Druckbare Version
Hallo an alle Buchinteressierten,
ich war drei Wochen in Danzig und habe in einem Buchladen gegenueber der Hauptpost dieses Buch entdeckt:
Titel: Danzig 1945-1955 Ende und Anfang
Darin sind viele Berichte u. Dokumente in deutscher Sprache.
Der Band zeigt viele Fotos vom Untergang Danzigs und Neubeginn.
Das Buch kostet Zloty 69,-- und wiegt 1,4kg
ISBN 83-88560-01-8
Gruss Jutta
Hallo ins Forum,
kann es sein, dass sich hier niemand für neu erschienene Bücher über Danzig interessiert? Ich ,die immer auf der Suche nach Neuerscheinungen in Danzig war ,habe den Eindruck weil ja nicht eine Frage oder Antwort zu diesem von mir erwähnten Buch, das wirklich sehr gute Fotos u. Beiträge enthält, kam.
Ich selbst habe das von den Russen in Brand gesteckte Danzig nicht miterlebt. Aber es gibt hier doch diejenigen die es mit eigenen Augen gesehen haben.-Einmal sprach ich mit Leuten aus der ehemaligen DDR die behaupteten doch tatsächlich, dass es nicht so gewesen sei. Aber im Buch wird vieles widerlegt gerade von polnischen Danzigern.
Gruss Jutta
Hallo Jutta,
ja dieses Buch würde mich interessieren, aber wie komme ich nur an dieses Buch heran? Kannst Du mir das mal zusenden? Unkosten an Portoauslagen zahle ich gerne!
Greetings
Frischula
Doch, doch, Jutta! Ich würde es sofort kaufen, wenn ich wüßte, wo.Zitat:
Zitat von mottlau1
Im Internet finde ich es nur in größeren Bibliotheken, manchmal zur Fernleihe.
Da hast Du anscheinend ein echtes Schnäppchen gemacht!?
Also, falls jemand dieses Buch für mich auftreiben kann, ich nehme es inklusive aller Unkosten!
P.S.: Hast Du Dich wieder gut erholt, Jutta?
Hallo Tante Jutta,(-:
können wir da nicht eine Sammelbestellung machen und die jeweilige Adresse dabei angeben?
Hast Du eine Ahnung wo man es bestellen kann?
Übrigens, Deine mail habe ich mit Freude zur Kenntnis genommen.
Ich freue mich . Erhart vom Schüsseldamm.
Hallo Jutta,Zitat:
Zitat von mottlau1
doch, ich denke schon, dass sich viele von uns für Bücher interessieren die Danzig zum Thema haben. Ich selber habe Deinen Beitrag erst heute gelesen, da ich in der letzten Zeit beruflich sehr stark angespannt bin und mich darüber hinaus das heiße Wetter gesundheitlich stark belastet.
Ich habe Deinen Beitrag in das Unterforum "Buchempfehlungen und Rezensionen" verschoben und den Buchtitel als Beitragsthema angegeben.
Das Buch erschien bereits vor ein paar Jahren und wird hier vom fibre-Verlag vertrieben, kostet dort aber jetzt 55,20 Euro. Ich habe es seinerzeit mehrfach gekauft für Freunde und Bekannte zum damaligen Sonderpreis von 39,80 Euro. Einen Band habe ich noch übrig. Ich kann ihn anbieten für diesen Preis (mit seinerzeitiger Originalrechnung) plus Porto.
In dem Buch sind rund 440 Fotos, viele Kopien alter Dokumente sowie ausgezeichnete Übersetzungen aus verschiedenen Publikationen und von Erlebnisberichten zu finden, die die erste Nachkriegsdekade in Danzig auf beeindruckende Weise dokumentieren. Es sind nicht nur die Fotos sondern vor allem die Berichte die uns eine ungewohnte und vielleicht auch neue Sichtweise vom Nachkriegsalltag in der zerstörten und sich im Wiederaufbau befindenden alten Hansestadt vermitteln. Der Dokumentationsband ist durchgängig in deutsch geschrieben, die Texte sind jedoch auch durch interessante Kopien von polnischsprachigen Originaldokumenten aufgelockert.
Das Buch kann ich, wie Jutta es schon getan hat, uneingeschränkt empfehlen.
Hallo Wolfgang,Zitat:
Zitat von Wolfgang
ich hätte es gerne....
Prima, schicke mir bitte Deine Adresse per Privatnachricht oder Email. Dann bringe ich es nachher noch auf die Post.Zitat:
Zitat von Helga
Gratulation, Helga!
...und woher kriegen wir anderen das Buch?
Schau mal hier:Zitat:
Zitat von Heibuder
http://www.fibre-verlag.de/
.....und klicke unten links auf "Bücher aus Polen"!
Viele Gruesse
Ohrscher Siegfried
Ende und AnfangZitat:
Zitat von Ohrscher 33-46
Danzig 1945-1955
Album mit 439 z.T. großformatigen Schwarzweißfotos
Auswahl und Bearbeitung Stefan Figlarowicz, Aniela Sliwka
Literarische Initiale Günter Grass, Vorwort Pawel Huelle
382 S.; Berichte, Dokumente, Bibliographie, Register; € 55,20
Verlag slowo/obraz terytoria, Gdansk/Danzig 2000
Das Album zeigt die fotografische Landschaft Danzigs und dokumentiert die Geschichte der Stadt in den ersten Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg: Das Bild der Kriegszerstörungen und des Wiederaufbaus, der Anfang neuer Gemeinschaft in einer Stadt, die von ihren alten Einwohnern verlassen werden mußte, die Atmosphäre des Alltags in den ersten Nachkriegsjahren, das private, gesellschaftliche und politische Leben im nun polnischen Gdansk.
Die Aufnahmen stammen überwiegend aus Privatsammlungen und Familienalben von Danzigern und anderen Personen, die in den Jahren 1945-1955 mit der Stadt verbunden waren. Im zweiten Teil des Albums finden sich ergänzend dazu Berichte von Einwohnern Danzigs aus der Nachkriegszeit sowie andere Dokumente wie Zeitungsartikel und Ausschnitte aus Publikationen.
Hallo, Wolfgang, und was ist mit dem Buch, das Du mir schon vor vielen Wochen zuschicken wolltest? Anschrift hatte ich Dir bereits über PN gesandt. Ich hoffe weiter! Schönes Wochenende
Liebe Forum-Teilnehmer , eine Bemerkung von mir zur Aussage von mottlau 1 , daß es in der früheren DDR tatsächlich Leute behauptet haben , es hätte keine Brandstiftungen durch russisches Militär gegeben . Dazu muß ich sagen , daß ich als früherer DDR-Bürger es seinerzeit auch nie gesagt hätte , obwohl ich mit eigenen Augen selbst gesehen habe , wie von russischen Soldaten Gebäude in Brand gesteckt wurden . Als meine Eltern und ich als damals 11-jähriger am 1.April 1945 von den Russen aus Heubude in Richtung Danzig geschickt wurden , sah ich , wie aus einigen Fenstern in der Breitenbachstraße Flammen schlugen , obwohl dieser Teil Danzigs schon 2 oder 3 Tage vorher von den Russen besetzt war . Bis zum 3. April mußten wir auf der Freifläche am Karrenwall unter freiem Himmel kampieren . Dabei sah ich , wie einige Sowjetsoldaten Schriftstücke aus dem Fenster des früheren Polizeipräsidiums warfen und kurz danach stand das Gebäude in Flammen . Wenn ich so etwas zur Zeit der DDR gesagt hätte , wäre ich wegen "Verleumdung der UdSSR und Völkerhetze" vor Gericht zitiert und verurteilt worden . Übrigens war ich 1960 das erste mal nach meiner Vertreibung in Danzig und hatte die Gelegenheit , mir das erste nach dem Krieg erschienene Buch über Gdansk von Marian Pelczar ( Verlag Sport i Turistika , Warszawa 1958 ) zu kaufen . Es zeigt u.a. Aufnahmen der Zerstörung und auch des bis dahin erfolgten Wiederaufbaus . Viele Grüße von Rudi
Hallo Ihr Lieben im Forum, bin vor ca. 1 Stunde wieder aus Danzig in meiner Wohnung eingetroffen, und hab schnell mal das Forum aufgerufen.
Also ich war am Dienstag und am Mittwoch in besagter Buchhandlung in der Langgasse gegenüber der Post und fragte ersteinmal nach Büchern in deutscher Sprache und dann nach dem Buch Danzig 1945 - 1955. Ich bekam nur ein Kopfschütteln und ein "njema". Also ich kann von mir behaupten, dass ich fließend englisch spreche und mir auch in der polnischen Sprache weiterhelfen kann, aber keiner wollte mich verstehen....
Dann möchte ich auch noch etwas zu der Aussage von Mottlau sagen. Ich muss Rudolf beistehen mit seiner Antwort. Meine Eltern sind bestimmt nicht freiwillig DDR-Bürger geworden und sind auch von den Russen vertrieben worden. Meiner Mutti ihr Wohnhaus, die Staße und die Schule sind vor ihren Augen von den Russen angezündet worden.... aber erzähl das mal einem in einem russenfreundlichen Staat wie es die DDR damals war...Soviel dazu, ich musste das mal loswerden.
Gruß Andrea aus Erfurt
Hallo Andrea,Zitat:
Zitat von andrea
wir damaligen "Wessis" wussten es genau, dass die Beachtung des Spruch's "Schweigen ist Gold" fuer unsere Landsleute "drueben" hiess, nicht sofort hinter Gefaengnismauern zu verschwinden.
Mein Bruder Gustav, der damals in Anklam / Mec-Pom lebte, konnte seine "Schnauze" nie halten und stand daher mehrmals schon mit einem Bein im Gefaengnis. Nur sein Beruf rettete ihm jedesmal davor.
Viele Gruesse
Ohrscher Siegfried
Hallo lieber Ohrscher, vielen Dank für Deine Antwort. Man muss sich eben bemühen beide Seiten der Medaille zu betrachten. Aber ich glaube wir driften wieder ab vom Thema, aber der Wolfgang wird es schon richten....
Das Thema war Bücher,....
... man kann aber auch Museen nehmen, Geschäfte, Krichen, Amtsstuben, Hotels überall wird englisch bzw. polnisch gesprochen und geschrieben. Ist das noch niemanden aufgefallen?? Mir ist aufgefallen, und das schon seit Jahren, das viele Übersetzungen nur in englisch daherkommen, obwohl der größte Teil der Besucher Danzigs (von den jungen Leuten mal abgesehen) deutsch spricht. Entweder will man nicht oder man darf nicht oder man kann nicht. Dieses Manko beobachte ich schon seit mehreren Jahren.
Mich würde sehr die Meinung unserer polnischen Forumsmitglieder dazu interessieren.
Ich freue mich auf Antworten, Gruß Andrea
Hallo liebe Andrea,
vor zwei Tagen erhielt ich von einer Freundin aus Danzig die Mitteilung, dass sie wohl das letzte Buch mit diesem Titel in der von mir genannten Buchhandlung kaufen konnte. Vielleicht bekommt man es ja beim Danziger Bowke oder in anderen Läden?
Es ist halt so, wenn in Polen ein Buch auf der Ladentheke liegt sollte man , wenn es einen interessiert, schnellstens zugreifen. Denn wie sich zeigt kann es sein, dass man es schon am nächsten Tag nicht mehr bekommt.
:confused:
Und Andrea und auch Rudolf, im Danziger Goldwasser-Resto sassen mir vor einem Jahr Leute aus der ehemaligen DDR gegenüber, die haben fest u. steif behauptet, dass Danzig nicht von den Russen angesteckt wurde. Als ich ihnen entgegnete, dass meine Mutter es mit eigenen Augen gesehen hat
sprachen sie kein Wort mehr mit mir.--Waren wohl linientreu und nicht zu überzeugen.
Ich wollte mit diesem Hinweis nichts verallgemeinern!
Gruss Jutta
Wir sind nicht von den Russen vertrieben worden, Andrea.Zitat:
Zitat von andrea
Die Vertreibung begann erst, als Danzig unter polnische Verwaltung gestellt wurde. Und das mit Zustimmung aller Siegermächte.
Wir waren noch bis Anfang September 1945 in Danzig.
Da war der Siegestaumel der russischen Horden schon abgeklungen und russische Kommandanturen waren eingerichtet.Das weiß ich, weil ich mich erinnere, wie meine Mutter einen russischen Soldaten abwehrte, indem sie laut schrie,sie würde zur Kommandantur gehen, wenn er sie nicht in Ruhe ließe.Da wurden die Soldaten bestraft, die sich schuldig machten.
Ich meine, das müsste so Mai gewesen sein,denn wir waren noch im Umherirren, und meine Mutter kochte Kartoffeln auf einem Feuer zwischen Ziegelsteinen.
Schönen Gruß in die wunderschöne Stadt Erfurt,
Christa
Genau so war's Christa. Auch wir waren bis zum 01. Juni 1946, nun allerdings unter poln. Verwaltung, noch in Danzig-Ohra.Zitat:
Zitat von Christkind
Vor der russischen Kommandantur, hatten nicht nur die russ. Soldaten Respekt, noch mehr allerdings die Polen. Wenn sie auf ihren naechtlichen Raubzuegen durch die Wohnungen der verbliebenen Deutschen waren und das Wort "Kommandantur" hoerten, machten sie sich nicht selten "aus dem Staub".
Viele Gruesse
Ohrscher Siegfried
In dieser grauenvollen Zeit hatte jede Familie ihr eigenes Schicksal, Siegfried.Zitat:
Zitat von Ohrscher 33-46
Aufgestaute Hassgefühle ließen nur wenig Menschlichkeit zu. Jeder versuchte,für sich Vorteile zu ergattern, wenn eine Gelegenheit da war;ohne Rücksicht auf christliche Gebote.
Wen will man da an den Pranger stellen.Ich sehe da keinen Grund für.
Als wir dann im Viehwaggon saßen, hofften wir, der größten Gefahr für Leib und Leben entronnen zu sein. Aber die Not und Angst blieben beständiger Begleiter auf der langen Fahrt.Bis dann im Lager in Berlin fast der Hungertod unserer Irrfahrt ein Ende gesetzt hätte.14 Tage dort, irgendwie auch eingesperrt, stundenlang anstellen nach Suppe, die dann nicht ausreichte für alle Anstehenden.
Und so ging es noch jahrelang weiter mit dem Hunger.
Die doppelten Verlierer, das waren die Vertriebenen.
Das noch dazu meinerseits.
Christa
Liebe Christa,
wenn ich hier im Forum oft lese: "Leute lasst uns nach vorne schauen", dann waren es nach 1945 auch wir Vertriebene, die sofort nach vorne schauten, um moeglichst schnell wieder "auf die Beine" zu kommen. Hierbei erinnere ich gleichzeitig an die "Charta der deutschen Heimatvertriebenen" (siehe Anhang). Diejenigen die nach Flucht und Vertreibung nicht mehr die Kraft hierzu aufbrachten, zaehlten dann auch zu den Opfern des Krieges.
Heute, nach ueber sechs Jahrzehnten, sei es uns - die letzten einer Erlebnisgeneration - doch bitte noch erlaubt, den Satz auszusprechen:
"VERGEBEN JA - VERGESSEN NIE"
Viele Gruesse
Ohrscher Siegfried
Der Satz sollte nicht nur ausgesprochen werden, er sollte auch beherzigt werden. Ich selber habe zwar nichts zu vergeben -ich gehöre ja auch nicht dieser Erlebnisgeneration an-, sondern im Gegenteil, ich habe etliche Gründe unendlich dankbar zu sein. Aber vergessen sollten wir wirklich NIE! Wie oft müssen wir auch heute noch feststellen, dass allzu gerne vergessen wird, wie es anfing, von wem Schuld ausging, wer hurra- und heil-jauchzend oft sehenden Auges ins teils selbstverschuldete Verderben rannte und wer dann nach all diesem Vergessen sich auch noch als alleiniges Opfer fühlt.Zitat:
Zitat von Ohrscher 33-46
Ich stimme da 100%-ig mit Dir und Deiner Forderung überein: "Vergessen nie!"
Liebe Danziger.
nach der Nachricht von Jutta ueber dieses Buch hat sich bei mir Henry-Peter gemeldet.mit dem Titel auf einem Zettel bin ich zur Buchhaltug in der Langgasse gegangen und habe ihn der Verkaeuferin gezeigt. Sie schuettelte mit dem Kopf, da sagte ich ihr :komisch, vor ein paar Tagen hat meine Freundin es hier gekauft und jetzt koennen sie sich an diesen Titel nicht erinnern ?. Dann ging sie mit dem Zettel nach hinten, kam zureuck und har das Buch gleich gefunden. Sie sagte, das ist das letzte, aber sicher bin ich nicht. Es kostet jetzt 69 Zi. und ist ziemlich schwer.
Liebe Gruesse.
Regina
Liebe Regina, hast Du es auch gekauft?Zitat:
Zitat von Regina
Falls nicht, kannst Du es für mich kaufen?
Ich muß dann mal sehen, wie ich es nach Hause bekomme.
Ich habe es noch hier entdeckt:Zitat:
Zitat von mottlau1
http://moto.allegro.pl/item395337663...fang_nowa.html
Sollte man vielleicht doch mal an eine Sammelbestellung denken?
Hallo Heibuder,
ich bin dabei.
Habe nur noch keine Idee, wie man das richtig organisiert.
Aber bei genügend Beteiligten, sollte so etwas doch auch telefonisch
gehen, oder?
Die kosten könnte jeder selbst überweisen. Das müsste doch gehen.
Bleib am Ball, Du hast meine Unterstützung.
Mit Gruss, Erhart vom Schüsseldamm
Hallo,Zitat:
Zitat von mottlau1
ich habe mein Exemplar heute bekommen, danke Wolfgang. Es ist wirklich ein wunderbares Buch. Bisher konnte ich es zwar nur durchblättern (bin ja wieder im Büro), werde mich wohl erst am Wochenende ausführlich damit beschäftigen. Allein die Fotos sind den Preis wert, Schöne - traurige Fotos - die manchen von Euch vielleicht schmerzlich berühren werden. Sie gehen mir unter die Haut.
Schon der Einband ist schön und edel. Ich habe ihn mal eingescannt, leider ist die Qualität nicht so gut. Genauer gesagt, in Wirklichkeit ist es viel schöner und fühlt sich auch noch gut an. Für mich ist es immer wichtig, daß ich so ein Buch auch gut fühle...
Danke auch an Jutta für den Tipp
Und schon - Stunden später - sehe ich, Wolfgang der Heibuder hatte ihn ja schon gescannt, Sorry............Zitat:
Zitat von Helga