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Grabplatten in der Marienkirche
Wenn man durch die Marienkirche geht sieht man auf dem Boden noch viele Grabplatten.
Darauf sind die Namen von Danziger Patriziern mit Jahreszahlen.
Eine Grabplatte ist links neben dem Hauptaltar. Diese habe ich für die Familie von Schmeling gemacht, weil dort ein Vorfahr beigesetzt wurde.
Leider gehen die meisten Besucher achtlos über die vielen Grabplatten.:( Mich würde es interessieren ob es eine Schrift oder ein Buch darüber gibt wer dort alles beerdigt wurde. Wer weiß mehr zu diesen Grabplatten.
Viele Grüße Jutta
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AW: Grabplatten in der Marienkirche
Hallo- hier eine Berichtigung zum Text:
es muß heißen: von dieser Grabplatte habe ich ein Foto für die Familie von Schmeling gemacht.
Jutta
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AW: Grabplatten in der Marienkirche
Hallo Jutta.
Grabplatten gehören zu jeder Dokumentation eines Baudenkmals, deswegen solltest Du hier unter Literatur (evt. Fernleihe) fündig werden, (auch den Link zum Sohn Wolfgang beachten) in jedem Kirchenführer oder Buch sollten auch die wichtigsten Epitaphe aufgeführt sein.
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AW: Grabplatten in der Marienkirche
Schönen guten Abend,
Prof. Wolfgang Deurer behandelt in seinem Werk über 52 Kirchen Danzigs die sieben großen Kirchen -darunter die Marienkirche- etwas am Rande, da diese, wie es in dem großvolumigen Werk heißt, "allgemein bekannt und bereits gut dokumentiert" sind. Insofern hilft der Wikipedia-Literaturhinweis leider nicht weiter.
Was Grabplatten anbetrifft dürfte das Werk von Gregorius Frisch mit Anmerkungen von Camilla Badstübner-Kizik, Katarzyna Cieślak und Hanna Nogossek eine herausragende Quelle sein: "Der Sankt Marien Pfarrkirchen in Dantzig inwendige Abriss", verlegt von der Officina Ferberiana, Gdańsk, 1999. Die Aufzeichnungen Frischs gehen nur bis zum Anfang des 18. Jahrhunderts, müssten aber zu diesem Zeitpunkt aber vollständig gewesen sein.
Viele Grüße aus dem Werder
Wolfgang
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AW: Grabplatten in der Marienkirche
Epitaphbeschreibungen in dem Buch:
"Die Basilika zu St. Marien in Danzig"
von Stanislaw Bogdanowicz
Herausgegeben von Mariola Malerek
Laumann-Verlag Dülmen
2. Auflage 1995
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AW: Grabplatten in der Marienkirche
Hatte mal das Bogdanowicz-Buch gehabt. Ich erinnere mich dort aber nur an Epitaphien und nicht an Grabplatten.
Alter Danziger
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AW: Grabplatten in der Marienkirche
Hallo,
ich finde besonders die Hausmarken der Kaufleute auf den Grabplatten interessant. Einige haben eine große Ähnlichkeit mit den Hofmarken in der Niederung. Beispiel hier:Anhang 12871
Herzliche Grüße aus Mecklenburg
sinus
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AW: Grabplatten in der Marienkirche
Hallo Sinus,
zu drei Grabplatten kann ich aus meiner Familiechronik Angaben machen.
Gruß Peter
Albrecht III. Groddeck, * 15.8.1670 in Danzig, † 9.2.1751 in Danzig ☐ in der Marienkirche Grabplatte 292, vor dem II. Weltkrieg am Fuße des Lutherstandbildes (noch heute sichtbar)
Abraham II. Groddeck, * 4.2.1713 in Danzig, † 9.10.1755 (andere Quelle: ☐ 17.5.1755), Er liegt unter der Grabplatte 104 in St. Marien begraben
Maria Groddeck, * 10.4.1719 (andere Quelle 1726), † 24.1.1753, verwitwete Hevelke, geborene Richter, sie liegt in der Danziger Marienkirche unter der Grabplatte 407.
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AW: Grabplatten in der Marienkirche
Hallo Peter,
wenn ich dieses Jahr in die Marienkirch komme werde ich nach den Nummern der Grabplatten von Deinen Ahnen schauen.
Danke für den Hinweis.
Lieben Gruß Jutta
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AW: Grabplatten in der Marienkirche
Hallo Jutta,
Gerne
Gruß Peter
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AW: Grabplatten in der Marienkirche
Hallo Peter,
wenn wir/ich noch einmal nach Danzig kommen, werde ich auf jeden Fall auf die Grabplatten schauen.
Vielleicht gibt es dann auch noch mehr Informationen zu Adam Groddeck.
Ich hatte bisher nur Kenntnis von den Steinen auf der Langgasse, die vom Tannenberg Denkmal stammen.
Viele Grüße
Helga
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AW: Grabplatten in der Marienkirche
Hallo Helga und Jutta,
bisher habe ich nur die Grabplatte 292, Albrecht Groddeck entdeckt. Die anderen sind nicht mehr zu sehen. Weil 1945 russische Panzer durch die Kirche gefahren sind, sind viele Grabplatten zerstört worden.
Gruß Peter
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Hallo Peter,
vielen Dank für die Angabe.
Ein Foto hast Du nicht zufällig gemacht?
Viele Grüße aus dem winterlichen Bochum
Helga
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AW: Grabplatten in der Marienkirche
Hallo Peter,
und wer hat die Grabtafeln alle nummeriert, da muss es doch ein Gesamtverzeichnis gegeben haben?
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Hallo,
Anmerkung zu Nummer 7 - Kaufleute hatten weniger Hausmarken (Häuser waren eigens bezeichnet, wie: Adler, Schwan, Sonne, Halbmond, ..., Rothschild) sondern Kaufmannszeichen, die man auf Kisten, Säcke und Fässer malen konnte.
mbG Rudolf H. Böttcher
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AW: Grabplatten in der Marienkirche
Hallo,
wer die Nummerierungen der Grabplatten vorgenommen hat, weiß ich nicht. Vielleicht gibt das von Thomas in # 5 vorgestellte Buch darüber Auskunft. Ich versuche, mir das Buch zu besorgen.
Ich habe drei von meinem Neffen aufgenommene Bilder unserer Grabplatte (damit gibt es keine Urheberrechtsverletzung), aber keine Berechtigung, Bilder ins Forum zu bringen. Vielleicht meldet sich jemand, dem ich diese per PN zuschicken kann, der sie dann einstellt.
Gruß Peter
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AW: Grabplatten in der Marienkirche
Hallo Peter
Werde ich machen....
Viele Grüße
Hans-Jörg
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AW: Grabplatten in der Marienkirche
Hallo Hans-Jörg,
danke, die Bilder sind unterwegs.
Gruß Peter
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AW: Grabplatten in der Marienkirche
Hallo Peter und in die Runde
Hier nun 2 Fotos
Musste / habe sie etwas bearbeitet um diese hier reinzustellen....
Viele Grüße
Hans-Jörg
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AW: Grabplatten in der Marienkirche
Hallo Hans-Jörg,
nochmals danke
Gruß Peter
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AW: Grabplatten in der Marienkirche
Hallo Peter
Gern geschehen.
Habe das Wappen noch einmal bearbeitet.
Frage : Gibt es denn in der Kirche eine Beschreibung in polnischer / deutscher Sprache der einzelnen Grabplatten ?
Viele Grüße
Hans-Jörg
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AW: Grabplatten in der Marienkirche
Hallo Peter und Hans- Jörg,
vielen Dank für die Fotos. Die Grabplatten sehen ja wirklich schlimm aus.
Das russische Panzer in der Marienkirche waren, war uns auch neu. Der polnische Stadtführer hatte uns davon nichts erzählt. Wir hatten ein straffes Besucherprogramm für Danzig und wären besser allein auf Entdeckung gegangen.
Viele Grüße
Helga
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AW: Grabplatten in der Marienkirche
Hallo,
in St. Johannis waren Panzer für einen Spielfilm in der Kirche unterwegs gewesen - von den Gräbern in St. Joh. gibt es eine Liste im Staatsarchiv, lt. Beitrag von Daniel Hebron.
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AW: Grabplatten in der Marienkirche
Ich bekam erzählt, daß die russischen Soldaten die Gräber in St. Marien aufgebrochen hätten weil sie darin Wertgegenstände vermuteten.
Es gibt an anderen Orten "gemauerte Grabstellen" wie z.B. in Pr.Stargard= Starogard Gdanski die Grabstelle von der Familie Winkelhausen.
Leider wurde die auch aufgebrochen und der kl. Friedhof ist bis heute total verwildert.
In Spengawsken zwischen Swarozyn und vor Pr.Stargard gab es sogar eine Kapelle im Wald wo die Familie von Paleske beigesetzt wurde. Auch dort haben die russischen Soldaten alles aufgebrochen.
Gruß Jutta
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AW: Grabplatten in der Marienkirche
Hallo @Bartels,
diese von mir angesprochene Liste bez. der Kirchensteine der Johanniskirche ist von vor 1945. Das kann man sich vorstellen wie eine kaufm. "Soll"-Liste. Auf einer "Ist"-Liste würde bei mir im Augenblick "0" stehen. Die Steine von St. Johannis sind offensichtlich (momentan) verschollen. Aus bestimmten Quellen habe ich gehört, dass welche davon nach St. Marien verbracht wurden. Um dies nachzuprüfen bedarf es allerdings mehr als nur Zeit.
Gruss
Daniel
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AW: Grabplatten in der Marienkirche
Hallo,
1997 habe ich mir die Kirche und auch den Boden in der Johanniskirche sehr genau angesehen. Der Vater von meinem Mann wurde in der Kirche getauft.
Trotz der Altar- Baustelle, von Grabsteinen keine Spur. Der Boden war aus gestampfter Erde und sehr uneben. Die Restauratoren haben sich über mein Interesse sehr gefreut. Ich stand jedenfalls staunend davor, leider konnten wir uns schlecht verständigen. Für Film und Fotos war es auch zu dunkel.
Viele Grüße
Helga
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AW: Grabplatten in der Marienkirche
Hallo Oma Helga,
Bilder der Sankt-Johannis-Kirche sind dort im Forum zu finden - heute und früher.
Ich vermute, dass es für St. Marien eine ähnliche Liste gibt/gegeben hat. 407 und mehr Grabsteine sind vermutlich in keinem Buch verzeichnet.
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AW: Grabplatten in der Marienkirche
Hallo,
durch Fernleihe hatte ich heute das von Thomas in # 5 vorgestellte Buch "Die Basilika zu St. Marien in Danzig" in Händen. Eine nette Abhandlung mit vielen schönen Bildern. Vor allem gibt es ausführliche Beschreibungen zu den Seitenkapellen. Zu den Grabplatten ist nur das Folgende gesagt:
In den Steinboden der Basilika sind zahlreiche Grabplatten eingelassen. Aufgrund der erhaltenen Nummerierung lässt sich feststellen, dass es insgesamt 512 Grabplatten waren. Unter den Grabplatten liegen in einer Tiefe von 3 bis 4 m die Verstorbenen, manchmal in mehreren Schichten. Die Grabplatten der Marienkirche bilden weltweit eine der wertvollsten Sammlungen ihrer Art.
Die Danziger Patrizier schmückten ihre Kirche nicht nur, sondern wählten sie auch — seit dem 15. Jahrhundert — zur Ruhestätte für die verdienstvollsten Bürger aus. Daher haben wir auf dem Steinboden eine Übersicht der Namen, Wappen und Zeichen aller bedeutenden Danziger Familien. Der Reichtum der einzelnen Stifter bestimmte das künstlerische Niveau der Platten, von denen die meisten von hiesigen Steinmetzen und Gießern gearbeitet wurden.
Gruß Peter
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AW: Grabplatten in der Marienkirche
Hallo,
ich habe noch eine Grabplatte eines meiner Vorfahren gefunden:
Letzkau, Conrad, * Weidingen/NL, + Danzig 5.4.1411, begraben in der Hedwigs Kapelle in St. Marien Danzig, Grabplatte mit seinem Wappen
Gruß Peter
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AW: Grabplatten in der Marienkirche
Hallo,
ich habe ein Buch gefunden in dem es einen Plan der Grabplatten geben soll:
Lidia Potykanowicz-Suda (Hg.): Pomorskie cmentarze. Wybór źródeł [Pommerellische
Friedhöfe. Ausgewählte Quellen]. Gdańsk: Stowarzyszenie Przyjaciół Archiwum
Państwowego w Gdańsku 2010 (Skarby gdańskiego archiwum [Schätze des
Danziger Archivs]). 56 S., 44 Abb. ISBN 83-914612-9-7.
Dies ist eine Präsentation ausgewählter Dokumente aus dem Staatsarchiv Danzig/Gdańsk und
dessen Filiale in Gdingen/Gdynia zur Geschichte der Friedhöfe in Danzig und Umgebung.
Den abgebildeten Quellen sind zwei Aufsätze vorangestellt, in denen Lidia PotykanowiczSuda
Begräbnisformen in früheren Jahrhunderten und die reichen Bestände des Staatsarchivs
Danzig sowie Anna Julia Jastrzębowska und Jolanta Musiał die Bestände der Abteilung Gdingen
vorstellen. Das älteste der abgebildeten Dokumente ist ein Privileg für die Begräbniskapelle
der Bäckerzunft in der Danziger Nikolaikirche von 1555. Weitere Abbildungen zeigen
Titelseiten von schriftlichen Dokumenten, darunter ein Verzeichnis der Bestattungsstellen in
der Bartholomäuskirche (1599 – 1816) und der Trinitatiskirche (1605 – 1651) in Danzig, einen
Plan der Grabplatten in St. Marien in Danzig (1730), Stadtpläne mit den Kirchhöfen,
Pläne und Zeichnungen der Friedhöfe, Zeichnungen auf den Grabplatten, einen Entwurf
der Leichenkapelle auf dem jüdischen Friedhof in Lauenburg/Lębork (1913), ein Verzeichnis
der nach 1946 benutzten evangelischen Friedhöfe (1958) in der Woiwodschaft und anderes.
Mirosław Ossowski
http://www.gdansk.ap.gov.pl/dziaalno...ikacje?start=7
Leider kann ich kein Polnisch.
Viele Grüße
Max
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AW: Grabplatten in der Marienkirche
Hallo,
konnte sich schon jemand das Buch besorgen?
Vielleicht könnte man organisieren, dass die Grabplatten fotografiert werden um wenigstens den Ist-Zustand zu dokumentieren.
Das könnte man mal an den Historischen Verein, Stadtmuseum oder die Marienkirche selbst herantragen.
Schließlich haben die Personen, die unter den Grabplatten beerdigt liegen, hohe Ämter der Stadt und der Kirche bekleidet.
Viele Grüße
Max
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AW: Grabplatten in der Marienkirche
Hallo Max,
mich interessieren besonders die Grabplatten in der Danziger Johanniskirche/Johanneskirche (Kościoł św. Jana). Kannst Du in dem von Dir erwähnten Buch auch etwas zu diesen Grabplatten finden? Für eine Information wäre ich Dir dankbar.
Viele Grüße
Ulrich
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AW: Grabplatten in der Marienkirche
Hallo Ulrich,
ich habe das Buch nicht. Habe nur den Eintrag darüber gefunden und bin auch sehr daran interessiert.
Mangels Polnisch-Kenntnisse habe ich noch nicht in Erfahrung bringen können, ob man das Buch ausleihen oder kaufen kann.
Habe noch einen anderen Eintrag, vll Inhaltsangabe??, gefunden:
http://www.ptg.gda.pl/index.php/publ...ArticleID/179/
Viele Grüße Max
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AW: Grabplatten in der Marienkirche
Hallo Max,
leider verfüge ich nur über Minimalkenntnisse der polnischen Sprache, die längst nicht ausreichen, die verlinkte Seite in #33 (vermutlich Kommentar von Lidia Potykanowicz-Suda [mit Google-Übersetzung zur ihrer Titelangabe: "Quellen für die Geschichte von Pommern Friedhöfen in den Archiven des Staates, in Danzig"] zum Buch "Pomorskie Cmentarze", einer Auswahl von Quellen, 2010) brauchbar zu verstehen.
Vielleicht können uns unsere polnischen Freunde im Forum mit Deutschkenntnissen oder deutsche Forumer mit ausreichenden Polnischkenntnissen weiterhelfen. Wäre schön.
Viele Grüße
Ulrich
PS:
Mich würden außerdem Informationen dieses Buches zum Barbarafriedhof in Schidlitz interessieren.
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AW: Grabplatten in der Marienkirche
Eine solche Neugier auf die Marienkirche - der Friedhof mehrere tausend Menschen von Danzig
Ausgewählte Zitate:
"Nur wenige Menschen wissen, dass die alten Danzig Kirchen sind
große Friedhöfe. Basilica Aber Marien ständig auf Grabsteinen zu treten. In der größten Gdansk Tempel begraben mindestens mehrere tausend Menschen. (...)
Nach 1945 Marienkirche begraben bisher zwei Personen: der erste war tot am November 26, 1978 Langjähriger Gastgeber dieser Kirche, Vater. Joseph Zator-Przytocki. Die zweite ist Dr. Otto Martin Kulcke, der Initiator und Gründer der Marian Organrekonstruktion . Er starb am 2. März 2005. Im Juni des gleichen Jahres die Urne mit seiner Asche wurde offiziell in der Kapelle von St. eingebettet .. Maria Magdalena. (...) "
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AW: Grabplatten in der Marienkirche
Zur Erinnerung wg. einiger Parallelen (u.a. Dr. Kulcke) der Forum-Thread "Orgel in der Marienkirche" von Ende Juli 2015: > http://forum.danzig.de/showthread.ph...ght=Dr.+Kulcke .
Viele Grüße
Ulrich
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AW: Grabplatten in der Marienkirche
Für Abiturienten Conradinum in Danzig...
Zitiert ks. Prälat Stanislaw Bogdanowicz - langjähriger Pfarrer in der Basilika:
"Tombstone Conradi
Vor der Kapelle unter der alten Platte von 1632 von Hans und Salomon Heine begraben wurde Karl Friedrich Freiherr von Conradi, der Gründer der berühmten Schule Conradinum. Verstorben in Danzig am 12. Juli 1798. Die Steinplatte wurde auf die andere Metall angewendet. Auf dem Wappen erscheint am oberen Rand des Conradich drei gepressten, nach der Einweihung."
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AW: Grabplatten in der Marienkirche
Hier ist die Grabplatte für Karl Friedrich Freiherr von Conradi in den Angaben zu dessen Vita zu sehen: > http://kulturportal-west-ost.eu/biog...freiherr-von-2 .
Siehe auch Forum-Thread "Conradinum": > http://forum.danzig.de/showthread.ph...ght=Conradinum .
Viele Grüße
Ulrich
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AW: Grabplatten in der Marienkirche
Hallo miteinander,
wer sich für die Grabplatten in Danziger Kirchen interessiert, sollte mal in dem nachstehend verlinkten Büchlein 'Danzigs mittelalterliche Grabsteine' (1893) von Bernhard Engel und Reinhard Hanstein stöbern:
http://ub-goobi-pr2.ub.uni-greifswal...4X/1/LOG_0000/
Das Buch von Lidia Potykanowicz-Suda (Hg.): Pomorskie cmentarze. Wybór źródeł [Pommerellische Friedhöfe. Ausgewählte Quellen]. Gdańsk: Stowarzyszenie Przyjaciół Archiwum Państwowego w Gdańsku 2010 (Skarby gdańskiego archiwum [Schätze des Danziger Archivs]). 56 S., 44 Abb. ISBN 83-914612-9-7. ist nach angaben des Danziger Archivs vergriffen. In gängigen deutschen Antiquariaten habe ich es nicht finden können.
Den Band zu den Epitaphbeschreibungen "Die Basilika zu St. Marien in Danzig" von Stanislaw Bogdanowicz; Herausgegeben von Mariola Malerek; Laumann-Verlag Dülmen; 2. Auflage 1995, habe ich antiquarisch gefunden und bestellt.
Viele Grüße
Peter
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AW: Grabplatten in der Marienkirche
Hallo,
ich konnte im Buch/Aufsatz "Mittelalterliche Grabmäler in Preussen" von Tadeusz Jurkowlaniec einen Grundriss der Marienkirche mit Markierungen für die Grabmäler finden. Der Plan soll aus dem 18. Jahrhundert stammen. Leider ist der Abdruck so klein, dass ich die Beschriftungen am Rand nicht entziffern kann.
Hier der Link dazu:
http://archiv.ub.uni-heidelberg.de/a...ussen_2009.pdf
Die Abbildung befindet sich auf Seite 185 (Seite 9 im PDF).
Die Suche nach der angegebenen Quellenangabe hat mich wieder auf das in #30 beschrieben Buch geführt:
Lidia Potykanowicz-Suda (Hg.): Pomorskie cmentarze. Wybór źródeł [Pommerellische
Friedhöfe. Ausgewählte Quellen]. Gdańsk: Stowarzyszenie Przyjaciół Archiwum
Państwowego w Gdańsku 2010 (Skarby gdańskiego archiwum [Schätze des
Danziger Archivs]). 56 S., 44 Abb. ISBN 83-914612-9-7.
Hat schon einer von euch das Buch erwerben können?
Viele Grüße Max
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AW: Grabplatten in der Marienkirche
Danzigs Geschichte von Löschin, 2 Bürgermeister sind dort begraben, sie wurden von den deutschen Rittern heimtückisch ermordet, Gero
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AW: Grabplatten in der Marienkirche
Hallo Gero,
wie wär's, wenn Du uns ein wenig mehr über die in #41 erwähnten Ermordungen berichten würdest. Solche Kurzhinweise befriedigen nicht sonderlich.
Gruß Ulrich
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AW: Grabplatten in der Marienkirche
Undank ist der Welten Lohn. Mit dieser Weisheit mußten nun die Danziger Bekanntschaft machen. Heinrich von Plauen entwickelte sich zum Despot und die Ritterschaft verfiel der Sittenlosigkeit. Sein Bruder, der Komtur der Danziger Burg war ihm sehr ähnlich und zusätzlich von Habgier beseelt. Er betrachtete Danzig als sein persönliches Eigentum und jedes Mittel war ihm recht, um von den Danzigern Geld zu erpressen und ihre Rechte zu beschneiden. Diesem Ansinnen widersetzte sich allerdings Conrad Letzkau mit Klugheit und Energie, und zog sich so den Haß des Komturs zu. Aber die Rechte Danzigs zu wahren sah Conrad Letzkau als seine heiligste Pflicht an. So kam es in einer Ratssitzung zum Eklat, als Letzkau seinem Gehilfen dem Bürgermeister Benedict Pfennig Ehrlosigkeit vorwarf. Dieser war Münzpächter und wollte im Auftrage des Hochmeisters und zu dessen Gunsten den Wertgehalt der Münzen um das Vierfache verringern. Die Ratsherren waren über dieses Vorhaben dermaßen erbost, daß sie Pfennig kurzerhand aus dem Fenster warfen. Dieser überlebte den Sturz mit gebrochenen Armen und Beinen, wurde seiner Ämter enthoben und für ehrlos erklärt. Auch die Bevölkerung war über diese Angelegenheit aufgebracht und drohte mit Rache und Aufruhr. Der nächste Streitpunkt mit dem Orden war der Wiederaufbau des abgebrannten Kranes. Der Komtur wollte den Wiederaufbau verbieten und den Kran stattdessen in der Nähe des Schlosses aufbauen, um sich die Einnahmen zu sichern. Auch hier widersetzte sich Letzkau. Der Kran wurde wieder aufgebaut, und der Kran des Komturs wurde unter Führung von Letzkau von einer bewaffneten Bürgerwehr zerstört. Auch den Bau des Turmes „Kiek in die Kök“ den man heute noch in Danzig bewundern kann, und von dem aus man einen herrlichen Blick in den damaligen Burghof hatte, wollte der Komtur verhindern. Aber auch hier wußte der Danziger Held und Märtyrer Conrad Letzkau sich durchzusetzen. Der Versuch des Komturs, die beträchtlichen Einkünfte Danzigs aus der Bernsteinverarbeitung in die Kasse des Ordens zu leiten, schlug ebenfalls fehl. Als nächstes widersetzte sich die ganze Danziger Bürgerschaft dem Willen des Hochmeisters, als dieser eine Kriegssteuer einführen wollte. Aus Danziger Sicht ist dies durchaus verständlich, denn der Orden dachte gar nicht daran den Einsatz der Danziger im Krieg gegen Polen zu honorieren, oder gar das gegebene Darlehen zurück zu zahlen. Stattdessen sann der Hochmeister nun darauf, wie er die Danziger für ihre Steuerverweigerung bestrafen könnte. Und so befahl er jeden reisenden Danziger in Haft zu nehmen, und drohte Danzig mit der Aufhebung des Stapelrechts. Einige Zeit später erschien der Hochmeister dann aber persönlich in Danzig, um diesen Streit in einem friedlichen Vergleich zu beenden. Er versöhnte sich mit dem großherzigen Letzkau, jedenfalls schien es der Form nach so zu sein, und sie besuchten gemeinsam mit dem Komtur den Hochaltar. Dieser erneute Sieg Letzkaus muß den Haß der im Komtur steckte, gegen diesen Widersacher so hoch getrieben haben, daß er fürchterliches ersann. Er verschickte eine feierliche Einladung zum Mittagsmahl in seiner Burg an die Bürgermeister Letzkau, Tiedemann, Huxer und Hecht, sowie den Ratsherrn Groß.
Es war am Palmsonntag 1411, als diese unbesorgt erschienen. Von einem Hofnarren der Ritter wurden sie mit dem Scherz begrüßt; „Wenn die Herren wüßten, welche Mahlzeit ihnen bereitet ist, sie gingen sicher nicht hinein!“ Diese Aussage berührte den alten, bedachtsamen Huxer so sehr, daß er sich noch vor der Zugbrücke mit dem Vorwand verabschiedete, er müsse nochmal zurück, da er den Schlüssel zum Geldschrank vergessen habe. Auch den anderen wurde es mulmig. Aber Letzkau konnte sie beruhigen und sie gingen hinein. Kaum angekommen wurde die Zugbrücke hochgezogen, und sie saßen in der Falle. Der nächste Spruch des Hofnarren machte ihnen ihre Situation deutlicher. „Drei Vögel sind gefangen, der alte war zu listig, und ist dem Garn entgangen!“ Sie betraten den Saal in welchem sie der von Rittern umgebene Komtur mit erniedrigenden Beschimpfungen empfing. Nach kurzer Gegenrede begriff Letzkau, daß die Verteidigung mit Rechts- oder Vernunftsgründen hier nichts mehr brachte und hegte nur noch den Wunsch, nicht wehrlos sterben zu müssen. Er sagte zu seinen Begleitern; „Wenn ich hier ein Schwerdt hätte, ich mögte tausend Gulden dafür schuldig sein!“
Ein herbeigerufener Scharfrichter aus Elbing sollte nun die Enthauptung durchführen. Dieser lehnte jedoch mit der Begründung ab, er könne nur gesetzmäßig Verurteilte hinrichten. Daraufhin wurde er hinausgeworfen und die Ritter waren sich einig, die Morde selbst zu vollenden. Sie sperrten ihre Opfer ins Gefängnis und betranken sich. Morgens gegen drei Uhr töteten sie ihre Opfer auf grausame Weise. Letzkau hatte 10, Hecht 16, Groß 17 Wunden. Anschließend versteckten sie die Leichen im Düngerhaufen.
In Danzig hatte niemand Kenntnis von diesem Verbrechen. Man ging lediglich davon aus, daß die Geladenen im Gefängnis festgehalten werden. Aber nach einer Woche schickte man eine Gesandtschaft zum Hochmeister, und diese erwirkte den Befehl zur sofortigen Freilassung. Am nächsten Morgen fand man die schändlich zugerichteten Leichen vor der Burg. Damit nicht genug wurde auch das ganze Vermögen der Ermordeten vom Komtur beschlagnahmt. Obwohl die Danziger den Hochmeister dazu aufforderten dieses Verbrechen seiner Ordensbrüder aufzuklären, ist nie etwas geschehen. So kann man vermuten, daß auch er darin verwickelt war. Es gab den Chronikschreiber Johann Lindenblatt der dieses Verbrechen des Ordens anders schildert, diese Version ist aber unglaubwürdig, da Lindenblatt nach eigener Aussage - „er und seine Freunde hätten alle Seeligkeit und alles Glück vom Orden gehabt alle ihre Tage“ - also in einem engen Abhängigkeitsverhältnis zum Orden stand. Unsere Helden Conrad Letzkau und Arnold Hecht wurden in der Marienkirche beigesetzt, neben der Hedwigskapelle linkerhand des Hochaltars. Groß wurde in einer nah liegenden Kapelle beigesetzt.
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AW: Grabplatten in der Marienkirche
Hallo Gero,
vielen Dank für die überaus ausführliche Schilderung des damals Geschehenen. - Meine Skepsis dazu: Wer konnte damals alle diese Details nicht nur wahrnehmen, sondern auch so genau beschreiben? - Wo ist diese Schilderung gedruckt zu finden?
Gruß Ulrich
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AW: Grabplatten in der Marienkirche
Danzigs Geschichte, Gotthilf Löschin, 2 Bände, Rosenberg Verlag. Löschin war der Erste der Danzigs Geschichte umfassend festgehalten hat (1822), mit Genehmigung des Danziger Rates, vorher gab es nur Chronikschreiber.
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AW: Grabplatten in der Marienkirche
Hallo miteinander,
folgenden Hinweis bzgl. des Thread-Themas habe ich gefunden.
Danziger familiengeschichtliche Beiträge, 1943, Heft 7
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"Der Direktor des Danziger Stadtmuseums, Prof. Dr. Drost, lässt seit einigen Jahren die Grabsteine der Kirchen in natürlicher Größe und genau aufnehmen. Alle vorhandenen Steine werden abgezeichnet, nicht nur die heraldisch wertvollen. Bisher sind 70 Grabsteine der St. Marien-Kirche so bearbeitet worden."
Hat Jemand der hier Mitlesenden eine Ahnung darüber, was aus diesen Dokumenten geworden ist?
Viele Grüße
Peter
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AW: Grabplatten in der Marienkirche
Hallo miteinander,
dank der überaus freundlichen Unterstützung durch Jutta, liegt mir das von Wolfgang im Beitrag #4 genannte Buch vor. In ihrer Einleitung schreibt die Autorin:
" ..... Die Beschreibung der Marienkirche aus der Feder Gregor Frischs (Danziger Bibliothek der Polnischen Akademie der Wissenschaften - Biblioteka Gdanska Pollskiej Akademii Nauk, weiter zitiert als BGd PAN, Ms. Mar. Q 146) und die von Valentin Schlieff davon angefertigte Kopie (ebenda, Ms. 488) stellen die einzige heute bekannte Quelle dar, die die Auskunft über die Innenausstattung der Marienkirche aus der Zeit geben kann, als sie die reichste Sammlung von Kunstwerken in ihrer Geschichte barg. Die damit vorliegende Inventarisation der Ausstattungssgenstände enthält zusätzlich eine ausführliche Beschreibung von Memlings Triptyychon Jüngstes Gericht. ....."
Ihre Quellenangaben lauten:
" Quellen:
o AP Gd 354/343, 354/346, 354/347, Steinbücher der Marienkirche; 354/351, 354/352, Indices.
o BGd PAN, Ms. 428, Ephraim Praetorius, Das evangelische Danzig, vorstellend den Lebenslauf! aller evangelischen Lehrer in Dantzig, Bd. 1.
o BGd PAN, Ms. 487, die Marienkirche betreffende Miszellen.
o BGd PAN, Ms. 599-606, Danziger Genealogien.
o BGd PAN: Oe 95-100 - 2°, 103-104 - 8°, 107-108 - 8°, 111-113 - 8°, 118-121 Ð8°, 124 - 8°, 126-130 - 2°, 134 - 8, 143 - 2°, Sammlung Danziger Leichenpredigten. "
Im Buch findet sich auch ein 8-seitiges, 2-spaltiges Personenregister. Dieses enthält die Personen mit der Ausnahme von den Heiligen und biblischen Gestalten. Die Herrscher werden nach ihren Vornamen aufgeführt.
Das Buch ist - zumindest für mich - dadurch interessant, dass ergänzend zu dem beschreibenden Text aus den Quellen zusätzliche Angaben zur Person in Fußnoten enthalten sind.
Bei Interesse gebe ich gerne Auskunft aus dem Buch (fotografierte Grabplatten finden sich nicht in dem Buch).
Viele Grüße
Peter
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AW: Grabplatten in der Marienkirche
Hallo Peter,
ein guter Bekannter aus Gdansk-Danzig,war früher Kurator des polnisch-historischen Museums,jetzt ist er Direktor des Danziger Post Museums, könnte da Vielleicht eine Idee haben,oder Sogar ein guten Hinweiß.Wenn du es möchtest kann ich ihn anschreiben,der verbleib dieser Aufzeichnungen sprich Fotos ? interessiert mich auch sehr.
Viele Grüsse Roman
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AW: Grabplatten in der Marienkirche
Hallo Roman,
das wäre fantastisch, wenn du deinen guten Bekannten diesbezüglich fragen könntest! Wenn es nicht zu unverschämt ist, dann bitte ihn doch auch um einen Tipp, wie man an ein digitales Foto des im Beitrag #40 beschriebenen Grundrisses der Marienkirche kommen kann. In dem verlinkten Beitrag stehen folgende Quellenangaben:
o Grundriss der Marienkirche zu Danzig mit Kennzeichnung der Lage der einzelnen Gräber.
Staatsarchiv Danzig (Archiwum Państwowe w Gdańsku) APG 300/MP 1235a,
Foto: Archiwum Państwowe w Gdańsku
Demnach liegt das Original im Staatsarchiv Danzig und es wurde auch bereits abfotografiert. Leider habe ich Null Kenntnis der polnischen Sprache, so dass ich diesen Sachverhalt in einer Anfrage nicht auf polnisch schildern könnte ...
Vielleicht hilft ja auch der Hinweis, dass die Anfrage nur privaten Zwecken dient. Bezüglich der entstehenden Kosten bitte ich um Kontakt per PN.
Viele Grüße
Peter
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AW: Grabplatten in der Marienkirche
Hallo Peter,
mail an Dr.Janusz ......... ist rausgegangen.Ich denke das mein Bekannter,von diesen Skizzen,Fotos usw.gehört oder sie gesehen hat,er hat bis vor kurzem noch am Historischen Museum in Danzig gewirkt ,ja Eigentlich direkt an der Quelle ;).Wie heißt es,in Ruhe abwarten und Kaffee trinken.Ich melde mich bei dir!
Grüsse Roman