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Dies war Danzig - dies ist Gdansk, ein Bericht aus dem Jahre 1948
In den Unterlagen meiner Mutter fand ich folgenden Bericht, der , meine ich, wert ist, auch heute noch gelesen zu werden. Die Autorin ist Elisabeth Burkhard, geschrieben hat sie den Bericht 1948 auf Gut Garkau in Holstein.
Ein Danziger, der bis vor wenigen Wochen in seiner Heimatstadt arbeitete,. floh jetzt nach den Westzonen. Auf seinen Schilderungen fußt folgender Bericht :
27 Gebäude haben in Danzig die Kampfwochen von 1945 und den großen Brand, den die roten Truppen nach ihrem Einmarsch legten, überstanden. Zu ihnen gehörte der Riesenstein klotz der ehem. Arbeitsfront, das Gericht, Gefängnis und Polizeipräsidium. Alles andere versank. Und über die leer gebrannten kahlen Plätze zieht wie ein quälendes Grillengezirpe der polnische Sind-Sang einiger pagenköpfigen Schulmädchen auf dem Wiebenwall von der süßen Puppe Nataschka. 500 Schritte weiter beginnt eine tote Stadt. Sie heißt heute Gdansk.
Das Langgasser Tor, der Eingang zur Stadt blieb. Ab und zu saust eine Straßenbahn hindurch. Polnische Hausfrauen fahren von einem Vorort zum anderen, um einzukaufen. Selbst die wenigen Fußgänger, die in aller Eile auf ihrem Weg zum neuen Konfektionshaus in der Breitgasse den Torbogen passieren, achten nicht auf die 2 eingemeißelten Sprüche zu ihren Häupten : "Durch Eintracht wachsen kleine Staaten, durch Zwietracht stürzen die großen ", lautet der eine und "es müsse Frieden sein in deinen Mauern und Glück in deinen Palästen", der andere. Weisheiten vergangener Jahrhunderte.
Die schlanken reichgeschmückten Patrizierhäuser der Langgasse sind nicht mehr. Brennessel und Grasgestrüpp überwuchert die Trümmer. Einsam steht links ein heiles Haus : das Pennäler Cafe Weitz., rechts der Grabhügel des Uphagenhauses.
Da ich jetzt etwas anderes machen muß, schreibe ich morgen weiter, Gruß von Ada
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AW: Dies war Danzig - dies ist Gdansk, ein Bericht aus dem Jahre 1948
Gerhard Jeske
Immer die gleiche Hetze: " und dem großen Brand, den die roten Truppen nach Ihrem Einmarch legten" und das Singen der unschuldigen polnischen Schulmädchen verspottet diese Schreiberin als "quälendes Grillengezirpze" Das ähnelt dem Geist der heutigen Antiflüchtlinge.
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AW: Dies war Danzig - dies ist Gdansk, ein Bericht aus dem Jahre 1948
Was soll das denn Herr Jeske? Wer hetzt denn hier?
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AW: Dies war Danzig - dies ist Gdansk, ein Bericht aus dem Jahre 1948
Keine Ahnung hat der Herr Jeske, was 1948 in den Köpfen der Vertriebenen vorging. Das hat mit dem Geist der heutigen Flüchtlinge wohl nichts mehr zu tun.
Viele Grüße!
Herbert
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AW: Dies war Danzig - dies ist Gdansk, ein Bericht aus dem Jahre 1948
Herr Jeske, das ist jetzt wohl voll daneben. Die Frau war kein Flüchtling, sie war noch in ihrer Heimat.Gibt es einen Geist der Antiflüchtlinge, dann könnten Sie den vielleicht mal erklären, vor allem, wie der zu der Situation der Deutschen in dem zerstörten Danzig passt.
Schöne Grüße, Christa
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AW: Dies war Danzig - dies ist Gdansk, ein Bericht aus dem Jahre 1948
Liebe Christa ! "Die Wuerde des Menschen ist unantastbar", wie wahr das ist ! Nur manchmal werden Versuche gamacht sie lahm zu legen. Ich war froh den Bericht zu lesen. Wie in einem Jigsawpuzzle fehlen mir Jahre und Eindruecke ueber Danzzig seitdem ich es verlassen hatte in 1945. Es ist immer gut wenn man sich ein ganzes Bild machen kann von dem was uns lieb und teuer ist. Danke Ada fuer den Bericht. Liebe Gruesse von der Feli
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AW: Dies war Danzig - dies ist Gdansk, ein Bericht aus dem Jahre 1948
Gerhard Jeske
Frau Christkind. Leider hatten auch Sie nicht den Bericht richtig gelesen. Ihr Text: "Die Frau war kein Flüchtling"- Ihre Frau war aber ein Mann: "Ein Danziger, der bis vor wenigen Wochen" ist zu lesen.. und Herr Claaßen dreht meine Worte um. Ich schrieb nicht vom" Geist der Flüchtlinge" sondern vom Geist der " heutigen Antiflüchtlinge" usw.
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AW: Dies war Danzig - dies ist Gdansk, ein Bericht aus dem Jahre 1948
Guten Abend zusammen,
ich denke, wenn der Mann, auf dessen Bericht sich die Erzählerin beruft, erst 1948 aus Danzig floh, könnte er vielleicht gewusst haben, wer damals Brände legte/gelegt hatte...
Ich bin gespannt auf Deinen weiteren Bericht, Ada, denn ich halte die Schilderungen eines Flüchtlings aus dem Danzig von 1948 nicht unbedingt übertragbar auf die heutige Situation, zumal es überhaupt nicht in solcher Absicht geschrieben wurde, nicht?
Ich mag nichts hinein interpretieren, ich mag es unvoreingenommen (weiter) lesen.
Danke schön, Ada.
Freundliche Grüße Beate
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AW: Dies war Danzig - dies ist Gdansk, ein Bericht aus dem Jahre 1948
Nun Frau Beate,
ich war in Danzig, auch als fünfzehnjähriger in der erste Kompanie, dritter Zug in der Jugendherberge kaserniert und verwundet worden, am rechten Oberarmgelenk. Nach dem die Kämpfe längst der Motlau aufgehört hatten, in der Stadt war die Mottlau die letzen drei Tage im Marz die Hauptkampflinie geworden, war die Innenstadt eine Ruinenwüste . Von einem Einmarsch der roten Truppen hatte ich weder etwas gesehen, auch bis heute nichts gehört. Abziehende Truppen sprengen Brücken und legen Brände, weil sie dem Feind dadurch schaden wollen und um ihren Rückzug zu decken. Truppen, die eine Stadt erobern, wollen die Infrastruktur für sich nutzen, zum Schlafen, zur Versorgung der Verwundeten, Verhinderung von Seuchen usw.
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AW: Dies war Danzig - dies ist Gdansk, ein Bericht aus dem Jahre 1948
Dass Soldaten der Roten Armee im bereits eroberten Danzig systematisch Brand legten, bestreitet heute eigentlich niemand, schon gar nicht in Polen. Es scheint mir auch nicht glaubhaft, dass dies aus blinder Zerstörungswut geschah. Es muss politisch-propagandistische Hintergründe gegeben haben. Berichte darüber wären in der Tat sehr interessant, möglichst aus verschiedenen Perspektiven.
Insbesondere wüsste ich gerne, in wie weit sich bereits unter Deutschen, Polen und Sowjetsoldaten herumgesprochen hatte, dass die Städte längst den ethnischen Polen zugesprochen waren und die Deutschen vertrieben würden. Wer kennt entsprechende Zeitzeugen-Aussagen?
Hingegen ist die Litanei von "Den Unsrigen ist Unschuldig Unrecht geschehen von Bitterbösen Barbaren" historisch gesehen langweilig bis kontraproduktiv, weil die Fakten dadurch mindestens verfärbt erscheinen.
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AW: Dies war Danzig - dies ist Gdansk, ein Bericht aus dem Jahre 1948
Hallo zu diesem Thema,
meine Mutter aber auch andere Verwandten die in um Danzig zu der Zeit lebten erzählten mir dass die Russen die Stadt angezündet hätten. Bis Langfuhr usw. hätte man den Feuerschein der in Brand gesteckten Häuser gesehen. Allgemein hieß es, daß als die Russen erfuhren Danzig wird den Polen zugesprochen sie diese Handlungen vornahmen.
Meine Mutter und ich lebten bis August 1950 in Langfuhr. -Ich habe noch heute sehr viel Verwandtschaft in und um Danzig.
Gruß Jutta
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AW: Dies war Danzig - dies ist Gdansk, ein Bericht aus dem Jahre 1948
Liebe Forumer,
ich hatte gestern weitergeschrieben, jedoch wurde mein Beitrag vom Forum nicht angenommen . Ich sei nicht berechtigt zu dieser Aktivität , ich müßte mich erst registrieren lassen und dann nachfragen, ob es gestattet ist. Was soll das ? woher kommt dieser Bescheid ? Ich hatte Helga gemailt, ob sie mir helfen könne, habe bis jetzt jedoch keine Antwort. Viele Grüße von Ada
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AW: Dies war Danzig - dies ist Gdansk, ein Bericht aus dem Jahre 1948
Hallo Ada,
wenn dun nur Texteingabe gemacht hast, während du im Forum eingeloggt warst, dann wäre diese Meldung wirklich merkwürdig. Mal sehen ob einer der Moderatoren eine Erklärung dafür hat. Ich habe übrigens auch in einem Buch von diesen Ereignissen nach dem Einmarsch der Russen in Danzig gelesen, kann aber nicht mehr genau sagen welches Buch das war.
Tschü......
Tschü....
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AW: Dies war Danzig - dies ist Gdansk, ein Bericht aus dem Jahre 1948
Hallo zusammen,
zu diesem Thema habe ich an anderer Stelle schon einmal einen Beitrag geschrieben.
Hier noch einmal meine Erinnerungen aus der damaligen Zeit.
Nachdem wir unseren Keller in der Baumgartschengasse wegen Sauerstoff-Mangels
verlassen mussten, (die Versorgungs-Pumpen lieferten nur noch Qualm und Gase in die
Keller-Räume), wurden wir alle auf den Bischofs-Berg gelotst.Dort verbrachten wir eine
gewisse Zeit ganz in der Nähe einer russischen Artillerie-Stellung.
Man hatte die Geschütze im Halbkreis aufgestellt, mit Munition bestückt und alles was
noch ein Ziel bot, anvisiert.
Bei jedem Treffer ertönte ein lautes "Hurree".
Dann wurde ein Schluck aus der Flasche, in der sicherlich kein Kaffee war, genommen
und das Schauspiel wiederholte sich.
Ich hatte zu der damaligen Zeit den Eindruck, als wäre das der Alkohol und keine politische
oder militärische Order.
In der Wallgasse und in der Samtgasse waren Schule und ein Teil der Kaserne von russischen
Soldaten bezogen.
Ausserdem gab es auch eine Wellblech-Baracke in der Karthäuserstrasse-Ecke Steubenstrasse
in der Nähe des Friedhofes, in der auch Soldaten untergebracht waren.
Im Übrigen kann ich sagen, dass die Soldaten recht kinderlieb waren.
Von der dürftigen Verpflegung (Kascha oder Sauerkraut-Suppe) gaben sie uns noch einen Teil ab.
Zur damaligen Zeit hat uns ja wirklich alles geschmeckt. Sogar Graupen mit ranzigem Rapsöl.(Kascha)
Man kann wirklich nur hoffen,dass sich dieser Wahnsinn nicht wiederholt. Es wird in der letzten Zeit
nach meiner Meinung genügend "gezüngelt".
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AW: Dies war Danzig - dies ist Gdansk, ein Bericht aus dem Jahre 1948
Arndt,
meinst Du das Buch "Spurensuche... Die Wahrheit über den Untergang Danzigs 1945" ?
Schöne Grüße
Rainer
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AW: Dies war Danzig - dies ist Gdansk, ein Bericht aus dem Jahre 1948
Hallo zusammen damals als Zehnjährige habe ich live miterlebt, wie die Russen, wir
wohnten am Schwarzen Meer unterhalb der Jugendherberge, Zündschnüre gelegt haben und das ganze "Schwarze Meer" abgefackelt haben. Wir sind mit Mühe und Not aus unserem Keller gekommen und über den Bischofsberg in den Schützengräben nach Neuwonneberg
geflohen. Mein Großvater, der mit uns im Keller war, ist noch einmal in das schon brennende Haus zurück, weil er seine Papiere vergessen hatte. Er ist dann durch die brennende Stadt nach Neuwonneberg geflohen, alles was er hatte, wurde ihm von den Russen abgenommen,
und die Hitze war so groß, daß er ohne Behaarung nach Neuwonneberg kam. Das sind keine Märchen, sondern pures Erlebte. Danzig war durch Bombenangriffe "verhältnismäßig" wenig zerstört, man sagte damals, es war schon klar, daß Polen Danzig bekam, und die Russen Danzig den Polen nicht unbeschadet übergeben wollten oder sollten.
Lb Grüße an Alle
Gisela
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AW: Dies war Danzig - dies ist Gdansk, ein Bericht aus dem Jahre 1948
Hallo Rainer,
keine Ahnung in welchem Buch ich das gelesen habe. Ich habe da viel zu viele pdf Dateien, und eine Menge davon nur angelesen. Allerdings meine ich, dass es in dem Buch nicht primär um Danzig ging, sondern irgend ein Kriegsgefangenenschiksal das Thema war, und nur über verschiedene Stationen auf dem Weg Richtung Russland berichtet wurde, zum Teil mit Berichten aus verschiedenen Orten auf dem Weg Richtung Russland (aber das ist nur eine Vermutung).
Tschü.....
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AW: Dies war Danzig - dies ist Gdansk, ein Bericht aus dem Jahre 1948
Frau Schwetje, Um Häuser abzufackeln legt man keine Zündschnüre, die benötigt man um etwas zu sprengen. Einige Molotow Cocktails genügen, um Häuser anzustecken. Das waren sicherlichTelefonkabel, die zu einer Befehlszentrale führten. In unser Danzig ist nachzulesen, dass deutsche Scharfschützen von den Dächern des Schwarzen Meeres, Neugarten usw. den Sowjetischen Soldaten schwere Verluste beibrachten. Und wie ich erfuhr, waren Häuser von deutschen Pionieren vermint worden. Wir wurden gewarnt, dass beim Aufmachen von Türen Minen explodierern konnten, selbst hinter Ofenklappen wurden Minen angebracht. Als ich in der Niederung auf einer Sowjetischen Militärkolchose arbeiten mußte, wurden zuerst die Pferde über eine Wiese oder einen Acker getrieben, um festzustellen, ob dort Minen eingegraben waren. Was machen Soldaten, wenn die merken, dass Häuser vermint sind, die brennen das Haus ab. Das taten deutsche Soldatrn in Kiew ebenso, wie es auch an einigen Stellen in Danzig passierte. Es hieß. Der Feind wird ausgeräuchert. Gerhard Jeske
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AW: Dies war Danzig - dies ist Gdansk, ein Bericht aus dem Jahre 1948
sie birgt die vielen Kostbarkeiten des anmutigen Rokokoschlösschens der altehrwürdigern Ratsfamlie Uphagen.
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AW: Dies war Danzig - dies ist Gdansk, ein Bericht aus dem Jahre 1948
Die zierlich verschnörkelten Stühle, Truhen und Spiegel der hochfenstrigen Salons, das verklimperte Spinett von Mademoiselle und all die zinnernen Töpfe, Schüsseln und Kannen der Küche.
Durch das sanftgeschwungene S der Langgasse zogen einst prunkvolle Gefolge : polnische Würdenträger in Samt und Seide, von schwarz gekleideten Ratsherren freundlich begrüßt und noch freundlicher verabchiedet.
Ich habe jetzt mal nur ein Stückchen geschrieben, um nicht zu viel doppelt und dreifach schreiben zu müssen. Es geht aber weiter, Ada
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AW: Dies war Danzig - dies ist Gdansk, ein Bericht aus dem Jahre 1948
Adlige Sendboten aus aller Herren Länder, deutsche Ordensritter, Könige, Kaufleute, Soldaten, Missionare, Völkerbundkommissare und schließlich Adolf Hitler. Durch ihn verlor Danzig mehr als nur die Freiheit und das Leben vieler seiner Bewohner, es verlor seinen Namen , sein Deutschtum, sich selbst. Damals als der Feldherr der 18 Tage das "unwiderrufliche "Ende des letzten Polenreiches im Artushof verkündete, übertönte seine heisere Stimme das leise Kirchenlied, durch das wie jeden Tag vom Rathaus her das automatische Glockenspiel die Tageszeit anzeigte.. War es nicht die Stimme der alten Stadt selbst, die man von jenem Herbsttag an überhörte ?
Heute leben nur noch sehr wenige Deutsche in der Stadt.Sie sind bei den Polen angestellt, die aus Danzig das polnische Tor zu Welt machen wollen. Bisher ist es bei den Plänen geblieben. Und ob es je viel mehr werden wird ? Man denke nur an das benachbarte Gdingen. Wo sie schon in normalen Zeiten 20 Jahre brauchten um ein paar moderne Hafenbecken und ein paar Hochhäuser im amerikanischen Stil in die Dünen zu bauen. In Danzig jedenfalls ist heute noch alles, auch das rechtstädtische Viertel, wo nur ein paar Deutsche in Kellern hausen, ein trostloser Trümmerhaufen. Hier lag das "Schatzkästlein", so nannten die Danziger die Gegend, in der Eichendorff dichtete, Schopenhauer philosophierte und Chodowicki malte. Hier braute aus Zitronenschalen, Wacholderbeeren, Koriander, Kardamon, Muskat, Zimt, Nelken und Rosenblättern die berühmte Likörfirma "Danziger Lachs" ihr noch berühmteres "Danziger Goldwasser". Dies war die Welt der engen Gassen und Gässchen, die wie hilflose Küken zur Gluckhenne, auf die behäbig in ihrer Mitte thronende Marienkirche zuliefen.
Immer noch hebt St. Marien ihren Glockenturm hoch in die Wolken. Aber die wuchtige Silhouette trügt. innen ist die´größte Kirche des europäischen Ostens und die fünftgrößte der Welt verwüstet und ausgeraubt. Auch außen ist sie schwer angeschlagen. Polnische Bauherren wollen aus ihrem protestantischen Leichnam eine katholische Kathedrale machen.
Bleierne Stille lastet über dem baufälligen Turmkoloss. Nur abends jagen ein paar deutsche Jungen den wilden Tauben nach, die völkerweise in den zerbrochenen Strebepfeilern nisten. Der Hunger der Jungen ist stärker als ihre Ehrfurcht. Mit klappernde Holzpantinen stolpern sie über die steinernen Grabplatten des Gotteshauses, unter denen die verblichenen Gebeine berühmter Toter liegen. Der kostbarste Kunstschatz von St. Marien, Memlings "Jüngstes Gericht" soll in Moskau sein. Die sagenumwehte Wunderuhr fehlt. Sie zeigte den Lauf von Sonne, Mond und Sternen an. Jede Stunde trat einer der 12 Apostel aus seinem Gehäuse auf die Galerie und Adam und Eva zogen die Stundenglocken dazu. Bis eines Tages, so fügt die Sage hinzu,ein gottloser Bürgermeister dem Künstler die Augen ausbrennen ließ. Der blinde Meister rächte sich bitter. Nachts zerriß er die Getriebe seiner Uhr. Seitdem hat kein Mensch sie wieder in Gang gebracht. Die Uhr verschwand und Märchen und Sagen verstummen wie die deutsche Sprache im polnischen Gdansk.
Durch die kahlen Wände des Brotbänkentores schimmert schmutzig-grau die Mottlau. Flinke polnische Barkassen zerteilen das Wasser. Früher lief, bunt bewimpelt, und reich beladen, von hier die stolze Danziger Armada nach Übersee aus. Das aber ist lange her. An der verschütteten Uferstraße hockt heute die schwarze Ruine des Krantors. Nur der bizarre Schattenriss des klobigen Speicherbauwerks, 1000mal gemalt, bedichtet, fotografiert ist den Sammelmappen historischer Baudenkmäler erhalten.
Dies ist Gdansk, das war Danzig., jenes Danzig, von dem Hugo Münsterberg von der Harvard University einmal sagte : In Danzig aufgewachsen zu sein heißt mühelos Kunstgeschichte erlenen". Gilt dieser Ausspruch nun für die polnischen Kinder, die auf den Trümmerfeldern das Lied von der süßen Puppe Natascha singen ?
Garkau, den 7. Sept.1048
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AW: Dies war Danzig - dies ist Gdansk, ein Bericht aus dem Jahre 1948
Danke Ada ! Dieses Danziger Kind' hat wieder einmal "muehelos" Danziger Geschichte erlernt, durch Deine "Muehe" Ganz herzlichen Dank und liebe Gruesse von der Feli
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AW: Dies war Danzig - dies ist Gdansk, ein Bericht aus dem Jahre 1948
Für Beate, Helga und Jutta,
danke für Eure hilfreichen und tröstenden Worte. Welchen Fehler ich nun gemacht habe, weiß ich nicht. Plötzlich ging es wieder. Irgendetwas ist jedoch durcheinander, da muß ich wohl mal Wolfgang fragen. Euch einen schönen Sonntag mit Grüßen von Ada
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AW: Dies war Danzig - dies ist Gdansk, ein Bericht aus dem Jahre 1948
Zu#18
Frau Schwetje, Um Häuser abzufackeln legt man keine Zündschnüre, die benötigt man um etwas zu sprengen. Einige Molotow Cocktails genügen, um Häuser anzustecken. Das waren sicherlichTelefonkabel, die zu einer Befehlszentrale führten. In unser Danzig ist nachzulesen, dass deutsche Scharfschützen von den Dächern des Schwarzen Meeres, Neugarten usw. den Sowjetischen Soldaten schwere Verluste beibrachten. Und wie ich erfuhr, waren Häuser von deutschen Pionieren vermint worden. Wir wurden gewarnt, dass beim Aufmachen von Türen Minen explodierern konnten, selbst hinter Ofenklappen wurden Minen angebracht. Als ich in der Niederung auf einer Sowjetischen Militärkolchose arbeiten mußte, wurden zuerst die Pferde über eine Wiese oder einen Acker getrieben, um festzustellen, ob dort Minen eingegraben waren. Was machen Soldaten, wenn die merken, dass Häuser vermint sind, die brennen das Haus ab. Das taten deutsche Soldatrn in Kiew ebenso, wie es auch an einigen Stellen in Danzig passierte. Es hieß. Der Feind wird ausgeräuchert. Gerhard Jeske
Tut mir leid,
aber nachdem ich diesen Beitrag gelesen habe, kann ich mir nicht vorstellen, dass sich der Schreiber
zur Zeit des Zusammenbruches unserer Stadt, selbst in der Danzig befand.
Molotow Cocktails waren damals kein militärisches Kampfmittel.
Deutsche Scharfschützen gab es zu der Zeit auch nicht mehr.
Die hatten nämlich unter ihrer Uniform schon zivile Klamotten an.
Die Uniformen wurden abgestreift und die paar Soldaten saßen neben uns im Keller als Zivilisten.
Als diese wurden sie auch vom russischen Militär gefangen genommen.
Wie ich schon in meinem obigen Beitrag erwähnte, wurden die paar Häuser, welche man vom Bischofsberg
per Flak erreichen konnte, unter Gegröle auf diese Weise vernichtet.Ich hatte den Eindruck, als gelte dieses
Manöver als Schießtraining bzw. als eine Art der Belustigung oder Wettkampf.
Wenn in "Unser Danzig" etwas zu Lesen ist, was von meiner Schilderung abweicht, betrifft das sicherlich
einen anderen, früheren Zeitpunkt.
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AW: Dies war Danzig - dies ist Gdansk, ein Bericht aus dem Jahre 1948
Jonny 810
Gerhard Jeske meint; Nun, Herr Jonny, Einige Kameraden waren sogar bei der Sow. Artelierie eingesetzt, sie mußten zu den Geschützen die Granaten herbei schleppen. Jede Granate, ob bei den Deutschen oder Sowjetz wurde bürokratisch ein und ausgetragen. So wissen wir sogar, wieviele Granaten die deutschen Schiffsgeschütze gegen den Donasberg in Oliva abgefeuert hatten. Nicht nur Molotow Cocktails waren Kampfmittel, sondern auch Flammenwerfer und deren Feuerstrahl war bekanntlich viel größer und stärker. Was meine Anwesenheit in Danzig im März bestätigt, ist in meinem Buch " Engel mit Trompete" nachzulesen, dort ist ebenfalls das Original Dokument, meiner Anmeldung auf der Militärkommendantur der Niederstadt gedruckt anzusehen. Außerdem verweise ich auf das Buch von Hans Jügen Pantenius letzter Kommandeur eines Infanterieregimentes im Kessel von Danzig. "Letzte Schlacht an der Ostfront, Von Döberitz bis Danzig 1944- 1945. 370 Seiten, mit genauen Karten, auf denen die Einheiten beim jeweiligen Frontverlauf aufgezeichnet sind. Das ist ein Standardbuch für die Militärischen Historiker geworden
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AW: Dies war Danzig - dies ist Gdansk, ein Bericht aus dem Jahre 1948
Lieber Erhart Du hast vollkommen Recht, ich beschrieb nur das, was ich live erlebte. Jungen von ca. 16 Jahren suchten bei uns Kellerinsassen Schutz. Leider wurden sie oft abgewiesen, weil sie noch uniformiert waren. So etwas kann man nicht vergessen.
Lb Grüße
Gisela
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AW: Dies war Danzig - dies ist Gdansk, ein Bericht aus dem Jahre 1948
Nun lese der Herr Jeske das von mir, unter #15, angegebene Buch. Der Autor: Horst Ponczek - Jahrgang 1929.
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Alle können doch nicht lügen!
Schöne Grüße
Rainer
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AW: Dies war Danzig - dies ist Gdansk, ein Bericht aus dem Jahre 1948
Helga, #3
Nun, Frau Helga, in dem Text steckt die Hetze, zumindest eine Verunglimpfung.
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AW: Dies war Danzig - dies ist Gdansk, ein Bericht aus dem Jahre 1948
Rahmenbauer 14 +27
Das Buch besitze ich, Es ist ein seltener Versuch, dass jemand lebenslang sich bemüht etwas zu beweisen, was nicht eindeutig zu beweisen ist. Ich habe nie behauptet, dass "Alle Lügner" sind. Wenn fünf Leute ein Autounfall gesehen hatten, wird es schon schwierig ein genaues Bild von dem Hergang zu bekommen. Wenn ich erzählte, dass bei uns in Groß Walddorf nicht gplündert worden ist, glaubt mir das kaum einer, unsere Sachen, die wir aus den Schränken nahmen verloren wir auf dem Bahnhof, als wir ausreisen wollten. Wir mußten einfach den Sack liegenlassen und durften nur Handgepäck mitnehmen. Gerhard Jeske
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AW: Dies war Danzig - dies ist Gdansk, ein Bericht aus dem Jahre 1948
Herr Jeske,
der jonny810 ist einer der Wenigen im Forum, aus der so genannten "Erlebnis-Generation".
Sie werden gestatten, aber was ich erlebt und niedergeschrieben habe,
brauche ich nirgendwo nachzulesen.
Es gibt im Forum noch einen direkten Zeitzeugen, der meine geschilderten Erlebnisse
bestätigen könnte.
Ich werde dessen Namen hier nicht erwähnen.
Wir waren im selben Keller untergebracht und haben diesen durch einen Luftschacht
verlassen müssen.
Ich glaube es war der Hevelius Brauerei-Keller, welcher sich in der
Baumgartschengasse, Ecke Pfefferstadt - befand.
Kann es sein, dass wir über 2 verschiedene Zeiträume schreiben?
Die russischen Granaten, welche vom Bischhofs-Berg abgefeuert wurden, waren mit grosser
Sicherheit, Rest-Bestände und wurden bestimmt auch nicht mehr protokolliert.
Wenn sie den Zustand dieser Horde gesehen hätten, ich glaube, dann wären wir einer Meinung.
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AW: Dies war Danzig - dies ist Gdansk, ein Bericht aus dem Jahre 1948
Hallo Herr Jeske,
man darf auch nicht vergessen, daß die Rote Armee das Konzentrationslager Majdanek befreit hatte.
Es war ein absolutes Grauen, welches die Befreier entdeckten.
Hieraus wurde die Formel "Rache für Majdanek" entwickelt, welche vielleicht manches Grauen erklären kann, welche die deutsche Bevölkerung in den Ostgebieten betraf...
SC
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AW: Dies war Danzig - dies ist Gdansk, ein Bericht aus dem Jahre 1948
StampCollector #31
Guten Tag, StampCollector,
Nicht nur Majdanek war ein abschreckendes Erlebnis für die sowjetischen Soldaten, nehmen wir mal die Gegend westlich vor Danzig. Da wurden auf zwei Strecken die KZ Häftlinge, mitten im Winter, in Richtung Neustadt getrieben. Wer nicht mit kam wurde erschossen, andere fielen um und erfroren. Im vielen Dörfern finden sie die Massengräber, an die 10.000 Häftlinge sind unterwegs umgekommen. die bedeckte der Schnee und als die sowj. Soldaten im März in der Gegend kämpften fanden sie diese Leichen, der Schnee taute weg und gab die Leichen zur Ansicht frei. Auch in Kalbude, auf dem Friedhof, finden wir so ein Massengrab mit einem Denkmal. Auf einer Strecke des Todes haben sich die sowj, Soldaten nach Danzig durchgekämpft. Und Herrn Rahmenbauer frage ich: Wieviel Städte hatte das sowj. Militär absichtlich zerstört? und wieviele Städte wurden, absichtlich von den Amerikanern und Engländern vernichtet? Zum Beispiel, solche wie Hamburg, Dresden, Königsberg oder Swinemünde, um nur einige zu nennen,
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AW: Dies war Danzig - dies ist Gdansk, ein Bericht aus dem Jahre 1948
Hallo Herr Jeske,
der Bombenkrieg gegen Deutschland war brutal. Ein Ziel war die Demoralisierung der deutschen Bevölkerung, welches übrigens nicht so recht gelang...
Deutsche Städte wurden entsprechend ihrer Bausubstanz klassifiziert und entsprechend wurde eine Mischung aus Brand- und Sprengbomben eingesetzt um größtmöglichen Schaden anzurichten...
Man darf dabei natürlich nicht vergessen, daß Deutschland mit diesem Mist angefangen hat:
Guernica, Warschau, Rotterdam, London, Coventry...
SC
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AW: Dies war Danzig - dies ist Gdansk, ein Bericht aus dem Jahre 1948
Hallo,
speziel zu dem Thema "Vernichtung von Städten (incl. der Einwohner) im WK II kann ich das Buch "Der Brand" von Jörg Friedrich nur empfehlen. Darin wird auch gut recherchiert, wer, wann, wo, was und warum getan hat. Ich habe es inzwischen mehrfach gelesen, obwohl es etwas langatmig geschrieben ist, was sich aber bei so einer Aufarbeitung wohl nicht vermeiden lässt.
Tschü......
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AW: Dies war Danzig - dies ist Gdansk, ein Bericht aus dem Jahre 1948
>Und Herrn Rahmenbauer frage ich: Wieviel Städte ...<
Herr Jeske:
Das Thema lautet: Dies war Danzig - dies ist Gdansk, ....
Schöne Grüße
Rainer
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AW: Dies war Danzig - dies ist Gdansk, ein Bericht aus dem Jahre 1948
Lieber Rainer ! Bin in 1927 geboren und erst in 1945 aus Danzig rausgekommen, bin halt auch von der Erlebnisgeneration. Habe schon vieles gehoert und manchmal auch Dinge die man kaum glayben kann. Der Einmarsch der Russen war in verschiedenen Teilen der Stadt unterschiedlich. Es kam wohl auf die Leitung der Truppe an. Ich war im Reservelazarett und pflegte die Verwundeten von beiden Seiten. Mit der Kampftruppe kam auch ein Militaerarzt mit seinem Stab, der sofort Kontrolle uebernahm und den Chaos erst garnicht aufkommen liess. Es herrschte Diszipline und auch bald Ordnung. Liebe Gruesse von der Feli
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AW: Dies war Danzig - dies ist Gdansk, ein Bericht aus dem Jahre 1948
Hallöle,
ein großes Problem vieler großer Städte im Osten des Reiches war, der Durchhaltebefehl, der die Städte zum Festungen erklärte, welche bis zur letzten Patrone zu verdeitigen waren. Das damit verfolgte Ziel der Kräftebindung beim Gegner wurde allerdings gar nicht erreicht, Die Russen wussten um die militärische Schwäche der Deutschen in diesem Gebiet, und zogen mit ihrer Hauptmacht weiter hinter der zurückweichenden deutschen Armee her. Anders als in Stalingrad stand ihnen hier keine kampffähige komplette Heeresgruppe gegenüber. Das hatte natürlich Einfluß auf den Kampfverlauf in den betroffenen Städten und Gebieten. Am meisten hatte unter diesem strategisch sinnlosem Durchhaltebefehl die Bevölkerung zu leiden. Auch für die bauliche Substanz der Städte war das katastrophal.
Tschü........
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AW: Dies war Danzig - dies ist Gdansk, ein Bericht aus dem Jahre 1948
Die Danziger Bevölkerung wurde für dumm gehalten. Es wurde 1945 immer nur von dem Endsieg gesprochen.
Nun kommen die Wunderwaffen. Die Danziger wußten, der Krieg ist verloren. Viele hatten noch die Hoffnung,
dass Danzig wieder ein Freistaat werden könnte und blieben zu Hause. So grausam hatten die Danziger sich
den Frieden nach Kriegsende nicht vorgestellt. Die Innenstadt Danzig wurde zum größten Teil nach der Vereinnahmung
durch das Militär der Roten Armee zerstört. In den ländlichen Gebieten machten die Russen fette Beute. Die
Bauernhöfe hatten ihr Vieh noch im Stall. Die Russen nahmen der Bevölkerung aber auch alles und sämtliche
Vorräte weg. Die Bauern hatten viel zu spät mit ihren schon gepackten Pferde-Fuhrwerken die Erlaubnis erhalten
die Flucht anzutreten. An sehr vielen Häusern stand die Aufschrift: WIR KAPITULIEREN NIE! Die Parteileitung
hatte viel zu spät die Flucht-Erlaubnis freigegeben. Ich kann mich noch an die letzte Ausgabe von dem Danziger
Wandkalender erinnern. Das Titel-Bild zeigte Danzig umringt von russischen Soldaten die ihre Gewehre auf die
Stadt Danzig richteten. Nur mit Schiffen war ein entkommen möglich, aber auch nur für wenige.
kurt martschinke
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AW: Dies war Danzig - dies ist Gdansk, ein Bericht aus dem Jahre 1948
Kurt Martschinke #38
Herr Martschike,
Sie schreiben, dass die Bauern noch ihe Tiere im Stall hatten. Das Gegenteil war der Fall. Bestimmt erinnern sich einige Forum Teilnehmer, dass die Kühe beschlagnahmt wurden und zur Kampfbahn Niederstadt auf das Fußballfeld getrieben worden sind. Es wurden massenhaft Kuhe, und Schweine geschlachtet und in die Danziger Kühlhäusr eingelagert. Da die Wehrmacht wußte, dass Danzig eingekesselt wurde, sollte für die Ernährung im Voraus gesorgt werden. Als nachher die Elektrizität ausfiel, verfaulten die Fleischbestände. Meine Mutter ging nach dem Fall Danzigs zum Schlachthof hin und schnitt sich Flomen vom Fleich ab, daraus machten wir Schmals. Die Leier, dass die Russen Danzig ansteckten zeigt mir wieder, wie auch Ihre Viehtheorie, dass Sie die kalte Nachkriegspropaganda bis heute verinnerlicht haben. Gerhard Jeske
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AW: Dies war Danzig - dies ist Gdansk, ein Bericht aus dem Jahre 1948
Werter Gerhard Jeske,
wie können sie in ihrem letzten Beitrag einfach mal so behaupten, dass das was Kurt Martschinke geschrieben hat,
das Gegenteil der Wahrheit, also falsch ist.
Der Mann ist 86 Jahre alt, und wird sich mit Sicherheit keine Märchen aus den Fingern saugen.
Ich finde es mit Verlaub gesagt, ihre Behauptungen sind einfach einseitig und besserwisserisch.
Es gab in Danzig nach dem Krieg noch viel Vieh, welches herrenlos in Schidlitz und Ohra auf Freiflächen herumlief.
Ich habe mit meinen eigenen Augen gesehen, wie russische Soldaten einige der Kühe mit ihren MP's erschossen haben.
Die Beine haben sie an Ort und Stelle abgetrennt und diese uns Kindern zugeworfen.
Wir haben zur damaligen Zeit auf dem Heinrich Scholtz - Weg Unterschlupf gefunden.
Dort haben wir für Polen Kühe gehütet. Als Dank erhielten wir Jungen am Abend 1 Liter frisch gemolkener Milch.
Das half uns auch, zu Überleben.
Sie sind sicherlich nicht der einzige Zeitzeuge.
Es gibt in unserem Forum Gottseidank noch mehr Mitglieder mit anderen Erfahrungen, als die Ihrigen.
Also, meine Meinung geht dahin.
Wenn K.M. das so erlebt und niedergeschrieben hat, muss das nicht gleich das Gegenteil der Wahrheit sein.
Nichts für ungut, aber ich kann in so einer Situation einfach nicht schweigen.
Allen noch einen schönen Abend..
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AW: Dies war Danzig - dies ist Gdansk, ein Bericht aus dem Jahre 1948
Janny 810 #40"
"Die
Bauernhöfe hatten ihr Vieh noch im Stall." Das schrieb Herr Martschinke und darauf antwortete ich. Das es rumlaufende Pferde und Kühe gab. weiß ich selbst. Wir baten, an der Hühnerberg- Brücke, zwei sowj. Offieziere für uns ein verwundetes Pferd zu erschießen. Das taten sie mit ihren Pistolen. Erst nach einigen _Schüssen brach das Pferd tot zusammen. Danach hatten wir das Pferd ausgeschlachtet. Weil die Kaschuben nicht geflohen waren, befanden sich in ihren Ställen ihr Vieh, zusätzlich Pferde, die dieTrecks zurückgelassen hatten. Aber das war weiter westlich. Gerhard Jeske ( 86 Jahre alt)
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AW: Dies war Danzig - dies ist Gdansk, ein Bericht aus dem Jahre 1948
Selbstverständlich hatten einige Bauern noch Vieh im Stall.
In Neuteich zum Beispiel.
Die Bauern hatten Schutz in Bunkern gesucht und das Vieh war z.T. noch im Stall.
Neuteicher Mitglieder werden das bestätigen können.
Nur ist für mich dieses Thema hiermit abgehakt.
Es gibt offenbar Themen, da haben nur die Einen Recht.
Erhart Joniszus (78 Jahre alt)
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AW: Dies war Danzig - dies ist Gdansk, ein Bericht aus dem Jahre 1948
Schönen guten Abend,
hallo Erhart,
Erlebnisberichte von Flüchtlingen aus den Tagen als die Russen kamen, zeigen dass überall im Großen Werder (also östlich von Danzig) wie von Dir, Erhart, geschildert, die Bauern ihr Vieh im Stall hatten. Was nicht verhungerte, verdurstete, erfror oder ungemolken an Euterentzündungen starb, fiel meist den Russen in die Hände.
Schöne Grüße aus dem Werder
Wolfgang
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AW: Dies war Danzig - dies ist Gdansk, ein Bericht aus dem Jahre 1948
Ja Wolfgang, so war es.
Mein Langzeitgedächtnis hat ganz im Gegensatz zum Kurzzeitgedächtnis
den Schlaganfall schadlos überstanden. Was ich als Kind gesehen habe,
ist mir meistens noch sehr gegenwärtig.
Ich frage mich manchmal bloß, woher du junger Dachs das alles weißt:confused::D
Noch einen schönen Abend in die alte Heimat und an deine Mutter.
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AW: Dies war Danzig - dies ist Gdansk, ein Bericht aus dem Jahre 1948
An Wolfgang #42
Wieso wird nicht auf meinenText eingegangen. Ich schrieb, dass tausende Kühe nach Danzig eingetrieben wurden und auf dem Fußballfeld und an anderen Stellen standen. Sie waren dort ohne Futer und Wasser und ich sah selbst, wie Kühe zusammenbrachen und ihnen sofort die Schlagader durchschnitten wurde, damit sie ausbluteten und noch verwendet werden konnten. Diese Kühe waren von den schon verlassenen Bauerhöfen dorthin getrieben worden. Was hatte das mit Neuteich zu tun?. Herr Wolfgang ich bni erstaunt. Wenn Sie schreiben " dass überall im Großen Werder (also östlich von Danzig) wie von Dir, Erhart, geschildert, die Bauern ihr Vieh im Stall hatten." Der Text erweckt den Eindruck, dass die Bauern im Großen Werden nicht geflohen waren. Das ist für mich nicht nachvollziehbar. und noch einmal: Ich schrieb von Danzig und und das bedeutete auch für seine Umgebung. Außerdem mußte ich auf einer Militärkolchose im Werder arbeiten und aus den verlassenen Gehöften noch brauchbare Landwirtschaftliche Geräte zusammensuchen und tragen, die wir auf der Kolchose einsetzen konnten. Ich sage ihnen. wir fanden sehr wenig Brauchbares, vieles war von Sprengsätzen zerstört. Als ich bestimmt wurde, mit einem anderen Kameraden, das Grass abzumähen, mit den zackigen Messern, und je zwei Pferden davor und der gefangene ostpreußische Bauer sagte. : Ihr sollt über die Wiesen fahren und Mähen weil Minen hochgehen könnten, Ich bin dem Kommandanten dafür zu schade, ich werde noch gebraucht" war das der Anlaß, dass ich mich in der Nacht aus dem Staube machte.. Zu meiner Mutter sagte ich: "Bevor die Fahndung einsetzt, dauert es 4-5 Tage, bis dahin müssen wir hier weg." und es gelang uns mit einem Güterzug, der zum Westen fuhr, glücklicherweise bis Berlin, Danzig zu verlassen.
Sie merken, Herr Wolfgang, dass auch ich meine Geschichte habe und zwar eine sehr gründliche,
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AW: Dies war Danzig - dies ist Gdansk, ein Bericht aus dem Jahre 1948
Zuerst einmal, ich bin froh wieder von Dir zu hoeren Kurt. Und zu der Disskusion, muss man sagen, wie ich es schon oben erwaehnte dass es da verschiedene Bilder von Zeitzeugen gibt. In dem Chaos gab es ja keine Regeln und viele Situationen werden heute als unwahr erklaert. Das ist aber nicht so. Es ist nicht immer angebracht das Wort ALLE zu gebrauchen. es sind manchmal EINIGE oder auch WENIGE. Liebe Gruesse an Kurt und die anderen. (Wollte gerade gewohnheitsmaessig, 'alle anderen') schreiben. Eure Feli
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AW: Dies war Danzig - dies ist Gdansk, ein Bericht aus dem Jahre 1948
In den ländlichen Gebieten machten die Russen fette Beute.
Die Bauernhöfe hatten ihr Vieh noch im Stall.
Die Russen nahmen der Bevölkerung aber auch alles und sämtliche....
Das schrieb unser Forum Mitglied Kurt Martschinke, und diese Aussage
wurde vom Herrn Jeske, wie er offenbar gerne angesprochen werden möchte,
auch wenn das nicht den Gepflogenheiten unseres Forums entspricht,
als Unwahr bezeichnet.
Darauf habe ich reagiert.
Übrigens Herr Jeske, wir Alle haben wohl unsere sehr gründliche Geschichten,
sonst könnten wir diese hier nicht niederschreiben.
Dass es dabei individuelle Empfindungen und auch Erlebnisse gab, das werden
sie als 86jähriger wohl auch selber wissen.
Allen ein schönes Wochenende.
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AW: Dies war Danzig - dies ist Gdansk, ein Bericht aus dem Jahre 1948
Aber, liebe Feli, du kannst doch ruhig alle grüßen, auch alle anderen.:D
Mich stört an der Diskussion, dass die Nationalität Russen so betont wird. Es waren die Sieger, und die haben brutal ihren Sieg ausgekostet und ausgelebt. Hätten Franzosen humaner gehandelt? Oder Deutsche? Oder Amerikaner? Ich bin mir nicht sicher, denn was sich alles im Krieg abgespielt hat, was die Soldaten alles erlitten haben,ehe sie endlich die Sieger waren,das kann sich keiner vorstellen.Man muss nur mal Kriegsberichte lesen. Wir haben ganz schreckliche Angst gehabt, als die Sieger bei uns einfielen,wie viele Nächte hat meine Schwester unter Rucksäcken versteckt geschlafen, aus Angst vor den Siegern.Wir haben aber auch von den Siegern Brot bekommen, das harte Kommisbrot, und die grausamen Russen haben uns zugelächelt.
"Chleb" war das Zauberwort.Es waren nicht die Russen, die Polen, die Tschechen,es waren die Sieger. Und dass die osteuropäischen Sieger uns Deutsche so vertreiben durften, das geht auch auf das Konto der Amerikaner, der Franzosen, der Engländer.
Schöne Grüße, Christa
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AW: Dies war Danzig - dies ist Gdansk, ein Bericht aus dem Jahre 1948
Hallöle,
die Jüngeren im Forum haben keine eigenen Erlebnisse und Erfahrungen aus dieser Zeit, sie können sich nur auf Berichte in den verschiedensten Medien verlassen, wie z.B. hier im Forum. Da allerdings mutet es schon etwas merkwürdig an, wenn Einzelpersonen ihre eigene Erfahrung verallgemeinern und als absolute Wirklichkeit festzurren wollen; sich dann aber in ihrer Ausdruckform selber von ihrem Geschriebenen distanzieren - mit Formulierungen wie " Herr sowieso schreibt oder denkt...". Wenn ich etwas denke, ja dann kann ich auch schreiben, dass ich mir das so denke. Wenn ich allerdings nur schreibe, was ein Herr xyz denkt, ja dann würde ich auch schreiben:
Herr xyz schreibt, klar.
Hier mal ein Auszug zu Danzig, aus dem von mir erwähnten Buch "Der Brand" von Jörg Friedrich:
Eine unerklärliche Vernichtungstrunkenheit musste schließlich am 26. März 1945 noch das alte Danzig ins Nichts reißen, das 6 Wochen später eine polnische Stadt sein würde, wie jeder wusste. Nicht eine Kirche blieb ungetroffen, St. Barbara, St. Bartholomäus, St. Johannis, St. Joseph, St. Katharina und die Birgitiner Klosterkirche litten das meiste.
Tschü........
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AW: Dies war Danzig - dies ist Gdansk, ein Bericht aus dem Jahre 1948
Hallöle Chriskind,
Krieg ist niemals menschlich, schon mal gar nicht für die "normalen" Menschen. Es gibt in letzter Konsequenz gar keinen gerechten oder guten Krieg, aus welchem Grund auch immer. Mit dem Durchhaltebefehl für Städte wie Danzig wurde oft nur erreicht, dass der Schaden an den weniger beteiligten zivileren Strukturen erheblich vergrößert wurde. Denn entweder wurden die Städte sturmreich geschossen oder gebombt, oder es kam zu massiven Straßen und Häuserkämpfen bis zur Einnahme der Stadt. Und für die betroffene Bevölkerung war das in jedem Fall das allerschlimmste Szenario, eine kampflose Übergabe hätte die Opfer in der Zivilbevölkerung weit minimiert. Man konnte das 1945 an den allermeisten größeren Städten sehen, und da ist es letztendlich egal, ob die Ursache eine Fliegerbombe oder eine Granate war; selbst deren Nationalität ist relativ bedeutungslos - siehe - Hiroshima oder Dresden. So, das war jetzt meine Meinung dazu, und nicht die von Herrn Sowieso.
Nette Grüße in die Runde