Google Street View jetzt auch für Danzig und Zoppot

Jetzt ist auch die "Dreistadt" flächendeckend aus Straßenperspektive abfotografiert, wie ich soeben zufällig entdeckt habe - wahrscheinlich bin ich nicht der Erste, die Fotos sind von Ende letzten Jahres.

So geht's: http://maps.google.com/ klicken (JavaScript nicht abschalten), die gewünschte Straße heranzoomen, das orange Männchen mit der Maus dort hinein ziehen, dann navigieren. Gewöhnungsbedürftig, nicht gleich aufgeben!

In vielen Zoppoter Villenstraßen sieht man leider nur die Büsche und Zäune. Danzig wirkt eher schäbiger als in den Prospekten und Bildbänden, was Wunder.

Die normale "Satelliten"-Ansicht, die es schon seit Jahren gibt, ist ebenfalls sehr aussagekräftig (die deutschen Datenschützer haben das nur verpennt). Vor Kurzem wurde sie für Teile der Danziger Gegend aktualisiert, teilweise leider weniger scharf. Noch bedeutender ist, dass ständig alte Häuser abgerissen werden. Wer also auf dauerhaftes Bildmaterial Wert legt, sollte sich Bildschirmschnappschüsse speichern, denn Google-Maps hat keine historische Tiefe. Wahrscheinlich wird das "veraltete" Material gelöscht. (Da fällt mir ein, dass in unseren hochgeschätzten alten Adressbüchern steht: "Ein Adressbuch vom Vorjahr ist wertlos!"...)

Viel Spaß beim Straßen-Googeln!

Alexander

Historisch gehts auch mit Google

http://www.google.com/intl/de/earth/...istorical.html

http://google-produkt-kompass.blogsp...m-zweiten.html

Hallo Alexander,

Google löscht die alten Satelliten Aufnahmen nicht. Man kann in Google Maps sich "historische" Aufnahmen soweit vorhanden anschauen.

Herzliche Grüße

Uwe

Gut zu wissen, dass die Daten momentan nicht gelöscht werden. Dennoch bin ich persönlich froh, alles wirklich Wichtige auf meiner Festplatte samt Datensicherung zu haben. Egal ob die Quelle Google, Flickr, forum.danzig.de oder ein winziges Forum von polnischen Lokalenthusiasten ist, alles kann offline gehen (z.B. starypruszcz.pl = Alt-Praust) oder Geld kosten oder an weitere Bedingungen geknüpft sein, z.B. ein Plugin zu installieren, das einen nach Belieben ausspionieren kann.

Alexander

Noch eine Klarstellung, meinte nicht Google Maps sondern Google Earth. Dort kann man sich auch die alten Satelliten Aufnahmen anschauen.

Herzliche Grüße

Uwe

Per Zufall habe ich eben noch eine neue Funktion in Google Maps entdeckt, die es meines Wissens vor ein paar Tagen noch nicht gab: die 3D-Streckenansicht. Man gibt dazu bei Google Maps die gewünschte Strecke ein und kann dann auf 3D-Modus schalten und »fliegt« die Strecke gewissermaßen ab. Für sich ist das kein großer Unterschied gegenüber einer ähnlichen Funktion in Google Earth. In Google Earth kann man aber – soweit ich weiß – nur eine Strecke zwischen zwei Punkten abfliegen und hat dort keinerlei Möglichkeit, die Tour selbst abzuändern. In Google Maps kann man das tun.

Außerdem scheint Google Danzig auch in der 3D-Version »aufzubauen«. Sehr schick!

Zum besseren Verständnis, weil ich hier mit unter Umständen fremden Begriffen hantiere: Google Maps ist der Kartendienst von Google. Sozusagen der digitale Straßenatlas. Der ist browserbasiert, kann also mit jedem halbwegs aktuellen Browser (Firefox, Safari, Chrome, Internet Explorer) genutzt werden. Google Earth hingegen ist ein eigenständiges Programm, was man sich extra laden und installieren muss. Ist kostenlos und gewissermaßen ein digitaler Globus.

Um die 3D-Ansicht im Browser nutzen zu können, muss ein PlugIn installiert sein. Dieses PlugIn verknüpft beide Dienste. Dann kann man aus dem Straßenatlas direkt umsteigen in den Flugmodus und über den Globus gleiten.

Wem mein Gequatsche gerade zu abstrakt ist, soll (nach Installation des PlugIns) einfach mal diesem Link folgen: Klick und dann in der linken Spalte auf »3D« klicken. Es folgt ein kurzer Spaziergang vom Danziger Hauptbahnhof via Fischmarkt und Langgasse zum Milchkannentor.

Das Ganze ist ziemlich datenintensiv. Ein schneller Rechner und vor allem eine ordentlich fixe Internetverbindung sind also von Vorteil.

Was mir noch nicht gelingen wollte, ist die Einstellung der »Fluggeschwindigkeit«. Für meinen Geschmack ist das Tempo etwas sehr hoch. Da bleibt einem nur, ab und zu auf die Pause-Taste (links unten im großen Fenster) zu klicken.

Ich prophezeie an dieser Stelle übrigens, dass es vermutlich kein Jahr mehr dauern wird, dann wird man dieses Abfahren von Strecken auch in Google Street View machen können. Also aus der Fußgänger- bzw. Autofahrerperspektive.

Und schon wieder habe ich bei Google etwas Neues entdeckt. Wenn man nun im Browser Google Maps öffnet, dort auf die Satellitenansicht geht und ein bisschen ranzoomt, wechselt ab einer bestimmten »Höhe« die Aufsicht in eine 45-Grad-Schrägsicht. Man sieht also nicht nur die Dächer der Gebäude, sondern auch deren Fassaden. Zum Ausprobieren: Aufsicht. 45-Grad-Ansicht.

Für Berlin funktioniert das mit der 45-Grad-Ansicht noch nicht. Meine Vermutung ist, dass Google sich mit den EM-Städten vor Beginn der Meisterschaft ins Zeug gelegt hat.

Ja, es tut sich etwas in Google. Die 45-Grad-Sicht ist oft die aussagekräftigste, man kann sie aber auch rechts oben im Menü abschalten, was manchmal erwünscht ist.

Google hat offenbar bislang nur Bilder aus Südrichtung erworben, und nur für die Innenstadt von Danzig. Die Vermutung, dass es sich um ein EM-Pilotprojekt handelt, ist naheliegend. So hoffe ich, dass demnächst zumindest die komplette Dreistadt aus vier Himmelsrichtungen bereitgestellt wird.

Die Konkurrenz http://www.bing.com/maps/ hat nämlich schon Entsprechendes für Berlin und viele andere Städte, aber (noch) nicht von Polen. Da viele Luftbilder von unabhängigen Anbietern zu stammen scheinen, können wir hoffen, dass die Konkurrenz das Geschäft belebt. Immer, wenn jemand auf eine Beschriftung z.B. eines Hotels klickt, landen ein paar Cent von dessen Eigentümer auf Googles bzw. Bings (Microsofts) Konto.

Die eine oder andere Flugreise mag sogar überflüssig werden, was Umwelt und Geldbeutel schont.