Baggerarbeiten

Guten Abend Euch allen
Ich bitte um Eure Hilfe für den folgenden Fall.
Mein Urgrossvater Jan Bosveld war Schlosser für Dampfbagger. Er hat in ganz Europa gearbeitet, in Prinzip für die holländische Firma Kalis, aber vielleicht auch für Kollegen von Kalis. Er war 1910-1912 bei dem Schleussenbau des Nord-Ostsee Kanals in Brunsbüttel. Danach aber ist er nach Danzig versetzt worden, bevor er 1915 in Kopenhagen anbelandete, wo er 1920 verstorben ist. Meine Grossmutter, seine einzige Tochter, hat in einem Brief an ihre Tochter geschrieben: "Danzig Neufahrwasser war dein Grossvaters letzte Adresse in Deutschland".
Meine Frage ist, habt Ihr Auskünfte über Hafen- oder Schleussenarbeiten in Neufahrwasser oder Umgebung in der Periode 1912-1914?
Ich habe gefunden dass die Firma Goedhart aus Düsseldorf in 1912 beschäftigt war bei der Verschüttung der Festungsgraben (Stadtgraben) und der Ausgrabung des neuen Vorfluters der Mottlau. Goedhart war auch in Brunsbüttel.
Der Vorfluter scheint aber ziemlich weit von Neufahrwasser entfernt zu sein.
In Prinzip lebten die Schlosser ganz in der Nähe der Baustellen, da sie ja zu jeder Zeit aushelfen mussten.
Habt Ihr Infos oder weisst Ihr, wo ich mich erkundigen kann?
Ganz herzlichen Dank im voraus für die Hilfe!

Hallo und Willkommen im Forum

Ich hatte mal ein Buch auf polnisch zur Geschichte des Danziger Hafens.
Wenn ich es heute Abend finden kann, dann stöbere ich mal nach ob das was zu dem Zeitraum 1912-1914 aufgelistet ist. Ob ich fündig werde, kann ich nicht versprechen.

Liebe Grüße,
Marek

Ha Marek,
Danke für die Hilfe. Ich hoffe, Du findest was.

Mein Buch erweist sich mehr ein Reisefüher durch den Danziger Hafen. Es wird zwar die grobe Entwicklung des Hafens gut beschrieben und auf bedeutende Bauten verwiesen, aber auf spezifische Baumaßnahmen ohne toristisches Intertesse (z.B. modernisierung eines Anlegestegs usw) wird nicht eingegangen.

Im Abschnitt zu Neufahrwasser finden sich keine relevanten Informationen zum von Dir angegebenem Zeitraum.

Im Zeitraum 1910 bis 1926 stieg das Verkehrsvolumen von schiff im Danziger Hafen an (3x) sowie das Frachtaufkommen (6x). Es wäre Denkbar das dafür verschiedene Erweiterungs- und Modernisierungsbauvorhaben durchgeführt wurden die für einen Reiseführer in Schriftform nicht relevant sind und nicht gelistet werden.

1912 fand der Bau des Chemischen Kais und einer Chemiefabrik statt, dies war aber nicht in Neufahrwasser sondern eher gegenübder dem Holm.
Beim Blick auf Stadtpläne von 1912 und zum Vergleich 1920 fält auf, daß irgendwann zwischen diesen zwei Jahresangben zwei Festung abgerissen wurden: Fort Hamberger und Fort Kronprinz. Zwischen beiden festungen lagen 1910 noch Lagerplätze der Kaiserlichen Werft, während sich 1920 dort der Kai für die Holzverladung mit großflächigen Bahnanlagen findet, der bis 1918 anscheinend als Muinitionslager der Kaiserlichen Marine diente. Wann genau die Festung Kronprinz abgetragen wurde konnte ich leider nicht in Erfahrung bringen.

Diese Arbeiten hätten südlich von Neufahrwasser am gegenüberliegendem Motlaufer statt gefunden, ab da gab es schon 1910 in der Karte eine eingetragene Fährenroute die am Südrand von Neufahrwasser beider Uferseiten mit einander verbindet.

Es wäre also denkbar, daß dein Urgrossvater an Bauarbeiten in Verbindung mit der dem Abriß dieser zwei Festungen gearbeitet hat, aber ohne die Jahresangeben bezüglich des Abrißes beider Festungen genauer zu kennen ist das nur Spekulation.

Dur darfst mir hier im Forum gerne eine private Nachricht mit deiner E-Mail Adresse schicken. Ich schicke dann gerne das digitale Kartenmaterial welches in weiter oben erwähnt habe.


Liebe Grüße,
Marek

Hallo Erna!

Herzlich willkommen hier im Forum!

Es gibt eine Art Rechenschaftsbericht des Danziger Magistrats unter dem Titel

"Bericht des Magistrats der Stadt Danzig über den Stand der dortigen Gemeindeangelegenheiten bei Ablauf des Verwaltungsjahres".

Einige Jahrgänge gibt es online, leider aber nicht die dich interessierenden Jahre 1912, 1913 und 1914. Alle Ausgaben sind aber bei der PAN in Papierform vorhanden; siehe

http://153.19.88.188:8080/lib/item?i...se&theme=BGPAN .

Du kannst dich auf polnisch (DeepL verwenden) per Mail wenden an: email: bgpan@bgpan.gda.pl .
Mir hat bisher immer eine nette Bibliothekarin auf deutsch geantwortet. Normalerweise wird auch ein Betrag angegeben, den man auf ein Spendenkonto der PAN überweisen sollte. Die Höhe hängt davon ab, ob du Recherchearbeiten durchführen lassen willst und/oder Ablichtungen erwartest.


Viele Grüße,

Peter

Hallo Marek und Peter,
Danke für Eure Mühe und Antworten!
Ich werde die von Euch gegebenen Anweisungen folgen und Euch auf dem Laufenden halten, falls ich was finde.

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Hallo Marek,
Meine E-Mail Adresse ist erna.kampmanatorangedotfr.
Die Karten würden mich schon sehr interessieren!
Danke und liebe Grüsse,
Erna