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Posthalter
Moin,
über den Beruf des "Posthalters" gibt es einen ziemlich unzulänglichen Wikipedia-Artikel unter
https://de.wikipedia.org/wiki/Posthalter
Da heißt es u.a.: "Posthalter waren oft vermögende Leute, das Amt wurde meist innerhalb der Familie weitervererbt " ... 'nen bisschen genauer hätte ich's schon gerne ...
Der konkrete Fall: Ein Hauptmann a.D., * ca. 1802, gebürtig aus Driesen (Brandenburg / Pommern), der Vater ist dort Justiz-???
Er zieht ca. 1850 mit Frau und drei Kindern von Frankenfelde / Pr. Stargardt nach Zuckau, 19 km westlich von Danzig. Die Gründe für diesen Umzug sind bislang vollkommen unklar; familiäre Beziehungen zu Zuckau scheint es nicht zu geben.
Im Taufeintrag 1853 des vierten Kindes wird er als Hauptmann a.D. bezeichnet, Taufpaten sind lokale Gutsbesitzer bzw. deren Ehefrauen. Das deutet an, dass er gesellschaftlich "angekommen" ist, von "Stand" ist.
Später wird er als "Posthalter" bezeichnet. Und bei der Heirat seines Sohnes 1869 in Wotzlaff wird dieser - gerade 23 Jahre alt - als "Posthalter und Schulze von Zuckau" aufgeführt.
Frage: Welchen gesellschaftlichen Rang hat ein "Posthalter"? Ist das ein adäquater Job für einen Hauptmann a.D.? Oder liegt hier ein gesellschaftlicher Abstieg vor?
Beste Grüße aus Rabat,
Rainer MueGlo
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AW: Posthalter
Hallo Rainer,
entsprechende 'Postliteratur' dazu habe ich keine, aber das Bändchen 'Was waren unsere Vorfahren?' sagt folgendes dazu:
'Posthalter: Unternehmer, der für den staatlichen Postbetrieb kontraktlich die Pferde und oft auch Fuhrwerke stellte, auch den Reisenden in der "Posthalterei" Verpflegung und Unterkunft bot.'
Viele Grüße
Peter
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AW: Posthalter
Hallo Rainer,
ich kann da keinen gesellschaftlichen Abstieg erkennen, auch nicht in den Ausführungen in Wikipedia.
Herzliche Grüße
Uwe
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AW: Posthalter
Hallo Rainer,
Oder liegt hier ein gesellschaftlicher Abstieg vor? Ja so war es zumiedest in Laendlichen Gebieten,
Lieben Gruß Heinz Mandey
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AW: Posthalter
Hallo,
ein gesellschaftlicher Abstieg?
Möglicherweise im Militärstaat Preußen - in der bayrischen Pfalz wäre es um die Mitte des 19. Jh. ein Aufstieg gewesen. Posthalter wurden zB als Hochsteuerzahler in das Regionalparlament "Landrath" ernannt oder in den bayr. Landtag und als Ersatzkandidat in die Paulskirche gewählt.
Konnte ein Hauptmann in Preußen überhaupt eine Familie ernähren oder musste er - besonders als Adliger - Geld zuschiessen? Kann man die Bedeutung der Posthalterei an Hand von Kataster- und Steuerakten feststellen?