Firma "Essig-Kühne" im Thornschen Weg

Hallo in die Runde,

in dieser Firma (Zweigbetrieb) wurde mein Vater, von Berlin aus der Zentrale von "Essig-Kühne" kommend, 1929 Prokurist, später kaufmännischer Geschäftsführer. Ich habe diese Firma schon an anderen Stellen im Forum erwähnt. Jetzt möchte ich gerne von den Quellen-Spezialisten unter Euch gerne erfahren, seit wann es diesen Zweigbetrieb in Danzig gab. In der jetzigen Firmenzentrale in Hamburg (siehe http://de.wikipedia.org/wiki/Carl_K%C3%BChne_KG und http://www.kuehne.de/de/) konnte man mir diese Frage erstaunlicherweise leider nicht genau beantworten.

Mit diesem Zweigbetrieb im Thornschen Weg 10f verbinden mich viele Erinnerungen aus meiner Kindheit in Danzig. Mein Vater nahm mich öfter dorthin mit, so dass mich das Personal (und ich die wichtigsten Personen dort) gut kannte. Den Geruch nach Essig, der über dem Firmengelände hing, habe ich noch heute in der Nase. Ich wurde dort auch in die Geheimnisse der Essigherstellung eingeweiht und war immer tief beeindruckt von den riesigen Bottichen und dem Geschehen in ihnen, das am Ende zu dieser sauren Flüssigkeit führte.

Diese Firma wurde im 2. Weltkrieg "Kriegsversorgungsbetrieb". Deshalb wurde mein Vater wegen seiner leitenden Funktion vom Kriegsdienst freigestellt. Als er auch noch im März 1945 seiner dortigen Pflicht nachging, musste er dieses (aus heutiger Sicht zu selbstlose)Pflichtbewusstsein auf dem Firmengelände leider durch eine russische Luftmine mit seinem Leben bezahlen.

Als ich 2001 wieder einmal in Danzig war, bestand der polnische Betrieb an gleicher Stelle noch immer, wie stets am Geruch nach Essig erkennbar. Leider hatte ich damals ohne Dolmetscher keine Chance, mir die Erlaubnis zum Wiedersehen mit den alten Einrichtungen einzuholen. Enttäuscht musste ich 10 Jahre später, wo mir ein inzwischen befreundeter deutsch-polnischer Stadtführer hätte helfen können, feststellen, dass an der Stelle des früheren Firmengeländes inzwischen mehrere Wohnblöcke entstanden waren.

Diese sentimentale Erinnerung führt mich nun zu der Frage, die ich oben gestellt habe.
Für jeden hilfreichen Hinweis wäre ich denen von Euch, die dazu in der Lage sind, sehr herzlich dankbar. Ich hoffe, Ihr werdet fündig.

Erwartungsvoll grüßt Euch
Ulrich

In #1 muss es im dritten Absatz, Zeile 2 statt "Kriegsdienst" korrekt "Wehrdienst" heißen. - Sorry!

Hallo Ulrich
Habe mal geschaut .... 1919 der 1. Eintrag
Viele Grüße
Hans-Jörg

Hallo Ulrich ,
beim Lesen Deiner Zeilen trat mir gedanklich auch wieder der Essiggeruch am Thornschen Weg in die Nase . Meine Tante Agnes Jaworski wohnte am Thornschen Weg 17 . Wenn wir sie besuchten , war in der Gegend immer etwas von Essig in der Luft . Agnes Jaworski kam beim großen Fliegerangriff auf Heubude am 27./28.03.1945 im Keller eines Hauses in der Heubuder Siedlungsstraße , wo sie Schutz gesucht hatte , um´s Leben .
Ein schönes Wochenende wünscht Dir Rudi

Hallo Hans-Jörg,

Du bist ein Tausendsassa! So schnell gleich die von mir ersehnte Antwort! Hab ganz herzlichen Dank dafür!
Mich hat dabei überrascht, dass es diese Firma (von Dir richtig unter dem eigentlichen Namen "Carl Kühne" gefunden) schon seit 1919 in Danzig gab, und dass die damalige Hausnummer nicht 10f lautete (wie von mir immer im Kopf und durch Deinen Adressbuch-Auszug von 1942 bestätigt), sondern 11a. Hast Du eine Erklärung dafür?

Wie von mir schon an anderer Stelle im Forum mitgeteilt, wurden die bis 1945 bestehenden Hausnummern im Thornschen Weg danach in der jetzigen ul. Torunska stark verändert. Das jetzt dort noch stehende alte Haus, vor dem früheren Firmengelände direkt an der Straße liegend, trägt nun das Nummernschild "18", und die auf dem früheren Firmengelände neu entstandenen Wohnblöcke tragen zusätzlich zur "18" mehrere Buchstaben,"a" usw.

Mir ist inzwischen übrigens eingefallen: Dass die jetzige Zentrale von "Carl Kühne KG" in Hamburg keine genauen Informationen zum Zeitpunkt der Inbetriebnahme der Filiale in Danzig hat, liegt vermutlich daran, dass beim Großbrand 1995 in Hamburg (siehe #1, Link1 - Wikipedia) auch das Firmenarchiv vernichtet wurde.

Hallo Rudi,
schön, dass uns ein gewisser Essiggeruch verbindet.

Euch beiden wünsche ich mit besten Grüßen ein angenehmes Wochenende,
Ulrich

Hallo Ulrich
es gab da einen Wechsel bei den Hausnummern....
Hier noch einige Daten.
Viele Grüße
Hans-Jörg

Hallo Hans-Jörg,

vielen Dank für die nachgeschobenen Miniaturansichten der Angaben zur danziger Zweigniederlassung der Firma Carl Kühne im Thornschen Weg. Sie zeigen: 1919 (früheste Angabe) und 1920 hatte die Firma die Hausnummer 11a, 1942 (2 Angaben) dagegen die Hausnummer 10f. Vermutlich wird uns beiden diese Änderung ein Rätsel bleiben.

Jetzt aber noch 3 Fragen zu Deinen Funden:
1) Verrätst Du mir bitte die Quellen Deiner Funde?
2) Würdest Du es mir erlauben, die von Dir gefundenen Angaben an die Kühne-Zentrale in Hamburg weiterzuleiten?
3) Wenn Du 2) zustimmst: Hilfst Du mir dann bitte, wie ich diese Weiterleitung technisch ausführen kann?

Für die Beantwortung dieser Fragen sage ich Dir schon jetzt herzlichen Dank.

Viele Grüße
Ulrich

Guten Morgen Ulrich,
hier noch einmal einen Ausschnitt aus dem Adreßbuch 1901:

Viele Grüße Karin L.

Moin Karin
Toll .. war nicht auf die Idee gekommen weiter zurückzugehen ... hatte zu grob geschaut und
vor 1919 wohl einen Eintrag übersehen....
Schau später nochmal nach.
Viele Grüße
Hans-Jörg

Hallo Ulrich
Hier noch Angaben aus 1902
Viele Grüße
Hans-Jörg
P.S. zu den Fragen später -- bin bald unterwegs..

Hallo Ulrich
Und hier bis später noch Angaben aus 1903....
Viele Grüße
Hans-Jörg

Hallo Ulrich
Ist wohl interessant ... Anfangs hatte der Paul Senff die Generalvertretung .. dann kam
Carl Kühne selbst.....
Viele Grüße
Hans-Jörg

Hallo
Ja wirklich fast eine " Chronik" ab 1897 ... erst Nix .. dann kam die " Generalvertretung ".... dann wohl wieder " Pause " .... dann kam Carl Kühne selbst .. später als GmbH .....
Viele Grüße
Hans-Jörg

Hallo Karin und Hans-Jörg,

das ist ja hochinteressant, was Ihr beide da ans Tageslicht geholt habt. Also wurde die Firma Carl Kühne schon 1901, also noch zur Kaiserzeit, in Danzig vertreten (ausgerechnet von einem Herrn Senff!) und fasste dort - soweit bisher nachweisbar - erst 1919, also erst nach dem Ersten Weltkrieg, aber noch vor der Umwandlung von Danzig in die Freie Stadt Danzig, mit einer Zweigniederlassung mit eigener Produktion von Essig, Mostrich und Gemüsekonserven Fuß.

@ Hans-Jörg: Warum erwähnst Du unter #13 ausgerechnet die Jahreszahl 1897? Ist das Deine älteste Quelle? Was war zwischen 1897 und 1901?
Auch auf Deine unter #10 angekündigten Antworten bin ich gespannt. Lass Dir damit aber bitte Zeit. Ich warte mit großer Geduld.

@ Karin: Auch an Dich richte ich in gleicher Weise meine Frage 2 an Hans-Jörg unter #7.

Viele Grüße sendet Euch aus Berlin
Ulrich

Hallo Ulrich
Meine Unterlagen gehen doch von 1897 - 1942 (bzw. noch 1817)....
1897 - 1900 keine Angaben zu Senff bzw. Kühne ... erst ab 1901 !
Dann einige Zeit Herr Senff als Generalvertreter ... dann mal Pause und wie schon geschrieben
ab 1919 taucht Carl Kühne selbst auf.......

Bis später
Viele Grüße
Hans-Jörg

Guten Abend Ulrich,
im Adressbuch Danzig 1896 habe ich folgenden Eintrag entdeckt:

Senff, Paul, Kaufm.,
Agentur= u. Commiss.= Geschäftt,
Hundegasse 61

Siehe #11, Hundegasse 61

Grüße von Hans-Werner aus Hamburg

Danke, Hans-Werner, für diese zusätzliche Information.

Herr Paul Senff mit seiner danach schon 1896 bestehenden Agentur in der Hundegasse 61 wurde offenbar erst 1901 mit der Generalvertretung der Firma Carl Kühne ("Essig-Kühne") betraut (siehe #8). Vermutlich war aber nicht sein Name (Senff) für den Mitvertrieb von Mostrich entscheidend.

Viele Grüße aus Berlin
Ulrich

Hallo Rudi,

eben habe ich im Beitrag #17 von Marek Z. Baranski (zibiza) aus Gdansk zum Thema "Alte Photos von der Weidengasse" in den Webseiten zu seinem Facebook-Link diese Einwohner-Angaben zum Thornschen Weg 17/ jetzt Torunska 32 (Adressbücher von 1922, 1931 und 1940) - also der damaligen Adresse Deiner Tante Agnes Jaworski - gefunden. Und siehe da: 1940 ist tatsächlich Deine Tante eingetragen! > http://www.facebook.com/media/set/?s...type=3&theater .

Schöne Sonntagsgrüße von
Ulrich

http://images42.fotosik.pl/401/9edc63d9d5d7185bm.jpg
Thornschen Weg 17 - Torunska 32 now - 2012-06-03
http://images49.fotosik.pl/1569/7662d1c0c1f86008m.jpg
Thornschen Weg 17 - Torunska 32 now - 2012-06-03
http://images38.fotosik.pl/1605/64eda2acc27e78d8m.jpg
Torunska 32 - view from the window on the third floor - 2012-06-03
http://images39.fotosik.pl/1561/789bdaf873c48f2bm.jpg
Torunska 32 - view from the window on the third floor - 2012-06-03

Hallo Jacek,

tolle Fotos, die Du uns geschickt hast. Vielen Dank dafür. Hast Du vielleicht auch Fotos vom Thornschen Weg 10f (bis 1945), jetzt ul. Torunska 18, 18a etc.? Besonders würde ich mich freuen, wenn Du Fotos von der früheren deutschen Firma Kühne dort hättest oder Fotos von der polnischen Folgefirma (auch Essig, Senf und Konserven) an gleicher Stelle bis mindestens 2001.

Viele Grüße aus Berlin nach Gdansk von
Ulrich

Hallo,

Bruno Kresin, ein Bruder meines Großvaters, hatte von 1910 bis 1937 im Thornschen Weg 5 einen Kolonialwaren- und Delikatessenladen mit Kaffeerösterei. Wenn bei Kresin Kaffee geröstet wurde, soll es im ganzen Thornschen Weg danach gerochen haben, sagt meine Tante.
Kann sich jemand aus dem Forum noch daran erinnern oder gibt es evtl. noch alte Fotos von dem Haus Nr. 5 (steht heute nicht mehr).

Herzliche Grüße aus Mecklenburg
sinus

Hallo Ulrich , hallo Jacek ,
vielen Dank für Eure beiden Beiträge , betreffend den Thornschen Weg Nr.17 . Obwohl ich schon mehrere male nach dem Krieg in Gdansk war ( zum ersten mal im Jahre 1960 ) , habe ich diesen Stadtteil dort nicht aufgesucht . Mir hatte jemand vor vielen Jahren erzählt , daß in dieser Gegend alles zerstört sei , was - wie die Aufnahmen bezeugen - nicht stimmt . Auf jeden Fall werde ich bei meinem nächsten Besuch in Gdansk mir diese Straße und das Haus ansehen .
Ich erinnere mich ( da wir dort öfter zu Besuch waren ) - auch wenn es komisch klingt - vor allem an 2 Dinge : Tante Agnes hatte eine sehr schöne Wohnung mit vielen dunklen Danziger Möbeln und für mich gab es jedes mal etwas besonders leckeres - Schokoladenpudding mit Vanillinsoße . Hört sich für die meisten sicher lächerlich an , aber ich habe es bis heute nicht vergessen .
Ich wünsche allen eine schöne Woche - der Heubuder Rudi

Hallo Rudi,

Dein Hinweis auf die gebliebene Erinnerung an den leckeren Schokoladenpudding mit Vanillesoße bei Deiner Tante Agnes hört sich doch überhaupt nicht lächerlich an. Solche Erinnerungen hat doch jeder von uns. Ich erinnere mich z.B. genauso an meine Lieblingstorte, die ich in Danzig immer zu meinem Geburtstag bekam: Mohrenkopftorte (Mürbeteig mit 2 Schichten Vanillecreme und darüber Schokoladenguss - hmmm!).

Auch Dir wünsche ich eine schöne neue Woche - mit Träumen an den Schokoladenpudding mit Vanillesoße.
Ulrich

http://images38.fotosik.pl/1606/6deeafec1796b3fem.jpg
ul. Torunska 18 - dwelling house - 2012-06-03
http://images35.fotosik.pl/1428/d36ed172ed1af266m.jpg
ul. Torunska 18 - dwelling house - 2012-06-03
http://images37.fotosik.pl/1578/5d4c3493727bac6dm.jpg
ul. Torunska 18 - one and only building belonged to old gasworks. All other buildings were torn down and now there are some brand new ones there 2012-06-03
http://images41.fotosik.pl/1560/d506f0472c7ca981m.jpg
ul. Torunska 18 - one and only building belonged to old gasworks. All other buildings were torn down and now there are some brand new ones there 2012-06-03

Danke, Jacek, für Deine Fotos unter #24.

Diese Bilder hatte ich auch vor Augen, als ich dort im September 2011 erneut nach dem polnischen Folgebetrieb von Essig-Kühne sehen und diesmal mit Hilfe meines dolmetschenden Freundes auch besuchen wollte (siehe dazu #1, vorletzter Absatz). Leider war aber damals nicht der kleinste Rest dieses Betriebes mehr vorhanden, der sich früher, logistisch ideal gelegen, zwischen Thornschem Weg, Neuer Mottlau, Gasanstalt und Güterbahnhof Leegetor erstreckte. Stattdessen stand hier nun eine neue, recht schöne Wohnsiedlung, bestehend aus mehreren Häuserblöcken mit den dazugehörenden Stellplätzen für Pkws.

Auch ich machte damals Fotos von dieser Veränderung, die mich einerseits traurig stimmte (verschwundene Firma), aber andererseits tröstete (Ersatz durch angenehmes Wohnen). Besonders gerne hätte ich es natürlich gesehen, wenn die Firma Carl Kühne KG mit jetzigem Hauptsitz in Hamburg nach dem Großbrand dort 1995 in Polen nicht nur im früheren schlesischen Waldenburg (jetzt Walbrzych), sondern auch wieder in Danzig an gleicher Stelle einen neuen Zweigbetrieb gegründet hätte.

Viele Grüße aus Berlin nach Gdansk sendet
Ulrich

Hier noch eine Werbeanzeige von Essig Kühne aus dem "Wochenplan der Hansestadt Danzig" Juli/August 1944:

https://picasaweb.google.com/1025664...18325558165890

Was war und wie schmeckte wohl "Cekatolgemüsesalat" ? :)

"Cekatolgemüsesalat"?

Es könnte sein (ohne Gewähr): Sellerie - Karotten - Kohl

Hallo Rüdiger,

mit der Werbeanzeige von "Essig-Kühne" hast Du mir als Fan dieser Firma (siehe meinen Themenstart dazu) eine große Freude bereitet. Dazu diese Fragen und Anmerkungen:
- Was ist das für ein "Wochenplan der Hansestadt Danzig"?
- Wie bist Du auf ihn gestoßen?
- Ist es erlaubt, die betr. Werbeanzeige an die Kühne-Zentrale in Hamburg weiterzuleiten? Wenn ja, wie kann ich das anstellen? Einfach den Thread-Link schicken? Oder kann ich auch die Werbeanzeige allein weiterleiten? Bei Kühne ist man dabei, für 2022, dem 300-jährigen (!) Jubiläum dieser Firma, eine Dokumentation zu erstellen. Die betr. Werbeanzeige wäre darin sicher ein begehrtes Objekt.
- Da ich mit der Hamburger Zentrale in Verbindung stehe, werde ich dort mal wegen des "Cekatolgemüsesalates" nachfragen. Vielleicht hat man dort die gesuchte Antwort parat. Gib mir für diese Nachfrage nur etwas Zeit. - Danke!
Hier (http://www.kuehne.de/) kannst Du übrigens sehen, wie stark sich inzwischen das Sortiment von "Essig-Kühne" erweitert hat.

Herzliche Grüße
Ulrich

Hallo Ulrich,

der Wochenplan war ein kleines Heftchen vorwiegend mit Nachweis der Nah- und Fernverkehrsverbindungen, wichtigen öff. Adressen und Veranstaltungen in der Stadt. So sieht die Gesamtseite mit der Werbeanzeige aus:

https://picasaweb.google.com/1025664...50830778615138

Ich sammle die Dinger.

Du kannst Dir die Bilder gerne über die Vollbildfunktion des Albums runterladen (wie die Luftbilder vom Thornschen Weg).

Die Frage nach dem Cekatolgemüse war eher nur rhetorisch gemeint ... mir fällt insbesondere bei alten Werbeanzeigen mitunter auf, wie wenig wir heute über den Alltag damals wissen.
Wieso z. B. war Essig-Kühne kriegswichtig ? Und warum steht da "Gurken und Sauerkohl" - machte die Firma auch Einzelhandel und Danzigs Hausfrauen strömten zum Thornschen Weg ? Gabs Gurken und Sauerkohl eigentlich markenfrei ?
Usw. usw.... aber das braucht jetzt bitte nicht unbedingt mit großem Aufwand beantwortet zu werden:)

Hallo Rüdiger,

danke für Deine Informationen einschl. Link zur vollen Wochenplan-Seite. Ich würde mich freuen und wäre Dir dankbar, wenn Du mir außerdem noch den Link zum Deckblatt des betr. Wochenplans schicken würdest.

Zu Deinen Fragen:
- Essig-Kühne war sog."Kriegsversorgungsbetrieb", weil im Krieg die "Truppe" u.a. mit den Konserven dieser Firma versorgt wurde. Deshalb wurde mein Vater als Leiter dieser Firma auch vom Wehrdienst freigestellt.
- Gurken und Sauerkohl von Essig-Kühne kamen nur als Konserven in den Handel. Lose Gurken und loses Sauerkraut bezog der Einzelhandel, der diese Ware verkaufte, aus anderen Quellen. Dies entspricht auch der heutigen Situation (siehe dazu die Homepage der Firma Carl Kühne).
- An eine Markenpflicht im Krieg für Gurken und Sauerkraut kann ich mich nicht erinnern. Ich nehme an, dass es sie nicht gab.

Mit herzlichen Weihnachtsgrüßen
Ulrich

Vielen Dank für die Auskünfte, Ulrich. Deckblatt-Link kommt - aber wohl erst nach den Feiertagen.

Und beste Weihnachtsgrüße retour,
Rüdiger

zu dem Bild aus dem Link von #29 erhielt ich heute von der Fa. Kühne folgende Antwort:

Sehr geehrter Herr Steinheimer,
es ist wahrlich schon lange her, dass Sie uns obige Abbildung schickten.
Ich habe versucht, zu recherchieren, was dieses seltsame Gemüse wohl ist.
Keiner meiner Kollegen konnte hierzu etwas sagen, und da ich Gelegenheit hatte, den über 80-jährigen Herrn Kühne vergangene Woche zu fragen, habe ich dies getan.
Die Lösung ist wohl ganz einfach, Cekatol ---- kommt von CK - C wie Carl und K wie Kühne. Das war ein Mischgemüse. Aus welchem Jahrzehnt war mir nicht möglich zu erfahren.

Mit besten Grüßen aus Hamburg

Grüße aus Wiesbaden
Christian

Hallo Christian,

vielen Dank, dass Du mir die betr. Nachfrage bei Kühne Hamburg abgenommen hast und jetzt sogar die Antwort von Herrn Kühne präsentieren kannst. Wann jenes Cekatolgemüse im Handel war, ergibt sich vermutlich aus der Datierung des von Rüdiger unter #29 gezeigten Wochenplanheftchens.

Hallo Rüdiger,

darf ich Dich an den von Dir angekündigten Deckblatt-Link zum betr. Wochenplan (#29, #31) erinnern? Dieses Deckblatt wird vermutlich das noch gesuchte Datum zeigen. Für Dein Bemühen im Voraus besten Dank.

Viele Grüße an Euch beide
Ulrich

Ganz herzlichen Dank für die Mühe und Klärung zu Cekatol !

Und sorry, Ulrich, hier nun noch das Deckblatt:

https://picasaweb.google.com/1025664...09501777684434

Hallo Rüdiger,

besten Dank auch jetzt nochmals für das nachgereichte Deckblatt, das nun auch erkennen lässt, wann jenes "Cekatolgemüse" im Handel war: 1944.

Viele Grüße
Ulrich