Danziger Weihnacht

Liebe Forumer,

gibt es vielleicht ein typisches Danziger Weihnachtsmärchen, bzw. Danziger Weihnachtslied, vielleicht sogar in Missingsch.

Der Gedanke kam mir, als ich für die Adventsonntage mein Buch "Ostpreußische Weihnachtsmärchen" herauslegte.

Einen schönen 2. Advent wünscht Euch aus dem verschneiten, jetzt in Regen übergehenden Bochum

Sigrid

Hallo, Sigrid!

Das bekannte Weihnachtslied: " O du fröhliche " stammt aus der Feder des in Danz
ig geborenen Johannes Falk.

Herzliche Adventsgrüße aus der verschneiten Altmark

Hans-Henning

Hallo Sigrid,

vielleicht kennt Christa (Christkind) ein solches Märchen von Elsa Faber von Bockelmann; sie ist Elsa-Fan (siehe dazu diesen Thread: http://forum.danzig.de/showthread.ph...von-Bockelmann). Ich habe eben danach gegoogelt, aber leider ohne Erfolg.

Herzliche Grüße zum zweiten Advent aus Berlin, wo es gerade bei - 5 °C kräftig schneit,
Ulrich

Hallo Sigrid,

hier habe ich doch noch etwas für Dich ergoogelt: http://books.google.de/books?id=Cwx6...4rchen&f=false.
Es ist ein Hinweis auf dieses erste Buch der in Zoppot wohnhaft gewesenen Danzigerin Elise Püttner (1839-1923):
"Was ein Pomuchel der Großmama für seine lieben kleinen Landsleute erzählt hat. Ein Danziger Weihnachtsmärchen"
Danzig: Th. Bertling 1869.

Vielleicht ist jemand im Forum in der Lage, dieses Märchen im Internet "auszugraben".

Das wünscht Dir
Ulrich

Und hier noch schließlich Angaben zur Vita von "Frl." Elise Püttner, der Autorin des erwähnten Danziger Weihnachtsmärchens: http://www.zeno.org/Pataky-1898/A/P%...er,+Frl.+Elise.

Hallo
Zu " Danziger Weihnacht " hier ein alter Beitrag von Wolfgang :
http://forum.danzig.de/showthread.ph...er+Weihnachten

Viele Grüße
Hans-Jörg

Hallo
Schönen 2. Advent in die Runde.....

Gnadenreiche Zeit
( von Joseph von Eichendorff )


Markt und Straßen stehn verlassen,
Still erleuchtet jedes Haus,
Sinnend geh ich durch die Gassen,
Alles sieht so friedlich aus.
　
An den Fenstern haben Frauen
Buntes Spielzeug fromm geschmückt,
Tausend Kindlein stehn und schauen,
Sind so wunderstill beglückt.

Und ich wandre aus den Mauern,
Bis hinaus ins freie Feld,
Hehres Glänzen , heil`ges Schauern !
Wie so weit und still die Welt !
　
Sterne noch die Kreise schlingen,
Aus des Schnees Einsamkeit,
Steigt´s wie wunderbares Singen,
Oh du gnadenreiche Zeit !
　
==
Viele Grüße
Hans-Jörg
　
　
　

Hallo
Bekannt ist ja der " Martinstag " ....
aber wer kennt noch den " Brummtopf " um die Weihnachtszeit ....?

Viele Grüße
Hans-Jörg

Hallo Hans-Joerg. wir haben unseren Brummtopf selbst Gebastelt, sind dann von Tuer zu Tuer gegangen und haben gesungen, wier ,wier wier .wier Brummer wier sind hier wier Kommen aus den Morgen Land die Sonne hat uns Broun gebrant,wier ,wier wier wier Brummer sind jetz hier. mit Broune Gesichter und Costueme, habe wier dann auf Porzel gewarted. Gruss Hansgeorg

Hans-Jörg,in Danzig/ L kamen auch oft kleine Erinnerungen an Weihnachten in Danzig
2001 schrieb jemand diese Erinnerungen auf:

Weihnachten


Weihnachten wie es mir in Erinnerung ist,began am 6 Dec. da kamen
die jungen Männer mit dem Brummtopf und der Teufelsgeige.Der Brummtopf
war ein alter Zinkeimer mit einer Kette die hin and her durch den
Eimer Henkel gezogen wurde auch die Teufelgeige war ein zusammen
gebautes Ding mit Draht als Seiten eine große Konservendose wo 2
oder3 Drähte rübergezogen wurden. Dazu wurde gesungen brum brum brum
der Brumtopf geht herum..... Das war bei uns auf Kneipab so. In der
Stadt wurden die Schaufenster besonders ausgestellt mit wunder
schönen Sachen.Figuren die sich bewegten mit Eisenbahnen
Holzsäger.Auf Langgarten hatte das Geschäft Walter Nickel Rehe und
Fasanen hängen.
Wir gingen Schlittschuh laufen auf dem Umfluter dort gab es Glühwein
für 25 Pfennig yu kaufen.Ich glaube es war Himbeersaft.
Meine Schwester und ich wir mussten ja auch noch ein
Weihnachtsgedicht lernen. Knecht Ruprecht.Wer kennt es da drauß vom
Walde komme ich her,ich muß Euch sagen es Weihnachted sehr usw.
So vergingen die Tage dann kam der 24. Dezember.Wir gingen am
Nachmittag in das Danziger Stadttheater um das Weihnachtsmärchen
zu sehen.Wir saßen weit oben im 3.Rang aber es war alles so wunder
schön.Erst öffnete sich der Eiserne Vorhang und wir sahen einen roten
Plüschvorhang. Die Musiker stimmten die Instrumente das war schon
sehr aufregend und schön.Und dann begann das
Märchenspiel.Schneewitchen
war diesesmal auf dem Plan.
Wenn das Spiel zu ende war gingen, und ich meine gingen, wir nach
Hause
und da war die große Überraschung .Opa hatte den Weihnachtsbaum
aufgestellt Ein 3 m Baum, wie er sagte, mit richtigen Kerzen.
Es war Zeit zum Abndbrot Heiße Wiener mit Kartoffelsalat und Tee.
Opa und Papa hatten Grog und Ich durfte auch einmal schmecken.
Und dann kam der große Moment Meine Schwester und ich sagten unser
Gedicht auf.Zum Glück hatte ich meine Schwester die mir weiter half
wenn ich stecken blieb.Na ja alles lief gut uns wir durften die
Geschenke angucken Der bunte Teller mit süße Sachen war wichtig.
So war es bei uns zu Hause und ich denke noch oft daran
-----
Soweit der Bericht.
Dies war am 14.12.2001 geschrieben worden.
______
Ich habe einen echten Brummtopf gehört, und zwar auf einer Weihnachtsfeier unseres Ortsvereins.
Schön lautes Gerassel und Geklapper,aber die Melodie kommt von den Sängern.
Wenn wir uns mal treffen, kann ich die Kassette mitbringen.
Schöne Grüße, Christa

Hallo Christa,

kennst Du als "Elsa-Fan" vielleicht ein Weihnachtsmärchen von Elsa Faber von Bockelmann? Ich nehme an, dass sie auch ein solches verfasst hat, habe aber leider keine Möglichkeit, danach zu suchen. Für eine Antwort wäre ich Dir dankbar.

Mit vorweihnachtlichen Grüßen
Ulrich

Hallo an Alle,

vielen Dank dafür, dass Ihr mich an Euren Erinnerungen teilhaben lasst, aber auch für die Links.:)

Viele Grüße
Sigrid

Nein, Ulrich, kenne ich nicht,-- ob es eins gibt????
Ich werde auch mal suchen, im Moment geht es schlecht...
die Suche.... mir nicht .;)
Schöne Grüße, Christa

Ich bin mir nicht sicher, ob meine Erinnerung richtig ist.
Deshalb folgende Frage an Euch im Zusammenhang mit dem Brummtopfumgang:
Spielte bei diesem Umgang auch ein mit Ruß gefüllter Damenstrumpf in
einigen Ecken von Danzig eine Rolle?
Oder etwa in der Faschingszeit?
Vielleicht erinnert sich jemand von Euch an diesen " rußigen "Spass?
Wer fragt dies?
Natürlich Geigersohn

Hallo Hansgeorg.WIR wir haben noch gesungen. Wir wünschen der Madam einen gedeckten Tisch auf allen Ecken einen gebratenen Fisch.
Grüße aus dem regnerischen Vancouver.
Rudi.

Hallo Sigrid,
auch in meiner Kinderzeit gab es abends "Heiße Wiener mit Kartoffelsalat und Tee." Mittags eine Suppe. Die Vorbereitungszeit mit Baumschmücken usw. nahm die Mutter doch sehr in Anspruch.
Am 1. Weihnachtsfeiertag kam dann mittags ein besonderer Festschmaus auf den Tisch.
So weit ich weiß, war das die Tradition in Preußen wie auch im Norden Deutschlands. Schöne Grüße, Insel2008

Hallo und guten tag Der Damenstrumpf, mit Russ, wurde in der Silwesternacht als Prosiet Neu Jahr, ausgetragen ueber den Kopf .der spruch damals war Prossit Neujahr B- sch ---das alte Jahr

Hallo Sigrid,

Kartoffelsalat mit Würstchen waren nicht nur stressbedingt. Am Weihnachtsabend endet die vorweihnachtliche Fastenzeit. Die begann nach Martini. Zu Martini hatte man es mit der Martinsgast nochmal richtig krachen lassen. Obwohl in evangelischen (norddeutschen und preussischen) Gegenden die alte Fastenzeit nicht mehr streng respektiert werden mußte, haben sich die Bräuche z.T. bis heute erhalten.

LG

J.Langfuhr

Hallo Werner,

1944 mußten meine Cousinen und ich Silvester von 20:00 Uhr bis 23:30
ins Bett. Dann wurden wir liebevoll geweckt mit Streicheleinheiten im Gesicht.
Die Erwachsenen fingen dann an zu lachen und wir sollten in den Spiegel
schauen. Ja, unsere Gesichter waren schwarz von Ruß durch das liebevolle
Streicheln.
Das ist meine Erinnerung an Silvester-Ruß.

Viele Grüße Vera

Hallo,

bis heute gibt es bei uns zu Weihnachten abends vom 24. (solange der Vorrat reicht) Heringssalat. -
Mein Vater und die Mutter meiner Mutter kamen aus Danzig.

Der pfälzische Vater meiner Mutter hatte nur eine "Bedingung" in seiner Ehe: Nach einem Jahr mit Königsberger Klopsen etc. etc., mussten es zu Weihnachten pfälzische Plätzchen und "Helenen-Kuchen" sein, Letzterer benannt nach seiner Großmutter. Seine andere pfälzische Großmutter war mit dem "Neuen Pfälzischen Kochbuch" eine Bestseller-Autorin.