Das Werderdorf Müggenhahl
1968 erschien in "Unser Danzig" die folgende sich über 10 Ausgaben hinweg erstreckende Ortschronik des Dorfes Müggenhahl, die ich hier in drei Teilen bringe:
Das Werderdorf Müggenhahl (Teil 1)
von Hans-Joachim Claassen
Am 3. Mai 1378 gründete der Deutsche Ritterorden das Dorf Heynrichsdorff, doch bald hieß es Müggenhahl.
Am 3. Mai 1928 bestand das Dorf Müggenhahl 550 Jahre. Man beging ein großes Heimatfest.
Am 3. Mai 1968 leben in Müggenhahl Menschen, die in einer fremden Sprache sprechen. Die alten Bewohner wurden 1945 in alle Winde zerstreut. Auf dem verwilderten Friedhof aber ruhen die Gebeine ihrer (unserer) Ahnen.
Bei seiner Gründung nannte man unser Werderdorf Heynrichsdorff. über die Namen Hinrichsdorf, Heinrichsdorf, Mogkenhoel, Mockenhol, Muggenhagen hieß es dann etwa ab 1526 Müggenhahl (entnommen der Festschrift „5 1/2 Jahrhunderte Dorf und Kirche Müggenhahl“ von Gerhard Klemm).
Müggenhahl grenzte unmittelbar an Praust und St. Albrecht; es lag ostwärts der Bahnlinie Dirschau - Hohenstein - Praust - Danzig. Verwaltungsmäßig gehörte es zunächst zu Danzig, dann zur Höhe, von 1814-1887 zum Kreis Danzig-Land. Im Jahre 1887 wurde dieser Kreis in einen der Danziger Höhe und der Danziger Niederung aufgeteilt. Müggenhahl, an der Grenze zwischen der Höhe und Niederung gelegen, entschied sich für den Kreis Danziger Niederung, um 1939 dann wieder zu einem Kreis Danzig-Land zusammengelegt zu werden. Zur politischen Gemeinde gehörten die Ortsteile Großland, Hundertmark und Hegewald. Das Dorf lag außer den genannten Ortsteilen in sehr geschlossener Form und war somit eines der schönsten Dörfer des Danziger Werders.
Zum Dorf gehörten ursprünglich vierzehn Höfe, die Eigentümer nannte man Hofbesitzer. Weiterhin gab es 30 sogenannte Gärtnerstellen, deren Besitzer man Eigentümer nannte. Diese lagen in der Vielzahl in den Ortsteilen. Weiterhin gab es zu den Höfen gehörende Instkaten. Diese Ordnung war jedoch im Lauf der Jahrhunderte durcheinander gekommen. So waren aus ehemaligen Gärtnerstellen, sogar aus Instkaten, lebensfähige Wirtschaften geworden. Verschiedene Güter der Höhe hatten ursprünglich in Müggenhahl Ländereien, besonders in Hundertmark, erhalten. Später verkaufte man diese an die anliegenden Gärtnerstellen; so war eine Entwicklung möglich. Von den ehemaligen 14 Höfen bestanden noch 13. Bereits im Jahre 1793 schrieb man in der Chronik von zwei unbebauten Höfen. Jeder Hof hatte seine Hofmarke und seinen Kirchensitz, über dem die Hofmarke ersichtlich war. Auch ließ man sich vom Schmied Hofmarken in Form von Brenneisen erstellen und brannte hiermit sein Inventar, ja, zuweilen sogar das Vieh.
Die Anlage des Dorfes war in etwa nordost-südwestlicher Richtung erfolgt. In beachtlicher Entfernung voneinander waren zwei Gebäudereihen angelegt. Hier wechselten die Höfe, Gärtnerstellen und Instkaten in ungenauer Reihenfolge miteinander. Diese Anlagen wurden durch einen in derselben Richtung verlaufenden Dorfgraben getrennt. Müggenhahl war ein Kirchdorf. Zum Kirchspiel gehörten die Gemeinden Nassenhuben, Krampitz mit Weißhof, Hochzeit (hiervon gehörten einige Höfe zum Kirchspiel Wotzlaff) und ein Teil des Landauerbruchs. Die Kirche war auf der Westseite des Dorfgrabens, etwa auf dem Zweidrittelteil des Dorfes, nach Norden hin erbaut. Die Einrichtungen und Landzuteilungen bei der Gründung des Dorfes sprechen dafür, dass man bald mit dem Bau der Kirche begonnen hat. Bereits um 1400 soll er beendet gewesen sein. Die Einwohnerzahl des Dorfes war schon im Jahre 1690 mit 412 angegeben. Im Jahre 1945 waren es etwa 740 Einwohner.
Nach der Reformation waren die Müggenhahler zum überwiegenden Teil evangelisch. Die katholischen Bewohner wurden von der Kirchengemeinde St. Albrecht betreut. Unmittelbar neben der Kirche stand die Schule, sie war einklassig und ebenfalls evangelisch. Der Lehrer war gleichzeitig der Organist. Die katholischen Kinder erhielten einmal in der Woche von einem aus Praust kommenden Lehrer Religionsunterricht. Ein Teil der Bewohner von Hundertmark hatte sich schulisch auf privater Basis nach St. Albrecht orientiert. Von 1925-1940 war Gerhard Klemm Pfarrer in Müggenhahl. Im Jahre 1940 wurde Johann Blech die Pfarre von Müggenhahl gegeben. Herr Blech war Soldat und hat nur seine Probepredigt gehalten. Dann ist er gefallen. Die Pfarre wurde nunmehr von den Pfarrern Walter aus Praust und Gischkau versorgt. Ab 1926 war Alfred Landes Lehrer in Müggenhahl.
Fast quadratisch war die Kirche vom Friedhof umgeben. Dieser war im Jahre 1901 durch Einsatz von Hand und Spanndiensten vergrößert worden. Der neue Teil lag niedriger und musste aufgefahren werden. Gleichzeitig wurde in demselben Jahr die Leichenhalle gebaut. Der Friedhof war mit einem aus Bohlen erstellten Zaun, der sicher einmal sehr teuer war, umgeben. Gleichzeitig waren innerhalb des Zaunes Tannen gepflanzt, die schnell zu beachtlichen Bäumen herangewachsen waren. Zur Hauptstraße hin wurde im Jahre 1925 ein eisernes Tor aufgestellt. Neben dem Friedhof, nur durch einen Fahr- und Fußweg getrennt, lag das Pfarrhaus mit seinen herrlichen großen Zimmern und dem wunderbaren Garten. Ebenfalls nur durch einen Weg getrennt lag eine Gastwirtschaft neben der Kirche. Letzter Besitzer war Ida Claassen. Ihr Ehemann, Max Claassen, baute im Jahre 1925 einen Saal. Den Teil des Dorfes, vom Dorfgraben rechts hinter der Kirche, nannte man den „Krähenwinkel“.
Auf der östlichen Seite des Dorfgrabens, jedoch direkt an diesem gelegen und etwa in der Mitte des Dorfes, lag ebenfalls eine Gastwirtschaft, die sich „Zur guten Quelle“ nannte. Sie war bereits seit drei Generationen in den Händen der Familie Kersten. Letzter Besitzer war Hans Kersten. Hier anschließend, doch zum Südende des Dorfes hin, lagen der Dorfteich und die Schmiede. Sie war Eigentum der „Hofbesitzergenossenschaft“. Ihr letzter Pächter war Eduard Ott. Auf der selben Dorfseite, aber in der Dorffront, lag gegenüber der Gastwirtschaft Kersten ein Zweifamilienhaus der Kirche Darin wohnten die Kirchendiener, die die Kirche zu versehen hatten. Sie waren damit aber nicht ausgelastet. Zu ihren Wohnungen gehörte etwa ein Hektar Gartenland; hiermit und auch mit Pachtland betrieben sie eine kleine Landwirtschaft. Die beiden letzten Kirchendiener waren dazu noch Handwerker, Friedrich Preschke (1874-1959), Stellmacher, und Konrad Woesner (1871-1952), Maurer. Sie waren neben dem Schmied Eduard Ott (1879-1945), dem Schuster Josef Hinzmann (1875-1957), die letzten selbständigen Handwerker des Dorfes.
Neben den beiden Gebäudefronten führten Landwege durch das Dorf. Am Nordende, auf der östlichen Seite beginnend, war im Jahre 1898/99 vom Kreis eine Kopfsteinpflasterstraße gebaut worden. Sie führte in Höhe der Kirche, die Dorfseite wechselnd, in einem Bogen zum Südende des Dorfes. Dort bog sie rechts nach St. Albrecht ab, wo sie Anschluss an die von Dirschau kommende Heeresstraße hatte. Nach Praust führte ein Landweg. Im Jahre 1936 wurde eine Schotterstraße von Müggenhahl über Nassenhuben, Hochzeit, Neuenhuben an die dort von Käsemark-Wotzlaff nach Danzig führende Chaussee gebaut. Bevor mit dem Bau dieser Straße begonnen werden konnte, mussten zunächst vier baufällige Brücken neu gebaut werden. Die Radaunebrücke Müggenhahl - Praust, die Vollwerksche Brücke Müggenhahl - St. Albrecht, die Lakenbrücke Müggenhahl - Nassenhuben und die Mottlaubrücke Nassenhuben - Hochzeit. Ohne diese Brücken wäre es gar nicht möglich gewesen, das Material ins Baugebiet zu fahren. Die Bodenlage des Dorfes war bezeichnend für seine Entwicklung. Es war eine Ebene, die mit dem Meeresspiegel bei einigen Erhöhungen und Vertiefungen bis 0,1 minus wechselte. Die niedrigste Stelle war auf dem Großland von Walter Stender in der Nähe der Nobelschen Grenze. Müggenhahl lag an der Grenze des Danziger Höhenzuges. So lag der nahe gelegene Kapellenberg von St. Albrecht bereits 45,9 Meter über dem Meeresspiegel. Daher haben die Müggenhahler stets einen ungeheuren Kampf um ihr Dasein mit dem ureigensten Element, dem Wasser, führen müssen. Die Entwässerungsgeschichte von Müggenhahl war so sehr interessant, wie sie auch verwickelt war.
Der Urbarmachung des Danziger Werders war die Eindämmung der Weichsel durch den deutschen Ritterorden im Jahre 1285 bis 1299 vorausgegangen. Als der deutsche Ritterorden im Jahre 1308 Danzig in Besitz nahm, begann er sofort mit der Regulierung der Radaune. Als Wildwasser in der Kaschubei entspringend, zog die Radaune, mit ihren vielseitigen Reizen die Landschaft belebend, über Groß-Bölkau (Kraftwerk), Straschin-Prangschin (Kraftwerk), Gischkau-Praust, hier aber Praust wie eine Schlange umgehend, in das Müggenhahler Gefahrengebiet. Bis zum Bahnhof von St. Albrecht bleibt sie westlich der Bahn und fließt dann bei Nobel und Guteherberge vorbei, sowie Ohraer Gebiet streifend, bei Krampitz in die Mottlau. Der deutsche Ritterorden begradigte die Radaune und dämmte sie ein. Dazu wurde, am Schnittpunkt Gischkau-Praust beginnend, im Jahre 1338 die neue Radaune gegraben, die durch Praust im geraden Wege nach Danzig führt und eingedämmt ist. Sie liegt sehr hoch und war als Wasserzufuhr für Danzig und zum Betrieb von Mühlen gedacht. Gefährlich wurde sie eigentlich nie; ihr Wasserstand konnte durch eine Schleuse zur alten Radaune geregelt werden. So nutzte man sie bei Hochwasser der alten Radaune weitmöglichst als Wasserauffang aus. Da sie leicht versandete, musste sie in jedem Jahr gereinigt werden. Hierzu waren anliegende Dörfer verpflichtet. Auch Müggenhahl hatte hierin eine Pflicht zu erfüllen, und damit war die neue Radaune eine teure Angelegenheit. Im Jahre 1931 gelang es dem damaligen Volkstagsabgeordneten Oskar Malsch, Landwirt in Müggenhahl, das Dorf von dieser Last zu befreien.
Die alte Radaune war und blieb für Müggenhahl immer noch sehr gefährlich. Im Frühjahr war es der Eisgang und um Johanni das Schmelzwasser der Höhe. So hat es in den Jahren 1500-1888 mindestens acht Dammbrüche der alten Radaune gegeben. In derselben Zeit gab es noch etwa 10 Weichseldammbrüche, deren Wasser sich ebenfalls über Müggenhahl ergossen. In einigen Jahren kam das Wasser von zwei Seiten. Hinzu kam noch das Durchstechen der Dämme in Kriegszeiten zum Schutze von Danzig. Es hat Zeiten gegeben, in denen Müggenhahl, auch andere Dörfer des Danziger Werders, bis fünf Jahre lang unter Wasser standen. Trotzdem haben unsere Ahnen das Land nicht aufgegeben und nichts unterlassen, um Herr über das Wasser zu werden. Im Danziger Werder galt der Ausspruch „Wasser ist schlimmer als Feuer“, aber trotzdem sagte man bezüglich der angrenzenden Höhe „lieber im Werder versaufen als auf der Höhe verdursten“. Welchen Aufwand Müggenhahl für die alte Radaune aufbringen musste, besagt eine Eintragung in die Chronik von 1595. Es waren zum Scharwerk zu stellen: 12 Wagen, 24 Mann und 26 Gärtner. Vom 11. April 1817 stammt eine neue Radauneordnung, in Abänderung der alten vom 20. Januar 1652.
Der letzte Radaunedammbruch hat am 1. Osterfeiertag 1888, oberhalb des Bahnhofs in Praust, stattgefunden. Hierbei kam der Gemeindevorsteher von Müggenhahl, Ferdinand Zoermer, in Lebensgefahr. Nach diesem Dammbruch wurde der Danziger Deichverband neu organisiert. Von der Erkenntnis ausgehend, dass der große Gefahrenherd im Raume von Müggenhahl nicht von der großen Warte aus genügend beachtet und vermindert werden könne, wurde am 22. Mai 1888 der Müggenhahler Deichverband gegründet. Zur alten Radauneordnung kommt die Schwarze Lake mit der Gans hinzu. Sehen wir uns einmal in Müggenhahl um und betrachten die Not und besonders die Arbeit, die außer der Radaune von den Müggenhahlern zu bewältigen war. Bei Jetau - Groß-Saalau entspringend, brachte die Gans über Zipplau - Rostau ihr Wasser östlich an Müggenhahl vorbei in die Lake. Nachdem man sich, so berichtet die Chronik, seit 1594 nicht um die Gans gekümmert hatte, wurde sie 1634 besichtigt und aufgegraben. Die Gans war sehr gefährlich und gebrauchte sehr viel Aufmerksamkeit. Etwa nördlich von Müggenhahl zog die Schwarze Lake ihren Weg. Ungefähr 1585 wurde die Schwarze Lake gegraben; das alte Flussbett wurde dabei begradigt, der neue Fluss ebenfalls eingedämmt und bei Krampitz in die Mottlau geleitet. Sie traf sich dort mit der alten Radaune an derselben Stelle. Bereits 1651 wurde die Lake nochmals gegraben. Sie war sehr gut eingedämmt und gab selten Anlass zur Sorge.
Zur Zeit des Hochwassers waren die Müggenhahler Männer stets auf Wacht. Zur Verhinderung von Aufhäufung der Eisschollen am Damm waren die Wachmänner mit Eishacken und Feuerhaken ausgerüstet. Man brauchte Faschinen und lange Weidenstrauchbündel, die jeder Hof zur Verfügung halten musste; weiterhin benötigte man Sandsäcke und Dung. Nie wusste man, von wo die Gefahr drohte, und von wo das Wasser kommen würde. War es die Radaune, die Gans oder die Weichsel? Der Deichgeschworene und der Dammverwalter hatten große Verantwortung zu tragen. Oft waren beide Ämter in einer Hand. Sollte der Damm an einer Stelle brechen, so mussten die Männer sofort zurück zu ihren Höfen. Es galt nun, die Menschen zu retten; wenn Zeit war, dann auch noch möglichst das Vieh. Für die Unterbringung der Flüchtenden war Sorge getroffen. Ich weiß, als es in den Jahren um 1920 herum einmal fast so weit war, dass wir zunächst nach Rottmannsdorf sollten. Voraussetzung für die Räumung war, dass die Radaunebrücken nicht zerstört waren. Für einen solchen Fall konnten sich die Menschen dann nur auf die Hausböden flüchten. Auch waren auf vielen Heuböden die Möglichkeiten zum Vieh aufstallen vorhanden. Wer nie einen Eisgang erlebt und solche Not nicht gekannt hat, kann sich kaum eine Vorstellung davon machen.
Zu dem nun neu gegründeten Müggenhahler Deichverband gehörten die Ländereien rechts der alten Radaune und links der Gans und der Lake. Folgende Dörfer lagen oder hatten Ländereien in diesem Gebiet; Müggenhahl (ganz), Nobel (ganz), Praust, St. Albrecht, Guteherberge, Wojanow, Scharfenort, Rottmannsdorf und Nassenhuben.
Wahlmänner der Gemeinden wählten, entsprechend der Fläche, alle sechs Jahre die Schöffen. Meines Wissens waren es fünf; diese bildeten den Vorstand. Hiervon stellte Müggenhahl drei, Praust und Nobel je einen. Die anderen Gemeinden waren wegen ihres geringen Anteils im Vorstand nicht vertreten. Diese fünf Schöffen wählten aus ihrer Mitte den Dammverwalter (es sollte ein Müggenhahler sein) und den Kassenrendanten.
Dammverwalter: Gustav Popp, Müggenhahl (22. Mai 1888-24. Juli 1908) - Johannes Claassen, Müggenhahl (24. Juli 1908 bis 31. März 1935) - Karl Roß, Müggenhahl (1. April 1935 bis November 1942) - Ernst Witt, Praust (November 1942 bis 31. Dezember 1943) als Stellvertreter, - Voll, Nobel (ab 1944).
Kassenrendanten: Wulf, Nobel (22. Mai 1888 bis März 1894) - Gustav Behrendt, Müggenhahl (März 1894 bis 30. Juni 1912) - Hermann Hein, Müggenhahl (1. Juli 1912 bis 31. Dezember 1919) - Paul Ziemann, Müggenhahl (1. Januar 1920).
Prauster Schöffen: Krüger, Praustfelde - Voll, Praust - Hoffmann, Praust - Ernst Witt - Praust - Carl Knoop, Praust.
Nobeler Schöffen: Schiefelbein, Dircks, Bujack.
Müggenhahler Schöffen: H Preuß, Otto Preuß, Max Preuß, Karl Ortmann, Gustav Claassen.
Die Einnahmen des Verbandes bestanden aus den Beiträgen und dem Verpachten der Grasnutzung der Dämme. Nach der Bildung dieses Verbandes gab es kein Scharwerk mehr, selbstverständlich mussten die Gemeinden Hand und Spanndienste gegen Bezahlung in Notfällen leisten. Die Ausgaben lagen in dem Beschaffen von Material, den Löhnen bei den Dammreparaturen, der Fuhrwerkgestellung und den Eiswachen. Der Dammverwalter und der Kassenrendant sowie der Oberbaurat des Danziger Deichverbandes erhielten ein sehr mäßiges Gehalt, dieses wurde in zwei Jahresraten gezahlt. An der Vollwerkschen Brücke stand eine Wachbude, es war ein Einfamilienhaus mit einem Geräteschuppen. Letzter Bewohner war ein Kollendt. Dieser wohnte mietfrei, hatte aber die dort lagernden Geräte und das Material zu beaufsichtigen. Ebenso musste er bei den Eis wachen den Männern Unterkunft gewähren. Die Arbeit des Müggenhahler Deiehverbandes wurde vom Danziger Deichverband, als Dachverband, anleitend beobachtet. Die Dämme wurden strengstens über wacht und gepflegt. So war das Fahren auf den Dämmen nur dem Dammverwalter und etwaigen Reparaturfuhrwerken möglich. Es waren verschließbare Kettensperren eingerichtet; den Schlüssel hierfür hatte der Dammverwalter. Ebenso durften die Dämme nur gemäht werden, es war nicht gestattet, Vieh darauf zu weiden. Ja, sogar das Hühnerhalten an den Dämmen war verboten. Sehr viel Kleinarbeiten am Bett der alten Radaune, Begradigungen und die Anlegung von Kaskaden sollten das Ausschälen des Dammes verhüten. Ebenso durch eine großzügige Räumung des Flussbettes in der Höhe von Nobel (am Ende der 20er Jahre) war die alte Radaune nunmehr gebändigt. Etwa im Jahre 1925 wurde die Gans eingedämmt und an ihrer Mündung in die Lake ein Rückstauwehr eingebaut. Auch der Gans war mit dieser Arbeit die Spitze ihrer Urkraft genommen. Die Unkosten des Deichverbandes beliefen sich auf zwei Mark je Hektar.
Die eigentliche Entwässerung des Dorfes wurde, in den Jahren der Gründung beginnend, mit Windschöpfmühlen durchgeführt. Das Danziger Werder hat hiervon etwa 60 Stück gehabt. In Müggenhahl hat es verschiedentlich zwei bis fünf Mühlen gegeben. Hiervon hat eine an der Stelle des späteren Schöpfwerkes und eine am Weg nach Nassenhuben gestanden. Eine soll in den Dreivierteln auf den drei Morgen der „Hofbesitzergenossenschaft“ und eine in Hundertmark und Großland gestanden haben. Müggenhahl hat immer sehr unter dem Prauster Wasser gelitten. Praust hatte eine eigene Windschöpfmühle an der alten Radaune in der Nähe der Vollwerkschen Brücke. Im Jahre 1861/62 wurde das erste Müggenhahler Dampfschöpfwerk gebaut. Nunmehr schloss sich Praust der Müggenhahler Entwässerungsgenossenschaft an.. An der Stelle des am Wege nach Nassenhuben gelegenen Windschöpfwerkes wurde im Jahre 1892 eine zweite Dampfmühle gebaut. Schon 1909 stellte sich Müggenhahl auf Elektrizität um. Neben dem ersten Dampfschöpfwerk wurde das neue Pumpwerk erbaut. Beide Dampfschöpfwerke riss man nach Erstellung des neuen elektrischen Pumpwerkes ab. Der Bau dieses neuen Pumpwerkes, wahrscheinlich das erste seiner Art, wurde durch den damaligen Deichinspektor des Danziger Deichamtes, Professor Bertram, angeregt und energisch vorangetrieben. Er fand viele Befürworter und große Unterstützung im Regierungspräsidium sowie auch bei anderen Behörden. Aber auch der damalige Vorstand des Müggenhahler Entwässerungsverbandes war sehr aufgeschlossen für dieses Vorhaben und nutzte die günstige Gelegenheit, die nun einmal vorhanden war, aus.
Durch diesen Bau bekam Müggenhahl früher als andere Gemeinden den Anschluss an das Licht und Kraftstromnetz. Das ganze Grabensystem wurde gründlich ausgebaut. Für diese Arbeiten hatte man Gräberkolonnen von der Nehrung geholt. Die Männer waren in einem Gemeinschaftsraum untergebracht und verpflegten sich selbst. Sie gingen nur alle 14 Tage nach Hause, um Lebensmittel, in der Hauptsache Brot und Speck, zu holen. Diese Kolonnen kamen noch am Anfang der 20er Jahre. Doch dann hatte sich aus den Müggenhahler Arbeitern eine derartige Gruppe gebildet. Letzter Vorarbeiter war Wilhelm Möbus (1892). Das eigentliche Pumpwerk bestand aus zwei Pumpen mit je einem 60-PS-Motor. Die Rohre der Pumpen hatten einen Durchmesser von etwa einem Meter. Man konnte nicht nur ent- sondern auch bewässern.
Für die Entwicklung der Müggenhahler Wirtschaft war dieses auf das modernste entstandene Entwässerungsprojekt von unermesslicher Bedeutung. Kein Regenguss, sei er noch so groß, konnte die Müggenhahler Felder unter Wasser setzen. In spätestens drei bis vier Stunden war der Wasserstand auf normal gebracht. Das Werk wurde von einem Wassermüller bedient. Für diesen war ein massives Wohnhaus mit Stall gebaut worden. Ebenso gehörte Gartenland zur Wohnung, weiter erhielt der Müller von dem Eigentum der „kleinen Mühlenkasse“ etwa l ½ Hektar Land in Pacht. Sehr oft war der Wassermüller aber auch gleichzeitig Pächter des Grundstücks der „kleinen Mühlenkasse“. Letzter Wassermüller war Paul Sielaff (1901 bis 1966). Des bevorzugten Strompreises wegen wurde das Werk fast ausnahmslos nachts in Betrieb gesetzt. Die zu entwässernde Fläche des nun „Müggenhahl-Prauster Entwässerungsverbandes“ war rund 1600 ha groß. Die Unkosten betrugen vier bis zehn Mark pro Jahr und Hektar. Zugunsten der Müggenhahler Genossen wurden die Einnahmen der „kleinen Mühlenkasse“ verrechnet. Den Vorsitz führte der Verbandsvorsteher, die Kassengeschäfte der Kassenrendant. Beide mussten laut Statut Müggenhahler sein. Weiter gehörten zum Vorstand drei Beisitzer, hiervon stellte Praust zwei. Die Wahl des gesamten Vorstandes erfolgte alle sechs Jahre. Jeder Genosse hatte so viele Stimmen, als er Hektar besaß.
Verbandsvorsteher: Hermann Hein (1908 bis 1920) - Johannes Claassen (1920 bis 1932) - Paul Schulz (1932-1935) - Arno Behrend (1935).
Kassenrendanten: Johannes Claassen (1908-1920) - Rudolf Woesner (1920-1932) - Arno Behrend (1932-1935) - Emil Ziemann (1935).
Die Entwässerung des Danziger Werders unterstand in seiner Gesamtheit dem Danziger Deichverband. Bereits im Jahre 1423 hat es eine Deichordnung gegeben, und 1888 wurde der Danziger Deichverband neu organisiert. Der Deichverband setzte sich aus Bezirken zusammen. Jeder Bezirk stellte einen Bezirksvertreter und einen Geschworenen. Diese wählten aus ihrer Mitte den Deichhauptmann. Der Deichbezirk Müggenhahl setzte sich aus dem Gebiet des Müggenhahler Deichverbandes sowie Ohra, Nassenhuben und Krampitz zusammen.
Letzte Bezirksvertreter: Walter Ortmann (Ohra-Niederfeld) - Otto Philippsen (Ohra a. d. Mottlau).
Deichgeschworene: Erich Omnitz (Nassenhuben) - Johannes Claassen (Müggenhahl).
Letzte Deichhauptleute waren: Penner (Herzberg) - Max Doerksen (Groß-Zünder) - Nickel (Sperlingsdorf) - Wannow (Wossitz). Stellvertreter: Albert Wiebe (Trutenau).
Dem Deichhauptmann stand ein Deichinspektor zur Seite.
Aus der Bodenlage und der jahrhundertealten Entwässerungsgeschichte ergibt sich auch die Verschiedenheit der Bodenbeschaffenheit. So hatten die Hegewälder und die Dreivierteln mittelschweren bis schweren Boden mit Muttererde bis zur Tiefe von einem Meter und mehr. Die östlich hinter dem Dorf gelegenen Wiesen waren sehr moorig und für die spätere hervorragende Entwässerung sehr dankbar. Die an Praust angrenzenden Hauptstücke hatten mehr schwarzen Boden; sie waren ideal zu bearbeiten. Das Großland und Hundertmark hatten den ausgesuchten Gemüseboden. Auf Grund dieser Tatsache war auch die Bewirtschaftung sehr unterschiedlich. Auf den höher gelegenen Ländereien betrieb man bis zum Ersten Weltkrieg vornehmlich eine Kuhwirtschaft. Es wurde gebuttert, und die Kälber wurden gemästet. Mit Butter, Eiern, Obst, Geflügel und auch schon ein wenig Gemüse fuhr man am Sonnabend nach Danzig zum Markt. Daneben baute man auch Getreide an, verschiedentlich auch schon Raps. Die Betriebe mit den niederen Ländereien, diese lagen in Wiesen, erzeugten Heu, welches sie besonders an die Heeresverwaltung lieferten. Aber auch der private Heubedarf in Danzig war sehr beachtlich.
Auf den passenden Wiesen stach man, besonders zum eigenen Bedarf, auch Torf. Im Ersten Weltkrieg wurde der Torf bewirtschaftet. Um möglichst viel vergeben zu können, gab man ein besonderes Gefangenenkommando ins Dorf. Als traurige Bilanz nach dem Kriege verblieben die Torfkaulen.
Während des Ersten Weltkrieges wurde auch der Kartoffelanbau sehr stark entwickelt. Als nach dem Kriege das Heer, aufgelöst werden musste, sank natürlich auch der Heubedarf. Durch die Modernisierung der Entwässerung Müggenhahls hatte sich die Bewirtschaftungsmöglichkeit beachtlich verändert.
Hinzu kam, dass in der ersten Nachkriegszeit das Gemüse besonders gefragt war und modern wurde. Nun begannen die Betriebe mit den niederen Ländereien sich völlig umzustellen. Mit einem ungeheuren Fleiß brachen sie ihre Wiesen um, holten Dung aus Danzig und bauten Gemüse an. Führend waren hierbei die Bauern aus Hundertmark. Das ganze Hundertmark, große Teile des Großlandes und auch des Dorfes wurden zu einem einzigen Gemüsegarten. Später begann man mit der Erzeugung von Frühgemüse in Mistbeeten und auch schon in Treibhäusern. Die Gemüsebauern fuhren am Mittwoch und Sonnabend mit hohen Fuhren zum Markt. Die Arbeit war sehr schwer, man kannte keinen Feierabend. Das Gemüse, wurde auf Rücken breit gesät und musste gewedet werden (Ausdruck für jäten). Die Eifrigsten lagen zwischen den Rücken und wedeten, solange die Sonne schien. Es soll vorgekommen sein, dass sie sich in eine Decke hüllten und dort liegen blieben, bis die Sonne wieder aufging. Für den Markt mussten die Mohrrüben und das Suppengemüse gewaschen und möglichst auch gebunden werden. Das war bestimmt keine bequeme und schöne Arbeit. Später wurde es leichter. Das Gemüse wurde von den Großabnahmestellen in St. Albrecht und Ohra entgegengenommen. Nur die Kleinsterzeuger durften noch auf dem Markt selbst verkaufen. Nun säte man die, Saat auch schon mit Dippelmaschinen, und somit konnte man auch zwischen den Reihen hacken.
Finanziell standen die Gemüsebauern sich immer sehr gut. So hatte sich der Gedanke, den man bei der Gründung des Dorfes durch die Schaffung von Gärtnerstellen hatte, durchgesetzt. Die größeren Betriebe im Dorf, Hegewald und Großland, betrieben nunmehr erhöhte Viehhaltung, insbesondere zur Milcherzeugung. Aber auch Nutz- und Schlachtvieh wurde produziert. Die Nachbarn Arno Behrend und Johannes Claassen hatten sehr gute Herdbuchzuchten. Die Besitzer der Hauptstücke hielten sich besonders an Früh und auch an Spätkartoffelanbau. Die Zoppoter Kartoffelhändler holten für die Hochsaison gern die Frühkartoffeln aus Müggenhahl. Die Spätkartoffeln aber brachte man direkt in die Keller der Verbraucher von Praust und St. Albrecht. Durch die vorzügliche Lage zur Zuckerfabrik in Praust kam auch der Zuckerrübenanbau nicht zu kurz.
Sehr stolz waren die Müggenhahler Bauern stets auf ihre Pferde, die sie sehr pflegten. Außer einer allgemeinen Aufzucht gab es einige sehr beachtliche Züchter des westpreußischen Warmblutpferdes Trakehner Abstammung. Lange Jahre hindurch unterhielt Johannes Claassen eine private Hengststation, später war sie mit Stutbuchhengsten besetzt.
Die Eier und Geflügelerzeugung war Sache der Hausfrauen und sehr beachtlich. Welche Scharen von Gänsen marschierten in der Ernte die Dorfstraße entlang, wo sie emsig das von den Erntewagen verlorene Getreide sammelten. Wieviel Enten badeten auf dem Dorfgraben und dem Dorfteich. Der große Stolz der Hausfrauen waren die herrlichen Gärten, die in der Zeit der Reife mit Obst und Beeren prahlten. Wie stolz waren die Mütter und Töchter auf ihre bunten, wohlgepflegten Blumenbeete, von denen zur Straße hin am liebsten keine Blume gepflückt werden sollte. Und wer erinnert sich nicht noch der Blumenfrauen, die oft mit Pferd und Wagen kamen und Schnittblumen zum Markt brachten. Die umfangreichste Arbeit leistete viele Jahre hindurch die kleine Frau Schulz aus der Wrukenkaule. Schnittblumen in der Tragkiepe und dazu noch volle Körbe in den Händen trug sie zum Markt. Einmal waren es Schneeglöckchen, Osterlilien, Narzissen oder die herrlichen Pfingstrosen, Immer wären welche da, selbst unter dem Schnee wurden die Christrosen hervorgeholt. Besonders schlimm aber hatte sie es zu Fronleichnam, wo alle Blumen knapp und auch teuer waren. Da sie vornehmlich von meiner Mutter die Blumen holte, habe ich sie in der Spitzenzeit oft nach Praust zur Bahn gefahren, allein konnte sie ihre Last nicht tragen. Wie Frau Schulz dann aber von der Bahn zum Markt gekommen, ist, vermag ich nicht zu sagen. Sie verkaufte möglichst auf dem teuersten Markt in Zoppot. Auf dem Rückwege kehrte sie dann mit der klingenden Münze bei meiner Mutter ein. Wie gern trank sie dann einige Gläser Wein!
Für eine ordentliche Befruchtung der Felder und Gärten sorgten einige sehr gut bewirtschaftete Bienenstände.
Die zu den Höfen gehörenden Instwohnungen waren für zwei oder auch vier Familien gebaut. Dazu gehörte ein Stall und immer etwa, je Wohnung, 2500 Quadratmeter Gartenland. Die Arbeiter nannte man Deputanten; sie arbeiteten für Naturalien und Geld. Ihren eigentlichen Lebensunterhalt mussten sie aus ihrer Vieh und Gartenwirtschaft bestreiten. So fütterten sie für sich zwei Schlachtschweine im Jahr; ging es gut, wurden außerdem zwei Schweine verkauft. Weiterhin hielten sie Ziegen und Hühner. Ebenso verkauften sie Gemüse. In den Jahren bis zum Ersten Weltkrieg sind die Frauen mit Handkarren und Kiepen zum Markt nach Danzig gefahren. Später gab es Gemüsehändler, die diese Erzeugnisse in den Dörfern aufkauften. Durch die veränderte Größe der Höfe wurden diese Wohnungen nicht mehr alle zum eigentlichen Zweck genutzt. Es gab bis zum Beginn des Zweiten Weltkrieges nur noch wenige Deputanten. In den Wohnungen wohnten die ehemaligen Deputanten als Freiarbeiter. Sie fanden abwechselnd in der Entwässerung, der Ernte, in der Zuckerfabrik und beim Dreschen immer ihre Arbeit Die vorhandenen Einrichtungen, der Stall und das Gartenland, wurden auch von ihnen weitmöglichst genutzt.
Ländereien und Besitzungen von Einrichtungen der öffentlichen Hand waren nur im geringen Umfange zur Gesamtfläche von 72 Hufen vorhanden. So besaß die „kleine Mühlenkasse“ das Grundstück neben dem Entwässerungswerk, Dazu gehörten etwa 12-15 Hektar; das Grundstück wurde auf acht bis zehn Jahre verpachtet. Letzter Pächter und zugleich Wassermüller war Paul Sielaff. Weiter besaß die Kasse ein Großland, die sogenannte „Mühlenhufe“ und den „neuen Wall“ (dieser lag hinter den Dreivierteln). Ebenso gehörte ihr das Nutzungsrecht des Grabenufers entlang dem Großen Mühlengraben, jedoch nur zur Wegseite.
Verwalter der „kleinen Mühlenkasse“ waren: Emil Ziemann (1935-???) - Arno Behrend (1932-1935) - Johannes Claassen (1915-1932).
Die Kirche besaß einen Hegewald, ein Hauptstück, eine Dreiviertel, den Garten hinter dem Pfarrhaus gelegen (drei Morgen), das Grundstück, in welchem die Kirchendiener wohnten, und drei Morgen südlich vom Mühlengraben gelegen. Die Schule besaß drei Morgen links an der Straße nach Nassenhuben gelegen und ebenfalls südlich des Großen Mühlengrabens; dazu noch den Schulgarten neben der Schule.
Die Gemeinde hatte in neuerer Zeit das Grundstück von Gustav Wohlfahrt gekauft. Es lag auf der westlichen Dorfseite in der Mitte des Dorfes. Sie hatte außerdem das Nutzungsrecht an der Pflasterstraße nach St. Albrecht und dem Landweg nach Praust. Die Heunutzung wurde jährlich verpachtet. In jedem Winter wurden die Weidenbäume zum Köpfen verkauft. Die Kopfweiden konnten etwa alle acht Jahre geköpft werden.
Weiterhin gab es die „Hofbesitzergenossenschaft“. Sie war Besitzer der Schmiede mit dem Schmiedegarten und dem Schmiedeland, ebenfalls etwa drei Morgen groß und neben dem Kirchenland südlich des Großen Mühlengrabens gelegen. Hierzu gehörte auch der ehemalige Weg, der einstmals über den Mühlengraben führte. Ferner gehörte dazu die „Kreftlake“, drei Morgen Wiese in den Dreivierteln, das Nutzungsrecht der Wiesentrift (jedoch nur bis zum Mühlengraben), ein Stück Dorfacker neben dem Schulgarten gelegen und die freien Flächen am Südeingang des Dorfes auf der östlichen Seite des Dorfgrabens.
Auch einige kleine Flächen im Krähenwinkel gehörten der Genossenschaft. Angeschlossen war dieser Kasse noch die „Jessingkasse“. Die „Jessingen“ waren Wiesen und lagen östlich der sogenannten Wiesen bis zur Gans reichend. Sie waren durch einen in Schlangenlinien verlaufenden Wall getrennt. Die vor dem Wall zu den Wiesen gelegenen Flächen waren auch von derselben Qualität. Auf den hinter dem Wall gelegenen Flächen wuchs ein Wassergras von sehr geringer Güte. Hier konnte man einen Stock sehr tief in den Boden stecken. Das Fahren mit vollen Fuhren war sehr gefährlich, man durfte nicht die Spur halten, sonst versank das Gefährt, und die Fuhre musste abgeladen werden. Der Wuchs war gut, bei günstiger Witterung konnte dreimal geerntet werden. Auch trocknete es sehr schnell; so konnte man bei gutem Sonnenschein das Heu bereits am dritten Tage nach dem Mähen fahren. Es roch wie Tee und war doch nicht mehr wert als Stroh. Die ganze Fläche lag in einem Stück und war ohne besondere Grenzmerkmale. Trotzdem kannte ein jeder seine Grenzen. Ursprünglich hatte zu jedem Hof eine „Jessing“ gehört. Als unverteilt gehörte hierzu der „Hoppengarten“ (drei Morgen groß) und der „Überlauf“. Die Pacht dieser Flächen wurde auf die ehemaligen Besitzer der „Jessingen“ verteilt. Die „Hofbesitzergenossenschaft“ gehörte den Besitzern der ehemaligen 14 Höfe. Der Ertrag wurde an die Besitzer der Ländereien, die ehemals zu den Höfen gehörten, verteilt. Viel blieb aber nicht übrig; zunächst musste ja die Schmiede erhalten werden. Letzter Vorsitzender der „Hofbesitzergenossenschaft“ war Johannes Woesner, zuvor Johannes Claassen. Nicht klar sind die Besitzverhältnisse des Hauses vormals Fraßmann vor St. Albrecht. Fest steht auf jeden Fall, dass der Grund und Boden zu Müggenhahl gehörte.
Nachdem das Dorf dem Elektrizitätsnetz angeschlossen war, gründeten die Hofbesitzer Gustav Behrendt, Johannes Claassen, Hermann Hein, Gustav Popp und Eugen Popp eine Maschinengemeinschaft. Sie kauften einen zu der Zeit sehr modernen und auch großen Dreschkasten. Dieser hatte ein Spreu- und Kurzstrohgebläse und eine Zylinderreinigung. Dazu kauften sie einen passenden Motor, eine Kleekarre und einen Trieur (Saatgetreidereinigungsmaschine). Auch dieser war von besonderer Güte. Hiermit bekam man die Rade aus dem Roggen völlig heraus.
Als Gustav Popp seinen Hof verkaufte, stieg sein Nachfolger Rudolf Woesner voll in die Gemeinschaft ein. Später verkaufte auch Eugen Popp seinen Hof, sein Nachfolger, Julius Müller, brachte zum Teil eigene Maschinen mit. Anfang der 20er Jahre trennte sich die Gemeinschaft vom Dreschkasten und Motor. Die Nachbarn Gustav Behrendt und Johannes Claassen übernahmen sie wiederum gemeinsam. Die Maschinen wurden sehr gepflegt und befanden sich 1945 noch in einem sehr guten Zustand. Eine ähnliche Gemeinschaft bestand auch im Hegewald. Dort hatten die Nachbarn Eduard Arendt, Adolf Arnhold, Max Preuß und Ernst Zörmer einen Dreschkasten und eine Lokomobile gemeinsam. Auch diese Gemeinschaft bestand lange Jahre. Der Gemeinschaftssinn der Müggenhahler Bauern vor rund 60 Jahren könnte der heutigen Landwirtschaft zur Nachahmung empfohlen werden.
Im Jahre 1916, am Freitagabend vor Pfingsten, ging ein besonders schweres und lang anhaltendes Gewitter über Müggenhahl hernieder. Wie auf dem Lande üblich, hatte man gewacht und dann, als man dachte, es sei alles vorüber, sich schlafen gelegt. Sehr stürmisch wurde mein Vater von der sehr früh zum Markt fahrenden Nachbarstochter, Ida Kaminski (später Frau Schulz), geweckt. Der Kirchturm brannte, „Feuer, Feuer“, so hallte es durch den anbrechenden Morgen. Sehr schnell war das Dorf wach, aber die wehrfähigen Männer waren beim Heer. Es war ja Krieg. Die eigene Feuerwehr rückte an, konnte aber sehr wenig ausrichten, denn sie reichte mit dem Wasser nicht an das Feuer heran. Die Telefonverbindung war unterbrochen, aber trotzdem rückte sehr bald die Freiwillige Feuerwehr von Praust an, auch kam ein Löschzug aus Danzig.
Durch der Hände lange Kette trug man Wasser die Kirchtreppen hinauf, um aus den Luken heraus das Dach des Kirchenschiffes von herab fallenden Funken zu befreien. Sehr wagemutig benahm sich besonders Hermann Lange, der von Nassenhuben her früher beim Brand war als manch ein Dorfbewohner. Auch Hermann Hein, Heinrich Liedke und Johannes Claassen wirkten unter dem brennenden Turm, um unermüdlich Funken auszulöschen. Der derzeitige Pfarrer, Otto Angermann, aber räumte die Kirche von den wertvollen Gemälden und dergleichen. Die große Frage war dann, wohin die brennende Turmspitze fallen würde! Auf die Schule, auf den Stall der Gastwirtschaft (damals Monsehr) oder auf die Sakristei? So räumte man vor allen Dingen die Schule völlig aus. Lehrer Lenz war nicht zu Hause, er fand später ein großes Chaos vor. Der Turm fiel aber sehr günstig, es geschah weiter nichts. Die Wehren bekamen den weiteren Brand sehr schnell unter Kontrolle. Der Schaden war sehr groß. Der Turm aber wurde noch im selben Jahr wieder erbaut. Die zwei kleinen Glocken waren vernichtet und wurden als Altmaterial abgeliefert. Die große Glocke war auch gesprungen und durfte dann nur noch sehr vorsichtig geläutet werden. Man wollte sich aber von ihr nicht trennen, war sie doch schon bereits im Jahre 1703 einmal umgegossen worden. Das Uhrwerk war restlos verglüht und konnte nicht wieder erstellt werden.
Nach dem verlorenen Krieg 1914-1918 kam wirtschaftlich und politisch eine trostlose Zeit. Gegen seinen eigenen Willen wurde Danzig mit den Kreisen Danziger Höhe, Danziger Niederung und dem Großen Werder zum „Freistaat Danzig“ unter der Oberhoheit des Völkerbundes erklärt. Der ebenfalls wieder erstandene polnische Staat wollte sich Danzig einverleiben und bedrohte es ständig. Die allmählich einsetzende Inflation brachte das wirtschaftliche, besonders aber auch das soziale Gefüge restlos durcheinander. Heute gehörten einem Tausende oder Millionen, morgen bekam man dafür kaum eine Prise Salz. Die Dorfältesten von Müggenhahl saßen im Frühjahr 1923 beisammen und wurden sich darüber einig, dass man zur Förderung des allgemeinen Zusammenhalts und des Heimatgedankens etwas unternehmen müsse. Sie beschlossen, ein großes Volksfest zu begehen und unverzüglich mit den Vorbereitungen zu beginnen. Es sollte ein Wohltätigkeitsfest werden. Mit dem Ertrag wollte man die noch vorhandenen Schäden an der Kirche beseitigen und den gefallenen, und vermissten Söhnen des Krieges ein Denkmal setzen. Das Volksfest sollte am 2. Juli 1923 stattfinden. Große Vorkehrungen begannen. Es wurde nicht nur in der Gemeinde oder im Kirchspiel gesammelt, man sammelte auch bei Bekannten in der weiteren Umgebung und bei Geschäftsfreunden. Das Bargeld wurde von den Sammelnden, die geeignete Listen besaßen, gegen Quittierung sofort in Empfang genommen. Lebensmittel oder dergleichen aber wollte man erst kurz vor dem Fest übernehmen; sie wurden aber listenmäßig registriert.
Der 2. Juli war ein wunderbarer Tag; das Dorf war auf Hochglanz gebracht worden. Die Bürgersteige waren mit Sand befahren und die Bord und Randsteine frisch gekalkt. Es gab kaum ein Haus, das nicht geflaggt hatte. Girlanden schmückten die Wohngebäude und die Kirche. Jedes Haus wollte Gäste empfangen. Darüber hinaus hatte man aus einschlägigen, gespendeten Zutaten Stullen und Brötchen gestrichen und belegt. In einigen Küchen der Höfe, so auch in meinem Elternhaus, backte man seit den frühen Morgenstunden auf drei Eisen Waffeln.
Das eigentliche Fest begann mit einem gemeinsamen Kirchgang. Kirchliche Würdenträger und ein Vertreter des Senats waren erschienen. Die Festpredigt hielt der Generalsuperintendent. Lehrer Oskar Lenz hatte mit einem gemischten Chor einige Lieder eingeübt. So sang dieser während des Gottesdienstes „Die Himmel rühmen des Ewigen Ehre“ und „Gloria, Gloria, Gott in der Höh' stimmen die Glocken drein, klingen so lieb und fein“.
Nach dem Essen folgte der große Umzug durch das Dorf, voran die Schulkinder mit vielen Fähnchen. Alles traf sich dann auf dem Platz, wo später auch das Denkmal aufgestellt wurde. - Dort stand auch die herrliche Kaiser-Wilhelm-Eiche, die 1897 gepflanzt worden war. War es ein böses Omen, dass diese im Frühjahr 1944 nicht mehr grünte? Gemeindevorsteher Gustav Behrendt begrüßte dann die vielen Gäste und die Dorfbewohner. Festreden hielten die Pfarrer beider Konfessionen und Rittmeister a. D. von Tiedemann/Russoschin. Danach begann das große Treiben auf der Festwiese, die auf der östlichen Dorfseite vor den Höfen von Gustav Claassen und Johann Marquardt errichtet war. Viele Stände waren aufgebaut worden, und an allem wollte man zum guten Zweck verdienen. Gustav Claassen hatte vor seinem Haus eine Theke, die er „Zum groben Gottlieb“ nannte, in einem Zelt eingerichtet. Diese Stätte war besonders umlagert und bald ausverkauft. Dann gab es Stände mit den vielen, vielen Stullen, Brötchen und Waffeln, die von den Töchtern des Dorfes feil geboten wurden. Es waren aber sehr viel Gäste erschienen, und die Vorräte reichten nicht lange!
Die Schulmädchen verkauften derweil Blumensträuße. Eine geborene Müggenhahlerin war gekommen, legte Karten und wahrsagte aus der Hand. Als Assistentin fungierte eine junge Müggenhahlerin in Zigeunertracht, natürlich fehlte auch eine schwarze Katze nicht. An einer anderen Stelle wurden die gespendeten Sachen amerikanisch verkauft, es gab die buntesten Dinge. Für die Kinder waren Volksbelustigungen wie Sackhüpfen usw. möglich. Auch Karussells und Würfelbuden waren vorhanden. Der gemischte Chor sang von Marquardts Treppe „Ich kenn einen hellen Edelstein“ und „Freiheit, die ich meine“. Da der Saal erst später erbaut wurde, war eine Tanzfläche aufgebaut worden. Am Abend gab es dann ein Feuerwerk, auch wurden Teertonnen abgebrannt. Man tanzte und feierte bis zum Morgen. Das Fest verlief sehr harmonisch und brachte einen großen Reinerlös.
Verhandlungen bezüglich der Glocken hatte man zeitig mit der Firma Schilling in Apolda geführt. Diese Firma hatte auch die alten Glocken gegossen und umgegossen. Nun war Geld vorhanden, im Augenblick wenigstens - was war es morgen wert? Es war ja die Millionenzeit. Unverzüglich wurden zwei Gussstahlglocken bestellt. Wegen des Denkmals war mein Vater schon einige Zeit vor dem Fest zu einem Steinmetzmeister in die „Halbe Allee“ gefahren. Ich durfte damals bei dieser Fahrt dabei sein. Mein Vater entschied sich für zwei Steinproben, einen grauen blanken Naturstein und einen roten Sandstein. Auch nahm er Muster verschiedener Art mit. Die Dorfältesten entschieden sich für den roten Sandstein. Die beiden Steinproben aber lagen noch 1945 auf dem Schreibtisch meines Vaters als Briefbeschwerer. Als eiserne Reserve für die Bezahlung war nun noch immer die alte Glocke vorhanden. Diese wurde erst verkauft, als die Glocken und das Denkmal zur Lieferung bereit standen. Die Dorfväter hatten sehr vorsichtig und weise gehandelt. Privat allerdings haben sie die Inflation, die ja im November des Jahres mit einer totalen Geldentwertung endete, nicht so überstanden. Anfang September konnten die Glocken, vor dem Altar stehend, geweiht werden; ebenso wurde auch das Denkmal enthüllt. Bereits zur Einsegnung - damals waren die Einsegnungen in der Mitte des September - läuteten die Glocken den Gottesdienst ein. Die große Glocke trug die Inschriften des damaligen Pfarrers, Otto Angermann, und der Kirchenältesten: Gustav Behrendt, Hermann Hein, Otto Preuß und Hermann Lange. Die Glocken hatten einen sehr guten, hellen Klang und waren weit ins Werder hinein zu hören.
Im November 1924 verstarb Pfarrer Otto Angermann. Seit 1913 hatte er die Kirchengemeinde betreut und sich immer, besonders im Krieg und der folgenden Notzeit, als wahrer Seelsorger und Patriot gezeigt. Die Kirchengemeinde bereitete ihm eine große Beerdigung. Herr Lenz sang mit den Schülern und der Dorfjugend „Wie sie so sanft ruhen“.
Als Nachfolger übernahm Pfarrer Gerhard Klemm 1925 die Kirchengemeinde. Mit sehr viel Eifer begann er sich besonders der baulichen Überholung der Kirche zu widmen. So sammelte die Gemeinde im Winterhalbjahr 1925/26 für die Wiederherstellung der Turmuhr Bargeld und Sachwerte. Anlässlich eines Heimatabends, der in Hochzeit „Im Krug zum grünen Kranze“ stattfand, wurde mit den Sachwerten eine Tombola durchgeführt. Durch Sammlung und Tombola waren rund 2.000,00 Gulden zusammengekommen, die für eine neue Uhr reichten. Bisher hatte die Uhr nur drei Zifferblätter, an der Nordseite wurde später auch noch das vierte Blatt eingebaut. Außerdem wurde um das Kriegerdenkmal herum ein eiserner Drahtzaun in Herzform erstellt.
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Viele Grüße aus dem Werder
Wolfgang
Das Werderdorf Müggenhahl
Hallo, Wolfgang,
danke für diese umfangreiche Chronik von Müggenhahl mit dem ausführlichen Teil zu den Ereignissen am Kriegsende. Der Verfasser Hans-Joachim Claassen war der Familie meines Vaters gut bekannt. Seine Schwester Edeltraud war nach dem Krieg in Mecklenburg einige Monate mit meinem Vater verlobt, bevor sie nach Schleswig-Holstein zu ihrem Bruder zog.
Werde die Chronik ausdrucken und meiner Tante schicken. Sie wird erfreut sein, so viele Details aus der ehemaligen Nachbarschaft zu lesen.
Gruß aus Mecklenburg
sinus
AW: Das Werderdorf Müggenhahl
Hallo Wolfgang danke fuer die schoene Chronik,ich musste es paarmal lesen.ich bin 1944 in Mueggenhahl geboren.Gruesse aus Irland. Guenther
AW: Das Werderdorf Müggenhahl
lieber Forum-Teilnehmer Günther, ich bin auch ein geborener Müggenhahler, aber nur
mit Deinem Vorna
men, weiß ich nicht, wer Du bist! Ich bin noch in Müggenhahl zur Schule
gegangen und habe mein 83.-achtzigstes Lebensjahr noch ganz munter hier im
Leine-Center- Laatzen bei Hannover überstanden-
ich grüße Dich, kurt marschinke.
AW: Das Werderdorf Müggenhahl
Hallo
weiß jemand, wie der Friedhof in Müggenhahl aussieht? Sind dort noch alte Gräber zu erkennen?
In Prangenau gibt es einen schönen gepflegten Friedhof, wo noch viele sehr alte Gräber zu erkennen sind.
Wenn ich das nächste Mal nach Danzig fliege, ist mein nächster Abstecher Müggenhahl. Dort ist mein Großvater mütterlicherseits geboren.
Viele Grüße Karin
AW: Das Werderdorf Müggenhahl
In Müggenhahl kein Friedhofi und keine Grabstein. Ich habe Photo.
AW: Das Werderdorf Müggenhahl
Guten Morgen dardol,
Du schreibst, dass es in Müggenhahl kein Friedhof gibt, wo wurden denn die früheren Einwohner von Müggenhahl begraben? In Praust?
Über das Foto würde ich mich auch sehr freuen.
Frohe Weihnachten.
Viele Grüße Karin
AW: Das Werderdorf Müggenhahl
In der Chronik steht etwas von einer Kirche und einem Friedhof.
AW: Das Werderdorf Müggenhahl
Frohe Weinachten. Dieses Friedhof ist zestoert. Dort steht neu Kirche.
5 1/2 Jahrhundert Müggenhahl
Moin,
in der "Chronik" wird erwähnt die Veröffentlichung von Gerhard Klemm, Pfarrer: 5 1/2 Jahrhundert Dorf und Kirche Müggenhahl, von 1928.
Im Fundus von Heinz Albert Pohl fand sich das Original dieses Heftes. Ich habe es gescannt und zur Ansicht und / oder zum Download eingestellt unter
http://www.momente-im-werder.net/index.htm
Beste Grüße aus Dakar, Rainer MueGlo
AW: Das Werderdorf Müggenhahl
Hallo zusammen, nach langer Pause kann ich es nicht lassen auch wieder mit zu mischen und hoffe ihr hattet ein schönes Fest. Sind denn die alten kirchenbücher noch vorhanden? Staatsarchiv in Danzig vielleicht oder gibt es da keine Hoffnung?
Hier wurde jetzt viel geschrieben über Müggenhahl- viele Namen nur meine mal wieder nicht, aber vielleicht kann mir doch jemand von euch helfen? Ich suche nach Carl Friedrich Alexander Eduard Scheibe- dieser war 1876 in Müggenhahl Lehrer und Organist und dessen Ehefrau Hulda geb. Dörr beide hatten eine Tochter- Bertha Johanna. Eventuell gibt es diese Namen noch oder jemand weiß etwas- bitte bitte alles anbieten- ich komme hier überhaupt nicht weiter.
AW: Das Werderdorf Müggenhahl
Moin,
KB von Müggenhahl siehe bei www.westpreussen.de :
http://www.westpreussen.de/cms/ct/ki...llen.php?ID=92
Lehrer und Organisten von Müggenhahl in "5 1/2 Jahrhundert Müggenhahl"
1769 - 1794 Johann Carl Scheibe
1794 - 1848 Johann Carl Scheibe jr.
1849 - 1883 Eduard Scheibe
Siehe
http://forum.danzig.de/showthread.ph...t-M%FCggenhahl
Beste Grüße aus Dakar, Rainer MueGlo
AW: Das Werderdorf Müggenhahl
DANKE-da hätte ich wohl mal besser lesen müssen- aber im Eifer des Gefechtes. Sieht aber mal so aus als ist das was für mich - freu und dann kann das neue Jahr kommen:-)
VG
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AW: Chronik Müggenhahl
Hallo, die Müggenhahl-Forscher,
habe gerade in der "Danziger Allgemeine Zeitung" vom 22.09.1933 einen Artikel über die Änderung der Amtsbezirke und die Bildung eines eigenen Standesamtsbezirkes Müggenhahl gelesen.
Das wird Familienforscher interessieren, die bisher im Amtsbezirk Wotzlaff gesucht haben.
Herzliche Grüße aus Mecklenburg
sinus
Martschinke in Hundertmark, Gemeinde Müggenhahl
ich kurt martschinke bin in Müggenhahl beim Lehrer Landes zur Schule gegangen, meine Eltern
Hugo Martschinke, Ehefrau Frieda Martschinke, mein Bruder Fritz und ich kurt überlebten den
Russen-Einmarsch in unserem Hause.
Mein Vater Hugo und mein Bruder Fritz kamen als Zivilpersonen vom Hause aus in russische
Gefangenschaft zunächst nach Praust, dann danach in Sibirien / Russland. Mein Bruder Fritz hat
die Gefangenchaft nicht überlebt.
AW: Das Werderdorf Müggenhahl
Hallo,
ich bin Gertrud geb. Nehrenberg, bin 1931 in Müggenhahl geboren und habe bis 1945 dort gelebt. Meine Eltern waren Bruno und Jenny Nehrenberg. Meine Geschwister sind Hellmut, Christa und Irmgard. Wir haben im Krähenwinkel gewohnt. Gibt es noch jemanden, der unsere Familie kennt und mir vielleicht noch Informationen aller Art über Müggenhahl und was daraus geworden ist geben kann?
AW: Martschinke in Hundertmark, Gemeinde Müggenhahl
Ich habe den Suchbegriff Rottmannsdorf eingegeben und bin hier bei Müggendahl gelandet. Hat jemand schon einmal etwas von einem Gut Rottmannsdorf bei Danzig mit einem Baron gehört? Gruß Marion
AW: Das Werderdorf Müggenhahl
Ich kurt martschinke in Hundertmark, Gemeinde Müggenhahl kannte Irmgard noch von der Schule bei Wesner. Wir haben zusammen auf
einer Schulbank gesessen. Heute habe ich nur noch mit Heinz Dirks kontakt. Er wohnt in 86381 KrumBach. Heinz Dirks
hat mit Alfred Bujak kontakt. An mich kann er sich nicht erinnern. Vielleicht Demenz? Soweit ich mich noch erinnern kann sind eure Eltern,
wie auch meine Eltern, mit dem Marktwagen zum vermarkten ihrer Erzeugisse nach Danzig, Widengasse gefahren. Dort hatte jeder Erzeuger
einen Stand. Doch als mein Bruder Fritz und ich auf dem Schulweg, Hundertmarker Straße waren, machte mein Bruder mich aufmerksam,
die Marktwagen kommen alle zurück, warum? In der Schule mussten wir erfahren. ES IST KRIEG! Die Hundertmarker Radaunnen-Brücke
war barrikadiert. In den Schulferien bin ich immer so gern zum Markt mit meinen Eltern mitgefahren. Im Jahr 1928 bin ich geboren und habe noch erlebt, als Danzig von der Kristall-Nacht eingeholt wurde. Die Zeiten für Danzig wurden sehr traurig. Wir haben sie überlebt, aber viele andere nicht.
Schöne Tage wüscht kurt Laatzen 30880 Leine Center
AW: Martschinke in Hundertmark, Gemeinde Müggenhahl
das gut Rottmannsdorf lag bei der neuen Radaune bis Praust neben der Baumschule Radke & Sohn
Straschin -Prangschin
die Gutseigentümerin hieß Meier
Der Inspektor Müller ist auf der Flucht durch Granat-Splitter an der Weichsel umgekommen,
er hatte seine Frau mit 5 Kindern vorausgeschickt, ihr Verbleib ist unbekannt.
näheres zu erfragen Heinz Dirks / Telefonnr. bitte bei mir erfragen.
AW: Martschinke in Hundertmark, Gemeinde Müggenhahl
Gerhard jeske. Zu: Martschinke # 34
Sind dieNamen identisch mit dem Gut Rotmansdorf? Die Frage konnte ich noch nicht beantworten. Sicherlich stammt das Gut aus dem dreizehnten Jahrhundert.
Hier ein Text aus einem Archiv.“
Der Komthur von Danzig verleiht einem gewissenen Jeske von Retmanowitz ein Dorf „ zu deutschem Recht“ nach welchem er und seine Erben“ dorinne zu richten haben uf eyne Mark prüsch und nicht hoer“ In einer Verschreibung über das Dorf Medenau 1326 heißt es.- es folgt ein lateinischer Text…
eb-Ergebnisse
Urząd Gminy Pruszcz Gdański - Miejscowości
http://www.pruszczgdanski.pl/gmina-p...jscowosci.html
9 Maj 2015 ... ... Retmanowro, Ratmansdorff i Retmanowitz. Po reformie administracyjnej z 1887 roku Rotmankę w
Rotmanka
Do 2002 roku wieś nosiła nazwę Rotmanki. Stałe osadnictwo na tym terenie datowane jest na XIII – X wiek, kiedy powstała tu otwarta osada wiejska. Jednak, według okryć archeologów, dzieje wsi sięgają okresu halsztackiego. Początki wsi datuje się na 1236 rok. Na przestrzeni wieków możemy spotkać się z takimi nazwami jak: Retman, Retmanowro, Ratmansdorff i Retmanowitz. Po reformie administracyjnej z 1887 roku Rotmankę włączono do powiatu ziemskiego Gdańska Wyżyna. Siedziba obwodu i urzędu stanu cywilnego znajdowały się w Straszynie, kościół ewangelicki w Juszkowie, a katolicki w Świętym Wojciechu. Z chwilą utworzenia Wolnego Miasta Gdańska wieś podlegała w Straszynie. Po wybuchu II wojny światowej Rotmankę włączono do Rzeszy Niemieckiej.