich nehme an, dass es mehr damit zu tun hat unter welchen Bedingungen sie vor Jahren die Erlaubnis erhalten hatten, die Kirchenbücher auf Film aufzunehmen, und sie wollen sich eben an diese Bedingungen halten. Ich bin mir sicher, dass die Mormonen, wenn sie die Erlaubnis hätten, sie selbst über das Internet zur Verfügung stellen würden.

Mit besten Grüßen, Uta K.

Bartels
21.03.2013, 16:15
Hallo,

Uta hat vollkommen recht: Die Bedingungen für die Ansicht der Mikrofilme stammen von den "Eigentümern" der verfilmten Dokumente, zum Beispiel von den Landeskirchenarchiven.

achimbodewig
21.03.2013, 17:29
Hallo Rainer,

super! Tolle Linksammlung.

Eine kleine Korrektur: es heißt google, nicht goggle ... ;)

MueGlo
28.03.2013, 21:28
Moin,

besten Dank für das feed back zum Werkzeugkasten sowie die Verweise auf weitere Quellen, auf Verfahren und auf Fehler. Wird sukzessive alles aufgenommen.

http://www.momente-im-werder.net/01_Offen/90_Sonstiges/980_Werkzeug/Werkzeug_01.htm

Uta und Rudolf: Mir scheint die Situation bzgl. der „Bedingungen“ zum Zugang zu den von den Mormonen verfilmten Kirchenbüchern etwas komplexer zu sein.

Wohl bekannt: Die Mormonen sammeln seit circa 100 Jahren weltweit Daten aus hunderttausenden Kirchenbüchern; seit etwa den 30-er Jahren verfilmen sie KB. Das tun sie nicht aus purem Vergnügen an der Genealogie, sondern aus einer religiösen Motivation heraus.

Die „Zugangsbedingungen“ für Nichtmitglieder sind, wenn ich das richtig übersehe, weltweit weitestgehend identisch, unabhängig davon, wer der Eigentümer der photographierten KB ist: Ich muss zu einem Genealogiezentrum der Mormonen gehen, eine Auflistung von „Bedingungen“ unterzeichnen, darf mir Filme anschauen, einzelnes photographieren … Dieses Verfahren gewährt den Mormonen eine Chance, missionarisch tätig werden zu können und neue Mitglieder zu gewinnen … was sie allerdings nach meiner Erfahrung extrem dezent betreiben. Immerhin hat meine genealogische Neugier dazu geführt, mich zum ersten Mal in meinem Leben mit den Mormonen zu beschäftigen; ich will nicht verhehlen, dass ich aus dem Staunen nicht herauskam. Würden die Mormonen die Filme digitalisieren und in eine Internet-Datenbank einstellen oder per DVD verkaufen, nähme die Zahl der Kontakte zu Nichtmitgliedern automatisch radikal ab … denn dann würde ich mir den Weg ins Genealogiezentrum sparen und die digitalisierten Filme zu Hause studieren.

Zudem: In Polen ist manches anders. Die Kirchenbücher der evangelischen Kirchen aus der Zeit bis 1945 sind nicht alle automatisch im Besitz des Zentralarchivs der Evangelischen Kirche in Berlin – über die Eigentumsrechte möchte ich mich nicht auslassen. Ungefähr die Hälfte der von mir bislang gesichteten KB wurde in den 50- bis 70-er Jahren von den Mormonen im Danziger Staatsarchiv photographiert. Dies führt dazu, dass von manchen Kirchen die Mormonen mehr Filme und Daten haben als das Evangelische Zentralarchiv.

Deswegen bleibt die Frage spannend, was passiert, wenn die polnischen Archive ihre Bestände an KB ins Internet stellen …

Beste Grüße aus Kigali,

Rainer MueGlo

Bartels
28.03.2013, 22:02
Hallo Rainer,

also meine Mormonen-Erfahrungen beruhen auf der Zeit vor 2000.

1. Die Forschungsstellen haben nicht missioniert, auch nicht dezent. - Missionieren durften nur Missionare, die immer Amerikaner, immer top angezogen, immer zu zweit, von Haustür zu Haustür gingen.

2. Als das Internet noch nicht so verbreitet war, gab es den IGI komplett auf CDs, er war so off-line in jeder Forschungsstelle einzusehen. Bekannte von mir (keine Mormonen) haben die komplette Sammlung bekommen und konnten diese so auf genealogischen Veranstaltungen vorstellen und haben auch jederzeit kostenlos davon Auszüge erstellt. - DVDs wären heute nur eine Momentaufnahme, während die Online-Datenbanken ständig wachsen.

3. Die Mormonen haben in Kirchenarchiven verfilmt, diese bekamen eine kostenlose Kopie. Als aber bestimmte Landeskirchenarchive damit anfingen Benutzungsgebühren für halbe oder ganze Archivtage zu nehmen, wurden bestimmte Filme für die kostenlose Einsicht bei den Forschungsstellen der Mormonen gesperrt. (Man musste dort nur Portogebühr zahlen und konnte die Filme viele Stunden lang auswerten.)

... und dann gab es noch den Familienforscher, der mit Reader-Printer-Kopie der Mormonen zur Kirche ging. Die wollte wissen, woher er die Seite des verschollenen Kirchenbuchs hätte. Dies Kirchenbuch wurde wegen der Grenznähe von der Kurpfalz nach Schlesien gebracht (angeblich in einen Turm eingemauert). 1945 kam es dann ins Warschauer Staatsarchiv, die einzigen die es nachgefragt und verfilmt haben waren die Mormonen.

Dank der Reader-Printer-Kopie kam das Kirchenbuch zurück in die Kurpfalz.

Ostergrüsse in das rheinland-pfälzische Partnerland