Bei Kaminski"44" !

:)Bei Kaminski „44“.
v. Erhart Karl Joniszus
April 2012


Bei Kaminski auf dem Schüsseldamm,
steht eine Schlange Menschen an.
Warum? Heut’ gibt es Fisch.


Ich habe mich dazugestellt,
und ohne einen Pfennig Geld,
denn Kaminskis kannten mich.


Was wäre das so schön gegangen,
doch noch eh’ Kaminski angefangen,
da war schon leer der Tisch, vom Fisch.


Denn es kamen die in Uniform und Binden an den Armen,
und deren Hunger schien enorm, dafür hat man Erbarmen.
Sie kauften alles auf an Fisch, vom Tisch.


Doch eines ist mir aufgefallen und fällt mir immer wieder ein.
Nicht einer dieser vielen Männer, zog zum Bezahlen einen Schein.
Beschlagnahmt hätten sie – „den ganzen Tisch, mit Fisch.“


Das wollt’ Kaminski uns erzählen, doch niemand glaubte das.
Als die Genossen fortgegangen, da kam Kaminski mit dem Fass.
Wir hatten zwar nicht einen Tisch, denn in dem Fass lag nun der Fisch.


Ein jeder aus der langen Schlange, bekam noch seine Ration.
Die Älteren und auch Kaminski, die kannten dieses Spielchen schon.
Und so erhielten viele Fisch, für ihren heut’gen Mittags-Tisch.

Lieber Erhart,

dein neues Gedicht mit ernstem Hintergrund
humorvoll verpackt gefällt mir wieder sehr gut.
Du findest immer die richtigen Worte um etwas
treffend zu beschreiben.
Gott sei Dank gab es solche Kaminskis nicht nur in Danzig,
sondern auch in anderen Städten. Beim Lesen wurden
viele Erinnerungen wach. Ich glaube, das geht anderen
Älteren auch so wie mir.

Liebe Grüße und einen schönen Restsonntag wünscht dir

Vera.

Danke Erhart,

gerade vor Kurzem war ich "an diesem Ort" aber Jahrzehnte später,....(nach 44)
Dein Gedicht behalte ich 'für mich' als eines, wie sie mein Grossvater uns erzählte
und humorig wie er es konnte, kurz nach unserem Verlassen Danzigs
uns unsere Stadt immer wieder lebendig gemacht hat.

Musik in meinen Ohren...