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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Der Friedhof der nicht mehr existierenden Friedhöfe in Danzig



Ulrich 31
09.04.2013, 00:09
Zu dieser Erinnerungsstätte habe ich diese Information gefunden:

http://www.pg.gda.pl/~jkrenz/projekty-r4niem.html.

Anmerkung:
Im deutschen Text ist für die nahe Kirche die Bezeichnung "Fronleichnamkirche" angegeben. Die deutsche Bezeichnung für diese Kirche lautete korrekt "Kirche zum Heiligen Leichnam" bzw. "Heilig-Leichnam-Kirche".

Ulrich 31
09.04.2013, 00:27
Anmerkung 2:
Die korrekte Formulierung für das Thema muss lauten: "Der Friedhof der nicht mehr existierenden Friedhöfe in Danzig"
(siehe dazu Wolfgang: http://www.forum.danzig.de/showthread.php?990-Kerzen-auf-dem-Friedhof-Heilig-Leichnam&highlight=Friedh%F6fe). - Sorry!

suum cuique
07.11.2013, 21:22
Hallo,
existiert heute noch der alte Friedhof von Heubude und DZ-Krakau?
Was passierte eigentlich mit den alten Friedhöfen in DZ, wurden sie eingeebnet oder neu belegt?

Rahmenbauer14, + 1.11.2021
07.11.2013, 22:35
Hallo Andreas,
2010 waren wir mit Regina in Heubude und Krakau. Der Friedhof in Krakau existiert noch/aber ob noch ältere Gräber vorhanden sind - ??
Der Friedhof in Heubude ist eingeebnet und ein Stein gesetzt: 17634

Der St.-Barbara - Friedhof wurde zum Park:17635



Hier der Eingang zum "Friedhof der nicht mehr existierenden Friedhöfe" 17636


Innen: 17637


Gruß
Rainer

Ulrich 31
07.11.2013, 23:48
Hallo Andreas,

soweit mir bekannt, wurden nach 1945 nach und nach fast alle in Danzig existierenden Friedhöfe eingeebnet. Seit 2008, im Zuge des Umdenkens und in Verbindung mit dem hier beschriebenen "Friedhof der nicht mehr existierenden Friedhöfe", wurden an den Stellen der eingeebneten Friedhöfe die von Rainer in #4 beispielhaft gezeigten Gedenksteine errichtet. Ich habe im Mai/Juni 2013 allein in Schidlitz außer dem Gedenkstein für den Barbarafriedhof (#4) noch zwei weitere dieser Gedenksteine, einen im östlichen und einen im westlichen Schidlitz, gesehen, die ich später in meinem beabsichtigten Reisebericht näher lokalisieren werde.

Eine schöne Ausnahme von den nicht mehr existierenden Friedhöfen ist der ehemalige Friedhof Silberhammer in Langfuhr, der in seiner ganzen stattlichen Größe erhalten geblieben ist, aber auf dem inzwischen die einstigen deutschen Grabstätten durch polnische ersetzt worden sind. Auf diesem Friedhof wurde mein Vater, nach seinem Tod durch eine Luftmine am 22. März 1945 im Thornschen Weg (Firma Essig-Kühne), in einem Massengrab beigesetzt. Die Stelle dieses Massengrabes kenne ich. Ich habe sie mehrmals besucht.

Viele Grüße
Ulrich

Ulrich 31
08.11.2013, 00:04
Zu den aktuellen Danziger Friedhöfen siehe diese polnische Website > http://www.cmentarze-gdanskie.pl/cmentarze/chapter_77035.asp.

Belcanto
08.11.2013, 09:21
Es ist schön, dass man den Toten gedenkt, die keinen Namen haben und ihnen die Ehre erweist. Als ich vor Jahren zum ersten Mal wieder in Danzig war, hatte ich Gelegenheit, die Kirchenbücher, u.a. auch das Totenbuch der Kath. Pfarrgemeinde Brösen lesen zu dürfen. Bis Februar 1945 waren die Toten exakt, mit Vor und Zunamen, Alter, Beruf, Todesursache, Grabstelle eingetragen worden. Aber dann konnte man seitenweise nur noch unbekannte Leiche und unbekannte Kinderleiche lesen. Viele Tote, die an der Küste, ohne dass man ihren Namen kannte angeschwemmt wurden. Das war für mich ein schrecklicher Moment und ich dachte ich hätte auch unter diesen Kindern sein können. Deshalb finde ich es richtig, dass man den unbekannten Toten gedenkt, sie haben es verdient.

suum cuique
08.11.2013, 21:27
Hallo Ulrich, hallo Reiner,

vielen Dank für die Infos. Schade, dass die Friedhöfe eingeebnet worden sind. Eigentlich schade, dass solche Dinge in unserer Kultur normal sind. Ich denke, da könnte man noch viel von der jüdischen Kultur lernen, wo eine Grabstätte einen besonderen Schutz genießt.

Rudolf
09.11.2013, 10:27
Zu diesem Thema ( spez. Heubude ) hatte Romek gestern einen Beitrag geschrieben , ich hatte mich dazu ebenfalls gemeldet . Beide Beiträge wurden entfernt oder verschoben . Gab oder gibt es dafür einen Grund ?
Grüße und auf Antwort hoffend - Rudi

Beate
09.11.2013, 14:26
Hallo Rudolf,

ich weiß nicht, wen Du ansprichst, aber schau mal hier (http://forum.danzig.de/showthread.php?10432-Gräbersuche-auf-Danziger-Friedhöfen&p=76815#post76815)sind die Beiträge...ist ein anderes Thema gewesen.. (Gräbersuche)

Schöne Grüße Beate

Inge-Gisela
09.11.2013, 14:59
Was das Einebnen der Friedhöfe anbelangt. Da sind die Deutschen ja auch sehr schnell. Ich wollte in Berlin nach den Gräbern meiner Tante und meines Cousins schauen, da war mir aber schon von der Friedhofsverwaltung gesagt worden, dass sie vermutlich nicht mehr existieren. Das eine Grab ist sicherlich nicht älter als 25 Jahre gewesen, es war dort nur noch eine große grüne Rasenfläche, wo so einige Gräber eingeebnet worden sind. In einer Dokumentation sah ich eine Friedhofszeremonie von Afrikanern. Ihre Kultur verbietet das Einebnen der Friedhöfe. Ob es dort überall so ist, weiß ich natürlich nicht.

Gruß Inge-Gisela

Ulrich 31
09.11.2013, 17:51
Hallo Inge-Gisela,

das Einebnen ganzer Friedhöfe und das Einebnen einzelner Gräber ist etwas anderes. Das eine (Einebnen ganzer Friedhöfe) resultiert, wie z.B. in Danzig nach 1945, aus Hass gegen den geschlagenen Feind. Das andere (Einebnen einzelner Gräber) resultiert, wie in dem von Dir geschilderten Fall in Berlin, aus gesetzlichen Bestimmungen über die Ruhezeiten (vgl. http://www.bestattungsplanung.de/bestattung/grab/ruhezeiten.html).

Viele Grüße
Ulrich

PS: Dieser Wikipedia-Artikel zum Thema "Friedhof" ist lesenswert > http://de.wikipedia.org/wiki/Friedhof.

Rudolf
09.11.2013, 19:01
Hallo Beate ,
vielen Dank für Deinen Hinweis - ich habe mich hinsichtlich des AW geirrt ! Das kommt davon , wenn man sich nicht die Mühe macht , vorher genau nachzusehen .
Nochmals Dank und ein schönes Wochenende vom Heubuder Rudi

Uwe
10.11.2013, 22:20
Hallo,

auf Bitten von Ulrich habe ich die fehlerhafte Themen-Überschrift geändert.

Herzliche Grüße

Uwe

Ulrich 31
01.11.2018, 16:07
Heute, zu Allerheiligen 2018, fand auf diesem Friedhof zum zwanzigsten Mal ein interreligiöses Gebet statt. Darüber berichtet gdansk.pl im folgenden verlinkt gezeigten Artikel mit diesem Titel in Google-Deutsch: "Friedhof der verlorenen Friedhöfe. Interreligiöse[s] Gebet Danzig":

> https://www.gdansk.pl/wiadomosci/cmentarz-nieistniejacych-cmentarzy-gdanska-modlitwa-miedzywyznaniowa,a,129540 (polnisch),
> https://translate.google.com/translate?sl=pl&tl=de&js=y&prev=_t&hl=de&ie=UTF-8&u=https%3A%2F%2Fwww.gdansk.pl%2Fwiadomosci%2Fcment arz-nieistniejacych-cmentarzy-gdanska-modlitwa-miedzywyznaniowa%2Ca%2C129540&edit-text=&act=url (deutsch),
> https://translate.google.com/translate?sl=pl&tl=en&js=y&prev=_t&hl=de&ie=UTF-8&u=https%3A%2F%2Fwww.gdansk.pl%2Fwiadomosci%2Fcment arz-nieistniejacych-cmentarzy-gdanska-modlitwa-miedzywyznaniowa%2Ca%2C129540&edit-text=&act=url (englisch).

Ulrich

Peter von Groddeck
01.11.2018, 16:37
Hallo,
ein beeindruckende, wunderbare ökomenische Geste!
Gruß Peter

Iris Freundorfer
01.11.2018, 18:03
Hallo zusammen,

danke, Ulrich, für den Link. Ich schließe mich Peters Worten an.

Beeindruckend auch, dass dieses Gebet/Gedenken bereits zum 20. Mal stattfand. Es gibt sie überall - die Versöhner. Bedauerlicherweise sind sie leiser als die Spalter.

Hier noch etwas aus Wikipedia, das ich heute in einem anderen Zusammenhang entdeckt habe, das meiner Meinung nach jedoch auch hier gut passt. Es geht um Polen-Litauen (1569-1795):

"Die konfessionelle Vielfalt war einzigartig in Europa. Das Spektrum der in Polen-Litauen vertretenen Religionen reichte vom Judentum (im Zeitraum 1500–1578 stieg die Anzahl der Juden von anfangs nur etwa 18.000 auf rund 100.000) über den Protestantismus, Katholizismus und die Orthodoxie bis zum Islam.

Die Bevölkerung bestand neben den Polen und Litauern aus Deutschen, Letten, Esten, Ukrainern, Weißrussen, Großrussen und Tataren...."

Viele Grüße
Iris

Fischersjung
07.01.2020, 16:41
Hallo Forumer
Zu #1
Durch einen anderen Thread habe ich diese passende Seite mit einer schönen Luftaufnahme zur "Fronleichnamkirche" in Danzig
gefunden.
http://translate.google.de/translate?hl=de&sl=pl&tl=de&u=https%3A%2F%2Fgaleria-essey.pl%2F942%2COdbudowa_gdanskich_organow_F_R_Da litza_w_kosciele_p_w_Bozego_Ciala&sandbox=1

Ulrich 31
07.01.2020, 19:33
Guten Abend,

ich danke Joachim für den Link in #18. Dieser führt zu einem interessanten Artikel von galeria-essey.pl vom 27.07.2018, der u.a. die erwähnte schöne Luftaufnahme der Heilige-Leichnam-Kirche (siehe hierzu den Forum-Thread "Heilige-Leichnam-Kirche": > http://forum.danzig.de/showthread.php?12946-Heilige-Leichnam-Kirche&highlight=Leichnam und dort besonders #16) in ihrer unmittelbaren Umgebung zeigt, vor allem aber über die Geschichte der dortigen Orgel und ihrer geplanten Wiederherstellung berichtet. - Im Kommentar zu jenem Artikel wird ein Link angegeben, der zu einem YouTube-Video führt, das mit englischen Untertiteln ein Konzertbeispiel in der Heilige-Leichnam-Kirche zum Zweck der Orgelwiederherstellung zeigt und mit einem Bild dieser Kirche beginnt. -
Hier dieses YouTube-Video von 10:24 Minuten Dauer mit dem Titel "Wołanie o Pamięć" ("Ein Schrei nach Erinnerung"): > https://www.youtube.com/watch?v=koYb5Mb6_3g.

Gruß Ulrich

Fischersjung
07.01.2020, 20:13
Guten Abend Ulrich,
ich hatte den Thread über die "Heilige-Leichnam-Kirche" am Bahnhof noch im Gedächtnis, hatte ihn aber nicht mehr gefunden.
Danke für den Link in #19 zu diesem Thread.

Überhaupt finde ich die Seite sehr interessant, habe unten 1 bis 11 bis jetzt kurz "überflogen".
Man geht dazu oben mir der Maus, funktioniert auch auf der deutschen Seite, auf "Artikel" und klickt auf das aufkommnede rote Kästchen.
>
Oder man nimmt gleich diesen Link:
http://translate.google.de/translate?hl=de&sl=pl&tl=de&u=https%3A%2F%2Fgaleria-essey.pl%2F479%2CFritz_August_Pfuhle_gdanszczanin_ z_wyboru&sandbox=1

Ganz unten kann man dann von 1-11 blättern.

Ich hoffe ich habe es nicht zu kompliziert erklärt.

Einen schönen Abend

Fischersjung
07.01.2020, 20:17
Hallo,
ich habe soeben festgestellt, dass der Link in #20 nicht so erscheint, wie ich es gedacht hatte.

Also bleibt nur diese Variante:
"Man geht dazu oben mir der Maus, funktioniert auch auf der deutschen Seite, auf "Artikel" und klickt auf das aufkommnede rote Kästchen".

Peter von Groddeck
08.01.2020, 10:23
Hallo,
in dem von Ulrich in #19 eingestellten Link https://www.youtube.com/watch?v=koYb5Mb6_3g ist in Minute 0:44 unser Wappen (sieh links Avatar) zu sehen.
Gruß Peter

Ulrich 31
08.01.2020, 14:13
Lieber Peter (#22),

Deine Aufmerksamkeit hat sicher auch im geöffneten Artikel in Google-Deutsch zum Link in #18 (Überschrift var.: "Rekonstruktion der Danziger Dalitz-Orgel in der Heilige-Geist-Kirche") diesen Textabschnitt [von mir besser lesbar gemacht] mit der Namensangabe "Groddeck" gefunden:

"1945 wurden die verpackten Orgelteile ausgelagert, um sie vor der nahenden Front in Richtung Bütow zu schützen; sie gingen irgendwo verloren. Ein prächtiger Barockprospekt blieb mit den Wappen der Gründerfamilien Gralath, Busch, Schumann, Groddeck und Conrad erhalten."

Beste Grüße
Ulrich

PS:
Zum Danziger Orgelbauer Friedrich Rudolf Dalitz, der die Orgel in der Heilige-Geist-Kirche 1765-1767 erbaute, hier seine Wikipedia-Seite: > https://de.wikipedia.org/wiki/Friedrich_Rudolf_Dalitz.

Peter von Groddeck
09.01.2020, 11:10
Lieber Ulrich,
natürlich. Allerdings sind auf diesem Bild die Wappen nicht zu identifizieren.
Beste Grüße
Peter