AW: Eine Kindergeschichte
Schönen guten Nachmittag,
hallo Christa,
eine schöne, eine bewegende Geschichte!
Ich hatte keine Puppen, ich hatte einen Teddy, einen Steiff :) Mein Gott, wie wurde der malträtiert. Er hat es nicht überstanden. Irgendwann, ich kann nicht sagen wann, verschwand er aus meinem Blickwinkel.
Schade, wenn wir so etwas verlieren.
Viele Grüße aus dem sommerlich-sonnig-warmen Werder (nach Wetterbericht sollte es hier eigentlich regnen)
Wolfgang
AW: Eine Kindergeschichte
Hallo Christkind,
ich glaube, dass man, um so einen schönen Beitrag zu Schreiben,
einen gewissen Alter-Standerreicht haben muss.
In früheren Jahren hat man für diese Art Romantik nur wenig Zeit.
Mache weiter so. Ich werde auch bald wieder einmal etwas neues bringen.:D
AW: Eine Kindergeschichte
Liebe Christa,
Du hast die Puppengeschichte sehr schön erzählt.
Sehr rührend. Du solltest öfter Geschichten schreiben,
Deine Berichte lese ich immer sehr gern. Auch die über
Dein Lebensbuch, welches Du schreiben sollst auf Wunsch
Deiner Tochter/Kinder?
Meine Puppen sind alle im Juli 1943 in Hamburg bei
einem Luftangriff verbrannt. Nach unserer Flucht von
Danzig hatten wir nichts mehr. Weihnachten 1945,
wir waren in Elmshorn gelandet, bekam ich eine Puppe
und einen Puppenwagen.Meine Mutter hat die Puppe
genäht, die Haare waren aus Wolle und mein Vater hat
dem Kopf ein Gesicht aufgemalt. Der Puppenwagen war
ein kleiner Wagen mit 2 Rädern und Deichsel. Aber er
hatte sogar Kissen und meine Freude war riesig.
Allen einen schönen Abend wünscht Vera.
AW: Eine Kindergeschichte
Einen schönen guten Abend,
meinen Steiff-Teddy genannt Monika habe ich heute noch. Anni, sehr viel kleiner, ging zu meinem Entsetzen in Speyer verloren. Da damals die Cafés dort sehr viel seltener gewesen sind, kann es nur im Café Hindenburg gewesen sein. Heute weiss ich, dass es ein Wohnhaus (vor 175 Jahren) meines Ur-Ur-Ur-Grossvaters gewesen ist.
Nachdem ich mich einige Jahre mit Familienforschung beschäftigt hatte, habe ich auch versucht die Teddy-Taufpatinnen wiederzufinden. Obwohl ich den Nachnamen der beiden Schwestern nicht kannte, ist es mir gelungen beide ausfindig zu machen ...
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AW: Eine Kindergeschichte
Wie ich bemerke, haben viele eine Geschichte zu ihrem Lieblingsspielzeug im Kopf?
Wenn nur ein paar Sätze darüber geschrieben werden,ist dieses geliebte Spielzeug für immer verewigt, das sollte man ihm doch gönnen.;)
Ja, ob Teddy oder Kodderpuppe (so nannten wir die aus Stoffresten genähten Ersatzpuppen), an ihnen können kleine Menschenkinder alle Tugenden oder Untugenden üben. Der Bruder von Karin hat doch sicher auch Mitleid mit der Puppe gehabt- ich nehme es mal an.
Also die Kodderpuppe."Ich möchte so gern eine Puppe haben, Mama". Dies hörten wohl alle Muttis, auch meine. So suchte sie ein paar Lumpenreste (Koddern), formte den Körper, nähte und frummelte, und der Kopf geriet etwas zu lang.Wollreste als Haare konnten das auch nicht kaschieren, jedenfalls wurde es nicht meine Lieblingspuppe, sie hatte nämlich auch keinen freundlichen Gesichtsausdruck, das weiß ich auch noch.Irgendwann bekam ich eine Puppe mit blonden Zöppfen, natürlich keine echten. Es war meine Inge.Da habe ich das Flechten gelernt.Karin bestätigte mir, dass auch sie noch mit 12 Jahren mit ihrer Puppe gespielt hat. Wir sind lange Kinder geblieben...
Jungens liebten ihren Teddy?
Unser Benjamin hatte sein Herz an einen Affen verloren. Er war etwas über zwei Jahre alt,da waren wir mit ihm in Warschau.Der Schulfreund meines Mannes wohnte dort.In der Spielzeugabteilung fiel sein Blick auf einen gelben Affen.DER sollte es sein.Na gut. Von Stund an blieb dieser Affe sein Ein und Alles. Der fuhr auf jeder Reise mit, saß hinten auf dem Gepäckträger, als das erste Fahrrad ausprobiert wurde, und auch sonst lief gar nichts ohne diesen seltsamen Kerl.Einmal, wir waren mal wieder im kleinen Grenzverkehr nachts an der Grenze zur DDR, mussten wir wie immer alle aussteigen, es wurde alles durchsucht, und es war kalt,der Kleine im Halbschlaf, wir waren froh, als wir wieder einsteigen und weiterfahren konnten.Zu Hause ... wo ist mein Affe?
Ja, er fand sich nicht wieder ein.Muss einfach aus dem Auto gefallen sein.
Kein Spielzeug wurde so betrauert wie dieser verlorene Warschauer Affe, nie haben wir einen ähnlichen unter den Spielwaren gesehen, obwohl wir immer Ausschau gehalten haben.Mal sehen, ob das Foto mit Sohni und seinem Affen anzuhängen mir gelingt.
Schöne Grüße, Christa
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Und wenn nun noch jemand schreibt, dass solche Kindergeschichten gefallen, dann höre ich wohl gar nicht mehr auf! Nee nee,so geht das aber nicht...:confused:
Also hier noch ein Erlebnis, das Gudrun erzählte.
Damals hatten alle Menschen einen Job, auch die kleinen.Gudruns Freundin musste Gänse hüten.Gudrun leistete Gesellschaft.Die Oma merkte ganz genau, ob die lieben Gänslein auch genug und das richtige Futter bekamen, sie fühlte am Ende des Tages den Hals der Gänse, ich weiß nicht, ob es sich um den Kropf so wie bei den Hühnern handelte.Jedenfalls, die kleinen Mädchen draußen auf dem Feld, auf der Wiese, saßen, spielten, banden Blumenkränze, fast so wie in den schönen Kindermärchen von der Gänseliesel.
Auf einmal:welch ein Schreck, die Gänseschar war verschwunden!
Nirgends eine Gans zu sehen.
Die Beiden also in großen Nöten.Guckten überall hinter Hecken und Ecken...auf einmal ein Geschnatter aus der Leichenhalle!
Hier war gerade die Tür offen, wohl wegen einer Bestattung, die bald sein sollte, und da sind alle Gänse hineinmarschiert.
Die Leichenhalle war ein Ort,unheimlich für kleine Mädchen, und Totenruhe zu stören wagten sich auch die Jungen kaum.
Nur die Gänse, die schnatterten um den Sarg herum.
Ob es der Oma erzählt wurde? Ich glaube wohl eher nicht.
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Schöne Grüße von Christa
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Auch ich habe ein traumatisches Puppenerlebnis, das mit Danzig zusammenhing. Meine Lieblingspuppe mit blonden Zöpfen und blauen Augen hieß Helga, sie konnte auch Mama sagen. Ich liebte sie sehr und habe es geschafft, daß sie mit uns flüchtete im Januar oder Februar aus Danzig, Sie erreichte, wie auch meine Familie, Ostholstein. Nun hatte ich einen jüngeren Bruder und eine Cousin, die in einer unbewachtern Stunde die Puppe Helga mit Rosinen o.ä. fütterten und dabei schon die 2 Zähnchen ausbrachen. Zu guter letzt wollten sie wissen, warum die Puppe die Augen schloß, wenn man sie hinlegte und sie schaften es, die Augen in den Puppenkopf fallen zu lassen. Natürlich haben sie ihre Strafe bekommen, aber ich war lange sehr traurig und habe den beiden bis heute ihre Schandtat nicht vergessen. Ich habe zu beiden ein gutes Verhältnis, aber wenn ich einen der beiden sehe, fallen mir immer die herausgebrochenen Puppenaugen ein. Mit Gruß von Ada
AW: Eine Kindergeschichte
Hallo Puppenmuttis und Teddyväter,
selber Puppenmutti von einer 44cm großen und ca. 12cm kleinen Schildkrötpuppe mit Namen Bärbel und Peter (mit Kleidchen, hihi...) im Alter von 55 und 53Jahren lese die Puppen- und Teddygeschichten sehr gerne. Meine Puppen leben noch und sitzen bei mir im Wohnzimmer auf dem Sessel. Mein Bruder hatte auch ein großes Zerstörungspotenzial, aber meine Puppenkinder konnte ich vor ihm retten.
Da ich nicht so interessante Dinge mit ihnen erlebt habe wie Ihr, möchte ich alle bitten: "Erzählt bitte weiter, ich freue mich schon auf Eure nächste Geschichte."
Bin gespannt!!!
Sigrid:)
AW: Eine Kindergeschichte
Hallo Puppen- und Teddyfreunde,
meine Puppe hieß Maria, ihre Geschichtebehalteichlieber für mich. Aber eines meiner Lieblingsgedichte ist hier in diesem Thread vermutlich gut aufgehoben, wenn ihr so liebevoll an Puppen und Teddys denkt. LG wk.
Der ausrangierte Teddybär
Es saß ein Teddy, recht vergnügt,
in einem bunten Spielzeugladen.
Er schaute mich an, so ganz verliebt.
Da habe ich ihn eingeladen,
ich brauchte einen Kameraden.
Er wurd zum Ziel meiner Begierde,
Objekt der größten Kinderlust
Kaum saß er still und nur zur Zierde
denn oft nahm ich ihn an die Brust,
aus Überschwang, aus Lieb, aus Frust.
Er ist jetzt schon so recht verflust.
Die Ohren hängen los und schlapprig.
Vielleicht habe ich zu viel geschmust,
die Arme schlackern ganz schön klapprig
und freche Augen wackeln zappelig.
Vorzugsweise hört er gerne zu,
denn manchmal muss ich viel erzählen.
Er hat Geduld und Seelenruh,
vor allem, wenn mich Sorgen quälen.
Ich wollte keinen andren wählen.
Ausgeblichen ist seine Farbe,
das Fell zerzaust, die Nase schief.
Am Rücken trägt er eine Narbe.
Das kam, weil ich ihn zu mir rief,
er viele Nächte bei mir schlief.
Papa meint, er wirke trottelig,
grau und sei von struppiger Gestalt.
Ich dagegen mag ihn zottelig.
Zugegeben, er ist schon alt.
Doch ich bin immer noch verknallt.
In vielen wunderbaren Stunden,
er warf den Ball, ich warf ihn zurück,
haben wir im Spiele uns gefunden.
Welch Zeitvertreib, welch zartes Glück!
Er ist mein allerbestes Stück.
Mama sagt, er sei längst abgeliebt,
sie kauft mir einen hübschen neuen.
Als ob es da nichts Schlimmres gibt!
Da sah ich seinen Blick, den scheuen
und wusste gleich, ich würd’s bereuen.
Ich bin sein aller größter Schwarm!
Müsst ich nicht ständig was vermissen?
Zart und weich liegt er in meinem Arm,
vor allem nachts zwischen den Kissen.
Wie könnt ich einen anderen küssen?
Was da so Jahre lang gewachsen,
setzt niemand leichtsinnig aufs Spiel.
Er macht mit mir so süße Flachsen,
spielt Eidechse und Krokodil.
Und immer weiß er, was ich will.
Gesetz den Fall, er müsste sterben,
aus meinen Augen mir entschwinden.
Ich sollte einen anderen werben,
wer sagt, dass wir uns beide finden,
uns neu und kummerlos verbinden?
Nun ja, er ist nicht mehr ganz neu,
doch war er immer für mich da!
So viele Jahre blieb er mir treu
und mir in meinem Herzen nah,
viel näher noch als die Mama.
So mancher denkt, dass mit den Jahren
ein Bär nichts Nützliches bediene.
Doch will ich mir den Freund bewahren
und setze ihn in die Vitrine.
Er ist und bleibt meine Praline!
AW: Eine Kindergeschichte
Ja, waldkind,dein Bärchen hat einen Ehrenplatz erhalten.
Die Moral von der Geschicht:Liebe geht seltsame Pfade... ein Bär muss nicht immer schön sein, darauf kommt es gar nicht an :D....
Meine älteste Tochter bekam natürlich eine Puppe zu Weihnachten.Mal groß, mal klein, ein Püppchen musste sein. So dachte die Mutter.
Mit vier Jahren dann eine... ach, ich fand die wunderschön. Der letzte Schrei im Puppenland:Eine blonde Schönheit, so ca 60 cm groß, blonde lange Locken, die man flechten konnte,und das Schönste: man zog hinten an einem Band, schnurrr.. ratterte die Puppe einen Satz runter:"Ich hab dich lieb" und so weiter. So etwas Tolles, fand ich.
Wie war ich enttäuscht, als Tochterchen diese Puppe links liegen ließ.Ich mochte die in den höchsten Tönen loben, nein, es war nicht "ihre" Puppe.Am Ende lag sie jahrelang auf dem Boden.:(
Was weiß man schon von den unsichtbaren Fäden zwischen Spielzeug und dem Kinderherz.
Darum ist der Ehrenplatz in der Vitrine hochverdient.
Und ich würde meine Tochter nun "ihre" Puppe selbst aussuchen lassen.Manchmal hat der Weihnachtsmann keine Ahung.
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Schönen Gruß, Christa
AW: Eine Kindergeschichte
Hallo,
habe ich von meiner Schwester gelernt: Ideal und stressfrei sind zwei kleinere identische Teddys:
1. Gut für die grosse Reise
2. Kann immer mal einer gewaschen werden
3. Und falls mal einer verloren geht ...
Aber auch beliebt im Bett (Waldkind bitte wegsehen):
Das Motorsägen-Spielzeug mit Geräusch!
AW: Eine Kindergeschichte
Ein Motorsägenspielzeug mit Geräusch???? Im Bett????
Etwa der Papa???? :confused: ;)
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Schöne Grüße aus dem regnerischen, kühlen,wunderschön grünen Vorharz! Christa
AW: Eine Kindergeschichte
Ja, ja die Jungs, Rudolph ... grins. Gehört wohl alles mit zum Kinderleben. Wir hatten Pfeil und Bogen und Speere. Unser Lieblingsspiel im Bett: Augen zu und den inneren Farben zu schauen. Das spiele ich heute noch. Es weckt die Neugierde, die Frühlichkeit, Dankbarkeit und das Staunen. Sage mir, welchen von den beiden Bären schenkst du dann deine bedingungslose Liebe? Das ist ja wie mit Zwillingen verheiratet sein:confused:.
Liebes Christkind,
es wäre schön, wenn mein Bärchen in der Vitrine säße. Das Gedicht sollte eher das ausdrücken, was Kinder empfinden können mit ihrem Lieblingsspielzeug. "Mein Teddybär" rettete mir das Leben. Ansonsten wäre ich vermutlich mit früher Kindheit schon verschieden. Leider wurde er mir bald entrissen. In meinem Herzen aber lebt er weiter, bis heute.
Davon abgesehen, meine danziger Großmutter und alle ihre Töchter waren die absoluten Puppen-Freaks. Da wimmelte es von allerlei verschiedener und kunstvoll hergerichteter Puppen. Eine habe ich nun noch abstauben können als Andenken an die danziger Vorfahren. Ich selber bin als "Mutter" geboren worden. Und obwohl ich mich dessen zu erwehren versuche, laufen mir die Kids nach, als wäre ich der Rattenfänger von Hameln.
Heute reden die Kinder aber nicht mehr von Puppen und Bären, höchstens von Barbies. Auf alle Fälle von Computerspielen und NUR von Computerspielen. Nichtsdestotrotz stehen im nächsten Workshop Bären auf dem Programm. Denn ein waldkind ohne Bär ist wie ein Wald ohne Bäume ;).
Ich wünsche euch ein schönes Wochenende, wk.
AW: Eine Kindergeschichte
Das Wetter bessert sich ...
Wenn Papa Streuobstwiesen pflegt, hat er eine ganze Auswahl von Motorsägen ... deswegen gibt es beim Neffen auch eine in Spielzeug-Ausführung (sogar mit schwäb. Marken-Namen).
Die Bären-Zwillinge treten eben nie gleichzeitig auf, haben auch den gleichen Namen ... und wieder zu Hause wird auch Onkels Elch geliebt.
Meine bedingungslose Liebe galt dem Bär Monika. Nachdem sie mit mir geübt hat, ist die grosse Monika später Kindergärtnerin geworden und hat auch einen Rudolph geheiratet (aber mit Nachnamen) ...
Euch allen auch ein schönes Wochenende
Rudolf