Wolfgang
14.04.2013, 18:24
Schönen guten Nachmittag,
unser gestriger Marienauer Spaziergang führte uns auch an der Kirche vorbei zum Hof Nr. 10, einem früheren Vorlaubenhaus.
1773 von dem friesischen Mennoniten Conrath Froes erbaut (es gab nicht nur holländische Mennoniten) lebte dort bis Kriegsende Walter Driedger als Pächter. Dieses ehemalige Vorlaubenhaus bzw. dessen Bewohner hatten eine sehr bewegte Geschichte. Mit 80 Hektar bewirtschafteter Fläche war das der drittgrößte landwirtschaftliche Betrieb in Marienau.
1909 hatte Hermann Epp den Hof von dem aus Neumünsterberg stammenden Max Penner für 150.000 Goldmark erworben. 1928 ging der Hof in das Eigentum der Brüder Hermann und Bernhard Thiessen über, die ihn an Walter Driedger verpachteten.
Nach Gründung des Freistaates Danzig wurde die Situation für die Werderbauern immer schwieriger da ihre Absatzmärkte größtenteils weggebrochen waren. Dringend notwendige Reparaturarbeiten konnten an dem Vorlaubenhaus mangels finanzieller Eigenmittel nicht durchgeführt werden. Wahrscheinlich 1939 ließ Walter Driedger die vordere Hälfte der Vorlaube abbrechen, ummauerte sie und zog sie somit in die Wohnfläche ein.
Die heutigen Eigentümer können finanziell bedingt eine fachgerechte Renovierung ebenfalls nicht durchführen. Auf die Vorderseite des Vorbaus wurden als Balkenimitation in Brettform geschnittene OSB-Platten gesetzt und im Dachgeschoss Fenster aufgemalt. Das wirkt auf den ersten Blick auch täuschend echt, aber es bleibt trotzdem zu hoffen, dass eines Tages die Mittel vorhanden sein werden um dieses Haus umfassend renovieren zu können.
Viele Grüße aus dem Werder
Wolfgang
unser gestriger Marienauer Spaziergang führte uns auch an der Kirche vorbei zum Hof Nr. 10, einem früheren Vorlaubenhaus.
1773 von dem friesischen Mennoniten Conrath Froes erbaut (es gab nicht nur holländische Mennoniten) lebte dort bis Kriegsende Walter Driedger als Pächter. Dieses ehemalige Vorlaubenhaus bzw. dessen Bewohner hatten eine sehr bewegte Geschichte. Mit 80 Hektar bewirtschafteter Fläche war das der drittgrößte landwirtschaftliche Betrieb in Marienau.
1909 hatte Hermann Epp den Hof von dem aus Neumünsterberg stammenden Max Penner für 150.000 Goldmark erworben. 1928 ging der Hof in das Eigentum der Brüder Hermann und Bernhard Thiessen über, die ihn an Walter Driedger verpachteten.
Nach Gründung des Freistaates Danzig wurde die Situation für die Werderbauern immer schwieriger da ihre Absatzmärkte größtenteils weggebrochen waren. Dringend notwendige Reparaturarbeiten konnten an dem Vorlaubenhaus mangels finanzieller Eigenmittel nicht durchgeführt werden. Wahrscheinlich 1939 ließ Walter Driedger die vordere Hälfte der Vorlaube abbrechen, ummauerte sie und zog sie somit in die Wohnfläche ein.
Die heutigen Eigentümer können finanziell bedingt eine fachgerechte Renovierung ebenfalls nicht durchführen. Auf die Vorderseite des Vorbaus wurden als Balkenimitation in Brettform geschnittene OSB-Platten gesetzt und im Dachgeschoss Fenster aufgemalt. Das wirkt auf den ersten Blick auch täuschend echt, aber es bleibt trotzdem zu hoffen, dass eines Tages die Mittel vorhanden sein werden um dieses Haus umfassend renovieren zu können.
Viele Grüße aus dem Werder
Wolfgang